How to start your digital Journey with the Fender Tonemaster Pro

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Mein Einstieg in den Fender Tonemaster Pro.

Als Threadtitel auch im Rennen: Tonemaster Pro for Dummies ... und ... Digital Dummies Intro ... Ihr seht wohin die Reise mit diesem Review gehen soll. Seid ihr bereits fit mit digitalen Lösungen, hat dieses Review allenfalls Unterhaltungswert für euch. Vielleicht erinnert ihr euch auch an euren eigenen - holprigen(?) - Einstieg. Dieses Review ist geschrieben für alle anderen User, die bisher ohne digitalen Erstkontakt ausgekommen sind. Dieses Review ist auch für User die eine familientaugliche Lösung suchen, die weder viel Platz braucht, noch viel Lautstärke produzieren muss, um ihre Wirkung zu entfalten.

Ich war mal wieder Opfer meiner Neugierde. Im Rahmen eines Fender Events in Hamburg bekamen wir auch die Chance, uns was für eine temporäre Review Beziehung zu wünschen. Im Sinne 6 Wochen Leihgabe war ich etwas skeptisch, wie weit ich überhaupt kommen kann. Alle Modeler wären auch abendfüllendes Program für einen deutlich längeren Zeitraum. Insofern war ich gespannt, wie sich die Lernkurve entwickeln würde. Da ich bereits recht lange gebraucht habe, um mit meinen Fender Tönen im Helix glücklich zu werden, stand für mich zuerst die Frage im Raum, ob dies bei Fender "Out of the Box" passen könnte. Grade einen Clean/Crunch Ton mit organischem Reverb empfinde ich als schwer zu simulieren, da der Spieler in diesem Bereich Spannung erzeugt, in dem er mit den PU Positionen, der Dynamik, Vol und Tone der Gitarre und der Reaktion des Verstärkers auf sein Spiel arbeitet. Im Vorgriff zu dem was kommt muss ich sagen: "Ja, langsam macht es mir Spaß im Arbeitszimmer zu Üben oder schnell mal was als Vorlage für die Band aufzunehmen. Mein Ohr hat sich an das gewöhnt, was aus den Monitor Boxen kommt und findet es gut, dass der Klang im Raum auch ohne Stress dem entspricht, was die DAW nach der Aufnahme über USB wieder ausspuckt.

Ihr habt jetzt einige Produkte im Warenkorb und überlegt grade zwei Dinge. 1) Traue ich mich? 2) Welches? Dieses Review ist für euch! Spieler für die die "digitale" Welt ein Erstkontakt ist. Ich selbst bin jetzt (immer noch) nicht der ausgewiesene digital Spezialist. Allerdings fühlte ich mich durch die ein oder andere aufgebaute Kette im Helix zumindest auf die Aufgabe vorbereitet.

Ich versuche euch an dieser Stelle ein wenig zu helfen und stelle dabei sowohl auf die Sounds ab die in der Box sind, als auch auf die Bedienung. Mit auf den Weg geben kann ich euch aber schon, dass die "Spätgeburt" - der Fender Tonemaster Pro - eine recht eingängige Bedienung mitbringt. Während ich im letzten Jahr für die Nutzung des Helix immer wieder mal bei YouTube geschaut habe, musste ich für das komplette hier entstandene Review keine Abstecher ins Handbuch oder zu YouTube machen.

noch viel Lautstärke produzieren muss

Und auch diese Info wünscht ihr euch wahrscheinlich ganz vorne im Review: "Der Kopfhörer-Ausgang funktioniert sehr gut und lässt euch noch leiser üben, ohne den Spaß an der Sache zu verlieren. Dies sowohl mit meine Stealth Sonics Inear, als auch mit dem Beyerdynamic DT770Pro." ✅

Liebe Hersteller: Was ich immer schon mal sagen wollte!!! WARUM müssen die Namen so verfremdet sein? Vor 10 Jahren mit Line6 und Kemper kann ich es ja noch verstehen, aber mittlerweile sind praktisch alle Hersteller im digitalen Boot. Macht einfach mal einen Schnitt und erlaubt die Benutzung der "Real Names". Es wird euer aller Umsatz ankurbeln.

Was gilt es noch zu beachten? Alle Hersteller erlauben sich die "Poetic License". Während der richtige Verstärker z.B. keinen Loop besitzt, lassen sich in der digitalen Welt Effekte auch hinter den Amp schieben. Gedanklich also ein Mix aus Studio und Live. Auch relevant ist es aus meiner Sicht "Open Minded" an die Sache ran zu gehen. Übertrage ich einfach nur die Werte meines geliebten Deluxe Reverb 65, so werde ich wahrscheinlich enttäuscht sein. Einerseits haben Potis ja durchaus Toleranzen, der Speaker ist so weich - oder noch so hart, die Röhren ... On Top dürfte ich auch nur den Sound der Aufnahme meines Verstärkers in der DAW, oder dem Signal auf der PA, vergleichen. Ich habe also in der digitalen Welt mein Real Live Setting überholt ...

Daraus folgt - und dies müsst ihr bei eurer Kaufentscheidung berücksichtigen um glücklich zu werden! Trennt euch von der Idee alles 1:1 nachzubauen. Produzierter Sound wird anders klingen und wenn sich unser Ohr dran gewöhnt hat, auch nicht schlechter. Sucht also nicht das was ihr schon habt, sondern seid offen für die Optionen die ihr bekommt!

Da sich dadurch die Geräteklasse/Preisklasse einschränken lässt, ist eine Frage die ihr euch im Vorfeld beantworten solltet: "Will ich simulierte Momentaufnahmen, oder Verstärker die sich über den gesamten Regelweg (versuchen) wie das Original zu verhalten?" Warum die Frage? Es gibt Produkte am Markt (z.B. ToneX), die im wesentlichen mit eingefangenen "Momentaufnahmen" operieren. Dafür gibt es dann mehrere Profile zu einem Verstärker (Clean, Crunch, Lead, Kanal 1, Kanal 2 ...) und bei der Erstellung seiner persönlichen Kette, müsste man den Ausgangspunkt wählen, der zur Aufgabe passt. Bei den Produkten mit Momentaufnahme, ist links und rechts nicht mehr viel sinnvoller Regelweg enthalten. Der Tonemaster Pro hingegen simuliert den kompletten Verstärker und sein Verhalten. Wenn der Spieler an den Reglern dreht, soll genau das passieren, was auch in der realen Vorlage passieren würde. Wie wir wissen funktionieren Verstärker nicht linear. Wird beim Deluxe Reverb der Punkt an dem er nicht mehr Clean sein kann überschritten, dann wird er nicht mehr lauter. Auch in der Simulation gibt es diesen Punkt, er muss aber nicht exakt an der euch vertrauten Stellung der Regler passieren, denn es wurde ja auch nicht euer Verstärker als Vorlage genommen. :)

Verlassen wir das Vorgeplänkel und drehen eine kurze Runde durch das Datenblatt. Danach geht es ran ans Gerät ...

