Hohner Club II B Victoria selbst reparieren?

  • Ersteller kalifrago
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Nachdem ich mir einige Videos angeschaut habe, traue ich mir auch das Stimmen zu, und auch das Neuwachsen, wenn es nötig sein sollte.
Dazu habe ich aber eine Frage. Diese Arbeiten hat doch hier schon der ein oder andere durchgeführt.
Wo habt ihr die Werkzeuge dafür gekauft? Ich habe schon Werkzeuge gefunden fürs Stimmen z.B. aber für so 3-4 kleine Teile werden da verrückte Preise aufgerufen :oops:
Man kann doch da auch andere Werkzeuge verwenden oder nicht? Ich habe z. B. im Haus genug Schlüsselfeilen, da muss ich doch keine kaufen für 10 Euro?
Oder wie macht ihr das? Wer von Euch schon gewachst hat, habt ihr das Wachs auch im 0815-Kochtopf geschmolzen oder wie macht ihr das?
Sorry, Fragen über Fragen :ROFLMAO: ich hoffe, ich nerve Euch nicht :biggrinB:
 
Man kann doch da auch andere Werkzeuge verwenden oder nicht?
klar kann man das - da kann man auch etwas erfinderischer sein!

Bei den Feilen kann man auch normale Schlüsselfeilen nehmen. Die veschleißen dann meist halt schneller, weil die nicht auf das bearbeiten von so hochfestem Stahl ausgelegt sind. Die Stimmfeilen sind meist Feilen mit spezieller Härtung .. braucht nicht jeder, macht kleinere Stückzahl, macht höhere Preise...

Die Stimmstichel habe ich mir selber gefertigt (mit der Feile kommt man halt nicht an immer überall an jede Zunge ran!)... weil kleine Metallwerkstatt incl Drehbank im Haus...hat aber halt auch nicht jeder... Und je nach dem wie gut man werkstattmäßig ausgerüstet ist, kann man sich halt mehr oder weniger viele Werkzeuge auch selber machen.

Stimmstichel kann man auch auf vierschiedenste Art erzeugen - wichtig ist hier aber, dass die Spitze richtig hart und sauber scharfkantig ist, sonst kann man auf der Stimmzunge nicht sauber schaben und es gibt ein ziemlcihes Gemurkse was der Stimmzunge gar nicht guttut.

Wer von Euch schon gewachst hat, habt ihr das Wachs auch im 0815-Kochtopf geschmolzen
ja mach ich auch - aber ich überwache die Temperatur des Wachses! Mit so einem temperierten Wachskochtopf ists komfortabler - da passiert nix und man muss nicht aufpassen. Bei der Kochtopfmethode muss man halt ziemliches Augenmerk auf die Wachstemperatur legen, das ist dan nhalt gleich nochmal n Stressfaktor on Top. Wird s hzu heiß verdampfen ein paar Bestandteile die für lange zähe Haltekraft notwendig sind, wird s zu kalt wird das Einwachsen ein Gemurkse vor dem Herrn... Klar brauchts nicht die temeperierten Schmelztöpfe... aber der Aufwand den man machen muss, steigt dann halt.

Apropos "Einwachsschmelzlötkolben" wie es für die Seidenmalerei verwendet wird ist ein sehr praktisches Kleinwachstool - man kann halt nur kleine Wachsmengen schmelzen. Dafür ist das verwendete Wachs immer frisch.
 
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Elektroniker-Lötkolben wie bei Lester aber bitte an einem anderen Gegenstand kurz üben,
damit da Wachs nicht an Stellen gerät wo es nicht hin soll und den Kolben nur so heiß wie nötig. Lester macht es nicht besonders elegant, das geht mit Übung auch etwas geschmeidiger. Mein Stimmstichel: Faberkastel + Zahnartzfräser
 

