Selbst an der Gitarre schrauben lernen wollen? Meine Empfehlung/Alternative dazu

Dass man beim Zusammenbau eines Gitarrenbausatzes (oder gar dem Selbstbauen) einiges mehr darüber lernt, wie die einzelnen Bestandteile einer Gitarre miteinander zusammenwirken und worauf man beim Einstellen achten sollte, steht glaube ich außer Frage.

Dass man beim Einstellen einer Gitarre nicht einfach drauflosschrauben sollte, steht ebenfalls außer Frage.

Ob daraus jetzt folgt, dass man das eine erstmal gemacht haben muss, um zu wissen, wie das andere geht, halte ich für den verkehrten Ansatz. Dafür sind dabei viel zu viele Variablen nicht berücksichtigt. Was hilft mir, eine Gitarre mit fester Brücke zusammenzubauen, beim Einstellen meines Floyd Rose-Trems an einer anderen?

Was hingegen hilft, ist auf bereits vorhandenes Wissen zuzugreifen. Ob das jetzt Lehrbücher oder (in den meisten Fällen sehr hilfreiche und durch Vier-Augen-Prinzip korrektiv wirkende) Forenmitglieder oder Homepages von Gitarrenbauern oder lange aufgebaute eigene Übung sind, macht nun wirklich keinen großen Unterschied. Das von vorneherein zu verteufeln, weil man einmal eine spezifische Erfahrung gemacht hat, ist jedenfalls alles andere als hilfreich.
 
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a) Zeig mal was Du schon alles selbst gebaut hast (Bilder)
Ich habe genau so einen Bausatz zusammengebaut. Ausführlich beschrieben hier: https://www.musiker-board.de/threads/blue-moon-strat.677052/
Meine Erkenntnis:
Wenn ich den Bausatz nicht im Rahmen des Gewinn und Bauwettbewerbs kostenlos bekommen hätte, wäre er als Reklamation zurück gegangen.
Ich hätte für 10 EUR mehr die hier gekauft:

Die 10 EUR mehr werden durch die Ersparnis von Schleifpapier und Grundierung mehr als ausgeglichen. Man hat also gleich eine gut grundierte (weiße) Gitarre, wenn man lackieren will.
Außerdem kann man sofort erkennen, ob die Gitarre Mängel hat (bei meiner musste ich den Sattel versetzen, damit sie bundrein wurde) und ggf. reklamieren. Wäre in meinem Fall schwierig geworden, wenn man schon dran gebastelt hat.
Der Bausatz lohnt wirklich nur, wenn man ohnehin vor hat, am Holz größere und gröbere Arbeiten zu machen.
Anfänger kaufen besser die fertige Gitarre und schrauben an der herum.
Die Gitarre kann man nämlich immer noch zerlegen, dran rumschrauben ... und das eher besser als beim Bausatz, weil man alles schon an seinem Platz vorfindet.
Wenn ich Anfänger gewesen wäre, wäre das ein komplettes Frusterlebnis gewesen, mit der Erkenntnis: ich bekomme das nicht hin.
 
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Während ich deine Meinung teile, dass das Zusammenbauen eines Bausatzes eine tolle (auch selber gemachte) Erfahrung ist und man sehr viel dabei lernen kann, gehe ich

a) nicht damit konform, dass das für 70-90€ zu leisten ist, da kaum jemand die nötigen Werkzeuge vor Ort haben wird, um das vernünftig anzugehen, was dann locker ein vielfaches des genannten Bausatzpreises kosten wird, wenn man sich damit ausstatten will. Auch die für den genannten Preis erhältlichen Bausätze werden mit Sicherheit qualitativ relativ fragwürdig sein. Um ein Abrichten der Bünde z.B. wird man mit ziemlicher Sicherheit kaum herumkommen, um die Gitarre bei vernünftiger Saitenlage spielbar zu bekommen.

b) kann ich dir auch nicht darin zustimmen, dass dies das Nonplusultra seien kann, um das grundlegende Einstellen der Gitarre zu lernen. Wofür denn soll ich mir die erst bauen? Ich stelle meine Gitarren seit jeher selber ein (und bin auch zufrieden mit den Ergebnissen). Wenn man mit Bedacht vorgeht und die Gitarre selber was taugt, kann da wirklich nicht allzu viel passieren. Und wenn man sich doch einmal verrennen sollte, kann man immer noch seine Gitarre in den Koffer packen und zum Techniker gehen und diesem auf die Finger schauen, um die eigenen Fehler zu erkennen und beim nächsten Mal nicht zu wiederholen. So gut wie alles, was man an der Gitarre einstellen kann, ist reversibel, außer vielleicht wenn es ans Feilen der Sattelkerben geht. Da sollte man auf jeden Fall erst einmal ein bisserl Übung aufbauen. Aber selbst wenn man da etwas falsch macht, kann man sich zur Not für ein paar Euro einen neuen kaufen.
 
