Wenn einen die Motivation wieder packt

  • Ersteller *Agito*
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Ihr habt natürlich recht. Ich möchte mich auch gar nicht rausreden, aber es ist tatsächlich so, dass das so bisher noch nicht in der Fülle besprochen wurde und "keine große Relevanz" hat bei dem was ich übe. Die Infos dazu gab es natürlich schon vor Monaten, aber ich habe da mit meinem KL halt keine Übungen drumrum gebastelt oder gar dieses aufdröseln/ zerlegen von Stücken. Pausen musste ich bisher auch nicht wirklich beachten, meinem KL reicht bisher noch, dass ich nach Gefühl übe und das auch gut klappt. In der Unterrichtsstunde selbst spielen wir dann natürlich schon nach vorgegebenen Rythmus, dann zählt mein KL aber halt oder begleitet mich. Es ist auch nicht so, dass ich absolut keine Ahnung von den Notenwerten habe.^^

Danke euch auf jeden Fall, ich versuch mich da mal reinzufuchsen.
 
Übungen sind die ersten Klavierheft-Lektionen und ggf. die einführenden Erläuterungen davor. Siehe dazu in modernen Klavierschulen, wie z.B. Rupp oder Heumann, jeweils Band I.
Wenn es an die Tasten geht, hat man bereits Ganze, Halbe und Viertelnotenwerte kennengelernt und Klatschübungen dazu gemacht.
Das Prinzip der einfachen Teilung durch 2 und Verdoppelung (mal 2) von binären Notenwerten wird zwangsläufig ab der ersten Unterrichtsstunde behandelt,

Ohne das Prinzip verstanden zu haben und anwenden zu können geht es kaum weiter, denn Klavierspielen wird eben nicht auf wundersame Weise leichter, sondern in jeder Hinsicht bis zum Niveau des persönlichen Endstands immer anspruchsvoller.

Das Konzept deines Klavierlehrers ist mir nicht klar, wenn er nicht von Anfang auf Notenwerte und auf Sicherheit des Verstehens der Grundöagen achtet. Kannst Du denn etwas zu seiner Ausbildung und Methodik sagen?

Gruß Cöaus
 
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Die beiden Bücher hatte ich mir irgendwann auch nicht mehr angeschaut, einfach weil ich nicht zeitgleich die Übungen aus den Klavierstunden machen konnte und dazu dann noch die aus den Büchern, das war einfach zu viel Input. Wie schon gesagt, das Prinzip ist mir geläufig, ich hatte die Viertel- und Achtelpause nicht richtig erkannt, weil ich die bei den bisherigen Stücken eben nicht zwingend berücksichtigen musste, passiert. Die Achteln hatte ich ja korrekt erkannt in der Zählweise, Viertel, Halbe und Ganze hätte ich natürlich auch erkannt. Verstehe die schroffe Kritik daher nicht so ganz.

Nach dem Konzept hattest du ja schon mal gefragt, liegt ein paar Seiten zurück. Bis dato hat sich da nicht viel dran verändert. Aktuelles Übungsstück ist jetzt eben "Der spanische Gitarrenspieler". Una Mattina übe ich natürlich noch immer oder das kleine Stück "Drachenflug".

Generell ist das Hauptthema aktuell Dreiklänge mit ein paar Übungen dazu, auch die Umkehrungen, die Hauptdreiklänge usw. Da sind dann auch neue Symbole wie Glissando dabei und ich versuche auch etwas mehr auf die Vorzeichen für die Betonung zu achten, also mf,ff oder p zb. - aber auch hier ohne direkten Fokus darauf. Dann eben noch einfache Übungen fürs tappen mit dem Fuß und Pedalstudien. In der Summe kommen da schon ein paar Übungen zusammen, es ist also nicht so als säße ich faul rum und klimper nur ein bisschen. Jedenfalls nicht meinem empfinden nach. Ich bin noch immer ganz am Anfang und da kommen immer so viele neue Informationen dazu, dass mir das halt nicht immer so leicht fällt. Wenn man zum nächsten Thema kommt, dann ist das Thema davor ja nicht abgehakt, daran muss man ja auch weiter arbeiten. Sowas braucht Zeit, bin ja auch keine 12 mehr, wo man vermutlich schneller und besser neue Informationen aufnimmt.:oops:

