Hohner Club II B Victoria selbst reparieren?

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Hi zusammen,
ich habe schon seit einigen Jahren ein Hohner Club 2b Vicoria von meinem Vater in meinem Besitz.
Das Instrument hat er vor knapp 85 Jahren gespielt.
Ich habe von ihm sogar noch Noten dazu bekommen, inkl. Harmonika-Schule :)
Ich habe es bis vor einigen Jahren noch gespielt, aber mehr schlecht als recht, was aber nicht an mir lag, sondern am Instrument.
Leider hängt ein Ton und das Instrument verliert Luft. Da es ja diatonisch ist, gestaltet sich das Spielen natürlich schwierig,
da Zug und Druck ja vorgeschrieben sind im Stück das man spielt.

Jetzt habe ich doch mal wieder Lust damit zu spielen. Ich habe mir überlegt, das Instrument herrichten zu lassen.
Aber ich denke das lohnt sich bei diesem Teil nicht. Es ist ja nichts außergewöhnliches.
Deshalb habe ich mir in den Kopf gesetzt mich selbst an die Reparatur zu wagen.
Das Wichtigste wird wohl der Balg und der hängende Ton sein. Verstimmt isses meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht minimal, aber ich denke das macht den Charme des Instrumentes aus.

Hat hier jemand Erfahrung, bzw. kann mir da jemand einen Tip geben, wo ich sowas wie eine Anleitung, Ersatzteile oder irgendetwas zum Thema "Selbstreparatur" finden kann?
Bitte keine Tips wie "klopp es in die Tonne", das möchte ich nicht ;)
 
Hat hier jemand Erfahrung, bzw. kann mir da jemand einen Tip geben, wo ich sowas wie eine Anleitung, Ersatzteile oder irgendetwas zum Thema "Selbstreparatur" finden kann?
Eine ausführliche Anleitung für genau dein Instrument wirst du vermutlich nicht finden. Ebensowenig wird es eine Anleitung geben im Stil von : ... wenn das so aussieht, dann mach genau dieses...

Aber wenn du allgemein Wissen und mehr über die Methoden und Vorgehensweise lernen möchtst wie man an die Geräte rangehen kann, dann empfehle ich dir ein langes Wochenende zu nehmen und dich hier durch den Reparaturbereich durchzulesen. Da wirst du vieles finden - mitunter auch gleich schon passender zu solchen Instrumente wie du es hast. Aber das allermeiste beim Akkordeon reparieren gilt sowieso übergreifend für alle in etwa gleich. Es geht immer darum , was ist der Effekt und wie gehe ich sinnvoll vor. Und dazu kannst du hier sehr viel aus den diversen Beiträgen erfahren

... und dann kommt der persönliche Aspekt dazu: Wer noch nie ein Akkkordeon repariert hat, hat per se erst mal kein Gefühl dafür was wieviel ausmacht und ändert. Abgesehen davon, dass auch ein ganz wichtiger Aspekt ist, wie weit man selber handwerklich geschickt und feinmotorisch geübt ist.

.. Und dann kann man loslegen!

Es gibt viele Leute die zu einem Akkordeon gekommen sind, das schon keinen Wert mehr hat und wo es ihnen auch nicht wichtig ist, ob das wirklich hinterher wieder komplett ist oder ganz kaputt ist. Da kann man seine ersten Gehversuche auch gleich am Objekt machen. Aber wenn man , so wie du ein Instrument hat mit dem man über eine Geschichte verbunden ist ( war dem Opa seins...) da empfiehlt es sich ganz dringend sich für die ersten Versuche wirklich für nen Euro ne absolute Schrottkiste noch zu holen, an dem man erstmal probieren kann, wie das funktioniert und dann wenn man sich sicher ist dass man´s in etwa kann an dem Akkordeon macht, das man nicht verlieren will.

Denn ich kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen: einfach so probieren und es klappt... funktioniert nicht! Wenn ich an meine ersten Gehversuche denke als ich die ersten Stimmplatten eingewachst habe, oder die ersten Stimmzungen nachgestimmt habe...da war ich heilfroh dass ich das zuerst an einer Schrottkiste üben konnte die hinterher tatsächlich in den Müll gewandert ist, bevor ich das an dem Instrument gemacht habe, wo es klappen sollte! Denn auch oder gar speziell beim Akkordeon reparieren gilt: Wissen wie s geht ist das eine... und es tatsächlich können, nochmal was ganz anderes! Ersteres geht mit viel nachlesen und fragen... aber letzteres geht wirklich nur über üben, üben, üben...
 
