Digitale und analoge Synthesizer

stimmt schon...
Aber ich kann @engineer gut verstehen - selbst wenn mein technisches Niveau um einiges niedriger liegt.
Man hat die Idee, Kenntnisse und die nötige Begeisterung... aber der Verstand sagt bereits das ökonomische Fiasko voraus... was einen gewissen Frustfaktor mit sich bringt.
Für meinen Teil habe ich mich mit Audio-Entwicklungen deshalb bewusst zurückgehalten.
Der Markt wird im Grunde genommen von völlig irrationalen Konditionen bestimmt.
 
Wenn es primär darum geht, ein anwendungsreifes Instrument zu erlangen, mögen solche Kosten/Nutzen-Rechnungen sicher stimmen. Es soll aber auch Leute geben, die Bastel-Projekte einfach zum Spaß betreiben oder um ihr Wissen und ihre Skills zu einem bestimmten Thema zu verbessern ;-)

Ja, das stimmt. Es gibt aber auch noch einen anderen Faktor: Also ich den Fußschalter fürs Qu16 Digitalpult entwickelt habe, da gab es das einfach nicht. Es war der einzige Weg. Piano-Expander gibt es auf dem Markt auch nicht mehr wirklich. Nach weiteren Versuchen mit PianoTeq auf meinem Boliden-PC unter Linux finde ich durchaus Gefallen an dem "Synthesizer". Das als Expander zu bauen mit einem RasbPi3 und einem 24/96 DA-Shield, das fände ich allein deswegen reizvoll, weil es das nicht gibt. Man kann natürlich ein Laptop verwenden, logisch. Aber ich hätte es gerne als Standalone-Teil. Derzeit spricht der Kontostand aber schon allein gegen eine Lizenz von PianoTeq… da muss ich warten, bis ich mal für eine bezahlte Produktion ein gutes Klavier benötige.

Einen Treiber für den RasbPi vom Hersteller, das dürfte schlecht aussehen. Es läuft zwar Windows auf dem Rechnerchen, aber es ist eben Windows für ARM-CPUs, und da dürften die meisten Hersteller keine Treiber bereitstellen. Da muss dann schon was mit x86 oder AMD64 her. Hier könnte sich ein Blick auf ThinClients lohnen. Die sind zwar deutlich größer, aber ich habe mal einen Fujitsu Futro für 38€ gebraucht bekommen, den ich tatsächlich als Terminal (Linux/X11) einsetze, läuft ziemlich gut. Der hat eine x86 Mobile-CPU von AMD, 2GB SSD integriert, 1GB RAM und neben Sound (Quali geht so) auch noch Gigabit-LAN, USB2, usw. – so ein Teil könnte schon eher eine Basis für einen Eigenbau-VST-Host zum Mitnehmen sein. Es gibt bestimmt auch Varianten mit einem PCI-Slot für eine alte aber gute Soundkarte... und lüfterlos ist die Büchse auch und ein Gehäuse hat man auch gleich und das passende Netzteil war auch dabei.
 
du übersiehst vor lauter Technik den einfachsten Grund, warum sich (attraktive) VSTs nicht so einfach in eine Schachtel packen lassen: das Lizensierungs-Schema ;)
 
Der Markt wird im Grunde genommen von völlig irrationalen Konditionen bestimmt.

Sprichst Du an dieser Stelle vordergründig von den absurden Preisen für Vintage Gear, oder geht die Aussage darüber hinaus? Aus meiner Sicht rechtfertigen Geräte der neuesten Generation deren aufgerufene Mondpreise nicht mehr. Je nach Anspruch und/oder Geschmack gab es im Preisbereich bis € 2000 für mein Empfinden nie zuvor ein so großes Spektrum an Zeug. Und selbst wenn man nur bis knapp über 1K auszugeben bereit ist bekommt man leistungsfähige und gute Geräte, erst Recht wenn der Gebrauchtmarkt Berücksichtigung findet.
 