Aber wie gesagt, ja ich muss mich mehr der Theorie und dem besseren Verständnis der einzelnen Aspekte widmen, damit habt ihr durchaus recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Konzept deines Klavierlehrers ist mir nicht klar,
Mir ehrlich gesagt auch nicht. Bevor ich überhaupt zum ersten mal einen Ton gespielt habe, wurden die Standard-Notenwerte (ohne Punktierte) durchgekaut, zumindest soweit, bis ich es grob verstanden habe, anhand von Bildern (wie von mir oben) und Beispielen (vom KL). Danach war es die Hausaufgabe im Selbststudium weiter zu machen, bis es sitzt (das Analysieren und Verstehen - nicht spielen). Ich bin ja offen für alternative Wege, aber Grundlagen wegzulassen scheint mir doch sehr extrem.

es ist also nicht so als säße ich faul rum und klimper nur ein bisschen.
Das behauptet auch keiner, wir wissen alle wie vollgepackt die "Ersten Schritte" sind. Aber anscheinend ist dein Fokus etwas falsch gesetzt (worden?), evtl sogar aus Unwissenheit oder weil dein KL dich darin unterstützt (das ist diesmal keine Kritik, sondern reine Vermutung). Oder sagen wir es anders, dir fehlt einiges, was schon viel früher hätte kommen müssen. Mir erschließt sich das ganze Konzept halt nicht. Du spielst (schon länger) Stücke die keinen 1/1 Rhythmus haben, mit Synkopen, Punktierten und weiß der Geier, hast aber anscheinend Probleme mit dem Rhythmusverständnis bzw. den Grundlagen dazu und dein KL sagt "es passt schon so".
Mein Rat an dich, auch wenn dein KL das so sagt, hole das in deinem Interesse alsbald nach. Ich bin selbst kein KL, wie schon erwähnt, maße mir auch nicht an darüber zu urteilen, aber es kommt mir sehr spanisch vor und anscheinend sehen das andere ähnlich. Auch wenn du sagst, "bis zur Achtel hattest du es richtig", das fehlende Wissen bzw. Verständnis wird deiner Motivation sonst das Genick brechen. Das sind, wie gesagt, absolute Grundlagen und zudem vom Umfang her wirklich kein großes Spektakel.
 
Aha, aha :)

Zitat:

"Ich glaube, ihr lernt alle die Musik verkehrt herum: von den Fingern in die Ohren, statt von den Ohren in die Finger. Das ist, als ob man Tricks lernt, um das Leben zu imitieren."

Papa Oyeah Makenzie zitiert in Volker Biesenbinder: "Von der unerträglichen Leichtigkeit des Instrumentalspiels"

Sowie im Vorwort von Volker Wiedemann: "Klavier Improvisation Klang"

Dem Ansatz, mit Theorie und Notenwerten anzufangen, muss ich etwas entgegensetzen, was ich in einem älteren Thread geschrieben habe:


Ich hatte in der 2./3. Klasse kein Verständnis für Notenschrift. Sollte die musikalische Früherziehung wiederholen, das Zeugnis habe ich noch.

Heute weiß ich:

Die Lernstufen nach Jerome Bruner sind nicht berücksicht worden. Auf der Handlungsebene hätte es beginnen müssen.

Mit Orff kam ich gut zurecht, da sah ich ja die Töne, spielte aber nur auswendig.

Ich habe immer nur auswendig Flöte gespielt.

Beinahe wäre ich dadurch kein Instrumentalschüler mehr geworden.

Ab 9. Klasse lernte ich Keyboard und Akkordspiel, das war die Offenbarung um vieles zu durchschauen.

Bei Unterricht wie weiter oben plädiert hätte ich nie einen Zugang zu einem Tasteninstrument gefunden.

Was ich sagen wollte: Da der Zugang über Noten und das Beharren darauf bei mir zu früh erfolgte, hatte ich eine Aversion und wäre auf die Art nie zum Keyboarder / Pianisten geworden.