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Hallo kalifrago,

dein Problem ist nicht so kompliziert.
Wenn du einen Dauerton hast, schließt eine Klappe nicht mehr.
Entweder ist sie blockiert oder die Klappenfeder, die die Klappe zuhalten soll, ist gebrochen oder verbogen und gehört ersetzt.

Wenn eine Klappe immer offen ist, hast du natürlich an dieser Stelle Luftverlust.
Ansonsten ist die Balgdichtung Verdächtiger Numero 1.

Das sind jetzt aber auch keine Sachen, für die ein Fachmann viel Geld verlangt, weil sie schnell erledigt sind.

Also alles gut, könnte man meinen.

Tu dir vielleicht trotzdem den Gefallen und zieh die Balgnägel, um dir ein Bild vom Inneren zu machen.
Wenn das Wachs rissig und brüchig ist, mach dich mal mit dem Gedanken vertraut, die Stimmstöcke neu (heiß) einzuwachsen.
Wenn die Ventile (Lederstreifen) hart und verdreht oder lose sind, ersetzt du sie natürlich.
Da das neue Ventil das Schwingverhalten der Stimmzungen und damit ihre Tonhöhe beeinflusst, musst du danach stimmen.
Das hat sonst nichts mehr mit Charme zu tun.
Unter
Akkordeon/accordion/harmonika/harmonica einwachsen/wax/waxing/stimmen/tune/tuning/Ventile/ventilieren/reed valves o.ä.
findest du bei youtube was.
Und das sind beim Fachmann deshalb teure Arbeiten, weil es bei so alten Instrumenten meist nicht um ein Ventil/eine Stimmzunge oder einen Stimmstock geht, sondern um um mehrere hundert Stimmzungen oder Ventile.

Stimmen ohne Stimmbalg ist lästig:
Du feilst/kratzt an der richtigen Stelle der Stimmzunge.
Dann baust du das Instrument wieder zusammen, um den Ton zu überprüfen.
Dann baust du das Instrument wieder auseinander, um wieder zu feilen/kratzen.
usw.
Mit Stimmbalg, den der Fachmann hat, sparst du dir das ständige zerlegen und zusammenbauen des Instruments.
Den kaufst du dir aber nicht wegen einer kleinen Harmonika.
 
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Hallo Maxito und Arrigo, viele Dank erstmal für das Feedback :) und dass nicht gleich der Satz von Euch kam: "lass die Finger davon, das kriegste eh nicht hin" :biggrinB:
Eine ausführliche Anleitung für genau dein Instrument wirst du vermutlich nicht finden. Ebensowenig wird es eine Anleitung geben im Stil von : ... wenn das so aussieht, dann mach genau dieses...
Eine ausführliche Anleitung erwarte ich natürlich nicht, das ist mir schon klar, dass es so was nicht gibt ;) war blöd ausgedrückt.
Aber wenn du allgemein Wissen und mehr über die Methoden und Vorgehensweise lernen möchtst wie man an die Geräte rangehen kann, .....
.....das war eher meine Intention mit meine Beitrag.
... und dann kommt der persönliche Aspekt dazu: Wer noch nie ein Akkkordeon repariert hat, hat per se erst mal kein Gefühl dafür was wieviel ausmacht und ändert. Abgesehen davon, dass auch ein ganz wichtiger Aspekt ist, wie weit man selber handwerklich geschickt und feinmotorisch geübt ist.
Da gebe ich Dir Recht, ich habe noch nie ein Akkordeon repariert, deshalb auch meine Frage, wo ich mir etwas Wissen einholen kann. Handwerklich geschickt und feinmotorisch geübt bin ich :)
......da empfiehlt es sich ganz dringend sich für die ersten Versuche wirklich für nen Euro ne absolute Schrottkiste noch zu holen, an dem man erstmal probieren kann, wie das funktioniert und dann wenn man sich sicher ist dass man´s in etwa kann an dem Akkordeon macht, das man nicht verlieren will.
....bin ich grad am Stöbern, habe bei Ebay eine gefunden. Die sind jetzt ja nicht so selten diese alten Dinger
Wenn eine Klappe immer offen ist, hast du natürlich an dieser Stelle Luftverlust.
Ansonsten ist die Balgdichtung Verdächtiger Numero 1.
Genau das dachte ich mir auch.
Tu dir vielleicht trotzdem den Gefallen und zieh die Balgnägel, um dir ein Bild vom Inneren zu machen.
Danke, werde ich tun.
Mit Stimmbalg, den der Fachmann hat, sparst du dir das ständige zerlegen und zusammenbauen des Instruments.
Den kaufst du dir aber nicht wegen einer kleinen Harmonika.
Wenn ich alles andere alleine hinbekommen würde, kann ich es ja stimmen lassen. Ich habe einen Reparatur-Service in meiner Nähe gefunden. Ich glaube, der ist sogar in Eurer Auflistung.