Verstehe ich die Frage richtig? Warum 2000-3000EUR für einen Minimoog ausgeben, der zudem noch anfällig und teuer in der Reparatur wäre, wenn ich für deutlich weniger Geld einen Behringer D bekommen kann?
 
Verstehe ich die Frage richtig? Warum 2000-3000EUR für einen Minimoog ausgeben, der zudem noch anfällig und teuer in der Reparatur wäre, wenn ich für deutlich weniger Geld einen Behringer D bekommen kann?

Sprichst Du mit Telefunky, mit mir, oder Beiden? ;)
 
S
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: Doppelpost
Ich hatte den Eindruck, dass es gerade um die absurden Vintage-Gear-Preise ging...
 
Verstehe ich die Frage richtig? Warum 2000-3000EUR für einen Minimoog ausgeben, der zudem noch anfällig und teuer in der Reparatur wäre, wenn ich für deutlich weniger Geld einen Behringer D bekommen kann?
Das kommt ganz auf die eigenen Ansprüche an.

Manche sagen: "Wenn ein Minimoog aus den 70ern 100% ist, kommt ein neuer Minimoog auch 100% ran, ein Roland SE-02 99,99% mit Speicher und ein Behringer D 99,99% ohne Speicher, aber noch billiger. Eigentlich brauch ich nur 80%, aber ich gönn mir den Luxus von 99% Minimum, obwohl ein Prophet-X auch 98% schaffen würde."

Dann aber gibt's noch die Übernerds, die supergenau hinhören und deren Instrumente selten bis nie Bühnenluft sehen. Die sagen: "Ein Minimoog aus den 70ern driftet schon zwischen 95% und 100% wegen Serienstreuung und Änderungen im Schaltungsdesign. Ein neuer Minimoog kommt auf ca. 92%, ein SE-02 auf 88%, aber auch nur, weil darin die Gene des Studio Electronics Minimidi weiterleben, ein Behringer D kommt auf 85%, und ein Minimax kommt auf 80%. Ich brauche aber mindestens 95%."

Und dann gibt's die "Das Auge hört mit"-Fraktion, die auch schon mit B3, Leslie 122, Rhodes Suitcase und Hohner Clavinet D6 touren. Für die ist es Ehrensache, einen originalen Minimoog aus den 70ern dabei zu haben, auch wenn der pro Set nur einen Sound spielt (in der Setpause wird dann umgestellt).

Last but not least gibt's die Sammler. Für die gibt's sowieso nur the real deal, weil es ihnen nicht um Realismus geht, sondern um Geräteidentität. Wenn die einen Behringer D kaufen, dann, um einen Behringer D zu haben, und nicht, um einen bezahlbaren Minimoog zu haben.


Martman
 
Das kommt ganz auf die eigenen Ansprüche an.
Und dann gibt's die "Das Auge hört mit"-Fraktion, die auch schon mit B3, Leslie 122, Rhodes Suitcase und Hohner Clavinet D6 touren. Für die ist es Ehrensache, einen originalen Minimoog aus den 70ern dabei zu haben, auch wenn der pro Set nur einen Sound spielt (in der Setpause wird dann umgestellt).
Da hört dann aber überwiegend das Auge des Musikers und das der Musikerpolizei mit. Dem Publikum ist das nämlich alles egal. Da ist alles "Keyboard".
 
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Deswegen gibt es auch jede Menge Keyboards, die nur so aussehen als ob, warum nicht auch ein Behringer D in einem Minimoog Gehäuse? Gibt sicher auch ne HX3 im B3- oder M100-Gehäuse. Mein Bruder arbeitet bei einer gut beschäftigten Stage-Rental Firma, die haben auch Digital-Pianos im Steinway-Flügel-Gehäuse ;)
 
Das erinnert mich an diese großen Fake-Wände von Gitarrenboxen :-D
Aber wenn das Konzert bspw. in einem Club mit mieser Akustik ist und/oder die Lautstärke das Tragen von Gehörschutz verlangt, dürfte die Wahrnehmbarkeit der klanglichen Unterschiede selbst dem geneigten Publikum schwerfallen.
 

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