Wie Risikobereit seid ihr?(Gitarre gebraucht kaufen ohne Anpielmöglichkeit)

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Tenor: Kontakt aufnehmen und auf sein Gefühl hören. Nicht kaufen, wenn man ein ungutes Gefühl hat.

Vollste Zustimmung. Das ist so ziemlich die Essenz des Themas Gebrauchtkauf aus der Ferne.

Exakt den Rat habe ich noch aus den Anfangszeiten der Netzdiskussion mitgenommen: "Gebrauchtkauf ist immer Gefühlssache". Wenn einem irgendwas in der Artikelbeschreibung oder in der Kommunikation mit dem Verkäufer spanisch vorkommt, dann muss man es unbedingt sein lassen, egal wie gut der Deal auf dem Papier ausschaut.

Wenn man anfängt sich einen Deal schön zu reden, oder wenn man auf die innere Stimme nicht hört, oder wenn man gierig ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass was schief geht. Das heisst nicht, dass nicht trotzdem was schief gehen kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer und es fühlt sich ziemlich bitter an, wenn man es dann doch eigentlich gewusst hat.
 
Ganz einfach - ohne Anspielen kauf ich keine Gitarre - und ich nehme auch wirklich nur genau die Gitarre mit die ich getestet habe.
 
Och ich bin schon bereit, Blind zu kaufen. Kalkuliere dann aber etwaige Mehrkosten mit ein. Und: Risiko ist nicht gleich Risiko.

Beispiel: Ich bin auf der Suche nach einem Amp. Da hab ich eine bestimmte Summe, die ich ausgeben würde. Würde ich blind kaufen, verringert sich die Summe um neue Röhren, potentielle Reperaturkosten etc.. Je weniger ich an Informationen habe, umso eher gehe ich davon aus, potentiellen Schrott zu kaufen. Kann ich das Risiko besser einschätzen (z.B. durch anspielen) bin ich halt bereit mehr auszugeben.

Zum Thema Risiko ist nicht gleich Risiko:

Sagen wir ich kaufe einen original Sunn Model T in gutem Zustand, und merke dann: Mist, gefällt mir ja mal gar nicht der Sound. Das ist mein persönliches Risiko gewesen, meinen klanglichen Gusto betreffend. Das Risiko ist immer da beim Blindkauf.

Ansonsten ist das Produkt und die Marke recht arm an finanziellem Risiko, da sehr selten und gesucht. Ich werd den sicherlich zu einem gleichwertigen Kurs wieder los werden, hab höchstens meine Zeit damit vergeudet.

Wegen Letzerem würde ich Blind immer zu bekannten und gesuchten Dingen greifen. Unbekannte/unbeliebte Marken und Produkte würde ich immer persönlich antesten, bevor ich sie kaufe. Denn da kann ich mir nicht sicher sein, das Zeug wieder los zu werden. Auch Neuware teste ich an und kaufe nicht Blind, da hier der Preis ja schon runterrollt, wenn ich Zuhause den Amp oder die Klampfe aufmache. Zudem bietet ja jeder größere Händler im Zweifel Moneyback an, so dass man auch Daheim testen kann ;)
 
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200€ sind bei Auktionen bei mir die Grenze ... wenn ich die in den Sand setze, dann bringt mich das nicht um, aber es würde mich trotzdem ärgern.
Bei Online-Käufen von neuen Instrumenten oder Amps hat man ja ein gewisses Rückgaberecht und da bestelle ich dann auch teurere Sachen.

Schönen Tag noch

Boisdelac
 
Fast alle meiner Käufe sind so gut wie blind. Viel Recherche im Netz und eine klare Vorstellung vorausgesetzt, funktioniert es ganz gut.
Bei Kleinanzeigendeals muss man sicher noch aufpassen wegen Betrug und wenigstens Delas per Post finanziell einschränken (hab ich aber auch schon im 800,- Bereich gemacht), ansonsten natürlich mit Abholung, wobei ich meinen Marshall JMP 2203 zwar vor her gesehen und leise gespielt habe aber das Ding hätte völlig verbastelt sein können, es war im Grunde auch etwas blind.
Bei Gregor Hilden, der als Händler zwar auch ein Rückgaberecht einräumt, aber auch klar schreibt, dass er sich das nur bedingt leisten kann, habe ich auch blind bestellt und zwar im 2500,- Bereich.

