Aufnahme Gesangsdemo

Dein momentanes „Problem“ (imho): du hast absolut keine Vorstellung davon wie du wirklich klingst und auf andere wirkst.
Wer hat das schon? Wer singt schon über ein Messmikrofon in einen HiFi-Verstärker? Ich weiß nur, dass ich über alle hell timbrierten Gesangsmikrofone und eine Aktiv-PA-Box schlank klinge und das Mikrofon fast mit den Lippen berühren muss, damit es rocktauglich klingt.

Momentan ist das Kopfkino...
Blödsinn. Lies Dir doch einfach meinen Post gründlich durch, bevor Du ihn beantwortest. Mit einem 50-Euro-Mikrofon und einem Akustik-Verstärker bin ich in der Lage, ein richtig gutes Signal in den Bordlautsprecher des Verstärkers einzuspeisen, und das Signal, das am Mischpult anliegt, dürfte ähnlich gut sein.

Wie bereits erwähnt:
den Rohdiamanten „Aufnahme“ kann man in jedem Fall aufbretzeln bis ultimo und das ist weder Raketenwissenschaft noch setzt es ein Studium voraus. ;)
Wie bereits erwähnt: Ich will nicht die Aufnahme bearbeiten, ich will das aufnehmen, was ich im Proberaum und bei Einspeisung in ein Mischpult mühelos hinbekomme.
 
Wer singt schon über ein Messmikrofon in einen HiFi-Verstärker?
Das hat doch keiner gemeint. Aber es ist schon ein Unterschied ob du ein halbwegs lineares Interface mit einem guten Mikrofon benutzt oder ein Low Budget Mikro über einen Akustik Amp jagst.
Ich weiß nur, dass ich über alle hell timbrierten Gesangsmikrofone und eine Aktiv-PA-Box schlank klinge und das Mikrofon fast mit den Lippen berühren muss, damit es rocktauglich klingt.
Das mit Gesangsmikros, die in der Regel über eine Nierencharakteristik verfügen, was zum sog. Nahbesprechungseffekt führt, sollte man sich vergegenwärtigen. Der Nahbesprechungseffekt bewirkt, dass tiefere Frequenzen verstärkt werden, wenn man ganz nah an das Mikro ran geht. Daher haben alle diese Mikros (so auch dein Gatt DM-700) eine gewisse Bassabschwächung eingebaut, damit das Mikro quasi bei Nahbesprechung linearer wirkt.
1755013994723.png

Das kann man dann natürlich auch mit einem EQ ausgleichen. Muss aber nicht sein, weil eben live in der Regel der Mund nah am Mikro platziert wird.
BTW: ein Frequenzdiagramm von anderen dynamischen Mikros schaut auch nicht viel anders aus.

Nimmst du ein typisches Studiomikrofon, dann fällt der Frequenzgang im Tieftonbereich nicht so stark ab. Aber da will man auch einen linearen Frequenzverlauf haben.

Und zum Thema "rocktauglich" kann ich nur sagen, es ist nicht das Mikro und die Verarbeitungskette, die eine Stimme rocktauglich macht. Ich kann aus einer zarten Wisperstimme keine Rockröhre machen und umgekehrt. Das schafft keine Signalbearbeitung der Welt. Egal ob das ein Ibanez Akustik Amp ist oder ein 100.000€ Pult. Das muss schon aus dem Mund richtig raus kommen. Dann kann ich als Tontechniker pegeln, den Kanalfader aufziehen und fertig. Der Rest ist maximal Schokostreussel auf einem an sich schon perfekten Kuchen. ;)

Mit einem 50-Euro-Mikrofon und einem Akustik-Verstärker bin ich in der Lage, ein richtig gutes Signal in den Bordlautsprecher des Verstärkers einzuspeisen, und das Signal, das am Mischpult anliegt, dürfte ähnlich gut sein.
Das glaube ich wiederum eher weniger, da die Box selbst stark färbt und ob das beim Line Ausgang auch so anliegt ist fraglich.


Aber reden wir nicht lang rum, probiere es einfach mal aus, dann siehst du ob das Ergebnis passt oder nicht. wenn nicht, dann gibt es genug Optionen.
 
