Fotostory: Leslie Eigenbau

Soderle... ich will doch mal ein kleines Update geben - so viel (spektakuläres) ist die letzten Tage leider nicht passiert, aber in kleinen Schritten geht es doch voran.

@happyfreddy: Danke für deine Tipps - ohne Probebeizung hätte ich mich da sowieso nicht drangemacht. Dafür steckt insbesondere in den drei Wänden mit Louvres zuviel Arbeit. Das mache ich mal, wenn mir der Sinn nach Basteln steht und die Nachbarn schon schlafen (die Probestücke).

Ansonsten gab es Antwort vom Eminence-Service: Zu meinem "geerbten" Speaker gibt es kein 1:1-Pendant aus Eminence-Eigenvermarktung. Er soll aber dem Delta 15A recht ähnlich sein. Auf einen Versuch lasse ich es daher auf jeden Fall ankommen: der ist soweit nicht weg von dem, was ich mir vorgestellt hatte - abgesehen davon, dass die Original-Jensens knüppelhart aufgehängt sind und der Delta eher weich. Andererseits habe ich ja nun auch ein ziemlich kleines Volumen - wenn ich das zu lasse (keine BR-Öffnung) oder die kleiner mache als bei den großen, sollte das von den Daten her dem wieder entgegen kommen. Aber am Ende kann man ja viel rechnen - hören muss man's ;)

Um dem wieder einen Schritt näher zu kommen, habe ich heute zumindest mal die Boden- und Deckelplatte auf Endmaß geschnitten und abgerichtet - als Maßreferenz hat hier die bereits im Baumarkt zugeschnittene Sperrholzplatte (erstes Bild in der Mitte) gedient, die ich zur Verstärkung noch unter die eigentliche Bodenplatte setzen werde. Da dort von unten sowohl Rollen als auch (wenn alles so bleibt) versteckte Griffe angebracht werden sollen und von innen/oben dort die Endstufe verschraubt werden soll, war mir das mit dem recht weichen Leimholz allein an der Stelle nicht ganz geheuer.
MB-Leslie-18.jpg

Und die Vierkantleisten zur Verstärkung der Eckverbindungen sind fertig:
MB-Leslie-19.jpg
 
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hi
Wenn die Bohrungen für den Amp festliegen kann man auch zwischen die Holzplatten des Bodenbrettes Gewindekrampen einsetzen
PIC_0044kla.JPG

bevor die Platten verleimt werden. Mit Forstnerbohrer nur soweit ansenken daß die Gewindekrampe bündig drin sitzt.
Damit ist der Amp dann richtig gut befestigt.
Die hintere Befestigung mittels Einschubblech a la 122er Leslie würde ich auch so befestigen. Somit bleibt dann vorn nur eine Schraube die für Montage / Demontage des Amps zu drehen ist.
Für evtl Rollen würde ich in gleicher Manier eine Metallplatte von unten befestigen.
Die Platte hat dann die Gewindebohrungen für die Rollen.
Falls einmal eine Rolle defekt geht kann sie so leicht ausgetauscht werden.
Sind Ersatzrollen nicht mehr erhältlich in den Maßen wird nur eine passende neue Metallplatte für die neuen Rollen druntergeschraubt, die dann die maßgerechten Gewindebohrungen für die neuen Rollen trägt
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau so hatte ich das vor. Ich überlege lediglich, ob es so schlau ist, die beiden Bodenplatten zu verleimen - von wegen Verzug. Ich bin da momentan eher bei Verschrauben angelangt. Mal sehen.
 
Hi,
Ich würde die Platten auf absolut ebener Unterlage ( Granitplatte) verleimen ggf auch die Maserrichtung über kreuz laufen lassen (Sperrholzcharakter)
 
... ggf auch die Maserrichtung über kreuz laufen lassen (Sperrholzcharakter)
Das dürfte aber bei 2 Platten zu größeren Problemen führen. richtig gut funktioniert das Sperrholzprinzip ja nur bei mehreren Lagen und, ganz wichtig, wenn die beiden äußeren Lagen ihre Maserung in die gleiche Richtung haben.
Fast jedes Holz hat mit und quer zur Faserrichtung unterschiedliches Ausdehnungs- und Schwindungsferhalten bei Temperatur- und/oder Feuchtigkeitsänderungen. Bei 2 Platten mit Faserrichtung 90° zueinander ergibt das herliche Bögen. Passt nur nicht zur Anwendung.

auf absolut ebener Unterlage ( Granitplatte)
Klar solche Granitplatten hab ich auch einige zuhause im Einsatz ;)
Nee, im Ernst: Solche Platten sind bei Messmaschinen, als Anreißtisch, ... hilfreich; immer dann, wenn es auf Hundertstel Millimeter ankommt. In dieser Anwendung sollte eine ordentlich ausgerichtete alte Küchenarbeitsplatte oder vergleichbares völlig ausreichen.
 
