Mein Multimedia PC, der ausschliesslich zum Musik machen und gamen genutzt wird fährt derzeit noch unter Windows 10. [...] Und nun habe ich sehr wenig bis gar keinen Bock auf Windows 11 bei meinem Musik PC. Zudem wäre ein neues PC System ohnehin nötig
Spontan schreit das für mein Empfinden nach einer dreigleisigen Lösung...
Erstens mal das...
Die Strategie wäre: Neuer Rechner mit Windows 11.
... damit du windows-mäßig aktuell bleibst.
Kauf am besten einen professionell "refurbished"-ten: Du sparst einen Haufen Geld, und die Kiste taugt noch für etliche Jahre.
Zweitens: Für die Musikzwecke würde ich das Win-10-System wie bisher behalten. Nur natürlich
penibel vom Netz getrennt

. Dann kannst du dort schon mal weitermachen wie bisher. Lohnt sich eben weil du das hier hast...
Samplitude ProX7 Suite - DAW beinhaltet natürlich auch zahlreiche Windows VST Plugs
Ich habe auch eine Samplitude-X-Lizenz, die man ja auf zwei Geräten laufen lassen kann. Die eine geht in Bälde rüber auf meinen einzigen Win11-fähigen Rechner - den ich letztens für 80 Tacken "refurbished" gekauft habe und der mir vollkommen ausreicht.
Die zweite Samplitude-Lizenz bleibt auf einem Win10-Notebook, das ab Mitte Oktober endgültig vom Netz getrennt weiterläuft. Um darauf Audiobearbeitung zu machen, brauche ich keine Internet-Anbindung.
und
drittens würde ich das Linux-System betreiben. Darauf kannst du dann nach Herzenslust herumexperimentieren - gerade auch mit Musikanwendungen.
Mit Blick auf deine Arbeit mit Samplitude bietet sich für den Linux-Bereich
Ardour an. Hat natürlich andere Funktionen, anderen Umfang an Beigaben, andere Handhabung etc. etc., aber je nachdem, was man vorhat, geht damit sehr viel.
Und es kostet unter Linux nix.
Ich würde also gerne komplett zu Linux wechseln, damit Musik machen und zocken sowie Microsoft für immer vergessen.
Ich kann die Idee gut verstehen - ich hatte, als ich mit Linux 2010 angefangen hatte, von Windows auch
so was von die Nase voll.
Aber irgendwann hatte ich mich beruhigt, und dann entpuppte sich - auf meinen Geräten - Win10 als die buchstäblich erste Windows-Version seit Windows 3.1 (jawoll - Anfang der 90er), die wieder
wirklich brauchbar und ohne Rumgezicke lief.
Du hast schließlich mal für die Lizenzen bezahlt - da würde ich sie auch nutzen.
Ich würde mich in Linux und Musik ganz streßfrei und spielerisch reinfuchsen. Solange du parallel noch das Offline-Windows 10 hast, kann dir ja nichts passieren.
Sehr viel leichter machen kannst du es dir mit der passenden Linux-Distribution, die schon Richtung Audiobearbeitung aufgebohrt ist:
- UbuntuStudio kommt mir seit der Version 22.04 endlich brauchbar vor - läuft überraschend gut, auch wenn JACK ins Spiel kommt. Charmanterweise kann man sich auf dem deutschsprachigen Ubuntuusers-Portal sehr gut ins System einlesen. Ich wüßte kein Betriebssystem (auch nicht Windows oder Mac-OS), zu dem es in deutscher Sprache einen dermaßen großen Wissensspeicher (über 7.000 Artikel) gäbe.
- LibraZiK Studio ist für meinen Geschmack immer noch die brauchbarste, schnellste und stabilste Multimedia-Distribution. Da die Basis Debian ist, ist sie evtl. weniger als UbuntuStudio für Anfänger geeignet - aber das bist du ja nicht mehr. Wenn man das System aufgesetzt hat, hat man ein derartiges Arsenal an Software-Instrumenten, Plugins, Sequenzern etc. auf dem Rechner, daß man damit erst mal sehr viel zu tun hat. Von der französischen Herkunft des Systems nicht abschrecken lassen: es gibt für fast alles deutsche Sprachpakete, für den kleinen Rest englische.
- AV-Linux habe ich noch nicht eingehender probiert. Könnte auch was sein.
Sollte dir übrigens noch mal ein System so abka...en, wie du es so schlimm mit Windows erlebt hast: Linux-Systeme komplett neuaufzusetzen, ist ein Kinderspiel, sofern man sie von vornherein mit einer
separaten /home-Partition eingerichtet hat.
Möglicherweise hättest du in dem von dir beschriebenen Katastrophenfall den Rechner auch noch retten können, indem du über ein
Chroot-Live-System von draußen eingestiegen wärst.
Bei mir hat es vor Jahren mal geklappt, ein komplett unbrauchbar gewordenes Windows XP auf einem Dualboot-Rechner von Linux aus wieder in Gang zu setzen.
Ja aber zu Linux gehört ein gehöriges Maß an Wissen.
Wie Darkdonald und andere schon sagten: Das ist tatsächlich seit ungefähr zehn Jahren überholt - hält sich aber hartnäckig (zu Microsofts und Apples Glück

- die meisten Normalanwender könnten für meine Begriffe genausogut unter Linux arbeiten wie unter Windows).
Und das mit den Updates, ja das könnte man abschalten und nur zu bestimmten Zeiten durchführen lassen, aber was solls.
Hm, da wäre ich vorsichtig - ich erinnere mich daran, wie ein französischer Musikerfreund, der als professioneller EDV-Crack die Sicherheitssysteme in Krankenhäusern betreute, mal zu mir sagte: Ein Betriebssystem top-aktuell zu halten, sei das A und O, um die Sicherheitslücken so klein wie möglich zu halten. Virenscanner & Co. seien unter Windows hübsch, könnten aber allein nie genug Sicherheit gewährleisten.