Das berücksichtige ich heute in dem Unterricht den ich gebe.

Mit 15 als Keyboardanfänger über Akkordspiel: das war für mich der richtige Zugang.

Welche Akkorde irgendwo vorkamen, das hörte ich sehr schnell. Da wo ich es nicht hörte, interessierte ich mich für Modulationen und Doppeldominanten um auch das besser zu können.

Meine Schüler spielen ausgewählte Klassik, den Anteil dosieren sie selbst, immer mit Hinweis auf Harmoniefunktionen (ich frag mich immer warum die bitte nicht einfach immer darüber stehen?) und Rock und Pop größtenteils nach Lead Sheet selbst arrangiert (also das Arrangement, die Spielweise erkläre ich, denn die ist ja im Lead Sheet nicht ausnotiert)

Denn, für mich ist es so: Weder Top Charts Gold noch irgendwas anderes liefert für mich Rock Pop nach Noten arrangiert, was gut klingt bzw man als Studio- oder Livemusiker man so spielen würde.

Ignoriert die "Anhänge", keine Ahnung wie man das löscht.
 
Grund: Anhänge auf Nutzerwunsch gelöscht
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist denn verkehrt an der Herangehensweise meines KL und was bedeutet "dir fehlt einiges, was schon viel früher hätte kommen müssen" - was genau?

Ich schlüssel das gerne noch mal auf von Anfang bis jetzt:
  1. Der Fingersatz; Das Notensystem; Die Notenschlüssel; Spiel mit 5 Fingern
    [*]Notenwerte + Pausenzeichen mit Fokus auf Ganze, Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel Note(hier allerdings nur besprochen mit Arbeitsblatt); Happy Birthday Lied; Uhren-Knaon Lied; Schnelle Noten: Probierecke von Viertel, Halbe, punktierte Halbe, Ganze und Achtelnoten(Zählen/ Klatschen von vorgegebenen Rythmen und eigene erfinden)
    [*]Oh My Darling Clementine Lied, Bienenlied und ein paar weitere zum anschauen
    [*]Beide Hände auf C; Freude, Schöner Götterfunken Lied
    [*]Daumenuntersatz; C-Dur Tonleiter
    [*]Nr. 1 C-dur; Tonleiter Training(eine Hand, beide Hände parallel das gleiche bzw mit Abweichungen), Tonleiter gleichmäßig, lang-kurz und kurz lang gespielt
    [*]Legato, Stacato, Portato
    [*]Can Can Lied, Fingerwechsel auf gleichen Ton, Fingerübersatz
    [*]Klaviatur-Notensystem
    [*]Alte Hexe Humpelbein, Ganze Pause
    [*]Bella Italia
    [*]Una Mattina die ersten beiden Parts bis kurz nach dem Refrain
    [*]C-Dur Tonleiter; Grundton, Ganztonschritt, Halbtonschritt, Dur Akkord, Moll Akkord, verminderter Akkord; Pedalstudie; Beidhändig C-dur 1 Octave auf und ab; linke Hand Akkord & rechte Hand Impro ohne zählen
    [*]Una Mattina die beiden fehlenden Parts
    [*]Die Schwarzen Tasten(cis,dis,fis usw.); # Zeichen; b Zeichen
    [*]Dreiklang C-Dur, F-Dur, G-Dur - Hauptkadenz; Umkehrungen; Molldreiklönge und Umkehrungen
    [*]Die Kadenz; gebrochene Dreiklänge
    [*]Tempobezeichnungen; Dynamische Bezeichnungen; Drachenflug Lied
    [*]Glissando Zeichen; Übungen mit Dreiklängen; Der spanische Gitarrenspieler
Nicht alle Arbeitsblätter sind wir in der Stunde ausführlich durchgegangen, der Fokus wurde wie schon erwähnt recht angepasst gelegt. Wenn ich noch wo Schwierigkeiten hatte, dann lag da eben mehr der Fokus drauf. Vermutlich sind ein paar Aufgaben durch von mir ausgelassenens Selbststudium etwas in den Hintergrund gerückt, aber so im Groben sind das die bisher vorgekommenen Themen, auch wenn nicht alle die gleiche Bedeutung bekommen haben was das reine Üben während der Klavierstunde anging. Manche Sachen wurden einfach zum kennenlernen ohne weiteren Schwerpunkt aufgezeigt.
 