- simuliert werden nach aktuellem Stand mehr als 100 Verstärker und Effekte
- IR (wie wirkt Lautsprecher und Mikrofonierung auf den Sound)
- ein Farbdisplay mit Touch
- mehrere Ebenen zur Verwaltung der Sounds und zum Live Einsatz
- Real Live FX Loops für externe Pedale
- Fußschalter die je nach Situation mehrere Funktionen erfüllen können - z.B. Drehregler der Amps simulieren
- Eine per USB verbundene Desktop App als "Fernbedienung"
- Bluetooth als weiteren Line Eingang
- +48 VDC am XLR für Mikrofone
.....
Auch - und mehr - nachzulesen auf ==> https://de.fender.com/products/tone-master-pro?variant=50608278274335

Packt man den Tonemaster Pro aus, so kommt ein Gerät zum Vorschein, welches in ungefähr die Abmessungen eines Helix minus Vol/Wah-Pedal hat. Fender hat ein externes Pedal für den Tonemaster (Mission Engineering mit Fender Logo) im Programm, es sollten aber auch die üblichen Verdächtigen gehen. In Verbindung mit einer FRFR (Full Range Flat Response) aktiven Box, würde ICH es am Ende der Kette einsetzen, um die Gesamtlautstärke - für mich auf der Bühne - zu regeln, während der FOH immer noch sein eigenes Line Signal bekommt, mit dem er seine "Tricks" erledigt. (2x Line Stereo, 1x Headphone Stereo, 1x USB Stereo)

Und auch wenn ich bei Gitarre und Digital ein Einsteiger bin, bei Computern kenne ich mich aus. Also erst mal nachschauen, was der aktuelle Softwarestand des gelieferten Gerätes ist und welche Software auf dem Rechner zum Update nötig ist. Da muss man Fender definitiv loben, denn dieser Vorgang funktioniert sehr einfach und überschaubar. Inkl. Installation der Fender Desktop Software (die Fernsteuerung für alle die nicht am Gerät fummeln wollen - via USB-C) und Update für den Tonemaster Pro, war ich weniger als eine Stunde beschäftigt.

Da so ein Tonemaster Pro im Prinzip ein spezialisierter Computer ist, wird das Gerät nicht nur eingeschaltet und ist "da", sondern "hochgefahren" (gebootet). Das dauert ca. 40 Sekunden, womit es auf Augenhöhe zum Helix liegt. Dies bedeutet aber auch, dass der Bandleader sich schon mal 1 Minute Hinhalte-Text hinlegen sollte, falls beim Gig mal kurz eine Unterbrechung in der Stromzufuhr, oder ein Hänger im System auftritt. Im Rahmen meines kompletten Testlaufes, lief die Software jedoch super, super stabil. Den Text sollte die Band aber eh am Start haben, denn auch analog kann ja immer mal was schief gehen.

Eine Erfahrung die ich auch schon mit meinem Helix gemacht habe, ist in anderer Form erneut aufgetreten. Durch die Verbindung Tonemaster Pro mit den auch am Rechner hängenden Studio Monitoren (in meinem Fall schon durch ein ART Dual Transformer Isolator von den heftigsten Brummschleifen befreit) hat man sich eigentlich einen Kreisverkehr gezüchtet. In Zeiten moderner Schaltnetzteile kann das zu unerwünschten Nebeneffekten führen. In meinem Fall geht das Line-Out 1 (XLR) Signal des Tonemaster Pro via ART Isolator direkt an die Monitore. An der Isolator Box kommt über einen zweiten Strang das Ausgangssignal des Interface hinzu. Gleichzeitig hängt das Tonemaster Pro aber auch via USB-C am Rechner, um dort als Aufnahmequelle zu agieren. Und an irgendeiner Stelle schlägt ein Geräusch durch. Beim Helix war es ein "Brummen", beim Tonemaster ist es ein Pulsieren. ABER - Danke Fender! Sie haben ein GND Lift an den Ausgängen und damit ließ sich die gewünschte Ruhe herbei führen.

Fender hat übrigens für die erste Einweisung ein Cheat Sheet beigelegt. Man muss nicht viel Bedienungsanleitung lesen, aber diese zwei Blätter würde ich jedem ans Herz legen. Blatt 1 - das Update ... Blatt 2 - was ist wo am Gerät. Grade wenn er nicht - wie bei mir - auf dem Schreibtisch steht und leicht zugänglich ist, hilft es ungemein beim Einstecken der Kabel, die nicht dauerhaft am Gerät hängen. (z.b. Line Out 2, Kopfhörer ... )

Ok ... mit diesem ersten Part sind wir Up&Running und befinden uns hier ..

Tonemaster_1.jpg


Im Bild eine typische Kette - in diesem Fall habe ich einen Boost manuell am Anfang eingefügt. Immerhin haben die Fender Produkte hier den richtigen Namen, bei den anderen simulierten Verstärkern wird das etwas wilder.

An die Stelle sind wir gekommen, indem oben im Bildschirm die Kette durch einen Klick auf die FS Mode Taste dargestellt wird. Direkt beim Einschalten würde auf den unteren Tastern jedoch das typische Bank Up/Down und jeweils der Zugang zu 6 Presets pro Bank stehen. Ich bevorzuge aber den Blick auf die Kette, denn - mein analoges Hirn sagt ich muss das! Ich spiele oft nur einen Verstärker und schalte die Pedale davor an und aus. Eigentlich DOOF, denn warum muss ich versuchen mir vor dem Deluxe Reverb einen Marshall Rock Sound zu bauen, wenn ich diverse Marshall mit an Board habe und diese auch direkt auswählen könnte. :bang:

Statt die Kette zu nutzen, könnte ich mir jedoch auch das Preset kopieren und in der V2 den Schaltzustand meiner Wahl hinterlegen. Steigt man in die Kiste ein, sollte man sich nach 4 Wochen einen Kalendereintrag machen! Dieser lautet: "Kette oder PreSet?" Aus meiner Sicht eine Entscheidung, die man recht früh fällen sollte. Beides hat seine Vorteile! Nur sind die Bänke erst mal belegt, so lässt es sich schwerer "umstrukturieren" ... (in der Software wahrscheinlich leichter).

EINSCHUB: An der Stelle waren wir oben schon mal ... lasst ihr euch ein auf die digitale Welt, dann müsst ihr - um das volle Potential zu nutzen - auch immer mal wieder Gewohntes über Board werfen.

Der große Regler oben links bringt einem mit einen Klick in den Gig Mode. Da steht dann nur - auch aus Entfernung gut sichtbar - "Deluxe Reverb" in großen Buchstaben.

Hier die Elemente die ich in der auf dem Schirm sichtbaren Kette schalten mag. Man sieht an den Tastern eine seitliche Riffelung - nicht ohne Grund, wie wir gleich sehen werden.


Tonemaster_3.jpg



Tippt man mit dem Finger auf ein Element des Display - hier den Verstärker, dann ändern sich die Taster und werden zu den Reglern des Verstärkers/Pedals. Sie lassen sich also nicht nur drücken, sondern auch drehen.


Tonemaster_4.jpg


Tja ... und an der Stelle dann ein herzliches Willkommen in der digitalen Welt! Wenn ihr die Werte im Display mit denen am Amp vergleicht, wird euch auffallen, dass die digitale Welt bis 0 geht, die analoge Welt aber bei erst bei 1 beginnt. Jetzt könnte man ja zumindest darauf hoffen, dass der dann wenigstens bis 11 geht (und vielleicht auch noch ne Cowbell Funktion dazu kommt :) ), wird aber an dieser Stelle enttäuscht. Von 0-100% am Drehregler, verändert sich der Regler am Amp von 1-10. Dies zeigt aber auch die oben erwähnte "Vorsicht", beim Versuch der direkten Umsetzung der uns aus der analogen Welt bekannten Werte - zumal die Skalierung auf den Reglern zwar noch linear ist, nicht jedoch das Verhalten des - in diesem Fall analogen wie digitalen - Verstärkers.