Ganz einfach - ohne Anspielen kauf ich keine Gitarre - und ich nehme auch wirklich nur genau die Gitarre mit die ich getestet habe.
Hatten wir mal als Thema, dass Thomann das nicht macht, sondern immer neue Ware aus dem Lager holt, die Vorführmodelle also nicht verkauft werden...mit der Begründung, dass es ja keine Neuware mehr ist.
Fand ich interessant, da Thomann dann so quasi selbst vor Ort einen Blindkauf draus macht.
 
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Ich habe gerade den Fall , zwar keine gitarre aber einen Orange, der in Polen steht...sündhaft günstig aber trotzdem 370 Euronen für einen Griff ins Klo zu heftig!
 
Haengt aber auch viel vom aufgebauten Vertrauen ab.

Online kenne ich - in Deutschland - beim Kauf von Profis keine Gnade. Wir haben so ziemlich das kundenfreundlichste Rueckgaberecht ueberhaupt, und ein Haendler muss mit eventuellen Ruecksendungen umgehen. Trotzdem bin ich Kaeufer, kein Ausprobierer. Als Lefty ist es halt auch Realitaet, dass "anspielen" so gut wie nirgendwo moeglich ist, die paar Alibi-Klampfen bringen einen nicht weiter. Also online.

Von privat kann man auch viel tun: Wer gute ehrliche Bilder postet, das Teil klar beschreibt, auf Anfragen reagiert - why not? Habe gute Gebrauchtkaeufe getaetigt, ohne grossen Reinfall. Auf Angebote a la "Gipson Les Paul, original, 2003" / dazu dann ein verschwommenes Handyfoto" reagiere ich hingegen gar nicht erst, das vermeintliche Schnaeppchen kann sich auch als Kopie mit allen moeglichen Problemen rausstellen.

Ich empfehle auch immer den Kontakt per Telefon oder Facetime/ Skype - da kann man die Sachen besprechen und sein Gefuehl bestaetigen.
 
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Ich würde ebenfalls nie blind kaufen, ohne vorher angespielt zu haben.

Ich brauch nur daran denken wie oft ich schon im Musikladen vor einer Gitarre stand, die mir optisch gut gefiel, außerdem von einem Hersteller von dem ich auch schon gute Gitarren in der Hand hatte, die ich dann anspielte und erschrocken war wie scheiße die sich spielen ließ und sich anfühlte. Die Tonabnehmer sahen auch immer schön aus, aber der Sound der dann ausm Verstärker kam ließ dann echt zu Wünschen übrig.

Andererseits habe ich oft Gitarren in die Hand genommen die ich mir wegen der Optik, Form, Lackierung oder alles zusammen, niemals gekauft hätte, als ich diese dann aber anspielte war ich begeistert vom Sound und der Haptik und komischerweise fand ich sie dann auch nicht mehr so hässlich. :rolleyes:

Das zeigt mir auf jeden Fall, das ich aus dieser Erfahrung herraus, keine Gitarre online kaufen könnte/würde.

Zum Glück habe ich vor ca. 4Jahren eine Gitarre gefunden die mich optisch als auch klanglich begeistert. Aber auch diese Gitarre habe eigentlich nicht ich gefunden, sondern die Gitarre hat mich gefunden.

Eigentlich wollte ich mir ne schöne Les Paul holen, hatte auch schon alle, die es in dem Laden gab in der Hand und habe auch schon eine gekauft gehabt.
Bin dann paar Tage später nochmal in den Laden und wollte irgendein Zubehör kaufen als mir dann eine Fender Strat ins Auge fiel.
Die habe ich dann in die Hand genommen und Bums.....traf mich der Blitz. Die hat..... und so ist es immer noch, sich so geil angefühlt, das ich keine andere Gitarre mehr haben wollte.

Mit dem Ladenbesitzer habe ich dann den Deal gemacht das er seine Les Paul doch bitte wieder zurück nimmt und ich mir dafür lieber die Strat holen würde.
Naja, ich glaube er fand es nicht so schlimm, immerhin war die Strat die teurere Gitarre.:D

Gruß wannenkind. .....
 
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Der Kontakt zum Verkäufer muss einfach passen. Das ist das A&O....
 
Der Kontakt zum Verkäufer muss einfach passen. Das ist das A&O....

Word. Find ich auch sehr wichtig. Wenn der Verkäufer nicht zu erreichen ist, kryptisch,unfreundlich oder unwillig ist Fragen zu beantworten lass ich lieber die Finger von einem vermeintlichen Schnäppchen Deal..
 
