Kolofonium entfernen

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JohnMcCartney
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Hallo,

entfernt ihr grundsätzlich nach dem Spielen das Kolofonium, bzw. machen professionelle Geiger das? Ich "vergesse" das meistens und ärgere mich jedesmal am nächsten Tag über das angetrocknete Harz (wegen dem unschönen Klang und der schlechten Ansprache) und muss dann mit Spiritus ran, weil ich das mit einem trockenen Tuch kaum weg bekomme bzw. der Klang ansonsten nicht schön ist. Der Klang ist bei mir überhaupt nur dann schön, wenn die Saiten gründlich einzeln von allen Seiten frisch vom Kolofonium gereinigt wurden. Ist das irgendwie nachvollziehbar...?

Lieber Gruß, Tobi
 
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Hallo Tobi,

ich entferne das Kollophonium nie von den Saiten.
Die Geige selbst reinige ich ca. 1-2 mal im Jahr mit Viol.
Mit dem Einsatz von Spiritus mußt Du vorallem bei älteren Geigen aufpassen, da die Oberfläche spirituslöslich ist!

Die Ansprache und der Klang einer Geige sind natürlich abhängig von Bogen, Kolofonium, Spieltechnik usw. und eine Fettschicht auf den Saiten würde stören, aber etwas Kollophonium ist aus meiner Sicht sogar gut.
Wichtig ist aber, dass Du nach dem Kollophonium-Auftrag auf die Bogenhaare den Bogen schnell durch die Luft schwingst damit der Staub aus den Haaren rausgeblasen wird. Dann staubt weniger auf die Geige und bleibt weniger an den Saiten hängen.
Generell würde ich auch nicht jedes Mal nachkollophonieren.
Ich mache das in etwa bei jedem 3. Spielen.
 
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Meinst du das Kolophonium, das auf der Geige landet oder das Kolophonium, das auf den Saiten verbleibt?
Ich denke mal letzteres, richtig?
Mich stört das Kolophonium auf den Saiten gar nicht, ich habe mir noch nie die Mühe gemacht, es gründlich zu entfernen.
Früher habe ich meistens mit recht preiswertem Kolophonium gespielt. Bei zu viel Auftrag auf den Bogen war recht schnell ein gewisses Kratzgeräusch zu hören. Also, Bogen ausschlagen und nach einigen kräftigen Strichen gab sich das meist schnell.

Vor einiger Zeit habe ich etwas experimentiert und mir Satoty Rosin kommen lassen. Ich bin sehr zufrieden damit, es ist feiner, staubt wesentlich weniger bei guter Ansprache. Kratzgeräusche bei zu viel Auftrag konnte ich bisher nicht feststellen.

E: @GeiGit war schneller... :) :hat:


 
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Ich entferne es meistens nach dem Üben oder wenn sich zuviel ansetzt. Geigenputztuch für Lack (den Staub entfernen, nicht in den Lack reinreiben).
Zum Entfernen von der Saite reicht ein (für Geigen geeignetes) Microfastertuch. Und hin und wieder muß man die Tücher reinigen.... ;)

Viele Grüße,

Reinhard
 
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Ich säubere die Saiten auch nicht nach jedem Spielen. Wenn die Saiten irgendwann mal so voll sind, dass sie schlecht ansprechen, ist meist eh Zeit für nen Saitenwechsel. Ich spiel aber nicht so häufig, muss ich zugeben. Was ich aber regelmäßig putze ist das Griffbrett und die Unterseiten der Saiten. Da sammelt sich gern mal Dreck drauf. Den Kolo-Staub auf der Decke entferne ich aber nach jedem Spielen per Pusten und vorsichtig mit einem Brillenputztuch. Viol benutz ich nur so 1x im Jahr.
 
Hallo,

entfernt ihr grundsätzlich nach dem Spielen das Kolofonium, bzw. machen professionelle Geiger das? Ich "vergesse" das meistens und ärgere mich jedesmal am nächsten Tag über das angetrocknete Harz (wegen dem unschönen Klang und der schlechten Ansprache) und muss dann mit Spiritus ran, weil ich das mit einem trockenen Tuch kaum weg bekomme bzw. der Klang ansonsten nicht schön ist. Der Klang ist bei mir überhaupt nur dann schön, wenn die Saiten gründlich einzeln von allen Seiten frisch vom Kolofonium gereinigt wurden. Ist das irgendwie nachvollziehbar...?