Tonemaster_5.jpg



Und noch was ... Im Bild sieht es aus wie widersprüchliche Information. Regler auf 1 am Amp, auf 0 beim Fußschalter und im Touch Display unten links steht "AMP Level 100%". Diese 100% beziehen sich auf die Lautstärke des Verstärkers, die in die gesamte Simulation eingebracht wird. In unserem Fall also 0% oder Regler 1 - je nach Sichtweise. Der Deluxe würde in dieser Stellung also 100% von "nichts" in die Kette weiter leiten.

Sinn macht das trotzdem, denn es gibt ja auch die Möglichkeit den Pfad aufzuteilen und durch 2 verschiedene Verstärker (mit unterschiedlichen Sounds und Lautstärken) zu spielen. Dieser AMP LVL %-wert bestimmt dann also den Mix zwischen den beiden Verstärkern. Entweder um durch vorgeschaltete Pedale Unterschiede in der Lautstärke auszugleichen, oder um einen mit einem Teil der Kette erreichten Effekt/Sound nur subtil/prominent beizumischen. Man generiert also über die Amp Einstellungen genau den Sound den man pro Weg braucht und mischt dann das Signal über die AMP LVL Lautstärke. Dies ist auch ein Vorteil der digitalen Welt, denn mit richtigen Verstärkern würde eine solche Abstimmung nur mit viel Glück in einem Raum gelingen. Wir können hier also Dinge Live verwenden, die sonst nur im Monitorraum eines Studios möglich sind.

Aber, es wäre nicht digital, wenn es genau für diesen Mix nicht auch noch einen weiteren Hebel geben würde ... See Ya'll in Part 2 :)

Wrap your brain around it ...

END of Part 1

Gruß
Martin
 
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Im Teil #2 schauen wir uns mal eine einfache Kette an. 2 Pedale, einen Fender Verstärker und (siehe in Post 1 - Poetic License - ein FX hinter dem Amp)

Klingt dann ungefähr so ... 65 Twin + 2x12 Cab + Blues Maker (Marshall Bluesbreaker Pedal) + Fender Large Hall Reverb (Genaue Einstellungen sind weiter unten bei den anderen Beispielen)

Attention:
-
die Aufnahmen in Garageband werden unterschiedlich laut und sind vor dem Export angepasst ...
- zur Vergleichbarkeit sind alle Sounds mit dem Hals Pickup meiner Kauffmann Strat eingespielt ... (siehe letzter Absatz)



Im Real Life bin ich selbst eher der Typ der 2-3 Pedale vor dem Amp hat und im Loop (sofern vorhanden) eher ein dezentes Delay oder ein Reverb. Komplizierte Setups sind nicht so mein Ding. In der Software passiert aber ähnliches, wie auch in der analogen Welt, denn wir haben auf einmal mehrere Stellen, an denen der Ton und die Lautstärke beeinflusst wird. Vorteil jedoch ist, das man am Ende alles - bei Beibehaltung des gewählten Sounds - wieder auf die gewünschte Lautstärke einbremsen kann. Klar aber auch, das die empfundene Wirkung eines Sounds auch ein wenig von der Lautstärke abhängig ist, mit der er sich im Raum verteilt. In diesem Umfeld werden wir in unserer Bewertung dann auch gerne mal "ungerecht" und stellen fest - klingt nicht so wie am Amp.

Wir sollten uns dabei aber auch bewußt sein, dass wir uns in allen Szenarien die nicht per PA oder FRFR auf Gig Lautstärke getrimmt sind eher im Regieraum eines Studios befinden und nicht im Proberaum.

Was, wie auch bei vergleichbaren Produkten, auffällt, ist der latent vorhandene Hang der Programmierer einen Showcase der Möglichkeite als Grundstock in den Geräten zu hinterlegen. Bedeutet im Klartext: "Ich finde die meisten PreSets hoffnungslos überladen." Das bedeutet nicht, das man sie nicht verwenden kann! Man sollte jedoch, in der analogen Denke, erst mal alles bis auf den Verstärker abschalten, um dann zu schauen welche Elemente den "Zielsound" ergeben. Oder, was wir wir später auch mal probieren werden, einfach mit einem Verstärker bei 0 anfangen und sich selbst was "stricken". Dazu sollte man auch die Möglichkeit erwähnen via der Desktop Software auf ganz viele Profile zuzugreifen, die andere User (privat/professionell) gebastelt haben. Im Zweifel ein richtiges Rabbit Hole, in dem man gerne mal ne Woche verschwinden kann.

Also unendliche Möglichkeiten um die +/- 5 Sounds zu finden, mit denen man zum Schluss auf die Bühne geht. Diese einfache 65 Twin Kette wäre mit dabei. Da ist für jede Blues Jam Session ausreichend drin. KISS (keep it simple stupid)

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Bis auf den Amp ist jetzt alles ausgeschaltet ... also der Basissound :great: Wahrscheinlich würde mir so nackt noch der "Schlüssel" für die 8 Takte fehlen, aber es soll - inhaltlich - für euch vergleichbar bleiben.



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Richtig gut gelöst im Sinne der Bedienung finde ich die direkte Umsetzung der Drehregler auf die "Hardware". Auch wenn man natürlich auch im Display fummeln kann, ist der Dreh am Fußschalter wirklich eine Erleichterung. Super schnell und super intuitiv !!! Im Vergleich zum Helix hat er hier die Nase vorne, denn das Display ist "Touch". Ohne mit einem "Jog-Dial" durch die Elemente zu klicken, kann ich einfach mit dem Finger drauf gehen, dran rumschrauben und den Apm/die Pedale bedienen. Das geht sowohl schnell, als auch sehr intuitiv. Definitiv ein Pluspunkt für den - moderneren - Fender.


Nehmen wir mal die Fender Large Hall hinzu, die ich im Vergleich zum Preset deutlich geschrumpft habe (Damping - also wie lange & Hall Size) . Je nach Bandkontext würde mir für diesen Highway :) - da war sie wieder die Anspielung auf einen Blues Track, mit dem man gerne mal ne Blues Jam Session sprengt, weil auf einmal 8 Takte gespielt werden und es recht zügig zur 5 geht - dieses Setting vielleicht schon reichen. Für ausgespielte Akkorde bin ich in meiner Wahrnehmung schon ziemlich nah an dem Fender Sound, den ich aus meinem Proberaum im Ohr habe. Clean mit Reverb und Delay kann die Kiste definitiv. Von den 8 Prozessorkernen sind 4 für Reverb, Tremolo und Delay zuständig.



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Hier dann noch der Bluesbraker als sehr subtiler Boost - bringt ein wenig "Kante" rein. Er macht auch in Bezug auf Anschlag einen Unterschied. Der wird direkter. Für "Key to the Highway" wäre es wahrscheinlich mein Rhythmus GoTo Sound. Ohne zusätzliche Zerre (er stammt ja aus einer Zeit, wo die Endstufe im Verstärker noch mächtig aufgerissen war) muss man ihn - auch im richtigen Leben - vor dem Clean eingestellten Amp recht weit aufdrehen, um Wirkung zu erzielen.