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Wobei ja zumindest in den ebay-Kleinanzeigen Freundlichkeit generell rar gesät ist. Die Leute mit denen ich dort bisher Kontakt gehabt habe, waren allesamt nicht mal in der Lage eine vernünftige Begrüßungs- und Verabschiedungsformel zu schreiben. Vielleicht bin ich aber auch vom Board einen zu hohen Standard gewöhnt. :rolleyes:

Wenn hingegen gar keine Fragen beantwortet werden, sieht die Sache wieder ganz anders aus. Da würde ich auch die Finger von lassen.
 
Hatten wir mal als Thema, dass Thomann das nicht macht, sondern immer neue Ware aus dem Lager holt, die Vorführmodelle also nicht verkauft werden...mit der Begründung, dass es ja keine Neuware mehr ist.
Fand ich interessant, da Thomann dann so quasi selbst vor Ort einen Blindkauf draus macht.

Ich hab mal angefragt, ob man sich 3 Bässe aus dem Lager kommen lassen kann und dann sich einen rausspielt - die ham damals ja gesagt.

Wobei ja zumindest in den ebay-Kleinanzeigen Freundlichkeit generell rar gesät ist. Die Leute mit denen ich dort bisher Kontakt gehabt habe, waren allesamt nicht mal in der Lage eine vernünftige Begrüßungs- und Verabschiedungsformel zu schreiben. Vielleicht bin ich aber auch vom Board einen zu hohen Standard gewöhnt. :rolleyes:

War mal über Kleinanzeigen bei einem wegen einer Gitarre als ich da war stellte ich fest, dass das Tremolo ja schon rausgebrochen war - der Typ hat sich auf dumm gestellt als ob der das vorher noch gar nicht bemerkt hätte. Ein andermal war ich wegen einem sehr alten Verstärker bei einem - laut Anzeige sollte das Ding abrocken, es kam aber nur ein Krächzen raus. Ich kuck immer wieder mal rein, weil vielleicht ja was interessantes an Instrumenten bei uns im Ort angeboten werden könnte - bis jetzt habe ich nichts wirklich interessantes gefunden. Entweder total überteuerte Vorstellungen (da kauf ich doch gleich lieber neu mit 2 Jahren Gewährleistung) oder Schrott den ich nicht brauchen kann.
 
Gebrauchte Blindkäufe haben für mich bisher sehr gut funktioniert.

Ich investiere gerne bis 600 € bei sowas in interessante Modelle, die man sonst nicht in der Gegend in den Läden findet.

Zwei Kernargumente dabei sind, dass man zum einen kaum Sonntagsmodelle abgreift, weil der Vorkäufer schließlich selektiert hat, und natürlich der beständige Wiederverkaufswert.

In der Regel behalte ich sie dann für ein paar Wochen zum Testen und verkaufe sie dann zum gleichen Preis weiter. Manchmal gebe ich sie auch etwas billiger im engeren Kreis ab.

Richtig angefixt haben mich da bisher leider kaum Modelle auf Dauer. So habe ich sie aber mal ausgiebig getestet und könnte sie im Zweifelsfall behalten.

Hätte ich die Modelle nach kurzem Antesten neu in einem Laden gekauft, waer ich anfangs im GAS - Anfall ueberschwaenglich begeistert gewesen und hätte Wochen später den Kauf bereut, weil ich sie mit Verlust wieder verkauft hätte. Da ist meinem Urteilsvermoegen nicht zu trauen. :D

Geschweige denn die vielen Kilometer, um die überhaupt im Laden zu kriegen.

PS: Man sollte natürlich auf eine anständige Anzeige achten. Preis sollte nicht zu niedrig sein, gute und viele Fotos, bei privatem Kontakt nachhaken.

"Klingt es faul, dann ist es das auch"
 
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Ich teste alles vorher an. Wohne aber auch in Berlin ;)

Fahren würde ich nur, wenn die Reisekosten unter 5% des Anschaffungspreises liegen
 
offensichtlich sehr geringe risikobereitschaft bei mir. gerade kürzlich habe ich deshalb eine 1200 euro gitarre dann doch nicht gekauft. warum? keine rechnung vorhanden, nicht der erstbesitzer, nur rudimentärer käuferschutz (wäre nicht über ebay gewesen), das hat dann doch meinen bauch nein sagen lassen.
 
Hab bis jetzt schon mehrere Gitarren, egal welcher Preis im Netz gekauft.
Ich versuch halt immer einen realistischen Preis zu bekommen, um bei eventuellem Nichtgefallen die Klampfe wieder zu verkaufen.
Ich sehe stellenweise einfach nicht ein, beim Händler bis zu 30 % mehr zu bezahlen.
Beispiel: Meine neueste Errungenschaft war die Music Man Majesty in Arctic Dream. Neupreis beim Händler ( egal welcher) um die 3900 Euro.
Ich habe neu incl.Garantie,Rechnung und aller Papiere 2900 Euro im Netz bezahlt. Warum also beim Händler kaufen.
 
