
maxito
Akkordeon-Mod
Als Bayan verstehe ich Instrumente, ob russische oder Italiener, das diese mit Converter und meist mit durchgehenden Stimmplatten ausgestattet sind, dazu auch meistens Kinnregister und Cassotto.
enn du den russischen Wikipedia-Artikel zum Bajan anschaust (ggf. übersetzt), dann siehst du in etwa die Definition, die Musiker53 weiter oben gibt.
Was die Firma Bugari in diesem Zusammenhang wie nennt, halte ich für irrelevant, weil es sich um reine Modellbezeichnungen, wenn auch suggestive, handelt.
Über dieses Detail, was denn nun ein Bayan ist haben wir schon immer wieder mal diskutiert. Und das was ich daraus als Erkenntnis genommen habe ist, dass es einerseits eine historisch, sprachlich, ethnisch korrekte Definition gibt was denn (ursprünglich) mit Bayan gemeint ist und wie der Begriff so allgemein verwendet wird. Und andererseits ein breites Band sich schon lange unausrottbar eingebürgert hat was sich dei verschiedenen Leute gerade darunter vorstellen (meist ein Instrument mit Melodiebass, Kinnregistern und kräftigem MBass in den teifen Tönen - gedanklich meist mit durchgehenden Stimmplatten verbunden). Das ist so ein Klassiker wo der Begriff, je nachdem wer ihn verwendet jeweils eine andere Bedeutung, eine andere Facette, einen anderen Begriffschwerpunkt bekommen kann. Und wo sich dann zwei Personen über das gleiche unterhalten können und dennoch wunderbar aneinander vorbei reden!
Aus dem Grund habe ich es mittlerweile aufgegeben den Begriff fest definiert zu verwenden. Ich versuche mittlerweile eher rauszuhören wie mein Gegenüber den Begriff verwendet und versuche dann das auch auf der gleichen Ebene zu verwenden...damit wir wenigstens nicht aneinander vorbeireden und auch wenn wir nicht der gleichen Meinung sind, dann zumindest vom gleichen sprechen.
Was die Oktave tiefer betrifft bei Converter akkordeons, das ist ja schlichtweg normal, das ein Bayan tiefere Bässe hat als ein Standartbass, vergleiche Mal russische durchgehende Platten im Bass mit denen von Standartbass.
Da wäre ich vorsichtig, denn ich glaube nicht dass der Ton tatsächlich noch ne Oktave tiefer ist. Viele 120 Bass Akkordeons haben im Bass als tiefsten Ton ein Kontra E (ca. 41 Hz) Das ist schon sehr tief. Jetzt den nochmal ne Oktave tiefer gesetzt wäre ja nur noch knapp mehr als 20 Hz... das ist schon verdammt tief und viele Menschen haben hier schon beginnende Probleme, diese Töne überhaupt noch sauber hören zu können. Man darf auch nicht vergessen, dass das menschliche Ohr nicht linear hört , sondern am besten so um die 1000 bis 4000 Hz hört und bei den ganz hohen und ganz tiefen schwächer hört.. je höher bzw. je tiefer desto lauter muss der Ton sein, damit das Ohr den noch wahrnimmt!... Und Kontra E ist schon sehr tief und macht auch schon mechanisch starke Probleme den sauber und vor allem schnell zu erzeugen... Subkontra E.. ich glaube nicht dass man den noch sinnvoll im Akkordeon verwenden kann... und wenn, dann den so laut erklingen zu lassen dass der vom Ohr noch überhaupt brauch bar wahrgenommen wird.
Wo der große Unterschied liegt, das ist einerseits in der Größe der Stimmzungen. Viele moderne Melodiebassinstrumente und eben auch die als solche bekannten "Bayane" haben sehr große Stimmzungen für die tiefsten Basstöne. Normals Akkordoens haben meist kleinere Stoimmzungen größen. In beiden Fällen ist der Ton aber gleich hoch bzw. gleich tief. Andeerseits besteht der Unterschied auch in der Machart: bei den kleineren Stimmplatten wird die Tiefe des Tons durch größere Ballastgewichte erzeugt, die die Schwingung so weit runter ziehen wie das gewünscht ist. Bei den "Bayans" wird das hauptsächlich über die Zungenlänge gemacht. Längere Zungen schwingen naturgemäß tiefer als kürzere und benötigen entsprechend kleinere Ballastgewichte (oder auch schon keine mehr). Damit kann man in beiden Fällen den gleich tiefen Ton erzeugen.
Aber...
Aber die kleinere Stimzunge hat auch weniger Fläche und bewegt demzufolge auch weniger Luft als die lange Stimmzunge. Die Große Stimmzungen entwickelt also einen Ton mit mehr "Kraft". Und weil weniger Ballastgewicht drauf ist kommt die auch schneller in Fahrt - heißt der Ton steht schneller. Das macht bei kleineren Stimmzungen oft das Problem, dass die aufgrund des Ballastgewichts meist noch gar nicht richtig in Fahrt sind, bevor der Ton schon spieltechnisch beendet wird.
Und das wirkt natürlich anders. Drum ist der gleich (tiefe) Ton der langen Bayanstimmzunge kraftvoller und klingt viel wuchtiger, kräftiger ... Das ist ungefähr so, wie wenn man mit dem Akkordeon einen sehr tiefen Ton spielt und das gleiche in der Kirche auf der Kirchenorgel mit einer der ganz großen Pfeifen macht - Die Kirchenorgelpfeife kann eine tonale Kraft entfalten die das Akkordeon nie und nimmer erreichen kann. Und genauso ists zwischen den "normalen " Stimmplattengrößen und den langen der Bayans. Drum hören sich Bayane eben so kraftvoll und tief an, weil die tiefen Töne hier im Vergleich zu all den anderen mitgespielten Tönen mehr Klanggewicht bekommen und demzufolge von der Gewichtung als Höreindruck die tiefen Töne hervorheben, weshalb man das dann subjektiv als tiefer wahrnimmt. Weil sich die Klangbalance durhc die kräftigeren teifen Töne in Richtung "Tiefe" verlagert, ohne dass die Töne wirklich tiefer sind.. nur eben sind die tiefen kräftiger und die hohen treten demgegenüber etwa stärker zurück.
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