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Zum Schluss, auch wenn mich der Sound eher in Single Notes und/oder 2 Singlecoils weiter zur Brücke ziehen würde, schalten wir auch noch mal den Tubescreamer dazu. Dieses leicht "nasale" in der Mitte betont, kommt da recht gut raus. Ist allerdings auch der Grund, warum ich in der analogen Kette keinen spiele. Gut in Szene gesetzt - z.B. für ein Intro - und im passenden (Band)Kontext, liebe ich den Sound aber durchaus.



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Wie ist der Sound in den Rechner gekommen? Gespielt über die Monitorboxen in meinem Arbeitszimmer - direkt aus dem Tonemaster heraus - und (Garageband Monitor stumm) aufgenommen via USB. Für die Abhör-Ausgabe musste ich dann das Interface deutlich aufdrehen. Um nicht den Regelweg bereits erschöpft zu haben, wurden die Spuren bei der Ausgabe in die hier hinterlegen Dateien normalisiert (also angehoben), damit ihr bei typischen Regler Einstellungen am Ausgang gleich voll bei der Musik seid. Im direkten Vergleich (Original mit Interface voll aufgedreht vs. Normalisiert mit Interface bei 50%) hat sich der Sound durch zutun des Computers nicht geändert. Nur die Lautstärke ist angehoben.

Am Tonemaster gibt es einen Shortcut zum Mixer ... dort lassen sich alle Wege einstellen. Nutzt man ein via Bluetooth zugespieltes Backing, könnte man dieses über alle Wege auch wieder ausgeben. (Wahrscheinlich könnte man so auch seine mp3 Sammlung vergrößern :) )

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Im Mixer erwarten euch dann die folgenden Einstellungen ... Die beiden Output 1 & 2 sind jeweils Stereo und geben ein Line Signal an z.B. FOH und eigenes FRFR.

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Damit haben wir einen ersten Rundgang erledigt und schauen uns als nächstes mal ein Preset an, in dem mehr los ist.

Ich möchte hier noch mal betonen, dass ich an diese Stelle komplett ohne Blick ins Handbuch gekommen bin. Es ist also dann doch nicht so schwer :)

Gruß
Martin
 
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Runde #3

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ACHTUNG: In der Vorschau haben die Regler an den Bildern nicht die gewählten Einstellungen - Fake News ...

Hier mal eine Kette mit 2 Verstärkern, aber nicht wirklich viel aussen herum. Wie bereits erwähnt, empfinde ich Hall und Reverb wieder ein wenig übertrieben eingestellt, aber Geschmäcker sind ja verschieden. Der TS vor den Verstärkern ist eher auf der Boost Seite, denn die Verstärker selbst sind ja nun wirklich potent genug.

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Klar sollte auch sein, das für uns Normalsterbliche so ein Setup wohl nie zum Einsatz kommt. Weder Logistik, noch Rücken, noch die Ohren würden das lange mitmachen. Und wenn wir in die reale Welt blicken, so spiegelt sich das auch deutlich wieder. Laufe ich in einen Blues Club, dann stehen da ein paar Combos der 25 kg Klasse und InEar sowie Monitor ist verpönt. Laufe ich in ein großes Rock/Metall Konzert, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, einen Kemper, AXE, Quad und Co. zu finden. Die Alternative wären 200 kg in Verstärkern und Boxen.

Für diese Kette habe ich mal die Ibanez JS Signature raus geholt und weil die Kette nun nicht unbedingt auf meine Sound-Vorlieben abstellt, müssen wir mal schauen wohin das geht.

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Und gleich mal der Sound, den sich Fender mit der Kette ausgedacht hat. ...




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Wie man sieht, sind beide Verstärker ungefähr gleichberechtigt am Sound beteiligt. Zumindest was den Amp LVL angeht. Die Regler am Verstärker deuten auf etwas anderes hin, was sich aber natürlich auch im Recording des Cab wieder drehen kann.

Schauen wir doch mal, wie jeder Verstärker einzeln klingt ... Die Erwartungshaltung wäre ein etwas "wärmerer" Friedman ... und ein etwas "wilderer" EVH. In der Aufnahme beider Verstärker zusammen, ist mir in einem Monitor immer wieder mal ein Oberton aufgefallen, der "getarnt" der Linie der Akkorde abwärts folgt. Warum?

Gehen wir einen Schritt zurück und erinnern uns an das Bild ganz oben mit der Kette. Da ist vor den Verstärkern eine Abzweigung drin, nach den Verstärkern wird wieder zusammen geführt. Rein in die Verstärker geht das komplette Signal (alle Regler auf Vollgas), aber raus aus dem Verstärker wird in RE/LI getrennt weiter geführt. Das Bild welches man sieht, ist also etwas irritierend, denn eigentlich wird die Kette in Stereo weiter geführt und landet daher auch in zwei Spuren auf dem Rechner.

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So optisch Anspruchsvoll also die Darstellung ist, an zwei Stellen wurde aber heute schon gespart :) ... Default Regler in der Vorschau und das "verlorene Stereo" nach der Signalzusammenführung.

Für die Aufnahmen habe ich die Pan Regler jedoch in die Mitte gestellt, um eure Ohren nicht einseitig zu belästigen.

Der Friedman ...




Der EVH ...





Anbei habe ich noch ein Bild, wie "beide Verstärker ON" in der DAW angekommen sind. Sie haben auf das Eingangssignal der Gitarre schon deutlich unterschiedlich reagiert ...

Tonemaster_21.png



Und wenn wir schon hier sind, dann schauen wir uns an der Stelle doch mal die Optionen der Cabinet Abnahme an ...

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Für den Friedman wurde ein V30 Cabinet verwendet und die Positionierung des DYN SM7B Mikrofons ist direkt an der Membran und auf den Rand des Cones gerichtet. Es gibt also 8 Abstände bei 4 Positionierungen und 7 Mikrofonen zur Auswahl. Das sind bereits 224 Optionen. Und dies ohne die Option mit zweitem Mikrofon, gewinkeltem Mikrofon und verschiedenen Cut Filtern zu arbeiten. Nicht vergessen sollten wir auch - in der Kette waren ja 2 Cabinets :)

Hatte ich heute schon vom "Rabbit Hole" gesprochen? Spätestens jetzt, wäre es mal wieder an der Zeit :) ...

Es kommen 3 Aufnahmen, die jeweils in 4 Segmenten von Cone Edge nach Cap - bei der markierten Entfernung - unser heutiges Riff enthalten ...

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bei 2 Inch ...

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Bei 5 Inch ...


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Wenn man hört, wie sich der Sound jeweils verändert, so verliert die große Anzahl an Optionen ein wenig ihren Schrecken. Um zu seinem Wunschsound zu kommen, braucht man nur wenige Positionen ausprobieren. Zumindest dann, wenn man die Eigenschaften dafür im Kopf hat.