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ja mach ich auch - aber ich überwache die Temperatur des Wachses! Mit so einem temperierten Wachskochtopf ists komfortabler -
okay, habe mal geschaut, es muss ja nix teures sein, ich will mir ja keine Akkordeonwerkstatt aufmachen :biggrinB: meinste das hier wäre was? Hat bestimmt keine hohe Lebensdauer, aber für das eine mal Reparatur wird es wohl halten.....Wachsgerät
Apropos "Einwachsschmelzlötkolben" wie es für die Seidenmalerei verwendet ......
Wie heißt denn das Teil richtig? Habe nix gefunden :unsure:
Elektroniker-Lötkolben wie bei Lester aber bitte an einem anderen Gegenstand kurz üben,
damit da Wachs nicht an Stellen gerät wo es nicht hin soll und den Kolben nur so heiß wie nötig. Lester macht es nicht besonders elegant, das geht mit Übung auch etwas geschmeidiger. Mein Stimmstichel: Faberkastel + Zahnartzfräser
Okay, Lötkolben habe ich auch, aber ich glaube das ist wohl ein rechtes Gefummel. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, wie das funktionieren soll?

Mir fällt noch eine Frage ein, ich habe jetzt schon verschiedene Anbieter für diese Ventile (also diese Lederlappen) gefunden. Man bekommt die ja in verschiedenen Größen. Aber pro Größe sind das meistens 50 Stück und da müsste ich von jeder Größe bestellen? Oder kann man die größte Größe nehmen und die zurechtschneiden? Ist es für das Kleben dieser Ventile ein großer Unterschied, ob ich mit oder ohne Loch nehme? Zum Kleben lese ich oft, dass Uhu oder Pattex genommen wird. Was verwendet ihr denn so?

Übrigens vielen lieben Dank, dass ihr so geduldig meine Fragen beantwortet ;) ich freue mich schon auf mein "Projekt"
 
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Hier noch ein Bild der Ventilklappen, die heißen so oder? Ich denke, der Belag sollte auch erneuert werden, was meint ihr?
Ist das dann der Klappenbelag, den man z.b. hier sieht? --> Klappenbelag

Scan vom 2023-06-27 05_27_55 PM.jpg
 
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So wie die sich mit der Zeit in die Löcher eingearbeitet haben müssen die neu.
So genau sind die Hebelwege eher nicht daß sie wieder genau passend treffen können und dichten.
Dazu dann etwas Filz.
Waschleder habe ich auch schon mal genommen.
Geht auch ist aber nicht ideal
Wird sich ähnlich verformen :)
 
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So wie die sich mit der Zeit in die Löcher eingearbeitet haben müssen die neu.
Dachte ich mir :biggrinB:
Dazu dann etwas Filz.
Das heißt, erst müsste der alte Kram runter und dann neues Material drauf? Woher weiß ich, welche Stärke ich für Bass und Diskant benötige? Ich habe was gelesen von 3mm für Bass und 4mm für Diskant :unsure: muss das ein bestimmter Filz sein?
 
Oft haben solche einfacheren Instrumente gar keinen Filz und klapperts dann etwas.
Ich habe einfach den Filz aus der Bastelkiste genommen aber sicher gibts was besseres.
Runter muß natürlich das alte Zeug sonst baut das zu hoch auf.
 
Ja stimmt, Filz ist das nicht, sieht aus wie Leder.

Ich bin grad auf der Suche nach Belägen. Kann mir bitte jemand sagen, was Sekundklappen sind?
 
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Image

Detailaufnahme der Registermechanik und der Klappenmechanik im Baß.​

Es sind 2 Reihen von je 12 Klappen (entspricht den 12 Tönen einer Oktave) zu sehen . Die vordere Reihe mit den großen Klappen ist für den Baß und Beibaß, die hintere Reihe mit den kleinen Klappen ist für den 1. und 2. Sekund zuständig. Beim Drücken eines Baßknopfes werden beide Klappenreihen betätigt, beim Drücken des Akkordes (Begleitung) nur die Reihe mit den kleinen Klappen.
 