Ich könnte ein paar Witzthreads aus dem OT beisteuern ... etwas flacheres und platteres findet man kaum :rofl:

scnr :redface:
 
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:D :D

Ich denke, ich werde da kein Risiko eingehen. Die Platten sind unterschiedlich dick, unterschiedliche Hölzer, einmal Sperrholz, einmal Leimholz... Im Grunde soll das nur ein fest montiertes Rollbrett werden, und von unten sind auch sichtbare Schrauben kein Problem. Selbst, wenn unten innen in der Trommeletage noch sichtbare Schraubenköpfe wären, würde mich das nicht stören. Da ist ja eh Technik drin, und eine (abnehmbare) Blende ist auch vorgesehen.
 
@mHs
Es wurde zuvor jedoch schon gesagt, daß eine der beiden Platten aus Sperrholz ist. Mir ging es dabei um die Befestigung der Gewindekrampen. Von üblichen Messingspreizdübeln mit Innengewinde oder den Gewindeeinsätzen für Holz zum Einschrauben halte ich nicht viel.
Ist der Röhren ?? Amp im Leslie befestigt wird das Leslie garantiert nicht stehend transportiert sondern liegend. Der Amp steht dabei dann hochkant. Wieviel wiegen die Trafos und welche Kräfte wirken dann auf die Schraubbefestigungen ( im Laufe der Betriebsjahre ) ?
Die Gewinde Dübel Lösung lockert sich dabei sicher eher als vernünftige Verschraubung
Warum verwendet selbst Don Leslie solche Gewindekrampen für die Rückwandbefestigung ? ..... eben
Die sind zwar nicht gesichert aber immer noch besser als Gewindedübel
 
In meinem Post ging es mir ganz grundsätzlich um die flächige Verleimung von zwei Holzplatten mit 90° zu einander verlaufender Maserung, was ich nach wie vor für keine gute Idee halte.

Die Ampbefestigung solide und dauerhaltbar auszugführen ist eine konstruktive Aufgabe.
 
Hey Jungs, keinen Streit bitte ;)

Die Bodenplatten werde ich nicht verleimen. Das ist schon schwer, mit nur einer Handvoll Zwingen genug Druck aufzubringen (und zwar gleichmäßig) etc. - aber selbst wenn ich das gerade verleimt kriege (was ich mir schon zutraue - aber aufwendig!): wenn das Leslie später, wenn alles verleimt ist, eine Beule kriegt, fange ich von vorne an... Dann lieber zünftig verschrauben und gut ist.

Die Geschichte mit Einschlagmuttern für diverse Befestigungen hatte ich mir schon überlegt - insbesondere für die geschraubte Rückwand, wo man ja doch immer mal für Wartungszwecke dran muss. Um Missverständnissen vorzubeugen: der Amp ist kein klassischer Leslieamp, sondern ein 19"/1HE t.amp (Transistor) - ist im Bild im allerersten Beitrag durch die graue "Pizzaschachtel" angedeutet. Den werde ich vorne an den Rackohren mit Stahlwinkeln am Boden verschrauben (wahrscheinlich mit durchgehenden metrischen Schrauben - entweder per Einschlagmutter zwischen den Bodenlagen oder sogar ganz durchgehend mit Karosseriescheiben von unten gegengeschraubt. Für die Rückseite werde ich wohl entweder je einen Alu-Winkel seitlich hinten vorsehen (so dass man den Amp reinschieben kann) oder die hinten vorhandenen Metallbügel (siehe hier) für eine zusätzliche Verschraubung missbrauchen.
Dadurch, dass der Amp deutlich flacher und leichter ist als ein Röhrenamp, werden die Hebelkräfte nicht so groß sein.