Ich würde wahrscheinlich bei 3 Inch am Cone Edge glücklich. Durch die Position am Rand genug "Weichheit" ... durch die Entfernung zur Membran aber auch ausreichend Höhen die aufgenommen werden. Es verliert den "dumpfen Charakter" des Cone Edge. Insofern ist zumindest 1x mit den Optionen spielen im Zweifel auch hilfreich für die Live Positionierung eures Mikrofons.


Hier noch das Bild vom EVH ... und da dürfen wir uns auch die Frage Stellen, ob der "Spike" nur vom Amp kam ...

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An der Stelle beenden wir mal die heutige Runde ... mit einer kleinen Zusammenfassung der Punkte an denen wir schon waren ...

1) Die allgemeine Betrachtung zu digital/analog, ein paar Fakten zum Gerät und ein kleiner Rundgang durch die Basis-Bedienung
2) Eine Runde durch OD, Amp, FX und das Zusammenspiel der Elemente. Der Gerätemodus dabei auf "analog" - im Sinne Darstellung und Zugriff auf EIN/AUS der Pedale.
3) Mal mit einigen Nebenkriegsschauplätzen angeschaut, wie so ein Split auf 2 Verstärker mit eigener Box und Mikrofonierung so aussieht.


Auch bis hierhin bin ich mit Neugierde und ohne Handbuch gekommen. Bei jedem Schritt bin ich über kleine gewollte/ungewollte "Fehler in der Matrix" gestolpert. Im Prinzip überhaupt kein Problem, sofern man nicht analog mit digital vergleichen will und unterschiedliche Dinge nachbaut. Z.B. das Thema Stereo in die DAW, nach Zusammenführung auf einen Strang hinter den Verstärkern.

Stay Tuned ... ein paar Runden drehen wir noch ...

Gruß
Martin
 
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Für die nächste Runde habe ich wieder eine vorhandene Kette genommen, die ich euch ein wenig vorstellen möchte. Diesmal sind deutlich mehr FX im Sinne von Tape, Reverb, Delay ... mit an Board. Durchaus spannend, wenn sie sowohl die "analoge Maschine" (Tape Delay/Tremolo), als auch sowieso digitale Pedale nachbauen.

Ich habe in der Kette immer wieder mal Elemente in BYPASS geschaltet, wodurch sie im Display "blass" werden. Haben die Pedale viel Farbanteile, muss man etwas aufpassen, denn sie "leuchten" sozusagen nach. Ein wenig könnt ihr weiter unten dann selbst hören. Hier sei aber schon mal erwähnt, dass sich aus meiner Sicht der hohe betriebene Rechenaufwand (laut Fender 4 der 8 Prozessorkerne) durchaus lohnt. Bei manchen gespielten Passagen habe ich mal am Ende "ausklingen" lassen. Die Soundfiles sind wieder in Garageband beim Export "angehoben" (Normalisiert). Im direkten Vergleich zu den per Interface laut gedrehten Einspielungen, höre ich da wenig Unterschied.

Auch hier wird wieder klar, das man sich beim Wechsel auf den digitalen Weg von einigen analogen Gedanken wird trennen müssen. Analog überlege ich, wie ich mit dem vorhandenen Equipment bei einem Sound im richtigen "Ballpark" landen kann. Digital kann ich ohne großes Invest (Gear), mich in der Software/der Bedienoberfläche austoben. P.S. der Versuch genau zu klingen wie, hat sicher schon einige Gitarristen in den Wahnsinn getrieben, auch wenn sie das Equipment des Vorbildes gekauft haben.

Was da also jetzt vor uns steht, würde mit Einrichten der Mikrofone im Studio gut einen halben Tag benötigen.

Tonemaster_27.jpeg


Wie klingt das also in der Form, die Fender sich für uns ausgedacht hat? Und ja, auch sie haben es wahrscheinlich nicht erfunden, sondern die Idee in einem Song, bei einem Künstler aufgegriffen.

Da ich auch ein Gefühl dafür bekommen wollte, wie das VOL der Gitarre auf die Kette wirkt, habe ich hier VOL 6 und VOL 10 mal hintereinander gehängt. Es kommt so ein wenig mehr Kante rein. Schwebender klingt es mit weniger VOL. Komplett freigestellt klingt so eine Spur irgendwie "Over the Top". Wenn da aber Bass und Drums dazu kommen, macht das bestimmt was her.





Die Verstärker laufen beide im sehr gemäßigten Bereich und sollen nicht wirklich Crunch/Zerre produzieren. Daher wäre wahrscheinlich auch im richtigen Leben ein Compressor der richtige Start der Kette. Allerdings ist er natürlich ein Pedal, mit dem man den Rest der Kette ganz schön aus dem Konzept bringen kann :)

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Aus purem Spaß hier dann mal mit LVL 100 am Compressor ...




Im Folgenden werden wir 1x jeweils nur einen Verstärker betreiben und den anderen auf Bypass stellen. Da die Verzweigungen die Signale der Verstärker jeweils durch bei FX Teil-Ketten schickt, brauchte ich an den Verteilerboxen nichts zu verändern. Es bleibt nur ein wenig irritierend, dass ein Kabel zwischen Verteiler und Verteiler dann doch wieder in LI/RE aufgeteilt werden kann. Aber von der Poetic License hatte ich ja in Abschnitt #1 schon berichtet.

Dabei schauen wir uns auch gleich an, wie die Verstärker eingestellt sind ...

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Wenn ich mir die Regler so anschaue, dann wundert mich es fast ein wenig, dass das Ding noch ziemlich clean klingt ...


Hier dann der Fender alleine, aber wie der Mesa auch, mit der vollen "Load" an FX hinten dran.

Tonemaster_30.jpeg






Jetzt schnell noch einen Blick auf die jeweiligen Einstellung der Pedale. Äh, Pedale? Wenn ich das Tremolo und das Tape Delay anklicke, welches in der Vorschau aussieht wie der klassische Pedal Formfaktor, dann kommt die "breite Box" erst zum Vorschein. Ist jetzt auch gar nicht schlimm, ausser das sich die Vorschau etwas schwerer auf das tatsächlich dahinter stehende Pedal der realen Welt spiegeln lässt.


Tonemaster_31.jpeg



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In der unteren Hälfte der Kette sieht es dann so aus ...

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Das könnt ihr jetzt am Stück hören ...

Tonemaster_42.jpg





Ganz hinten in der Kette dann noch ihr Liebling. Das Reverb :)

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Ok, meine Ohren brauchen mal wieder ein Reset. Ich hoffe eure Ohren konnten da die Unterscheide raushören, die es euch zum einen logisch erscheinen lassen im Sinne der vorgenommenen Veränderung in der Kette, als auch leidlich gefallen haben. Wie gesagt, nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern von Fender so iim Gerät hinterlegt.

Für mich selbst muss ich aber mal wieder feststellen, dass man sich in Sounds auch ruhig mal ne Weile reinhören sollte. Vor 2 Wochen beim Erstkontakt mit der Kiste, habe ich mich bei solchen Profilen nach 3 Noten vom Acker gemacht. Jetzt könnte ich mir durchaus vorstellen, mit sowas mal ne Akkordfolge aufzunehmen und Text dazu zu packen.