Jetzt habe ich aber noche eine generelle Frage, wo bekomme ich Ersatzteile her, bwz. kriegt man die überhaupt noch?
Ich habe da eine Seite gefunden, die Ersatzteile anbietet, hat jemand von Euch mit dem Shop Erfahrung oder kennt ihr einen anderen Anbieter?
stringsandboxes

Ach, da ist mir noch eine Frage eingefallen, wie stelle ich fest in welcher Tonart das Instrument gestimmt ist? Steh da grad aufm Schlauch :unsure: Gibt es da so eine Art "Leitton" nach dem ich mich richten kann? Sorry für die blöde Frage :sneaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, da ist mir noch eine Frage eingefallen, wie stelle ich fest in welcher Tonart das Instrument gestimmt ist? Steh da grad aufm Schlauch :unsure: Gibt es da so eine Art "Leitton" nach dem ich mich richten kann? Sorry für die blöde Frage :sneaky:

Hallo kalifrago,

Höchstwahrscheinlich wird Deine Club IIB Victoria in C/F gestimmt sein, ansonsten B/Es. Andere Stimmungen waren wohl sehr selten (meines Wissens).

C/F bedeutet, dass die Tonart der 1. Reihe C-Dur ist und die Tonart der 2. Reihe F-Dur.

Eventuell ist das irgendwo am Gehäuse aufgestempelt (bei so alten Instrumenten oft sehr schlecht erkennbar/lesbar).
Ich habe meine zeitweise zugelaufene Victoria leider nicht mehr, um nachzuschauen (die war in B/Es gestimmt).

Herausfinden durch Hören

Der Gleichton (die geriffelte Taste in der 2. Reihe) ist auf Zug und Druck gleich (deshalb "Gleichton") und er entspricht dem Grundton der 1. Reihe. Die 2. Reihe ist dann eine Quarte höher.
Dazu brauchst Du allerdings ein beliebiges Vergleichsinstrument oder ein Stimmgerät.

Also:
Gleichton C -> Stimmung C/F
Gleichton B -> Stimmung B/Es
Gleichton G -> Stimmung G/C
Gleichton A -> Stimmung A/D
usw.

Alternativ erklingt beim Drücken von drei beliebigen benachbarten Tasten der 1. oder 2. Reihe (am besten im mittleren Bereich) auf Druck der entsprechende Dur-Akkord der jeweiligen Reihe.

Also:
Stimmung C/F -> C-Dur in der 1. Reihe, F-Dur in der 2. Reihe
Stimmung B/Es -> B-Dur in der 1. Reihe, Es-Dur in der 2. Reihe
usw.

Falls Du damit Probleme haben solltest, kannst Du hier auch eine Aufnahme des Gleichtons (geriffelter Knopf in der 2. Reihe) hier einstellen, dann können wir Dir leicht weiterhelfen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Be-3, danke für die ausführliche Erklärung :)
Eventuell ist das irgendwo am Gehäuse aufgestempelt (bei so alten Instrumenten oft sehr schlecht erkennbar/lesbar).
Nee, leider kann ich da nicht mehr finden.
Der Gleichton (die geriffelte Taste in der 2. Reihe) ist auf Zug und Druck gleich (deshalb "Gleichton") und er entspricht dem Grundton der 1. Reihe. Die 2. Reihe ist dann eine Quarte höher.
Dazu brauchst Du allerdings ein beliebiges Vergleichsinstrument oder ein Stimmgerät.