Neues Bildmaterial gibt es auch: Die Seitenteile sind gerade gefräst, so dass die Stoßkante jetzt schonmal schön bündig ist (auf dem Foto nur drangehalten - verleimt wird das bombig ;) ):
MB-Leslie-20.jpg

Die Seite mit dem Bleistiftstrich ist noch die Kante wie gekauft - die wird noch abgerundet und nach dem Verleimen etwas beigeschliffen. "Meine" Kanten sehen deutlich schöner aus ;)

Und um die etwas dünnhäutigen Stege zwischen den Louvres etwas abzusichern (sonst hat man da beim Transport oder sonstwie schnell mal einen eingedrückt - ist beim Fräsen ja auch schon 2-3 mal passiert), habe ich für die Innenseite Aluwinkel hergestellt, die dann von innen angeschraubt werden und die Last auf mehrere Stege und das Vollmaterial verteilen, wenn da jemand gegenstößt. Ist nicht 100% so, wie ich mir das gedacht hatte - weil man die bei entfernen Paneelen später sehen wird - aber besser so als ein gebrochener Steg. An der Vorderseite mit den ganz langen Louvres war Onkelmaus so schlau, die durchgehenden Louvres zumindest innen zweigeteilt zu fräsen, so dass da ein Stück Holz in der Mitte stehengeblieben ist (wie vorn oben). Von außen sind sie durchgehend - und man sieht nichts von dem Trick 17.

MB-Leslie-21.jpg MB-Leslie-22.jpg
 
Jens wieso nicht einfach mit Hartholz Vierkant / Rechteck bzw Dreikant Leisten auf den Stegen direkt verleimt verstärken ?
Bin sicher Du hast ca 5 cm Luft zwischen Trommel und Louvren, oben beim Horn sicherlich noch mehr
Die Leistenlänge dann fast volle Breite der Holzplatte. Damit verlagerst Du gleichzeitig die Resonanzfrequenz der Louvren Lamellen

Wenn Aluprofil dann zumindest Winkelprofil und kein Flachprofil was in der Stärke keine Kräfte aufnehmen kann wenn zu kräftig mal gegengetreten wird. Es wird sich genauso verformen wie das Holz. Befestigungsschrauben evtl herausgerissen und dadurch benachbarte Louvre Stege auch in Mitleidenschaft ziehen.
Bin sicher mit einem Rechteckprofil mit der Schmalseite auf die Louvren geleimt erreichst Du gleiche Festigkeit wenn nicht sogar mehr.

Im übrigen selbst im rauhen Bühnenalltag dürfte es höchst selten vorkommen, daß ein Leslie derart beschädigt wird.
Ein Leslie sieht man, macht einen Bogen drumrum und rennt es nicht einfach über den Haufen.
Ich habe noch kein Leslie mit beschädigten Louvres gesehen.
Beim Transport sind sie in Cases verstaut und da passiert so schnell nichts.........
Viel größer die Wahrscheinlichkeit daß jemand über das Kabel stolpert :D
 
Jens wieso nicht einfach mit Hartholz Vierkant / Rechteck bzw Dreikant Leisten auf den Stegen direkt verleimt verstärken ?
Das war die erste Überlegung. Es gibt gute Gründe, es so zu machen:

Bin sicher Du hast ca 5 cm Luft zwischen Trommel und Louvren, oben beim Horn sicherlich noch mehr
Eben nicht. Bei mir ist der Platz schon sehr genau bemessen - an der engsten Stelle habe ich jeweils etwa 1,5cm...

Die Leistenlänge dann fast volle Breite der Holzplatte. Damit verlagerst Du gleichzeitig die Resonanzfrequenz der Louvren Lamellen
Das passiert mit der Querstrebe auch ;)