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Um beim Thema zu bleiben, ich denke schon, dass man bei einem Bausatz recht gut vor Augen geführt bekommt, wie verschiedene Einstellungen in Wechselwirkung stehen. Sofern die Teile gut passen, sonst kommt nur Frust raus.
Da lob ich mir meine billigst Squier, die dient als Versuchskaninchen, bei der kann ich nicht viel falsch machen und gut eingestellt ist sie eine feine Gitarre. Und was ich an ihr lerne kann ich auf meine Hauptgitarren übertragen.
 
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a) nicht damit konform, dass das für 70-90€ zu leisten ist
Na ja, man könnte den Bausatz in die Tonne werfen und die gute Anleitung behalten. Dann braucht man auch kein Werkzeug kaufen.
:prost:
Edit: Sollte jetzt keine Wertung für den hier vorgestellten Bausatz sein. Ich finde die Gitarre kommt auf den Bildern sogar richtig gut.. Zumindest mag ich es wenn man noch Holzstruktur sieht.
 
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@OliverT : Ein BRAUCHBARES Set Sattelfeilen kostet mehr als Dein Bausatz. Hast Du Überhaupt welche? (Sattelfeilen) Du solltest den Threadtitel ändern in: "Schaut Euch meinen Bausatz an" -der Dir rein optisch wirklich gut gelungen zu sein scheint -Glückwunsch und Respekt!

(Das ist kein persönlicher Angriff! Nur hat der Titel Deines Freds so gar nix mit dem Inhalt zu tun)
 
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Ich bin auch der Meinung, dass das Zusammenbauen und fertig stellen eines Bausatzes eine feine Sache sein kann, obwohl ich da schon sehr viel Murks gesehen haben, sei es bei den Bausätzen selber, oder bei dem was daraus gemacht wurde.

Ferner kann man auch beim Setup eines Instrumentes jede Menge Fehler machen, die Betonung liegt aber bei "kann", denn "Quantenphysik" ist es nicht. Es ist ein Lernprozess und (fast) Jeder, der gewillt und konzentriert ist, kann das lernen.

Was jetzt die Aussage des TE betrifft - von wegen seines Bausatzes und dem Umstand, dass hier mitunter auch Falsches verbreitet wird... hm?

Ich kann nur für mich reden (da ich sehr viele Tipps gebe)... Ich baue (und "umbaue") seit vielen Jahrzehnten Gitarren (Hobby- mäßig) und war immer mal wieder auch (Neben-) beruflich im Service tätig. Ich denke schon, dass ich beurteilen kann ob ein Tipp gut, oder vielleicht auch Bullshit ist. Das meiste von dem was ich lese sind gute Tipps und eine gute Hilfe und Anleitung für die Fragen und Probleme rund ums Thema.

Ich kann und möchte auch die Empfehlung geben Jemanden, der Ahnung hat, zu bitten sich mal einweisen zu lassen und dann ran an den Speck, denn lernen heißt auch machen.
 
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Leute, ich finde es echt beschämend, welche heftigen, persönlichen und verletzenden Reaktionen ein gut gemeinter VORSCHLAG eine sachlich richtige AUSSAGE des TE hier nicht nur bei den Wenigen, die sich meiner Meinung nach zurecht dadurch angesprochen fühlen, sondern vor allem bei den Vielen, die eigentlich locker darüber stehen könnten, hervorrufen.

Wo ist Euer Problem?

1. In fast jeder Erklärung heißt es: „Ist kein Hexenwerk, probier es einfach aus!“. Aus dem Munde eines Anfängers wird diese Aussage plötzlich falsch?

2. Ein günstiger Bausatz ist eine schöne Gelegenheit, nicht nur einzelne Einstellungen zu üben, sondern den gesamten Aufbau einer Gitarre und damit deren funktionelle Zusammenhänge besser zu erfassen. So wie ich es verstehe, kriegt man sogar eine komplette und fundierte Anleitung dazu. Wenn man doch was kaputt macht, halten sich die Auswirkungen in Grenzen.