Also:
Gleichton C -> Stimmung C/F
Gleichton B -> Stimmung B/Es
Gleichton G -> Stimmung G/C
Gleichton A -> Stimmung A/D
usw.

Alternativ erklingt beim Drücken von drei beliebigen benachbarten Tasten der 1. oder 2. Reihe (am besten im mittleren Bereich) auf Druck der entsprechende Dur-Akkord der jeweiligen Reihe.

Also:
Stimmung C/F -> C-Dur in der 1. Reihe, F-Dur in der 2. Reihe
Stimmung B/Es -> B-Dur in der 1. Reihe, Es-Dur in der 2. Reihe
usw.
Vielen Dank für die toller Erklärung.
Falls Du damit Probleme haben solltest, kannst Du hier auch eine Aufnahme des Gleichtons (geriffelter Knopf in der 2. Reihe) hier einstellen, dann können wir Dir leicht weiterhelfen.
Danke fürs Angebot, das ist sehr nett ;) aber das kann ich rausfinden, habe genug Vergleichsinstrumente hier, keine Akkordeons :biggrinB: was Du weiter oben erklärt hast, ist genau die Info die ich wollte ;)
 
Heute habe ich das Dingens mal aufgemacht. Der Ton hängt an der Bass-Seite, so habe ich es rausgehört.
Auf jeden Fall habe ich schon mal gesehen, dass eine Feder gebrochen ist. Da hattest Du @Arrigo mit Deiner Vermutung recht.
Woher bekomme ich so eine Feder? Kann mir da jemand einen Tip geben?
Ansonsten sieht das Innenleben gar nicht so schlecht aus. Alt aber nicht total übel finde ich jetzt so als Laie.
Wenn die Klappe jetzt nicht der Übeltäter des Luftverlustes ist, wo kann der Balg dann undicht sein?
Kann es der Balg selbst, bzw. der Karton, sein oder eher die Verbindung von Balg zum Rest des Instrumentes?
Wie finde ich das raus?
Ich hänge mal Bilder an vom Innenleben der Bass-Seite, das sieht man auch die gebrochene Feder.

20230625_161811.jpg20230625_162030.jpg20230625_162023.jpg
 
Woher bekomme ich so eine Feder?
Hohner C-Shop, was da nicht aufgeführt ist kann man über https://www.hohner.de/nc/de/metanav/kontakt erfragen bzw. bestellen.
wo kann der Balg dann undicht sein?
Die Balgdichtung ist aus Leder, also vollständig ausgetrocknet und unelastisch und sollte durch eine neue PU-Dichtung ersetzt werden. Gib's auch bei Hohner aber auch anderswo.
Verstimmt isses meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht minimal, aber ich denke das macht den Charme des Instrumentes aus.
Ich finde den Charme eines Instrumentes am überzeugendsten wenn es perfekt klingt, auch wenn es nur ein diatonisches ist.
nicht total übel
Ist sehr positiv betrachtet. Die Ventile schließen so gut wie garnicht, das heißt die Ansprache ist äußerst bescheiden wenn überhaupt vorhanden.Ventile und das Wachs sind noch original und müßten erneuert werden wenn du wirklich Spaß haben willst, sonst hast du eine Dauerbaustelle für sehr lange Zeit. Wachs und Ventile gibt's auch bei Hohner aber z.B. bei Akkordeon24.
 
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Der Ton hängt an der Bass-Seite, so habe ich es rausgehört.
Auf jeden Fall habe ich schon mal gesehen, dass eine Feder gebrochen ist. Da hattest Du @Arrigo mit Deiner Vermutung recht.
Woher bekomme ich so eine Feder? Kann mir da jemand einen Tip geben?

Hallo kalifrago,

interessanterweise hatte ich bei "meinem" Hohner VIKTORIA CLUB-MODELL auch genau dieses Problem mit einer gebrochenen Feder auf der Bass-Seite:

1687720327320.png


Links sieht man die gebrochene Feder, in der Mitte eine intakte Original-Feder und rechts eine an den Enden aufgebogene Kugelschreiber-Feder.