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Ah ja, danke 😊 ich hatte mir sowas ähnliches schon gedacht. Prima 👍
 
Ich habe jetzt mal, dank dem Post von @diatoner, Hohner wegen Ersatzteilen angeschrieben und prompt heute eine Antwort bekommen mit den entsprechenden Links zu meinen erfragten Ersatzteilen.
Ich werde mal alles zusammenstellen was ich benötige. Ein Wachserwärmer habe ich schon bestellt. Wenn dann alles da ist, kann ich loslegen. Ich hoffe, ich kriege alles so hin, wie ich mir das vorstelle.
Aber ich bin ein positiv denkender Mensch. Im allerschlimmsten Fall habe ich das Instrument dann vermurkst. Aber das wird nicht passieren. Ich werde ab und zu einen Zwischenstand posten, vielleicht hilft es dann anderen Leuten mit einem ähnlichen Vorhaben und Laienwissen :)
 
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Ich bin mal wieder da mit Fragen :)
1. Ich habe die Diskant-Seite jetzt auch geöffnet und da sind Stimmplatten ohne Ventile (siehe Bild) gehört das so? Ausserdem sind die ohne Ventile umgekehrt eingewachst :unsure:
2. Mit was kleben ich denn dieses Plastik oder was das auch immer ist auf das Holz? (siehe Bild)

Und hat jemand eine Idee, wie ich den "alten" Geruch aus dem Instrument bekomme? Riecht nicht schimmelig oder nach Keller oder Feuchtigkeit, sondern einfach nach altem Staub.
Kann den Geruch schlecht beschreiben :)

Und dann fällt mir noch eine Frage ein. Ich bin gerade am Raussuchen der Ventile. Leider sind die angebotenenen Ventile nicht alle genauso lang wie meine.
Kann man die Ventile auch kürzen?
Und ist es egal, ob Leder oder Kunststoff-Ventile?

20230629_161732.jpg

20230629_161700.jpg
 
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Die Stimmzugen der hohen Töne sind kleiner oft anders rum eingesetzt und brauchen wegen wenig Luftdurchgang keine Ventile.
Gut lüften könnte bei Geruch helfen oder den Geruch etwas umgestalten mit einem Stück Käse oder ähnlich.
 
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Ah okay. Ein Stück Käse, ja klar, am besten einen Limburger :ROFLMAO:
Ich habe in meinem vorherigen Post noch was ergänzt, kannst Du da vielleicht was zu sagen?
 
Das Zeluloyd ist acetonlöslich und ich habe auch mit Aceton schon solche Stellen wieder zum kleben gebracht.
Aber gibt man etwas zu viel an schlägt es durch auf die Außenseite die dann unschön stumpf wird.
Vielleicht ist dann ein guter Kleber sicherer.
 
Dann würde ich doch lieber zu Kleber tendieren. Pattex oder so müsste ja gehen denke ich?
 
1. Das soll so sein, wenn du die stimmplatten abnimmst wirst du sehen daß die Kanzellen stark verkleinert sind, das geht dann nur noch so rum.
2. Universalkleber geht.

3. Der alte Geruch verschwindet größten teils wenn du das Instrument zerlegst, die Lederventile und Klappenbeläge entfernst, gründlich aber mit nicht zu hohem Druck mit Druckluft ausbläst und alle Teile innen und außen mit einem Microfasertuch feucht, aber nicht nass, abreibst. Wenn's dann noch riecht hilft ein Parfüm deiner Wahl.

4. Kunststoffventile sind unproblematischer und Mann oder Frau kann sie Kürzen. Nicht vergessen die oberen Lagen im gleichen Verhältnis zu kürzen.
 
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@diatoner super, vielen Dank. Habe jetzt alles bestellt. Auch mit freundlicher Unterstützung von einem netten Hohnermitarbeiter. Den habe ich auch mit Fragen genervt und er hat sie geduldig beantwortet :) nächste Woche wird wohl alles da sein. Heute nehme ich das komplette Teil auseinander und nehme alle Stimmplatten, nachdem ich sie beschriftet habe, raus. So ist dann schonmal alles vorbereitet.

Mir fällt da noch eine Frage ein, einfach für mein Verständnis. Wieso verwendet man kein anderes Dichtmittel für die Stimmplatten? Warum muss es Wachs sein und kein z.B Silikon oder dergleichen?
 
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