Und dies ist auch - in Bezug auf unsere ja immer noch im Raum befindliche Frage digital oder analog - die Erkenntnis für den heutigen Tag. Sind die Möglichkeiten da, so schaut man auch immer wieder mal über den Zaun der eigenen Wohlfühlzone. Und im Falle von Digital auch komplett ohne Abstecher in den Warenkorb von Thomann. Das ist also - gefühlt - das erste mal, das ich das Wort "Rabbit Hole" positiv besetzt verwenden möchte. Gelegenheit macht Kreativität!

Gruß
Martin
 
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Da sind wir wieder ... diesmal mit einer Runde Administration. Also einem Rundgang an die Stellen, an denen wir bisher nicht vorbei gekommen sind. Diesmal gibt es auch nix auf die Ohren - wer also nur wegen schlecht gespielter Gitarre hier im Thread ist ... nächster Post :)

Und weil ja immer wieder nach der berühmten Liste zur Übersetzung der "Kreativnamen" - uns eigentlich bekannter Produkte - gesucht/gefragt wird. Ganz am Ende dieses Beitrages hängt ein Link, mit dem man (Stand 24.11.2025) zu einer von Fender als PDF veröffentlichten Liste mit Bildern und beschreibenden Text gelangt. Sollte dieser Link - z.B. wegen Software Upgrade über V1.6 hinaus - ersetzt werden, so ist der Suchbegriff "ToneMaster Pro Model Guide" wahrscheinlich hilfreich.


Tonemaster_43.jpeg



Alles was es nicht auf einzelne Bausteine der Kette einzustellen gibt, erreicht man durch einen Klick auf das Zahnrad oben rechts im Display. Die Stelle ist reserviert für die Grundeinstellungen und allgemeine Themen der Verwaltung. Für den Unterpunkt "Mixer" gibt es auch einen Direktzugang über das rechte Jog-Dial. Auch dabei landet man - in der Mixer Darstellung - des Setup Menü und kann dann zum entsprechenden Unterpunkt wechseln.

In den Preferences ist aus meiner Sicht der Punkt EQ relevant. ICH habe den Flat und würde damit nicht mehr als eine Anpassung für den Live Raum vornehmen. Daher ist der in meinem Setup nicht global zugewiesen.

Ebenso die Menüs zur Speicherung und Wiederherstellung von Presets und Settings auf SD Karte findet man hier. Im einfachsten Fall reise ich dann nur mit 2 SD Karten und könnte Geräte vor Ort in kürzester Zeit für mich Startklar machen. Tipp - beim Gastgeber im Vorfeld mal vorsichtig nach der Versionsnummer auf seinem Gerät fragen :) ...


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Der nächste Punkt sind die I/O Settings - verteilt auf die Untermenüs links. Hier findet man z.B. für "heiße" Pickups eine Dämpfung am Eingang. Vergleichbar mit dem Hi/Lo Eingängen an manchen Verstärkern. Kommt meine SC Gitarre zu schwach an, sollte man vielleicht auch an der Stelle mal schauen. Mindmarker gesetzt!

Der Tonemaster Pro hat auch einen Mikrofon Eingang ... P.S. Harp Spieler bedienen sich ja auch gerne bei den typischen Fender Verstärkern. Für ein kleines Setup ohne Mischpult kann das schon reichen. Sehr viele aktive PA Lautsprecher haben ja mehr als einen Eingang, ihnen fehlen aber oft die 48 V für die, zumindest von mir bevorzugten, Mikrofone. Da könnte das Tonemaster Pro sozusagen als Sub-Mischpult dienen und an der PA bleibt Platz übrig - z.B. für Tasten.


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Raus über die Outputs ist selbsterklärend. Hinter Stereo liegt noch eine Mono Option, hinter Level die Umschaltung zwischen Line und Instrument. Instrument macht z.B. Sinn, wenn ich doch mit einer realen Endstufe verstärken will und in meiner Kette nur Pedale habe. Also sozusagen den Tonemaster Pro nur als Stompbox nutze.

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Expression Pedals ... ich hatte keins am Start.


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Via USB kann ich auch ein Reamping vornehmen.


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Ich kenne mich mit Midi nicht aus - hier sind aber die Einstellung für User die das benötigen.


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An dieser Stelle kann man sich die "Bedienung" nach eigenen Bedürfnissen einstellen. Klar fummelt man am Schreibtisch mit der Hand am Gerät und hat daher auch sehr guten Zugang zu den Schaltern und dem "Touch-Display". Geht es raus auf die Bühne müssen aber die Füße das alles erledigen und sollten sich zurecht finden. Je nachdem welchen Weg man in Bezug auf seine Setlist geht.

Wie weiter oben schon geschrieben, würde ich mit 2-4 Ketten antreten, die ich auf einer "Bank Seite" unterbringen kann. Innerhalb der jeweiligen Kette möchte ich dann Zugriff auf die Pedale haben, da ich die Abstufungen "klassisch" durch Stepptanz erledigen würde. Sooooo oft muss ich aber auch nicht schalten. Gitarristen in der Partyband brauchen da mehr Sounds und legen sich diese anders sortiert vor die Füße. Z.B. eine Bank pro Song, mit jeweils dann 6 Szenen als Songparts abgelegt. Alles eine Sache der Administration und hier hat Fender auch nix Neues erfunden. Es nennt sich zwar etwas anders, entspricht aber den möglichen Sortierungen, die auch bei Line 6 und Co. vorhanden sind.

Welchen Weg geht man? Oben sagte ich: "Kalendereintrag in 4 Wochen", bevor es zu spät ist den eingeschlagenen Weg, ohne massiv Arbeit zu investieren, umzudrehen.

Vom Punkt Bluetooth lassen wir das Bild weg. EIN/AUS und wie nennt sich mein Gerät. :)


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Spannender der Global EQ, bei dem ich mir 4 Settings ablegen kann, um bestimmte wiederkehrende Szenarien schon mal als Grundstock zu haben. Z.B. über meine Mackie PA (1) ... über meine Line 6 PA (2) ... über das FRFR ... usw. ... Oder aber auch - Blues Jam im BluesHaus, Blues Jam im Posthofkeller ...


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Den Output Mixer haben wir schon gesehen. Vielleicht spielt ihr mit Klick via AUX ... dann würde am Headphone AUX an bleiben, am Output 1&2 wohl eher nicht.

Matrix Einschub Anfang ...

Und da ist er auch wieder, der kleine Fehler in der Matrix :) ... Der USB Regler steht laut Werten auf 0 ... die Mittellinie des Reglers suggeriert etwas anderes. Am entsprechenden Regler auf den Fußschaltern passt der Wert 0. Ebenso wenn ich mir durch klick auf den Regler die Anzeige auf dem Bildschirm öffne.

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Matrix EINSCHUB Ende ...

Der Tuner ...

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Auf dieser Seite ist dann auch noch der Tuner per Menü zu erreichen. Für diesen gibt es aber beim Tap-Tempo auch einen Direktzugriff per Fußschalter. In den Werkseinstellung steht der Tuner auf "Mute", lässt also kein Signal durch. Im Menü (und nur dort, einen Fußschalter gibt es nicht) könnte man das Signal aber mit Anzeige des Tunings durchlassen.


Yippie - Administration ✅ ... wir können uns also wieder mit Sounds beschäftigen. Trotzdem war das aus meiner Sicht wichtig, denn Fender ist es gelungen den benötigten Teil Administration sehr übersichtlich zu halten. Da kann man sich bei anderen Geräten deutlich mehr "verzetteln".