Wenn Aluprofil dann zumindest Winkelprofil und kein Flachprofil was in der Stärke keine Kräfte aufnehmen kann wenn zu kräftig mal gegengetreten wird. Es wird sich genauso verformen wie das Holz. Befestigungsschrauben evtl herausgerissen und dadurch benachbarte Louvre Stege auch in Mitleidenschaft ziehen.
"Gegentreten" soll da niemand ;) Es hat sich nur eben leider herausgestellt, dass bei diesem Holz (wir reden hier eben nicht von Tischlerplatte...) und so, wie die Louvres zur Maserung liegen, diese Stege leider doch an einigen Stellen sehr empfindlich sind. Man kann sie mit dem Daumen um z.T. mehrere mm durchbiegen (und der erste Steg ist damals bei einem derartigen Versuch gleich gebrochen). Der Alu-Winkel (2mm) bewegt sich, wenn man ihn an den Enden auflegt, bei gleicher Belastung um wesentlich weniger (nicht sichtbar), und ist eben nicht spröde.
Grundsätzlich hast du mit den Profilen natürlich recht - aber hier geht es nur darum, die Last über sehr kurze Distanzen (Louvre-Spalt ~ 2cm) abzuleiten und auf die anderen Louvres und den Bereich darüber und darunter zu verteilen. Das klappt mit den 2mm Alu hervorragend (nachgerechnet und ausprobiert ;) ).

Im übrigen selbst im rauhen Bühnenalltag dürfte es höchst selten vorkommen, daß ein Leslie derart beschädigt wird.
Ich habe noch kein Leslie mit beschädigten Louvres gesehen.
Du hast auch noch kein Leslie aus Paulownia gesehen, vermute ich ;)

Beim Transport sind sie in Cases verstaut und da passiert so schnell nichts.........
Zum einen werde ich mein Leslie sicher keinem "rauhen" Bühnenalltag aussetzen in absehbarer Zeit. Ein Case wird es (bis dahin ;) ) auch nicht geben - das frisst den gesamten Gewichtsvorteil wieder auf, den ich mir erkämpft habe. Eine gepolsterte Haube (Kunstleder o.ä.) soll zumindest für den PKW-Transport reichen. Zum anderen habe ich mir nach dem ersten Bruch beim Fräsen eher Sorgen gemacht um die Situationen, wo man beim Bewegen des Leslies im Proberaum oder auf der Bühne versehentlich falsch anfasst (oder analog selbst bei vorhandenem Case beim Ein- oder Auspacken aus selbigem irgendwo gegen kommt).

Das ist, wenn man die Platten nicht selbst in der Hand hat, schwer zu beschreiben: Im Ganzen ist dieses Holz sehr stabil (wie gesagt, es gibt Leute, die daraus Surfboards bauen...). Aber diese filigranen Strukturen sind wirklich überproportional empfindlich, je nachdem, wie nun gerade die Maserung läuft - und sehr abhängig von der überbrückten Länge: Vorne, bei den geteilten Louvres (je 25cm) ist alles bombenfest. An den Seiten (je 35cm) wird es an einigen wacklig, bei anderen nicht.
 
Jens es ist unbestritten Deine Angelegenheit wie Du was machst.. Du weißt aber auch, viele haben sowas schonmal gemacht also warum nicht aus der Erfahrung Dinge in die eigene Sache einbringen. Genau aus dem Grund postest Du hier um auch andere Meinungen dazu zu hören was die Sache für Dich voran bringt
Bei 1,5cm Luft kann man schon ausreichend zur Verstärkung nutzen ohne daß es groß ins "Gewicht" fällt.

Ich habe früher bei meinem ersten eigenen Orgelprojekt 1974 auch überlegt wie ich Schaltergruppen auf Holz sinnvoll befestige.
Aus der Erfahrung von 1969 mit Dr Böhm Orgel und kleinen Holzschrauben für die 5mm starken Registerbretter und die Befestigung der 20fach Registerwippen habe ich meine Lehre gezogen. Hier half nur 4mm Alustück mit eingeschnittenem M3 Gewinde und das Ganze mit 2 Komponentenkleber auf das Holz geklebt. Klebestelle mit Lötkolben erwärmt wodurch sich der Kleber in den Fasern des Holzes "verankert" .

Wenn Holz also 2 Komponenten Kleber "aufsaugt" evtl mal in Richtung Verstärkung mittels Glasfaser / Kohlefaser oder einer 5 mm starken Wabenartigen Struktur nachdenken.

Die Hohlkehlen der Louvres weisen wie beschrieben ja auch Poren auf. Also warum nicht statt Lack hier auch 2 Komponenten Kleber
einfach benutzen evtl mit Glasfasermatten Unterstützung ? Die Louvres bekommen so einen stabilisierenden Kunststoffmantel. Die Hohlkelhle verhält sich dabei schon wie ein Profil was eine Durchbiegung verhindert, dazu noch beidseitig !
Pattex Stabilit wäre hier auch ein probates Mittel. Ausgehärtet kann man da zB auch Gewinde reinschneiden, das hält ...
will damit nur die Steifigkeit des Werkstoffes verdeutlichen.
 