3. Ja, es gibt hier anscheinend sehr viele hilfsbereite Profis (Danke dafür). Aber etwas oft und gegen Bezahlung (professionell) zu machen, heißt ja in der Tat noch nicht, dass alles immer richtig gemacht wird. Ohne die Person und deren Ergebnisse persönlich zu kennen, bleibt die Einschätzung Vertrauenssache. Es gibt genug Threads hier über angeblich von Profi verhunzte Setups, in denen viele (auch Profis) schnell dabei sind, diesen (anderen Profis) ihre Professionalität abzusprechen. Da ist man teilweise selber dann nicht so sensibel.

4. Es gibt noch mehr Halbwissende bis Ahnungslose, die aufgeschnappte Halbwahrheiten nachplappern und mit teilweise haarsträubend falschen Erklärungen untermauern. Trotzdem können die auch gute Ergbnisse/Einstellungen erreichen und sind sich ihrer mangelnden Grundlagen deshalb vielleicht garnicht bewusst.

In diesem Sinne, leben und leben lassen. Euch einen schönen Feiertag.

Gruß,
glombi
 
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a, es gibt hier anscheinend sehr viele hilfsbereite Profis (Danke dafür). Aber etwas oft und gegen Bezahlung (professionell) zu machen, heißt ja in der Tat noch nicht, dass alles immer richtig gemacht wird. Ohne die Person und deren Ergebnisse persönlich zu kennen, bleibt die Einschätzung Vertrauenssache.

Noch einmal ... Ich gebe mein Wissen (u. A. hier) gerne kostenlos weiter und das was ich an Wissen weiter gebe basiert auf (fast) 4 Jahrzehnten Erfahrung im Gitarrenbau... Wenn ich etwas nicht weiß, dann sage ich dazu auch nichts...

und (Wdh.) ein ordentliches Gitarren Setup kann wohl fast jeder lernen, wenn er denn auch lernen will. Ein seriöser Servicetechniker gibt sein Wissen auch gerne weiter u. U. auch gegen Bezahlung, aber das ist bei anderen Lernprozessen u. U. auch so.
 
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Noch einmal... Danke dafür :great:. Das glaube ich Dir auch gerne (was Anderes bleibt mir ja auch nicht übrig...;)).
 
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Leute, ich finde es echt beschämend, welche heftigen, persönlichen und verletzenden Reaktionen ein gut gemeinter VORSCHLAG eine sachlich richtige AUSSAGE des TE hier nicht nur bei den Wenigen, die sich meiner Meinung nach zurecht dadurch angesprochen fühlen, sondern vor allem bei den Vielen, die eigentlich locker darüber stehen könnten, hervorrufen.

Wo ist Euer Problem?

1. In fast jeder Erklärung heißt es: „Ist kein Hexenwerk, probier es einfach aus!“. Aus dem Munde eines Anfängers wird diese Aussage plötzlich falsch?

2. Ein günstiger Bausatz ist eine schöne Gelegenheit, nicht nur einzelne Einstellungen zu üben, sondern den gesamten Aufbau einer Gitarre und damit deren funktionelle Zusammenhänge besser zu erfassen. So wie ich es verstehe, kriegt man sogar eine komplette und fundierte Anleitung dazu. Wenn man doch was kaputt macht, halten sich die Auswirkungen in Grenzen.

3. Ja, es gibt hier anscheinend sehr viele hilfsbereite Profis (Danke dafür). Aber etwas oft und gegen Bezahlung (professionell) zu machen, heißt ja in der Tat noch nicht, dass alles immer richtig gemacht wird. Ohne die Person und deren Ergebnisse persönlich zu kennen, bleibt die Einschätzung Vertrauenssache. Es gibt genug Threads hier über angeblich von Profi verhunzte Setups, in denen viele (auch Profis) schnell dabei sind, diesen (anderen Profis) ihre Professionalität abzusprechen. Da ist man teilweise selber dann nicht so sensibel.

4. Es gibt noch mehr Halbwissende bis Ahnungslose, die aufgeschnappte Halbwahrheiten nachplappern und mit teilweise haarsträubend falschen Erklärungen untermauern. Trotzdem können die auch gute Ergbnisse/Einstellungen erreichen und sind sich ihrer mangelnden Grundlagen deshalb vielleicht garnicht bewusst.

In diesem Sinne, leben und leben lassen. Euch einen schönen Feiertag.

Gruß,
glombi

Alles auf den Punkt gebracht ...... Danke .......
 