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Klingt doch gut.
 
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und was bedeutet "dir fehlt einiges, was schon viel früher hätte kommen müssen" - was genau?
Ich beobachte den Thread schon länger und werde einfach nicht schlau draus.. Was war noch mal das Problem?
Jetzt ohne Witz, ich verstehe dein Anliegen einfach nicht, wo klemmt es denn? Es ist ein Jahr um, nebenbei bemerkt..
 
Ich beobachte den Thread schon länger und werde einfach nicht schlau draus.. Was war noch mal das Problem?
Jetzt ohne Witz, ich verstehe dein Anliegen einfach nicht, wo klemmt es denn? Es ist ein Jahr um, nebenbei bemerkt..
Von welchem Anliegen sprichst du und was möchtest du mir damit sagen, dass ein Jahr um ist?
 
Von welchem Anliegen sprichst du und was möchtest du mir damit sagen, dass ein Jahr um ist?
Ja wo klemmt es denn? Ein Jahr ist rum, da erwartet man Fortschritte.. Dreht es sich immer noch um das Zählen?
 
@*Agito* Statt "schroffer Kritik" würde ich von eier Reaktion der Verwunderung sprechen. Ich denke, niemand hier will dich persönlich angreifen und ich finde es auch gut, dass Du im Board offen über deine Probleme diskutierst und Fragen stellst.
Aber bitte schau auch einmal auf die andere Seite der Medaille: eine ganze Anzahl von Antworten zu deinen Anliegen wurden von verschiedenen Usern mit einigem Aufwand durchdacht und formuliert.

Es wirkt eben auf mich und einge von uns etwas entgeisternd, wenn Du sich herausstellt, dass Du konkrete Empfehlungen für deinen Fortschritt beim Klavierspielen nicht befolgt hast und in der Folge daraus weitgehend auf der Stelle trittst.
Vermutlich gehen die Meisten in dieser Diskussion davon aus, das Du die recht kleinteiligen Erläuterungen nachvollziehst, bei Verständnislücken direkt nachfragst und dazu gehörende Hinweise für praktische Übungen auch umsetzt. Im Idealfall würdest Du zu deinen Erfahrugnen damit noch eine Rückmeldung geben. Dann wären auch deutliche Fortschritte bei regelmäßigem Üben unvermeidlich.

Deinem Lehrer wollte ich mit der Nachfrage nichts unterstellen, ich hatte einfach deine frühere Antwort vergessen.

Gruß Claus
 
Ja wo klemmt es denn? Ein Jahr ist rum, da erwartet man Fortschritte.. Dreht es sich immer noch um das Zählen?
Meine letzte Frage war -> klick
Ich denke schon, dass ich Fortschritte gemacht habe. Sehr wahrscheinlich nicht so groß, wie sie hätten sein können, aber als ich im Juni dann mit den Klavierstunden angefangen hatte konnte ich quasi gar nichts mit dem Klavier anfangen. Jetzt kann ich leichte Stücke wie Una Mattina so spielen, dass man sie zumindest als solches erkennt. Nicht im original Tempo und ganz sicher nicht mit so viel Feingefühl, aber ich war da schon ein wenig stolz auf mich. Letzten Endes soll es für mich auch kein Sprint werden. Klar die Unterrichtsstunden sind teuer und warum nicht das Beste draus machen, aber das Leben dreht sich bei mir leider nicht nur um mein Hobby. Tägliches Üben war aus verschiedenen Gründen nicht möglich und wird es in absehbarer Zeit wohl auch nicht werden. Ich versuche dennoch so gut es geht mindestens eine Stunde irgendwie in den Tag zu bekommen. Wenn ich das mal gar nicht schaffe, dann versuche ich an anderen Tagen länger zu üben. Das ist zwar weniger effektiv als Kontinuität - aber es ist wie es ist. Ich will mich eigentlich auch gar nicht rechtfertigen müssen, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass du das von mir verlangst.