Hi Freddy,

es ist wahnsinnig lieb von dir, dass du deine Erfahrungen gerne teilst - das vorweg. Es ist also keine Ignoranz, wenn ich mich anders entscheide.

Ich habe früher bei meinem ersten eigenen Orgelprojekt 1974 auch überlegt wie ich Schaltergruppen auf Holz sinnvoll befestige.
Aus der Erfahrung von 1969 mit Dr Böhm Orgel und kleinen Holzschrauben für die 5mm starken Registerbretter und die Befestigung der 20fach Registerwippen habe ich meine Lehre gezogen. Hier half nur 4mm Alustück mit eingeschnittenem M3 Gewinde und das Ganze mit 2 Komponentenkleber auf das Holz geklebt. Klebestelle mit Lötkolben erwärmt wodurch sich der Kleber in den Fasern des Holzes "verankert" .
Das kann ich mir lebhaft vorstellen, dass das nicht trivial ist. Und du hättest mit deinen Überlegungen auch uneingeschränkt recht, wenn ich vorhätte, da lediglich ein 2mm Flach-Alu längs draufzusetzen.
Aber wie gesagt - ich hab mich sogar hingesetzt und nachgerechnet (das ist nebenbei mein täglich Brot). Bei den abgeschätzten Materialdaten von Paulownia (jedenfalls in der Richtung quer zur Maserung) biegt sich so eine Rippe bei einer Belastung von 50N um ca. 3mm. Das passt ganz gut mit dem unfreiwilligen Test zusammen, den ich durchgeführt habe ;)
Wenn ich da entlang der Rippe hinten z.B. eine 10mm Buchenleiste aufleime, ist es nur noch 1mm. 2mm Alu längs ist schlechter - völlige Zustimmung. Aber die 2mm quer verteilen die Last, die anderen Rippen nehmen Kräfte auf, und die direkt belastete Rippe biegt sich um nur noch 0.4mm.

Und falls der Praktiker in Dir da widersprechen mag: Das deckt sich auch mit Versuchen, die ich bereits mit Reststücken unternommen habe (ich hatte da vom Zuschnitt ein paar Leisten ähnlichen Querschnitts über) - da habe ich mal die eine oder andere Variante ausprobiert und bin bei der Querverstrebung angelangt. Ob die jetzt aus Alu ist oder Holz mit etwas mehr Querschnitt, nimmt sich (bis auf den Platz) nicht viel.

Ganz nebenbei: Wenn da so rohe Gewalt herrscht, dass mir da die Schrauben ausreißen, hätte ich mit jedweder Lösung ein Problem. ;) Zumindest bei dem Grundwerkstoff.

Wenn Holz also 2 Komponenten Kleber "aufsaugt" evtl mal in Richtung Verstärkung mittels Glasfaser / Kohlefaser oder einer 5 mm starken Wabenartigen Struktur nachdenken.

Die Hohlkehlen der Louvres weisen wie beschrieben ja auch Poren auf. Also warum nicht statt Lack hier auch 2 Komponenten Kleber
einfach benutzen evtl mit Glasfasermatten Unterstützung ? Die Louvres bekommen so einen stabilisierenden Kunststoffmantel. Die Hohlkelhle verhält sich dabei schon wie ein Profil was eine Durchbiegung verhindert, dazu noch beidseitig !
Bei aller Liebe, aber das erscheint mir dann doch unverhältnismäßig aufwändig zu sein (wobei die Idee an sich durchaus Charme hat).
Vor allem möchte ich an den jetzt schon fertigen Teilen, die einiges an Aufwand erfordert haben, keine Experimente mit ungewissem Ausgang machen. So einen Winkel kann ich später auch wieder abschrauben und doch noch eine Dreikantleiste hinkleben, wenn mir das nicht geheuer ist (und sich beim Zusammenbau herausstellt, dass ich wirklich genug Platz habe. Im Moment muss ich mich auf meine Skizze verlassen - wenn da nachher irgendwo 5mm "verschwunden" sind, habe ich ein Problem...).