Um die erforderliche Federhärte (Federkonstante) zu erreichen, habe ich zwei solcher Kugelschreiber-Federn ineinander kombiniert und als Ersatz verwendet.
Die Federhärte ist wichtig, damit die Klappen zuverlässig schließen und das Spielgefühl zu den anderen Bassknöpfen passt:

1687720487751.png


Das sieht nicht zwar sehr schön aus, erfüllt aber zuverlässig seinen Zweck.

Außerdem hatte ich noch aus einem zerschnittenen Plastikstrohhalm passenden Durchmessers kleine Schutzmäntel über die zerbröselnden Ummantelungen geschoben:

1687720654237.png


Viele Grüße
Torsten
 
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Hohner C-Shop, was da nicht aufgeführt ist kann man über https://www.hohner.de/nc/de/metanav/kontakt erfragen bzw. bestellen.
Danke für den Link, da habe ich schon ein paar Sachen gefunden.
Die Balgdichtung ist aus Leder, also vollständig ausgetrocknet und unelastisch und sollte durch eine neue PU-Dichtung ersetzt werden. Gib's auch bei Hohner aber auch anderswo.
ja stimmt, die Dichtung ist ausgetrocknet.
Ich finde den Charme eines Instrumentes am überzeugendsten wenn es perfekt klingt, auch wenn es nur ein diatonisches ist.
na es soll schon gut klingen, aber perfekt wäre es wahrscheinlich erst, nach einer Generalüberholung. Aber ich denke, die Kosten übersteigen bei weitem den Wert des Instrumentes. Das Modell ist ja nichts Außergewöhnliches.
Ist sehr positiv betrachtet. Die Ventile schließen so gut wie garnicht, das heißt die Ansprache ist äußerst bescheiden wenn überhaupt vorhanden.Ventile und das Wachs sind noch original und müßten erneuert werden wenn du wirklich Spaß haben willst, sonst hast du eine Dauerbaustelle für sehr lange Zeit. Wachs und Ventile gibt's auch bei Hohner aber z.B. bei Akkordeon24.
Mit den Ventilen meinst du die abstehenden Lederlappen ja? Die sollten so nicht abstehen? Da habe ich auch welche auf den von Dir angegebenen Seiten gefunden. Die gibts auch in Kunststoff. Ich denke, dann nehme ich wohl die aus Kunststoff oder was meinst Du?

@Be-3 die Idee mit der Kugelschreiber-Feder ist super :biggrinB: genau an der Stelle ist meine Feder auch gebrochen.
Die Ummantelungen sind bei mir auch ziemlich zerbröselt. Ich werde da wohl Schrumpfschlauch drüber machen ;)

Danke an Euch, für die vielen Tips :)

Ich werde jetzt mal sehen, was ich so alles benötige und ein paar Sachen bestellen. Mal sehen, wie weit ich komme.
Durch eine Freundin habe ich wahrscheinlich morgen ein Adresse von jemandem der mir das Teil stimmen könnte.
Sie ist in einem Akkordeon-Verein und da haben die jemanden, dem die Mitglieder ihre Instrumente bringen, wenn was nicht mit ihnen stimmt.
 
Mit den Ventilen meinst du die abstehenden Lederlappen ja? Die sollten so nicht abstehen?
Nein, die sollen nicht so extrem abstehen.
Vor allem, wenn sie verhärtet sind, kannst Du davon ausgehen, dass sie nicht mehr schließen - d. h., dass diese Ventile keine Ventile mehr sind. :)

@Be-3 die Idee mit der Kugelschreiber-Feder ist super :biggrinB: genau an der Stelle ist meine Feder auch gebrochen.
Die Ummantelungen sind bei mir auch ziemlich zerbröselt. Ich werde da wohl Schrumpfschlauch drüber machen ;)

Eleganter als die Kugelschreiberfedern wären natürlich passende Original-Federn - falls diese noch lieferbar sein sollten, können sie ja nicht so viel kosten.
Schrumpfschlauch ist auch eine gute Idee. Meine Strohhalme haben eben zufällig vom Durchmesser her so perfekt gepasst, dass ich sie genutzt habe.
War alles ein kleines Corona-Projekt mit Hausmitteln. :whistle:

Durch eine Freundin habe ich wahrscheinlich morgen ein Adresse von jemandem der mir das Teil stimmen könnte.