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So wie ich das lese wird es nicht schlechter, wenn Du direkt ins Handy singst.
Gitarrenkabel heißen z.B. so, weil sie die Signale einer Gitarre übertragen sollen. Wenn Computer im Spiel sind sollte man ein entsprechendes Interface verwenden. Dort kann man das Mikro direkt anschließen und den Verstärker weglassen. Es sei denn, man will die Charakteristik des Verstärkers mit einfangen. Dann sollte dieser aber mit dem Mikrofon abgenommen werden (Rückkopplungen sind dabei zu vermeiden) welches wiederum - man ahnt es - im Interface mündet.
 
Das hat doch keiner gemeint. Aber es ist schon ein Unterschied ob du ein halbwegs lineares Interface mit einem guten Mikrofon benutzt oder ein Low Budget Mikro über einen Akustik Amp jagst.

Das mit Gesangsmikros, die in der Regel über eine Nierencharakteristik verfügen, was zum sog. Nahbesprechungseffekt führt, sollte man sich vergegenwärtigen. Der Nahbesprechungseffekt bewirkt, dass tiefere Frequenzen verstärkt werden, wenn man ganz nah an das Mikro ran geht. Daher haben alle diese Mikros (so auch dein Gatt DM-700) eine gewisse Bassabschwächung eingebaut, damit das Mikro quasi bei Nahbesprechung linearer wirkt.
Soso, das hat keiner gemeint. Aber eben gesagt. Der Nahbesprechungseffekt setzt bei irgendeiner Frequenz ein und nimmt irgendein Ausmaß an, das vom Lippenabstand abhängt. Das ist dann schon recht weit entfernt von einem Gesamtsystem mit garantiert schnurgeradem Frequenzgang, also müsste man ein Mikro ohne Nahbesprechungseffekt und ohne Klangkosmetik an einen HiFi-Verstärker und diesen an erstklassige HiFi-Boxen anschließen, um exakt dasselbe Ergebnis zu bekommen.

Das kann man dann natürlich auch mit einem EQ ausgleichen. Muss aber nicht sein, weil eben live in der Regel der Mund nah am Mikro platziert wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es super klingt, wenn ich etwa 6 cm Lippenabstand einhalte und den unteren Teil des Korbs (zwischen Verstärkungsring und Schaft) mit Daumen und Zeigefinger bedecke. Mit orthodox gehaltenem Mikrofon klinge ich unnatürlicher, blecherner und auch ein bisschen maskuliner. Das liegt wohl an den vielen Glasflächen nahe an meinem Übungsplatz, denn in natura klinge ich, so hieß es auf der Arbeit, besser.

Für Runaways- oder Phantom-Blue-Nummern kann ich dann noch 2,5 dB Bassanhebung gebrauchen. Aber ich werde das mal ausprobieren, nahe ran ans Mikro und mehr oder weniger Bässe wegdrehen.

Und zum Thema "rocktauglich" kann ich nur sagen, es ist nicht das Mikro und die Verarbeitungskette, die eine Stimme rocktauglich macht. Ich kann aus einer zarten Wisperstimme keine Rockröhre machen und umgekehrt. Das schafft keine Signalbearbeitung der Welt. Egal ob das ein Ibanez Akustik Amp ist oder ein 100.000€ Pult. Das muss schon aus dem Mund richtig raus kommen.
Aus meinem Mund kommt es richtig raus, sonst würde es ohne Mittensenke in der Signalkette nicht richtig klingen.

... Mikro direkt anschließen und den Verstärker weglassen. Es sei denn, man will die Charakteristik des Verstärkers mit einfangen. Dann sollte dieser aber mit dem Mikrofon abgenommen werden (Rückkopplungen sind dabei zu vermeiden) welches wiederum - man ahnt es - im Interface mündet.
Das ist natürlich der feuchte Traum jedes Tontechnikers, drei Gitarren- und Bass-Fullstacks und vier Gesangsmonitore abmiken. Ich werde erst einmal den Kompromiss probieren und nur die Vorstufe des Verstärkers verwenden.
 