Leute, ich finde es echt beschämend, welche heftigen, persönlichen und verletzenden Reaktionen ein gut gemeinter VORSCHLAG
Wäre es als Vorschlag gekommen hätte sich hier keiner daran gestört. Es kam aber als EMPFEHLUNG und diese wurde damit begründet, dass man den Tips die man sonst hier bekommt zu dem Thema nicht trauen kann. Wenn man so etwas schreibt stellt man schon sich selber (und die eigenen Tips) über die der anderen. Da ist es kein Wunder, dass man ganz schnell runtergeholt wird. Ab da könnte man sich auch auf Augenhöhe begegnen, statt den Enttäuschten zu mimen der sich darüber entrüstet, was aus diesem Thread geworden ist.

Auf Augenhöhe fetzt es manchmal und es ist gut so, das reguliert auf natürlichem Wege zumindest solange es dabei fair bleibt. Ich finde das ist ein Prozess an dem man wachsen kann und nichts beschämendes. Ich selber habe hier ein Lernprozess durchgemacht und mich für meine Wortwahl entschuldigt. Hätte der TE seine anfänglichen Worte reflektiert und diesbezüglich eine Aussage getroffen wäre alles gut. Stattdessen hat der TE noch eins drauf gesetzt, gerade in seinen Aussagen mir gegenüber. Ich bin dennoch nicht verletzt und muss auch nicht darauf eingehen. Was ich aber hier nicht so stehen lassen möchte ist, dass der TE hier auf beschämender Weise verletzt wurde. Der TE ist verletzt weil seine EMPFEHLUNG nicht von allen dankend angenommen wurde, das ist ein großer Unterschied. Dass er dabei einen eigenen Anteil trägt hat er bisher nicht zu erkennen gegeben.
 
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Leute, ich finde es echt beschämend, welche heftigen, persönlichen und verletzenden Reaktionen ein gut gemeinter VORSCHLAG eine sachlich richtige AUSSAGE des TE hier nicht nur bei den Wenigen, die sich meiner Meinung nach zurecht dadurch angesprochen fühlen, sondern vor allem bei den Vielen, die eigentlich locker darüber stehen könnten, hervorrufen.

Wo ist Euer Problem?

1. In fast jeder Erklärung heißt es: „Ist kein Hexenwerk, probier es einfach aus!“. Aus dem Munde eines Anfängers wird diese Aussage plötzlich falsch?

2. Ein günstiger Bausatz ist eine schöne Gelegenheit, nicht nur einzelne Einstellungen zu üben, sondern den gesamten Aufbau einer Gitarre und damit deren funktionelle Zusammenhänge besser zu erfassen. So wie ich es verstehe, kriegt man sogar eine komplette und fundierte Anleitung dazu. Wenn man doch was kaputt macht, halten sich die Auswirkungen in Grenzen.

3. Ja, es gibt hier anscheinend sehr viele hilfsbereite Profis (Danke dafür). Aber etwas oft und gegen Bezahlung (professionell) zu machen, heißt ja in der Tat noch nicht, dass alles immer richtig gemacht wird. Ohne die Person und deren Ergebnisse persönlich zu kennen, bleibt die Einschätzung Vertrauenssache. Es gibt genug Threads hier über angeblich von Profi verhunzte Setups, in denen viele (auch Profis) schnell dabei sind, diesen (anderen Profis) ihre Professionalität abzusprechen. Da ist man teilweise selber dann nicht so sensibel.

4. Es gibt noch mehr Halbwissende bis Ahnungslose, die aufgeschnappte Halbwahrheiten nachplappern und mit teilweise haarsträubend falschen Erklärungen untermauern. Trotzdem können die auch gute Ergbnisse/Einstellungen erreichen und sind sich ihrer mangelnden Grundlagen deshalb vielleicht garnicht bewusst.

In diesem Sinne, leben und leben lassen. Euch einen schönen Feiertag.

Gruß,
glombi

Auch wenn ich selbst noch nicht hier reagiert habe, muss ich @HD600 doch rechtgeben. Wäre das ganze einfach als eine weitere Alternative präsentiert worden, sähen die Reaktionen sicherlich anders aus. Aber wenn man im selben Atemzug die Hilfe und Vorschläge anderer Foristen abkanzelt, muss man mit Gegenwind einfach rechnen. Zu deinen Punkten:

1. Nein, wird sie nicht.

2. Ein günstiger Bausatz kann in vielerlei Hinsicht hilfreich sein, beim Erlernen eines vernünftigen Setups aber IMO nicht. Wenn das Einstellen nicht klappt, hat man noch mehr mögliche Fehlerquellen aus dem Bau als bei einer fertigen Gitarre (eine einigermaßen vernünftige Qualität mal vorausgesetzt). Schön, wenn alles klappt. Aber wenn nicht, wird die Fehlersuche umso langwieriger und schwieriger. Und zu den Auswirkungen: solange man einigermaßen um- und vorsichtig zu Werke geht, kann man beim Setup kaum etwas kaputt machen.