Im nächsten Beitrag versuche mir einen fetten Blues Sound selbst zu stricken. Hier zumindest der erste Schritt, bevor wir uns in die wohlverdiente Pause begeben.

Machen wir uns mit Bank UP auf die Suche nach freien Speicherplätzen, so werden wir bei 158 fündig. Damit ich mir das besser merken kann, lege ich bei 160 los :) ...

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In der Kette gibt es immer die Plus-Zeichen. Damit kommt ein neues Gerät - eine neue Funktion - in der Kette hinzu. In der Regel würde man hier mit einem Verstärker loslegen, was ich auch tue.

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Hinter Effects verstecken sich dann noch mal mehrere Gruppen, die versuchen ihre Eigenschaft zusammen zu fassen. Was es alles gibt - ich erinnere an die ganz am Ende dieses Beitrages erreichbare Liste zum entsprechenden Dokument als PDF Download (ein nettes Bilderbuch!).

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In der Amp-Liste stehen einige Verstärker mehrfach. Für den 65 Deluxe Reverb liegt der Unterschied in der Frage "mit/ohne" Tremolo/Reverb. Allerdings - wieder das Ding mit der Matrix - ist ihr Kanal beim "nackten Weg" durch den Verstärker dann doch wieder optisch falsch beschriftet.

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Sieht dann so aus ....

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... und so dann mit dem "Glitch" beim AMP Only ... (Bezeichnung am Eingang ist Fake News :) ) ...

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Während ihr im Bilderbuch hinter dem Link blättert und schaut was der Tonemaster Pro so alles an Factory Stock an Board hat (ja, externe Profile sind dann wieder ein neues Rabbit Hole), werde ich mal die mir schmeckenden Elemente in die Kette einbauen und den jeweils damit erzielten Ton in Garageband aufzeichnen.

Zu der Trennung einiger Fender Verstärker in Amp Only gibt es in dem Dokument auch noch eine Aussage, die hier relevant ist. Das Tremolo/Reverb der Vorlage ist sehr rechenintensiv. Von der „Sorte“ passen nicht unendlich viele in eine Kette. Will man also lieber andere „Zeit basierende Effekte“ nutzen, so braucht man die Rechenarbeit auch nicht „mitschleppen“ …

Note: This amp model includes a convolution spring effect. Due to their heavy processor usage, presets are limited to one convolution effect at a time. Amp-only models are also available without the reverb and tremolo effects to help minimize processor usage.

Wir sehen uns dann in der nächsten Runde ... und da gilt es erst mal den "Sweetspot" des 65' Deluxe Reverb zu finden ...

Gruß
Martin


ACHTUNG - 168 Megabyte groß: Link zum Fender PDF Model Guide Software 1.6 (das simulierte Equipment)
 
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Na, habt ihr in der Liste auch ein paar Verstärker und Pedale gefunden, die euch schmecken würden?

Ich bleibe - weil ich den Verstärker und sein Verhalten im richtigen Leben gut kenne - beim Fender 65' Deluxe Reverb. Hier werden wir erst mal ein wenig den Sweetspot suchen - also den Punkt, an dem das VOL der Gitarre und die Anschlaghärte die größte Reichweite entwickeln. Das ist nicht bei allen an der gleichen Stelle - aber in der Regel zwischen VOL 3 und 4,5. Hier würde er bei vollem Volume an der Gitarre sachte "aufbrechen" und bei zurückgenommenen Vol der Gitarre sein magisches Fender Clean entwickeln.

Den Punkt finde ich am richtigen Verstärker leichter zu bestimmen als mit den Monitoren am Rechner. Einfach weil man es mit der Lautstärke der Gitarrenbox etwas leichter hört. Aber auch die Simulation verhält sich da "richtig". Sobald man die "Stelle" 1x gehört hat, ist es eindeutig. Im Arbeits-/Wohnzimmer/Bedroom wäre der richtige Deluxe für viele Menschen an der Stelle schon zu laut. In meinem Proberaum darf ich das und da "schmecken" ihm auch die Pedale davor (Boost, Drive) am Besten.

Wenn wir also ein neues Preset anlegen, dann wäre jetzt auch der richtige Moment, um sich die Preset Settings mal anzuschauen. Interessant ist das Preset Volume, welches auch den Pegel am USB Ausgang bestimmt. Da sollte man sich noch Luft lassen, aber auch nicht zu kleinlich antreten, denn sonst muss die DAW einiges an Lautstärkeanpassung in die Ausgabe rechnen.

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Der zweite spannende Abschnitt ist der Signal Path ... Einerseits lässt er "Verzweigungen" zu, um z.B. mit 2 Verstärkern oder Teilabschnitten zu arbeiten. Andererseits kann man sich hier auch einen Mikrofonpfad (Solo oder im Mix mit Gitarre) anlegen. Und weil ja ausreichend Fender Verstärker am Start sind, besorge ich für ein späteres Kapitel mal einen Harp Spieler :) ...

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Alles klar, wieder einen Abstecher erledigt, lasst uns endlich loslegen ...

In einem ersten Beispiel versuche ich also den Sweetspot zu finden und habe dafür mal von 32% bis 100% was eingespielt. Natürlich völlig Banane so weit aufzudrehen, aber ein typisches Verhalten des Reverb ist ja, nicht mehr deutlich lauter zu werden, sondern nur immer mehr in den Bässen abzusaufen. Und genau das passiert hier aus meiner Sicht auch ...

An die Wand gefahren ...

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Da sieht dann am anderen Ende in der DAW so aus ...

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Der gesuchte Punkt liegt also eher in der 3X Ecke als über 50% ... Nehmen wir uns diesen Bereich also mal etwas "feiner" aufgeteilt vor.


Los geht es bei 15 % und steigert sich in Abständen von 5 % auf 60 % ... Ihr müsst innerhalb des mp3 mitzählen, um den Sound in die jeweiligen % umzurechnen.




Ich habe mich dann auf VOL 37 festgelegt .... und damit werde ich als Basis für die weiteren Versuche auch weiter machen.

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In der Datei hört ihr:

- VOL 7 der Gitarre und zurückhaltenden Anschlag
- VOL 7 der Gitarre und reingelangt
- VOL 10 der Gitarre mit 2 verschiedenen Läufen




Der offizielle Teil dieses Beitrages ist hiermit beendet - wir haben die Grundeinstellung des Amp ... ABER ..

... Versuche gab es noch einige, weil sich mit einem Kumpel per WhatsApp eine Diskussion, zum Halo (Andy Timmons Delay) ergeben hat. Also Reverb am Amp aus ... und Halo an. Spaß soll ja auch sein und spät war es auch schon. In der WhatsApp lief die Diskussion auf 2 Halo in der Kette raus. 500 ms und 375 ms Delaytime und knapp unter 50% Anteil im Mix. Bis es soweit war, gingen ein paar Files durch die Datenleitung. Eigentlich hatte ich Garageband bereits 5 x geschlossen und wollte ins Bett. Und dann kam noch - kannst du mal Flagoletts - und schon war Garageband wieder offen ...

Aber ich bin ja "Willin'" und lasse mich gerne auch mal treiben ...

Hier also die Visuals ...