@Claus
Ich weiß, dass ihr helfen wollt und das tut ihr auch! Ich bin über jeden Beitrag dankbar, wirklich. Es ist auch nicht so, dass ich mir die Beiträge durchlese und dann vergesse ich sie, ich verwerte die durchaus. Jedoch hapert es dann eben doch manchmal an der richtigen Umsetzung oder Verständnis und ich fokussiere mich auf die Übungen des Klavierlehrers, weil ich hier auch schon das Gefühl habe, dass das Pensum gut gefüllt ist. Aber noch mal, es stimmt, dass ich mich mehr mit gewissen Themen befassen muss bis sie wirklich sitzen. Ich werde mich die nächsten Tage noch mal hinsetzen und den Thread durchgehen und Notizen machen, ggf. schaue ich auch noch mal in die Bücher, dort standen einige Dinge ja auch gut erklärt drin.

@all Entschuldigt meine zuvor etwas gereizten Beiträge. Ich war von mir selbst etwas enttäuscht, weil mir direkt der Spiegel vorgehalten und offenbar erkennbare Schwächen sichtbar gemacht wurden, die ich immer versucht habe beiseite zu schieben, damit mir der Spaß am Klavierspielen nicht verloren geht.
 
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...weil... offenbar erkennbare Schwächen sichtbar gemacht wurden, die ich immer versucht habe beiseite zu schieben, damit mir der Spaß am Klavierspielen nicht verloren geht.
Das ist total verständlich, aber m.E. leider genau der Weg zum unerwünschten Ende.

Deshalb wäre mein Tip und der ist ganz in deinem Sinn gemeint: weiche den kleinen Lese-, Zähl-, Klatsch- und Metronomübungen nicht aus, die hier angesprochen wurden. Das ist eine Sache von Minuten und die Übungen werden dich fit machen. Andernfalls fallen dir Unsicherheiten beim Spielen immer wieder, immer häufiger und immer schwerer auf die Füße.
Ich denke, hier wollen Alle, dass Du am Ball bleibst, dein Klavierspielen pflegst, ausbaust und jede Menge Spaß daran hast. :)

Gruß Claus
 
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Was ist denn verkehrt an der Herangehensweise meines KL und was bedeutet "dir fehlt einiges, was schon viel früher hätte kommen müssen" - was genau?
Ich sage nicht, dass es verkehrt ist, sondern es mir seltsam vorkommt, dass du bei Grundlagen jetzt noch Probleme hast.
Was früher hätte kommen müssen (meiner Ansicht nach) erkläre ich anhand der folgenden Zitate:

Der Fingersatz; Das Notensystem; Die Notenschlüssel; Spiel mit 5 Fingern
[*]Notenwerte + Pausenzeichen mit Fokus auf Ganze, Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel Note(hier allerdings nur besprochen mit Arbeitsblatt); Happy Birthday Lied; Uhren-Knaon Lied; Schnelle Noten: Probierecke von Viertel, Halbe, punktierte Halbe, Ganze und Achtelnoten(Zählen/ Klatschen von vorgegebenen Rythmen und eigene erfinden)
Ich verstehe das so, dass Notenwerte + Pausenzeichen anscheinend doch zu Anfang schon Thema waren (das ist mir anscheinend untergegangen, wusste ich nicht), sowie auch punktierte und Zählen/Klatschen.

Wenn dem so ist, dann kann ich folgende Aussagen nicht nachvollziehen (man kann jetzt sagen nach 1 Jahr, aber diese Zahl hat keine Bedeutung, weil es letztlich darauf wie viel und wie oft man übt):

