So, ich möchte meine Erfahrungen mit der (dem?) Sigo ein wenig aktualisieren.
Zwischenzeitlich war ich ein wenig gefrustet. Sogar an einen Weiterverkauf habe ich schon gedacht - es wollte sich bei mir einfach kein schöner Blockflötenton einstellen, ich steckte fest.
Sollte ich das hier schreiben und so stehen lassen? Ich bin gewiss nicht die Autorität in Blockflötenfragen, aber mit dem, was man hier aus dem Eindruck des Augenblicks heraus öffentlich kundtut, kann man schon etwas lostreten, was man schwer wieder einfangen kann.
Wie bei jedem neuen oder anderen Instrument, muss man sich Zeit lassen, das Instrument auch einmal weglegen: ein neuer Tag, ein neuer Anfang.
Long story short (oder, wie man früher sagte, lange Rede, kurzer Sinn): Ich habe einmal etwas völlig anderes auf der Sigo gespielt, nämlich ein Jazz-Stück (bzw. geübt, denn die richtige Phrasierung, und das Tempo sowieso, habe ich noch nicht drauf), und siehe da, es klingt beser. Aber dann wieder: es klingt nach nichts. - Woran liegt das?
Offenbar habe ich mit zwei Dingen Probleme: Zum einen (schon wieder) mit dem Daumenloch. So angenehm sich die strukturierte Oberfläche der Sigo auch anfühlen mag, beim Daumenloch wünschte ich mir eine glattere Oberfläche, oder eine Metallhülse wie bei der Klarinette. Ich habe mit meinem Daumen Probleme, das Daumenloch exakt zu schließen. Zu trockene Haut vielleicht?
Zum anderen verlangt das Instrument, wie soll ich es sagen, ein beherztes Spiel. Wenn man gehört werden will, deutlich artikuliert,
dabei zugleich nur aus dem Zwerchfell heraus anbläst, klingt es auf einmal.
Das gilt natürlich für jede BF, aber bei der Sigo fällt es mir besonders auf.
Und dann habe ich zum ersten Mal etwas Unangenehmes erlebt: Beim Umdrehen der Sigo lief mir zum ersten Mal richtig der Sabber aus dem untersten Doppelloch. Kein Kondenswasser, sondern Speichel. Ich tippe darauf, dass das unbekannte bzw. neue Mundstück bei mir noch für vermehrten Speichelfluss sorgt. Das kenne ich von meinen ersten Versuchen mit der Klarinette, als das ungewohnte Rohrblatt-Mundstück auch für enormen Speichelfluss gesorgt hat.
Ich habe auch die Sigo ohne Mundstück auf den Oberschenkel geklopft - es kommt dann auch nach dem Spiel etwas Kondenswasser heraus. Ansonsten hatte ich mich schon gefragt, wo das Kondenswasser denn bleibt - außer am Mundstück trat es bisher nicht in Erscheinung.
Mein Fazit zu diesem Zeitpunk: Je nach Vorerfahrung, vor allem auch mit herkömmlichen Tenorblockflöten, muss man sich auch dieses Instrument erarbeiten. Es braucht seine Zeit.