Hoffen wir, dass wir den Praxistest, wer nun "recht hat", nie antreten müssen ;)
 
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So, heute ist endlich mal wieder Zeit für neue Bilder.

Die letzte Woche war zum einen mal wieder etwas mehr Musik machen angesagt, statt nur am Equipment zu feilen (sic!). Zum anderen waren es ein paar Kleinigkeiten, mit denen ich mich beschäftigt habe, weil es dann für gröbere Arbeiten oft schon zu spät war.

So habe ich zum Beispiel schon einmal ein paar der Vierkantstäbe für die Ecken vorgebohrt...
MB-Leslie-23.jpg

...und mich an ein paar Übungsobjekten versucht (Kantenbearbeitung z.B.) - und bei der Gelegenheit auch den Tipp mit dem Bügeleisen schonmal getestet: ein paar Dellen hat das Holz an strategisch ungünstigen Stellen schon bekommen. Dieses Exemplar hier (im Verschnitt) ist schlimmer als die Stellen, die nachher noch zu sehen sein werden. Aber selbst das geht mit einem feuchten Tuch und einem heißen Bügeleisen fast spurlos wieder weg (frei nach W. Busch: "...und ein heißes Bügeleisen auf das feuchte Holz gebracht, hat es wieder gut gemacht" ;)).
Vorher - nachher:

MB-Leslie-24.jpg MB-Leslie-25.jpg

Heute waren dann die Kanten von Bodenplatte, "Deckel" und die Zierfräsungen an der Front dran, über die ich lange gegrübelt habe. Zunächst mal der Boden (inkl. Sperrholzplatte):

MB-Leslie-26.jpg

...und die Deckelplatte - es ist Variante 1 geworden (die älteren werden sich erinnern ;)). Unten 45° angeschrägt, und oben knapp 10mm gerundet (gleicher Radius wie beim Boden):
MB-Leslie-27.jpg MB-Leslie-28.jpg MB-Leslie-29.jpg

Die feine Rille stammt in dem weichen Holz vom Anlaufkugellager des Profilfräsers - ich habe bewusst nicht wirklich "angedrückt", aber selbst bei moderater Materialabnahme pro Durchgang zieht sich der Fräser im Gegenlauf ganz gut an die Kante. Nunja. Das kann man am Ende noch beischleifen - ich überlege aber, ob ich das nicht sogar als "Feature" und besonderes Zierelement dranlasse ;)

Und nun - Tusch! Die auslaufenden Rundungen an den beiden Vorderkanten. Im Grunde sind das auch nur Abrundungen, die man einfach nicht ganz bis zum Ende durchfräst. Dabei muss man aber höllisch aufpassen, gerade am Anfang der Kante, dass man das Holz nicht durch zuwenig Vorschub verbrennt. Ich habe zwar schon mit Anschlägen für Anfang und Ende gearbeitet, aber eine Ecke ist leider doch ein bisschen braun geworden (geht zwar durch Schleifen fast wieder weg, aber ein leichter Braunstich ist noch da).
Und dann muss die Stelle, an der die Fräsung endet, noch mit der Hand symmetrisch geschliffen werden - die Rundungen an der Oberseite und an der Seitenkante des Brettes sind nicht gleich. Das ging aber in dem weichen Holz dann wieder sehr schnell und einfach.

Und hier das Ergebnis:
MB-Leslie-30.jpg MB-Leslie-31.jpg

Ich finde, das kann man gelten lassen - und ich habe mir zumindest das schöne Frontteil nicht versaut ;)
 
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Sooo....
Bin dann auch mal wieder online nach längerer Zeit..

Das sieht ja alles schon sehr vielversprechend aus. WIe bei vielen anderen Projekten auch gilt hier ebenfalls: Learning by doing. Hut ab vor soviel Arbeitseifer, Jens!

Zur Verstärkung der Louvres von der Innenseite: Wenn Du nicht nur eine Leiste in der Mitte anbringst, sondern 2 Verstärkungsleisten, dann bist Du weiter weg von der (runden) Trommel und hättest mehr Platz.

Noch als Anmerkung zu einigen Beiträgen weiter oben: Das Werkzeug hat wirklich nur 2 Schneiden, die Drehzahl des Werkzeugs ist nicht variabel (Handkreissäge). Ich hatte seinerzeit diverse Versuchsfräsungen durchgeführt, sämtliche Fräsungen längs der Fasern sahen immer besser aus als quer. Grundsätzlich zeigt sich aber: Je dichter das Holz ist, um so weniger reissen die Fasern bei Querfräsung aus. Weniger Zustellung ändert da kaum etwas dran.