Im Anhang sind zwei Fotos von einem 4/4 Takt Stück, wo ich mir nicht ganz sicher bin wie genau ich die Zählweise notieren soll. Auf Foto 1 habe ich es mal versucht, weiß aber nicht, ob diese korrekt ist. Bei Foto2 wäre ich gänzlich auf eure Hilfe angewiese.
"Hilfe" holen ist immer gut, sag ich nichts dagegen. Aber nach all dem was davor schon kam (deine Ablaufliste), erstaunt es mich doch, dass dieser recht einfache Takt, bzw. derer zwei, dir so Probleme bereiten (auf Papier, nicht im Spielen, wohlgemerkt).
Verstehe die Pausenzeichen und deren Werte nicht so recht. Auf Foto eins sind es ja scheinbar zwei Viertelpausen, aber unterschiedlich notiert in ihrer Optik. Verstehe zwar nicht wieso, aber wird schon seine Gründe haben. Jedenfalls zähle ich die beiden Pausen dann ja ganz normal wie eine Viertelnote, aber da die Pausen aufeinander folgen und dann in eine 16tel übergehen, fällt es mir schwer die Zählzeiten auszuknobeln.
Hier ist es für mich recht klar, dass dir das Wissen fehlt (was laut deinem Ablaufplan ja schon ganz anfangs schon initiiert wurde?). Es stellt sich eben die Frage, warum fehlt es: Weil du es nicht geübt hast, weil dir das Verständnis fehlt oder weil es noch nicht Thema war (letzteres anscheinend widerlegt).
Meinem KL ist es aktuell auch noch nicht wichtig, dass ich in den Stücken selbstständig mitzähle und somit den Rythmus einhalte.
Das hat mich mindestens genauso gewundert, weil die Rhythmusgeschichte nicht ganz unwichtig ist und ich mich frage, wie du so viele Stücke spielst, wo der Rhythmus nicht wichtig ist. Sorry, aber meiner Ansicht nach stimmt da doch was nicht. Aber wie gesagt, ich bin kein KL, ich verstehe es nur nicht.
wenn ich mich all zu ausgiebig mit der Theorie befassen würde, entgegen der Empfehlung meines KL,
Mich würde interessieren, welche Theorie du nicht ausgiebig bearbeiten sollst, laut deinem KL. Denn Notenwerte + Pausenwerte + Zählen haben jetzt wenig mit Theorie zu tun. Theorie wäre m.A.n. sowas wie "wie bauen sich Akkorde auf", welche Intervalle sind rein, vermindert oder übermäßig etc, wie funktionieren Kadenzen etc... Das sind Dinge, die man zu Anfang sicher nicht beherrschen muss. Aber sowas wie Notenwerte, das sind Zeichen, Vokabeln.. Man fängt auch nicht an ein Buch zu schreiben, bevor man die Buchstaben kennt. Kommt das halbwegs verständlich rüber was ich meine?

Wie gesagt, alles nicht böse gemeint und es soll auch kein Vorwurf sein - deine Messlatte bist du allein. Unter all den Diskussionen, kannst du sicher stolz darauf sein, was du bisher erreicht hast und es wird auch weiter gehen. Mir erschließt sich nur die Reihenfolge bzw. Gewichtung der Inhalte nicht. Und eben, die letzten Beiträge hatte ich verfasst, als ich noch nicht wusste wie dein bisheriger Ablauf so war.
Daher wundert es mich erst recht und ich frage mich, woran es liegt - hat dein KL einen seltsamen Ansatz (der für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar wäre) oder du hast was übersprungen oder nicht genau genug bearbeitet. Oder gibt es noch mehr Möglichkeiten?
Das zu verstehen würde mir (und vermutlich auch anderen) mehr helfen, auf deine Probleme einzugehen, anstatt immer wieder das selbe zu wiederholen "lern die Basics".


Dem Ansatz, mit Theorie und Notenwerten anzufangen, muss ich etwas entgegensetzen, was ich in einem älteren Thread geschrieben habe:


Ich hatte in der 2./3. Klasse kein Verständnis für Notenschrift. Sollte die musikalische Früherziehung wiederholen, das Zeugnis habe ich noch.
Ansätze gibt es viele und ich maße mich nicht an zu urteilen, welcher nun "der richtige" ist.
Ich möchte jedoch zur Beachtung geben, dass grundlegend schonmal Unterschiede bestehen zwischen dem, wie ein Kind lernt und dem, wie ein Erwachsener lernt.
Als Kind haben mich Noten auch überhaupt gar nicht interessiert, ich wollte nur wissen, wie ich einen Ton aus dem verdammten Ding geblasen bekomme. Jetzt ist es umgekehrt, ich möchte es verstehen, weil ich weiß, dass ich dadurch Fehler vermeide und sonst später mehr zu korrigieren hab. Falsch angelerntes ist deutlich schwieriger zu korrigieren, als es gleich richtig zu lernen.