3. Das mag stimmen, aber wegen solcher Einzelfälle einfach mal pauschal gegen die Profis zu wettern ist trotzdem Käse.

4. Hab jetzt länger keine Threads zum Setup gelesen, aber früher wurde fast immer zusätzlich auf die Rockinger-Workshops verwiesen. Außerdem gibt es ja hier durchaus viele Leute, die entweder beruflich oder als Hobby Gitarren bauen und dementsprechend sich durchaus einiges an Expertise erarbeitet haben. Vermutlich mehr als man selbst anhand eines einzelnen Bausatzes erlangt.

Leben und leben lassen ist sicher ein lobenswerter Ansatz. Wenn aber jemand (überspitzt formuliert) sagt: "Macht es so wie ich, allen anderen könnt ihr nicht trauen!", dann muss man sich über die entsprechenden Reaktionen nicht wundern.
 
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Ich mach's mal andersrum, selbe Musiker-Gattung (Gitarristen), aber anderes Ende der Signalkette (Amp).

Ich schraube schon eine Weile ein wenig an Amps rum. Angefangen mit "mal andere Röhren rein", weiter zu "mal anderen Speaker rein", dann "mal ein Mod-Kit für meinen kleinen Champion 600 ausprobieren und sehen was das bringt", nebenbei "mal den Little Rebel Amp bauen, oder den Ruby, oder ein Effektpedal", weiter zu "ganz viele YouTube Videos schauen und über Röhrentechnik lernen" und letztlich "mal einen kleinen Kit-Amp zusammenbauen". Fand ich super, und dachte ich kann ein bisserl was.

Jetzt habe ich mir vor ner Weile super günstig einen chinesischen No-Name-Amp geschossen. Nach dem Motto: "der hat ne 12AX7 und 6V6 drin, das wird halt ein Champ Clone mit Halbleiter-Gleichrichtung sein". Den kleinen "Overdrive" Button habe ich gar nicht so wahrgenommen, die Drive-Regler für beide Kanäle und die 3-Band-Klangregelung fand ich ganz neckisch für so ein kleines 5-Watt-Teil.

Nun klingt der halt gelinde gesagt beschissen, also mal reingeschaut und was sehe ich... die 12AX7 wird nur halb genutzt, die zweite Preamp-Stufe ist Transistor/IC-Basiert, das ist ein ganz fieser Tube-Solid-State-Verhau, das geht mal gar nicht.

Und nun werkel' ich mich da langsam mal durch und will den umbauen... und merke, was ich alles NICHT weiß. Und fange an, den Schaltkreis selbst aufzumalen (gibt's nirgendwo online). Und fange an, mir über die Klangregelung Gedanken zu machen. Und überlege, ob ich da auch ne 5Y3 anstelle der Dioden nehmen könnte. Und überlege was ich mit der Faceplate mache.

Der Amp ist nach wie vor absolute Baustelle und wird es noch ewig bleiben, aber es macht mir einen Heidenspass zu grübeln und zu denken und zu planen - und ich lerne deutlich mehr als vorher, weil es eben keine Anleitung für "so geht das ganz speziell" gibt, sondern ich mich jetzt eher "allgemein" schlaumachen muss und die Transfer-Leistung auf das Projekt selbst erbringen muss. Die Lernkurve ist enorm!

Daher unterschreibe ich voll und ganz, dass die Operation am "lebenden Objekt" also deutlich lehrreicher sein kann als der Neubau auf Bausatz-Basis (der komplette Selbstbau ist natürlich eine andere Nummer). Das Vorgehen "ich nehme mir ne Gurke und schaue wie weit ich komme" ist absolut zielführend. Die Standard-Empfehlung für Leute die das Bundieren lernen wollen ist ja auch "kauf' dir ne billige Klampfe, oder nen billigen Hals, und probier' halt mal, kannst da ja nix kaputt machen". Viele Wege führen zum Ziel, und ein Bausatz erweitert den Horizont sicherlich, aber das ist eben ein Weg und nicht der Weg.
 
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Auch wenn ich selbst noch nicht hier reagiert habe, muss ich
Bevor das hier weitere Einlassungen zu einem längst beigelegten "Zoff" gibt, setze ich nun im Titel ein "meine....../Alternative" hinzu.

Damit sollten weitere Bezugnahmen auf die etwas "intransparente" Einleitung und daraus entstandene "Grübeleien" dann bitte obsolet werden.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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