Der Vorteil bei diatonischen Harmonikas ist, dass sie mit deutlich weniger Stimmzungen als chromatische Akkordeons auskommen. Zudem ist die Viktoria im Diskant nur zweichörig (im Bass vierchörig).
Durch die vergleichsweise geringe Anzahl von Stimmzungen ist das Stimmen auch relativ kostengünstig.

Viele Grüße
Torsten
 
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Adresse von jemandem der mir das Teil stimmen könnte.
Du scheinst ja ziemlich motoviert zu sein, vielleicht fängst du ja nochselbst zu stimmen. Ich habe damit autodidaktisch angefangen ohne jede Ahnung ( Dieses Forum kannte ich noch nicht) . Ich habe ein Korg CA-50 Stimmgerät für ca. 20,00€ gekauft und ein ähnlich altes fast wertloses Instrument benutzt, das die Stimmung bis heute ganz gut hält. Viel Know How kannst du hier im Forum finden.
Das Modell ist ja nichts Außergewöhnliches.
Wenn es gut gestimmt ist klingt es aber außergewöhnlich, zur Ermunterung hier ein Video von einem noch älteren Club II Modell.


View: https://www.youtube.com/watch?v=SCQ9_GePhkw&list=RDSCQ9_GePhkw&start_radio=1

 
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@Be-3 vielen Dank für die ganzen Erklärungen und Tips :)

Du scheinst ja ziemlich motoviert zu sein, vielleicht fängst du ja nochselbst zu stimmen. Ich habe damit autodidaktisch angefangen ohne jede Ahnung ( Dieses Forum kannte ich noch nicht) . Ich habe ein Korg CA-50 Stimmgerät für ca. 20,00€ gekauft und ein ähnlich altes fast wertloses Instrument benutzt, das die Stimmung bis heute ganz gut hält. Viel Know How kannst du hier im Forum finden.
Ja, ich bin motiviert :) ich möchte das Instrument gerne wieder spielen. Habe mir mit den ganzen Musikheften von meinem Vater das Spielen selbst beigebracht. Hatte das Instrument aber dann die letzten Jahre stehen lassen, wegen des Luftverlustes und natürlich dem hängenden Ton. Hat dann keine Laune gemacht. Ein Stimmgerät habe ich auch, daran sollte es nicht liegen und an der handwerkliche Fähigkeit denke ich auch nicht. Aber zum Stimmen hat hier doch jemand schon geschrieben, dass man zum Testen des Tons dann immer wieder das Instrument zusammenbauen muss. Das ist ja dann sehr zeitaufwändig und dann immer wieder die Nägel ziehen und wieder auseinander bauen ist für das Material bestimmt auch nicht förderlich oder wie hast Du das gemacht?
Wenn es gut gestimmt ist klingt es aber außergewöhnlich, zur Ermunterung hier ein Video von einem noch älteren Club II Modell.
Danke für das Video, hört sich schön an. Ich meinte mit "es ist nicht außergewöhnlich" eher damit, dass das Akkordeon zu seiner Zeit wohl Massenware war.
Auf jeden Fall finde ich es toll, dass ich so viel Hilfe hier bekomme, hätte ich nicht erwartet, dass auf dem Sektor doch einige Leutchen unterwegs sind :)
 
Aber zum Stimmen hat hier doch jemand schon geschrieben, dass man zum Testen des Tons dann immer wieder das Instrument zusammenbauen muss. Das ist ja dann sehr zeitaufwändig und dann immer wieder die Nägel ziehen und wieder auseinander bauen ist für das Material bestimmt auch nicht förderlich oder wie hast Du das gemacht?

Das wesentliche Element eines Stimmtischs ist der Balg... und den hat man am Gerät ja auch schon. Ich stimme öfter mit dem Originalbalg. Die Löcher für die Balgnägel überklebe ich mit einem Klebestreifen und halte beim Aufziehen das Ganze mit der Hand zusammen und ziehe dann in so einer Art Halblkreis den Balg auf. Dabei bleibt eine Seite geschlossen und braucht deswegen auch nicht zusammengehalten werden und mit der anderen Hand halte ich den Balg und z.B. Diskant zusammen und ziehe das Ganze auf...