Lieber Gruß, Tobi

Ja, das ist nachvollziehbar.

Die Kolofoniumkruste auf den Saiten bedeutet eine ungleichmäßige Masseverteilung der Saite selbst.
Das hat zur Folge, daß Obertöne anders hervortreten (oft kratzig).

Die Saite schwingt dann (rein physikalisch) nicht mehr so leicht in den Grundton - vor allem bei der E-Saite unschön hörbar,
indem sie schneller anfängt zu "pfeiffen" - also, die Obertöne kommen leichter, als der gewünschte Grundton.

Es hängt aber auch etwas vom Instrument ab.
Normalerweise muß man die Saiten nicht sehr oft reinigen.
Manche Instrumente haben eine schwere Ansprache, oder sind eventuell dahingehend schlecht eingestellt
und das verschlechtert die Ansprache des Grundtons - egal, ob leer, oder gegriffen.

Ich finde subjektiv ebenso, daß absolut saubere Saiten den besten Klang produzieren.

Zu viel Harz auf den Haaren ist (logischerweise) auch nicht optimal.

Wenn man beim Spielen nur noch durch eine Staubwolke seine Umgebung wahrnehmen kann,
dann würde eine Kolofonium-Diät tatsächlich vieles verbessern (und putzen muß man dann auch weniger ;) )


cheers, fiddle

p.s. das beste Reinigungsmittel für Kolofonium auf Saite ist (@suamor, ich habs lange getestet gegen Spiritus - du hast recht! :) ) tatsächlich Isopropanol. Is in vielen handelsüblichen Saitenreinigern zu einem höheren Anteil drin - man riecht´s. Man kann sich sowas aber auch in der Apotheke abfüllen lassen. Ansonsten geht auch ordinärer Brennspiritus aus dem Supermarkt ganz gut.
 
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Ich finde subjektiv ebenso, daß absolut saubere Saiten den besten Klang produzieren.

Genauso geht mir das auch.
Ich bin ja von der rein elektrischen Fraktion am Cello, und mich haben die Geräusche, die der Bogen rein mechanisch auf der Saite erzeugt, immer wahnsinnig gemacht, häufiges Putzen der Saiten (nach jedem Spielen mit einem Tuch, ca. 1x die Woche mit Saitenreiniger) bringt hier deutliche Besserung.

Mir fehlt der Vergleich, aber bei E-Streichgeräten befindet sich ja einerseits die Quelle der Bogengeräusche an einer anderen Stelle als das verstärkte Signal, also der Verstärker, und wird so isoliert und besonders störend wahrgenommen. Im Kopfhörer klingt das alles schon ganz anders, weil er das verstärkte Signal isoliert und den Rest abschirmt, aber beim Piezo werden wohl auch die üblen Schabgeräusche trotzdem noch mitverstärkt.

Spiele ich hingegen "offen", hilft kein EQ der Welt gegen die Geräusche direkt von den Saiten, und das wird eben in meiner Erfahrung erheblich besser, wenn die Saiten spiegelblank geputzt sind.
 
Rein elektrisch per Piezo unter/am Steg hat man auch die Strichwechsel- und Bogen-Springeräusche deutlicher!
Da klingt eine A-Geige per Piezo deutlich anders als per Mikro!
 
Ich reinige die Saiten jetzt gar nicht mehr, und es klingt super. Ich glaube, tägliches Spiritusreinigen klingt besser als tägliches Tuchrubbeln, aber gar nicht reinigen klingt besser als tägliches Spiritusreinigen. Ich verwende jetzt auch ein besseres Kolofonium, das hat extrem viel ausgemacht.
 
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Ich mache das Kolophonium von den Saiten auch nie ab. Ich reinige nur die Geige mit einem Tuch. Das ist auch, meiner Meinung nach, besser für die Saiten.
 

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