Dann kommt hinzu, dass viele Menschen ein "selbstverständliches Rhythmusverständnis" haben und andere nicht. Man mag es auch Talent nennen, aber manchen Menschen liegt es einfach, sowas direkt zu kapieren, sei es noch so ausgefuchst, während andere monatelang keine 4 Viertel gerade klatschen können. Dann gibt es jene, die die Notenschrift lesen als wäre es einfach eine andere Sprache und jene, für die es aussieht wie chinesisch und von Zeichen zu Zeichen gestottert wird. Usw.

Dementsprechend sind die Lernprozesse ganz andere und erfordern anderen Input. Ich glaube nicht an "die richtige Lösung", sondern an "jeder hat für sich eine richtige Lösung". Und die gilt es als Lehrer / KL zu finden, bzw. den Weg dorthin. Das macht für mich einen guten KL aus, der sein Programm auf die Bedürfnisse des Schülers anpasst und nicht mit allen 20 genau das gleiche Standardprogramm fährt, "weil es eben so ist".

Im Fall von Agito scheint der KL wohl einen bestimmten Weg zu gehen (indem er ihm zB von zuviel Theorie abrät), aber nach eben dem Programm sollten die Probleme die Agito hier schildert (meiner Meinung nach) keine sein. Sehr umständlich ausgedrückt, mir fällt jetzt aber auch kein besserer Satz ein.
 
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Um es kurz zu halten: Der Grund für meine immer wieder neu aufkommenden Fragen und Unverständnis über eigentlich bereits besprochene Themen ist der mangelnde Ehrgeiz und Input von genügend Zeit, dass besprochene auch richtig zu lernen, so dass es auch über die Klavierstunde hinaus verstanden ist und sitzt. Mein Fokus liegt bzw lag zudem bisher immer auf darauf die Stücke nach Gefühl spielen zu können und mein KL schien das bisher zu genügen. Vielleicht um mich nicht zu demotivieren oder vielleicht weil es tatsächlich gar nicht so schlecht klingt oder aber ein Mix aus beidem.
 
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Das ist aber bei Erwachsenen oft das Problem, dass sie es ZU VERKOPFT angehen und geradezu nach Theorie fragen.

Wenn sie nicht geübt haben verwickeln sie dich als Lehrer in Theoriefragen, die absolut nicht von Belang sind. Der Knaller war mal: Wieso 3/4 und nicht 3/3 Takt???

Beim Lesen und Schreiben lernen gibt es so genannte sensible Phasen (seit Montessouri bekannt). In dieser Phase lernt man noch sehr intuitiv.

Der Zug ist dann später abgefahren. Mit dem Resultat, dass viele als Erwachsene nicht mehr lesen und schreiben lernen können, da sie es zu verkopft angehen und jegliche Intuition ausschalten.

Sie können dann nur noch lernen, mit dem Analphabetismus umzugehen:

Bestellen im Restaurant indem sie sagen: "Ich nehm das was mein Vorgänger gesagt hat" und kaufen die Produkte, die sie aus der Werbung wiedererkennen. Kein Witz!

Und so kommen zu mir auch als Kinder gescheiterte Erwachsene.

Diejenigen haben nun Erfolg, die sich bei mir darauf einlassen, auf der Handlungsebene zu beginnen.
Das kann wieder bei jedem anders sein, bin aber mittlerweile darauf spezialisiert.

Noch ne Alternative zum "zählen" :

4/4 Takt: Zwei punktierte Viertel und eine Viertel:

GA MA LA GA MA LA GA MA

Vorteil: Betonungen sind auf der Silbe GA. Ein paar mal vor sich hinsprechen und der Rhythmus ist klar.

Btw: Noten lesen / Notenwerte zählen ist keine musikalische Fähigkeit, sondern eine analytische.