Du solltest dich wirklich mal mit der Technik und der Physik von Mikrofonen auseinander setzen bevor du solche Dinge von dir gibst.
Der Nahbesprechungseffekt setzt bei irgendeiner Frequenz ein und nimmt irgendein Ausmaß an, das vom Lippenabstand abhängt.
Der Nahbesprechungseffekt ist Teil des Mikrofons und seiner Richtcharakteristik. Nieren, und auch Supernieren, förmige Richtcharakteristik verwendet man vor allem im Live Umfeld schon alleine deswegen, weil sie nach hinten, dem Mund abgewandten Seite, weniger einfangen als von vorne, wo der Mund sein soll. Das hat viel damit zu tun, dass man Rückkopplungen vermeidet. Und mit dieser Richtcharakteristik hat man einen Nahbesprechungseffekt quasi mit gekauft. Und weil, ebenfalls wegen Rückkopplungsvermeidung, die Gesangstalente tunlichst das Mikro nah an den Mund positionieren, was ja auch hilfreich ist, dass das Mikro hauptsächlich den Gesang und nicht den Umgebungslärm einfängt, sind diese Mikros so gebaut, dass der Nahbesprechungseffekt dann doch etwas kompensiert wird. Wenn man aber das Mikro weiter weg hält, dann verschwindet der Nahbesprechnungseffekt, weil, wie der Name es schon erahnen lässt, der nur bei naher Besprechung des Mikros auftritt, und das Mikro wird vom Klang her dünner.
Das ist dann schon recht weit entfernt von einem Gesamtsystem mit garantiert schnurgeradem Frequenzgang, also müsste man ein Mikro ohne Nahbesprechungseffekt und ohne Klangkosmetik an einen HiFi-Verstärker und diesen an erstklassige HiFi-Boxen anschließen, um exakt dasselbe Ergebnis zu bekommen.
Wer will schon immer einen schnurgeraden Frequenzgang, außer bei akustischen Messungen und was hat ein Hifi Verstärker damit zu tun, die ja auch alle färben, und Hifiboxen sowieso, die sollen schön klingen, von Messtechnisch richtig sind die meisten meilenweit entfernt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es super klingt, wenn ich etwa 6 cm Lippenabstand einhalte und den unteren Teil des Korbs (zwischen Verstärkungsring und Schaft) mit Daumen und Zeigefinger bedecke.
Und so machst du dein Mikro, das an sich über eine Nierencharakteristik verfügt (was auch einen Nahbesprechungseffekt nach siech zieht) zu einem Mikro mit Kugel Charakteristik (kein Nahbesprechungseffekt). Do etwas nennt sich übrigens auch "Cuppen". Alles was bei Mikros, wie deines eines ist, den Korb mehr oder weniger abdeckt verändert das Verhalten des Mikros grundlegend, und das nicht besseren, was das Gesamtergebnis betrifft. Da wirst du irgendwann viel Freude bei den Tontechnikern dieser Welt erzeugen, wenn die wegen deiner "Mikrofontechnik" deine Stimme nicht mehr über die (Rock-)Band bringen. Da lernst du dir gerade komplett eine falsche Technik an. Aber soll es so sein, du wirst dann schon sehen wie es wird, wenn es mal so richtig zur Sache geht.
Mit orthodox gehaltenem Mikrofon klinge ich unnatürlicher, blecherner und auch ein bisschen maskuliner.
Probier es einfach mal mit 1-2 cm Abstand und ohne den Korb auch nur ansatzweise zu verdecken. Dann wird die Stimme kräftiger, auch untenrum und durchsetzungsfähiger.
...kann ich dann noch 2,5 dB Bassanhebung gebrauchen.
Ich habe noch nie Bassanhebungen gebraucht.
so sah letzte Woche der EQ auf meinem Pult bei einer Soulsängerin (SM58) aus:
1755086157470.png

Lowcut bei ca 100 Hz, etwas raus bei ca 190 Hz und der Rest praktisch linear.
Ähnlich am Tag zuvor bei einer Folk/Jazz Sängerin bei deutlich leiserer Band und mit einem Sennheiser e935.
Am letzten Tag war Salsa angesagt und der EQ der Sängerin (wieder SM58) sah dann so aus:
1755086488525.png

Also in den Tiefmitten etwas mehr raus, einfach weil da bei den 9 Leuten und Sals schon recht viel Information zur gleichen Zeit daherkommt und ich dann schaue, dass der Gesamtsound etwas aufgeräumter und klarer wird.

Aber das habe ich erst jetzt gesehen, da ich ja auf die Anzeige so beim Erstellen des Mixes nicht wirklich achte und mich lieber auf die Ohren verlasse.