Ich finde das Ergebnis von Jens jetzt nach der (leider) vielen Nacharbeit mit Schleifen etc.. wirklich gut.

Weiter so...:tongue:

Gruss
André
 
Das sieht ja alles schon sehr vielversprechend aus. WIe bei vielen anderen Projekten auch gilt hier ebenfalls: Learning by doing. Hut ab vor soviel Arbeitseifer, Jens!
Danke, danke... ;)

Zur Verstärkung der Louvres von der Innenseite: Wenn Du nicht nur eine Leiste in der Mitte anbringst, sondern 2 Verstärkungsleisten, dann bist Du weiter weg von der (runden) Trommel und hättest mehr Platz.
Das hatte ich auch überlegt (also in Drittelteilung). Dann wäre ich auch bei Dreiecksleisten gelandet, denke ich - und nicht bei Alu. Ich wollte mir allerdings die Louvres innen nicht zu sehr "zubauen" - es soll ja noch was rauskommen. Und zum anderen will ich die beiden Mechanik-Etagen wie bei meinem alten Leslie auch als "Schubladen" gestalten, die man zum Service rausnehmen kann. Hat sich sehr bewährt. Wenn ich mit der Trommel dann an der Leiste vorbeikommen möchte, muss sie so schmal sein, dass man sie dann auch in die Mitte setzen kann. ;)
Die Hauptarbeit bei den Alu-Winkeln ist ja jetzt schon gemacht, deswegen denke ich, werde ich das so beibehalten. Stabil genug wird es auf jeden Fall.
 
So, gestern war mal wieder ein Gang in den Baumarkt angesagt - man sagt ja, Männer machen das ohnehin gern, aber während eines solchen Projektes macht das Stöbern dann gleich doppelt Spaß. ;)

Unter anderem habe ich (wider Erwarten) perfekt passende Winkel gefunden, mit denen ich den Amp verschrauben kann:
MB-Leslie-32.jpg

Wahrscheinlich werde ich da noch ein zusätzliches Loch spendieren, näher zur Front. Aber sonst ist das genau das, was ich suchte. Andere Schrauben wird es noch geben (vielleicht auch schwarz - auf jeden Fall kürzer), diese hatte ich gerade zur Hand.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Zu früh auf "Antworten" geklickt... Mit der Vorbereitung für den Korpusbau bin ich nicht ganz so weit gekommen wie geplant, aber die Dübellöcher sind schonmal alle da, wo sie hinsollen.
MB-Leslie-33.jpg

Die Unfälle, die dabei hätten passieren können, sind ausgeblieben - ich habe mir nur dummerweise beim Abnehmen einer Schraubzwinge mit einer eleganten Drehung des Handgelenks eine unschöne Macke in einer Kante eingehandelt (Stahl ist härter als Holz...), die sich voraussichtlich wohl nicht "wegbügeln" lassen wird. Ist halt genau in der Kante - versuchen werde ich es, aber ich werde wohl damit leben müssen. Wie war das? Gebrauchsgegenstand ;)

Und ich habe meine Beizversuche unternommen:
MB-Leslie-34.jpg

Fazit gleich vorweg: Ich denke, das Beizen werde ich lassen. Nicht nur, dass wie erwartet die (in diesen Probestücken provozierten) Leimflecken deutlichst hervortreten, auch das Holz selbst nimmt die Beize sehr unterschiedlich an. Damit meine ich nicht die Maserung - die soll ja beim Beizen sichtbar bleiben bzw. noch verstärkt werden. Aber es gibt an einigen Stellen dunkle, fast schwarze, Striemen an Stellen, an denen das Holz sich farblich eigentlich nicht anders dargestellt hat als daneben. Man sieht aber, dass diese "Striemen" sehr genau der Wuchsrichtung folgen (also nicht durch ungleichmäßigen Auftrag kommen). Paulownia ist eben ein recht offenporiges Holz.