Nicht jeder mag Musik analytisch angehen (schon gar nicht, wenn man kein Informatiker oder kein Ingenieur ist). Ich war nie besonders gut in Mathe. Ohne Musik wäre ich in Mathe ggf noch schlechter gewesen.

Mit meiner Haltung mache ich mich ggf auch verletzlich und angreifbar.

Was mir aber recht gibt, sind die Schüler, die bei mir stranden, weil sie mehr oder weniger subtil von anderer Seite gesagt bekamen, sie seien unmusikalisch, obwohl sie nur zur falschen Zeit an bestimmten analytischen Problemen gescheitert sind.
 
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@stuckl

In deinen ersten beiden Sätzen kann ich mich total wiederfinden, unglaublich!
Auch bei mir ist es so, dass ich die Dinge mit dem Kopf lösen will und dadurch in der Vergangenheit relativ häufig mehr oder weniger unrelevante Themen in den Klavierstunden angesprochen hatte. Weniger weil ich es mal nicht geschafft hatte viel zu üben, aber weil mich eine Sache direkt zur nächsten führte. Es ist ja alles irgendwo miteinander verbunden, gewinnt jedoch erst an Relevanz, wenn man die Grundbausteine tatsächlich verstanden hat.

Mein KL erzählte mir auch davon, dass das ähnlich bei vielen der erwachsenen Schülern ist und diese mitunter sogar weinen, weil sie mal nicht geübt haben oder das Gefühl haben, dass sie etwas nicht ganz verstanden haben und zu Hause nicht umsetzen konnten, obwohl es in der Unterrichtsstunde recht gut klappte. Deswegen versuche ich dieses Verhalten auch immer weiter zurück zu fahren. Ich recherchiere auch nicht mehr so oft im Web nach bestimmten Dingen. Ich schaue mir zwar immer noch gerne wissenswerte Videos oder Artikel an, aber als spezifische Problemlösung ist mein KL die erste Anlaufstelle und eben das Forum hier.

Für mich ist es jedenfalls auch schwer diese kindliche Begeisterung und das Intuitive aufrecht zu halten und ins Lernen einfließen zu lassen, weil der Kopf immer irgendwie in die Quere kommt. Glücklicherweise schaffe ich es dennoch auch ins Gefühl zu kommen und einfach zu spielen und nicht so viel drüber nachzudenken. Sozusagen ein innerer Kampf, den ich mal gewinne und mal nicht. Ich glaube, wenn ich ausschließlich verkopft an die Sache rangehen würde, dann hätte ich schon keine Lust mehr am Klavierspielen. Bin zudem auch auf dem Kriegsfuß mit Mathe, dafür lerne ich Fremdsprachen recht schnell. Vielleicht ist eines davon eine Hinderung fürs Kalvierspielen, aber vielleicht das andere eine Erleichterung, das wird sich in der Zukunft noch rausstellen müssen.
 
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Kannst du das nachahmen?



Ggf hatte ich es schon mal eingestellt.

Noten gibt es auch, Manfred Schmitz, Klavierstücke für Florian.

Aber ich erkläre das auf Handlungsebene und lasse dann das Gespielte in den Noten wiederentdecken.
 
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Kannst du das nachahmen?



Ggf hatte ich es schon mal eingestellt.

Noten gibt es auch, Manfred Schmitz, Klavierstücke für Florian.

Aber ich erkläre das auf Handlungsebene und lasse dann das Gespielte in den Noten wiederentdecken.

Ich könnte es dir nicht direkt ohne Noten nachspielen, ich habe auf die Schnelle auch keine kostenlose Version gefunden, aber ich denke schon, dass ich das hinbekomme - entweder mit dem Notenblatt oder ich müsste die Notation anhand des Videos selbst ausknoblen. Klingt jedenfalls ähnlich wie das Drachenflug Lied, welches ich als Dreiklang Übung spiele. Der größte Unterschied dürfte hier sein, dass hier die schwarzen Taten zum Einsatz kommen, die spiele ich erst seit kurzem mit dem Lied "Der spanische Gitarrenspieler".
 
Ich denke sowas eignet sich für intuitives Spiel.
 

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