Ich muss gestehen, da war kein Gatt Mikro und kein Ibanez Akustik Amp mit dabei ;)

Das ist natürlich der feuchte Traum jedes Tontechnikers, drei Gitarren- und Bass-Fullstacks und vier Gesangsmonitore abmiken.
Ich kann da nur für mich sprechen, aber das ist weit weg von einem Traum, wenn dann eher ein Albtraum. Fullstacks machen imho erst bei Publikum jenseits der 5-10 Tausend Leute wirklich Sinn, und wenn die Amps in die Gesangsmikros rein fönen, dann wird auch der Gesang beim Mix kein Zuckerschlecken.
 
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The Main Event
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  • Grund: Offtopic
Du solltest dich wirklich mal mit der Technik und der Physik von Mikrofonen auseinander setzen...
Habe ich gemacht.

Ich habe noch nie Bassanhebungen gebraucht.
so sah letzte Woche der EQ auf meinem Pult bei einer Soulsängerin (SM58) aus:
Anhang anzeigen 996289
Lowcut bei ca 100 Hz, etwas raus bei ca 190 Hz und der Rest praktisch linear.
Ähnlich am Tag zuvor bei einer Folk/Jazz Sängerin bei deutlich leiserer Band und mit einem Sennheiser e935.
Am letzten Tag war Salsa angesagt und der EQ der Sängerin (wieder SM58) sah dann so aus:
Anhang anzeigen 996290
Dann bin ich halt 'ne schlechte Sängerin. Das Publikum sieht es mehrheitlich anders.

Ich kann da nur für mich sprechen, aber das ist weit weg von einem Traum, wenn dann eher ein Albtraum. Fullstacks machen imho erst bei Publikum jenseits der 5-10 Tausend Leute wirklich Sinn, und wenn die Amps in die Gesangsmikros rein fönen, dann wird auch der Gesang beim Mix kein Zuckerschlecken.
Das war Ironie.
 
Habe ich gemacht.
ok, dann solltest du dich noch intensiver mit der Technik und Physik von Mikrofonen beschäftigen. Hilfreich kann auch sein, verschiedene Mikrofone von verschiedenen Typen auszuprobieren wie die was so machen. @Telefunky hat da ziemlich viel Erfahrung damit.

Dann bin ich halt 'ne schlechte Sängerin.
das habe ich damit nicht ausdrücken wollen. Manchmal verstehen Leute nur, was sie verstehen wollen, egal was gesagt wurde.
Ich gehe davon aus dass du da ganz am Anfang stehst mit dem Erfahrungen rund um Mikros usw zu sammeln. Das ist kein Malheur so lange du nicht in den Irrtum verfällst, zu meinen dass du ohnehin schon genug weißt und alles was du machst, schon voll das super Zeug ist. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, auch nach gut 40 Jahren gibt es immer noch etwas neues zu lernen und begreifen.

Und mit dem Umgang mit Mikros ist es ähnlich wie bei Instrumenten. Wenn man am Anfang schon mit falscher Technik zu Werke geht, dann gewöhnt man sich Dinge an die einem später ganze Baumstammladungen vor die Füße knallen werden und dann ist es umso schwerer, sich das wieder abzugewöhnen. Du hast dir mit dem Mikro und dem Amp einen Weg zurecht gelegt, der erst mal gut erscheint. Aus der Ferne betrachtet habe ich aber den Verdacht, dass dieser Weg in eine Sackgasse führt. Wenn du für dich größeres vor hast, dann wird da schnell Ende Gelände sein. Glaub mir.

Von daher verstehe ich auch die Vorschläge, deine Stimme für die Bewerbung möglichst unbearbeitet zu lassen. Einfach ein Mikro, dein Mikro, in ein Audio Interface und ohne EQ, Dynamics oder Hall aufnehmen. Jemand, der es gewohnt ist, sich solche Bewerbungsaufnahmen anzuhören, der kann dich dann schon richtig einordnen. Und wenn die Person da oder dort meint, etwas daran durch Effekte aufmotzen zu wollen, weil sie auch hören will, wie so etwas bearbeitet klingt, dann soll sie es machen. Aber wenn du ihr schon quasi vorgibst welche Bearbeitung für dich richtig erscheint, dann engst du die Person ziemlich ein. Und ich kenne da Leute, die die Bewerbung dann nach ein paar Sekunden auf den "Definitiv nicht" Stapel legen. Ist halt ein hartes Business.
 
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