Bei den Farbtönen hatte ich zum Testen hellen Nussbaum und Mahagoni mitgenommen (Clou Beutelbeize) - irgendwas dazwischen schwebte mir ursprünglich vor, jedenfalls der Farbkarte nach. Im Ergebnis ist allerdings Mahagoni pur (= angerührt wie angegeben) viel zu dunkel (s. Beschriftung). 1:1 mit Wasser verdünnt gibt es einen rötlichen Ton, der geradezu perfekt mit meiner Orgel harmonieren würde:
mb-DSC05411-1.jpg

Nussbaum dagegen ist eher fad geworden und viel heller als erwartet - auch eine Mischung aus beiden Farbtönen (pur und ebenfalls nochmal verdünnt) überzeugt mich nicht wirklich.
Die Frage nach dem Farbton ist allerdings wie gesagt eigentlich hinfällig, weil ich doch einige Leimstellen habe - und einige andere Stellen, die ich am liebsten schon noch ausbessern würde, was mit der Klarlackvariante (rechts oben) definitiv leichter wird. Das und die ungleichmäßige Saugfähigkeit der einzelnen Leimholzlamellen lässt Beizen ausscheiden. Wie Freddy schon sagte: ein helles Leslie hat nicht jeder, und das Holz ist ja schön gemasert. Ich wollte ursprünglich halt nur von diesem IKEA-Look etwas weg, der mich schon meine ganze Jugend über begleitet hat (erst Kiefer, dann Birke) ;)

Die Hoffnung, dass der Klarlack das sehr helle Holz noch etwas "andunkelt" bzw. anfeuert, hat sich allerdings bis jetzt (erster und zweiter Auftrag) noch nicht erfüllt...

Was ich mir allerdings überlegen werde (wenn ich auch das Sperrholz mal probegebeizt habe): Die Trommel könnte in dem sattdunklen Mahagoniton ganz gut aussehen. Eigentlich wollte ich die klassisch schwarz lackieren - nachdem ich mich mit dem Gedanken an ein helles Leslie angefreundet hatte, war ich schon darauf vorbereitet, die Trommel auch in Pappel Natur zu belassen (nur Klarlack) - aber jetzt könnte ich mir vorstellen, die Trommel doch als Kontrast rötlich dunkel zu färben. Vielleicht sogar als besonderes Gimmick die Innenseite des Scoops dann hell lassen (ich habe gerne einen bühnentauglichen optischen Indikator für die Drehgeschwindigkeit, wenn ich von hinten ins Leslie schaue)...
 
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Kleine Stellprobe zwischendurch - das wird in etwa das Layout der Bodenplatte. Die Vierkante markieren den Platz, den ich habe - der Amp passt und die Papierzettel dahinter sind Platzhalter für zwei Klappgriffe, die nachher (von unten) im Boden eingelassen werden. Oben wird davon nichts zu sehen sein, aber die Verschraubungen werden durchgehen, und die dürfen sich nicht mit irgendwelchen anderen Teilen in die Quere kommen.
MB-Leslie-35.jpg

Mein Tragekonzept ohne außen angebrachte Griffe ist so gedacht, dass das Leslie auf ebenem Boden gerollt wird und auf Treppen o.ä. (oder ins Auto hinein) schräg gekippt getragen wird - ähnlich wie die Waschmaschine beim Umzug. Unten an Griffen und oben mit einer Verstärkungs-/Griffleiste am Deckel - hinten, wo die Hornsektion offen ist. Ich hoffe, das funktioniert so ;)

Jetzt lasse ich mal ohne weiteren Text die Bilder für sich sprechen: Die erste "Trockenmontage" stand an (noch nichts verleimt - das mache ich, wenn ich mit den Mechanikteilen nochmal Maß genommen habe). Los gehts:

MB-Leslie-36.jpg MB-Leslie-37.jpg MB-Leslie-38.jpg MB-Leslie-39.jpg MB-Leslie-40.jpg
MB-Leslie-41.jpg MB-Leslie-42.jpg MB-Leslie-43.jpg MB-Leslie-44.jpg
MB-Leslie-45.jpg MB-Leslie-46.jpg MB-Leslie-47.jpg MB-Leslie-48.jpg MB-Leslie-49.jpg MB-Leslie-50.jpg
 
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Hut ab, saubere Arbeit. Kenne die alten LESLIEs jetzt nicht so im Detail, aber Deins könnte ich nicht unterscheiden. Weiter so :great:
Bobbes
 

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