Allerdings sind die Instrumente die ich stimme normal chromatische und auch insgesamt größer... deswegen kann ich nicht sicher sagen, ob dieses Methode uneingeschränkt auch bei den kleinen Dingern funktioniert, weil z.B. die Masse fehlt die das andere Balgteil per Schwerkraft untenhält.

... Wenn man sich allerdings zuerst noch ein Schrottakko besorgt um zuerst am Schrottakko zu üben, bevor man ans richtige Insturment geht - da hat mann dann ja auch einen Balg.. und somit schon mal die wesentlichen Vorraussetzungen für einen Balg um sich einen Stimmbalg zu bauen.
 
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@maxito, danke für die Erklärung. Das mit dem Schrottakko habe ich mir auch schon überlegt. Aber ich habe nicht so ganz verstanden wie Du das machst :unsure: wenn ich das richtig verstanden habe, dann steckst Du zum Testen alles wieder zusammen nur ohne Nägel? Ichverstehe eh nicht so ganz, wie das mit dem Stimmbalg funktionieren soll. Also man hat z.B. einen Balg aus einem schrottigen Akkordeon. Wie bastelt man den dann zusammen? Kann man an dem Stimmbalg dann nur den Stimmstock (<--heißt das so, also wo die Ventile draufsitzen?) testen oder wie? Sorry, kann mir das gerade nicht so vorstellen. Aber ich kann ja auch mal bei youtube schauen :)

Edit: ich habe tatsächlich ein Video gefunden, in dem das so gemacht wird, wie Du es erklärt hast, jetzt hab ichs verstanden :biggrinB:
 
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Hatte gerade den Gedanken daß es hilfreich sein könnte als "Schrottakko" ein identisches Instrument zu kaufen.
Bist wahrscheinlich auch schon selbst drauf gekommen.
 
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ja, ich denke sinnvoll wäre es schon, das gleiche Teil zu kaufen. Muss mal in der Bucht guggen, ob es da was gibt.
 
ann man an dem Stimmbalg dann nur den Stimmstock
Eins Stimmbalg ist normal so gabaut das er unten eine dicke schwere Grundplatte hat., mit dem der auf dem Tisch liegenbleibt. und oben eine Platte mit verstellbaren Öffungen wo man die Akkordeonbass oder Diskantteile drauf adaptieren kann. Das Ganze hat dann meist noch einen Filzbelag zum abdichten.
Dann stellt man das komplette Diskant ( Bassteil) drauf, Drückt das auf die Stimmbalgplatte und zieht beides miteinader auseinander oder drückt das wieder zusammen.
Das gleiche kann man auch mit dem Originalbalg machen wenn man den (Distankt)Teil einfach wieder in den Rahmen steckt , aber halt ohne die Nägel zu stecken, alles mit der Hand zusammenhält und so aufzieht und zusammendrückt.

Komfortablere Stimmbälge sind dann meist in alten Nähmaschinengestellen eingebaut, so dass man den Diskant obenauf die Platte setzt und den Balg mit dem Fuß bedient.... aber der Aufwand lohnt sich eigentlich nur, wenn man regelmäßig und mehr stimmt.

Darüberhinaus ist es auch so, dass je nach Einbausituation, ist es möglich dass sich speziell im Bass leichte Stimmverschiebungen ergeben können wenn der Bass im Originalbalg sitzt oder auf einen Stimmbalg adaptiert wurde. Mein Hauptstimmungsmacher sagt, er hört es wenn der Bass auf dem Stimmbalg gestimmt wurde, weil dann die großen außenliegenden Zungen oft eine leichte Frequenzverschiebung haben, weil im Originaleinbauraum der Luftkanal oft durch den Balgrahmen leicht abgedeckt wird und damit andere Strömungsverhältnisse entstehen als im Stimmbalg. Aus dem Grund stimmt er z.B. Golas grundsätzlich nur im Originalbalg. Der Unterschied meint er, seien bis zu 2 ct.
 
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