Bei thomann ist es Gang und Gäbe, dass man sich das Instrument direkt aus dem Geschäft mitnehmen kann. Es gab mal eine Zeit, da wollten die Leute dann Rabatte und Draufgaben, weil das Instrument ja quasi nicht neu ist. Deshalb gibt dir thomann automatisch Neuware aus dem Lager, wenn man nicht explizit danach fragt. Ich hab schon zweimal was aus dem Geschäft mitgenommen. Selber Preis, aber dann hab ich DIE Gitarre, die ich angespielt habe und auch noch ein schönes Setup und neue Saiten bekommen. Das ist es mir allemal wert!

Zum Thema Blindkauf, kann ich meinen Vorrednern nur beipflichten. Das Gefühl muss stimmen. Selbst wenn man was anspielt. Ich habe mir vor nem Jahr eine Explorer gekauft und diese nur über einen POD gespielt. Als ich dann zuhause war und sie über meinen AC30 gehört habe, war das wieder komplett anders, zum Glück gefiels mir besser. Man hat halt nie die Möglichkeit die Sachen beim Antesten unter den selben Bedingungen wie zuhause zu spielen. Von daher ist eigentlich generell alles in gewisser Weise ein Blindkauf ;)
 
Von daher ist eigentlich generell alles in gewisser Weise ein Blindkauf ;)

Naja,
wenn ich in den Laden gehe um mir eine Gitarre zu kaufen, dann ist das kein Blindkauf.

Beim Gitarrenkauf gehts ja in erster Linie ums Spielgefühl und Optik des Instruments. Die kann ich direkt vor Ort beurteilen.
Das hast Du ja auch schon schön beschrieben und kaufst ja dann auch genau die Gitarre die Du in der Hand hattest, um eben nicht "Blind" zu kaufen.

Der Sound ist natürlich wieder ein ganz anderer Faktor.
Wenn man nicht seinen eigenen Verstärker mit in den Laden nimmt, kauft man Soundmäßig schon "Blind". Und ich denke mal die wenigsten nehmen Ihren Verstärker mit in den Laden.

Um dem Vorzubeugen kann ich lediglich ein "ähnliches" Modell ausm Laden anspielen und hoffen das die Gitarre, zuhause dann, ähnlich gut klingt.

Wenn man einen guten Röhrenverstärker im Laden spielt und man weiß ,das man einen guten auch selbst besitzt, so wird die Gitarre nicht auf einmal komplett anders klingen.
Davon kann man doch ausgehen, oder hat da jmd schon andere Erfahrungen gemacht?

Grüße
 
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Ich beobachte immer mal wieder den Gebrauchtmarkt.
Wenn ein Angebot so gelagert ist, dass man das Instrument bei Nichtgefallen ohne Verluste wieder veräußern kann, dann gehe ich auch mal einen Blindkauf ein.
Das Risiko muß natürlich überschaubar sein.
Bei Blindverkostung sind ca. 500 € stabiler Wiedervewrkaufswert meine persönliche Schmerzgrenze.
 
... so wird die Gitarre nicht auf einmal komplett anders klingen.
Davon kann man doch ausgehen, oder hat da jmd schon andere Erfahrungen gemacht?
es mag sicher Gitarren geben, auf die das zutrifft (und 'komplett' ist immer noch ein relativer Begriff...)
ich kann mich an eine (günstige G&L) Strat erinnern, die mir mal auf eine leicht unschlüssige Frage mit den Worten: ...probier die mal... in die Hand gedrückt wurde. Wow, das war ein Teil - twang as twang can - krass für den Kurs - und mitgenommen.
Die klang schon wie eine Strat, aber wie eine die sonst das 4-fache kostet :D

Irgendwann war mir nach was anderem und sie ging wieder in Kommission, was normalerweise immer dauert.
Diese war aber relativ schnell weg - man erzählte später, dass der Käufer eigentlich etwas ganz anderes suchte und sie spontan mitgenommen hat... anscheinend hatte sie eben dieses spezielle 'extra'.
Bei Fender(artigen) Instrumenten bleibt immer ein gutes Stück Spielraum für individuelle Klasse.
Ich richte mich dabei in erster Linie nach denm Holz des Halses
(mag technisch/wissenschaftlich fragwürdig sein, aber für mich funktioniert's)

cheers, Tom
 
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