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In der Datei sind 2 Mix % hinterlegt. Anteil 50 % und Anteil 70 % ...





Geeinigt haben wir uns dann auf 47 - er hat seine Flagoletts bekommen und als Kenner des Pedals ein Thumbs Up zur Fender Version gegeben. Das klingt schon richtig gut. Gitarre mit VOL 7, dann bleibt das Halo etwas weicher ...





Also ... Spieltrieb beendet ... back to business ...

Gruß
Martin
 
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Ein wenig angefangen habe ich schon mal und die Fender Version des Archers in die Kette gelegt. Jetzt zeige ich anhand des BluesBreaker wie das geht und welche Schritte nötig sind.

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Am linken Rand wird das Plus im Display angeklickt und bringt einen in das Auswahlmenü. Dort ein klick auf Effekte und man landet auch schon in der Nähe des Bluesbreakers.

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Man kann jetzt sogar spielen, um die Basis Settings von Fender durch die vorhandene Kette auszuprobieren. Bei dem Pedal wissen wir jedoch was wir wollen und übernehmen es durch ein Confirm (oben rechts) in unsere Kette.

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Mit dem Finger können wir das Pedal greifen und an die von uns vorgesehene Stelle in der Kette schieben. Mir persönlich gefällt der Boost direkt vor dem Amp am besten. Ausser in kompletten Clean Passagen ist er immer an. Ein wenig Kante darf in meinen Ton.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir aber noch keinen Zugriff auf das Pedal über die Fußschalter. Mit einem klick auf Footswitch Assign starten wir den Vorgang zur Zuweisung. Im ersten Schritt müssen wir una auf die Position festlegen.

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Achtung - nicht auf einen physikalischen Fußschalter klicken, sondern auf eines der Plus in der Anzeige :) ... sonst fliegt man aus dem Vorgang gnadenlos raus. Habe ich das + sauber getroffen, öffnet sich ein Fenster mit der Abfrage was man mit dem Fußschalter machen will.

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Ich will damit das Pedal ein/aus schalten. Da wir aber an der Stelle ja noch gar kein Pedal haben auswählen können, bekommen wir das volle Programm serviert, was man alles auf einen Fußschalter legen könnte. Z.B. via Scene ne Umschaltung mehrerer Pedale und Einstellungen (also statt Einzelpedale schalten wir unsere z.B. 4 Abstufungen von Gain - da ist also die Looper Denke verankert ... )

Nach dem klick auf ON/OFF lande ich wieder in meiner Kette und kann das Pedal auswählen, welches ich auf den vorbereiteten Fußschalter legen möchte.

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Das ist dann markiert und ich muss oben rechts noch ein Confirm drücken, damit es auch tatsächlich passiert. Tue ich das nicht, darf ich den Vorgang noch ein wenig üben :) ...

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Fertig bin ich aber noch nicht, denn ich kann jetzt noch weitere Parameter ändern. Ich möchten den Schalter z.B. in BLAU haben. Unter Custom Label könnte ich die Bezeichnung verändern. Ewig viel Platz ist da aber nicht ...

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Super, so funktioniert das ... Und weil ich auch möchte das sich der Tonemaster Pro merkt was ich verändert habe, gibt es noch einen Abstecher über Save um die Veränderungen dauerhaft abzuspeichern.


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Damit habe ich erst mal die 2 relevanten Pedale in der Kette, um in meinem Kontext leidlich bestehen zu können. Das Spiel kann man jetzt natürlich nach belieben weiter treiben, aber es geht hier im Review ja um die Konzepte und nicht um meinen/euren Geschmack.

Trotzdem aber mal ein Blick was jetzt wie in der Kette ist und wie das wirkt ...

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Das also der Amp pur ... da hatten wir ja vorher schon ein Beispiel, welches im Anschluss noch mal zum Einsatz kommt. Hier also mit dem Riff des Tages ... Für den Rhythmus könnte ich damit leben, im Intro ist es mir so etwas zu nackt.




Da drauf legen wir jetzt noch den Bluesbraker und sind dann schon eher an der richtigen Postleitzahl ...

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Auf Stellung V2 wird er übrigens deutlich heftiger. Es gab in der Historie wohl ebenso 2 Versionen bei der die V2 noch ne Schippe mehr Gain bekommen hat.




Für Rhythmus zu heftig wird es mit dem Archer ... allerdings das Intro profitiert durchaus davon.

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Ok, an dieser Stelle würde ich aussteigen. Wie es geht, ist jetzt ausreichend beschrieben. Und da ja auch jeder seinen eigenen Geschmack hat, dürft ihr euch gerne selbst mal am Gerät austoben. Auch für einen Besuch beim Händler eures Vertrauens seid ihr gut gerüstet und einem Test sollte dort nix im Weg stehen.

Was noch bleibt, ist ein kurzer Ausflug in die Vocal Sektion und dies später auch noch mal mit Harp und Amp. Ebenso das Fazit und meine Pro und Kontra Liste.

Der Anfang im Vocal Pfad ist nichts anderes als auch beim Instrument. Leeres Preset wählen und über die Preset Settings in die Kette einsteigen. Dort habe ich zuerst das Setting Volume auf ca. 70 gesetzt und dann die passende Vocal (Stand Alone) Kette ausgewählt.

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Auch hier ist wieder ein zusätzliche Klick auf CONFIRM oben rechts nötig, damit es weiter geht. Man landet dann wieder in der "leeren Kette" und kann anfangen Elemente hinzu zu fügen. Im Prinzip haben wir also nur auf den VOC Eingang als Quelle umgeschaltet. Also fleißig das + geklickt und Bausteine hinzu gefügt. Ich habe eine Studio Preamp mal mit eingebaut. Im Prinzip ist das aber nur bedingt nötig - denn man kann ja auch mit dem MIC Gain im Hauptmenü anpassen. Mit dem Preamp würde ich aber auch Zerre auf die Stimme bekommen, wenn es für einen Song erforderlich wäre.

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Packen wir noch wahllos ein wenig Fläche dazu ... an der Stelle kann man viel probieren und da bin ich auch noch nicht weiter eingestiegen ... (Another Rabbit Hole :) )

Achtung: Aufgenommen mit Bühnen Mikro! Die Recording Mikrofone können - ebenso wie ich - das sicher noch etwas besser.

Ich bin also jetzt mal etwas schneller durch gegangen ... ihr seid ja schon Semi-Profis :) ...




Neben diversen neuen aufgemachten Schauplätzen, die eindrucksvoll die Optionen mit dem Tonemaster Pro aufzeigen, ist der Punkt der mich immer noch am meisten begeistert das Tempo mit dem ich Ideen in den Rechner bekomme. Klar, im Detail kann man immer noch weiter schrauben und würde dies auch im Studio in jedem Fall tun, aber hier habe ich Gitarre und ein wenig Gesang in unter 10 min zumindest in "Vorschau-Pilottrack" Qualität.

Und das immer noch ohne das Handbuch in der Hand gehabt zu haben !!!

Gruß
Martin
 
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Wrap Up und Fazit:

Es war eine spannende Zeit mit dem Fender Tonemaster Pro. Meine anfänglichen Bedenken zur erforderlichen Lernkurve haben sich zerstreut und ich bin in doch recht kurzer Zeit - gefühlt - recht weit gekommen. Das war anstrengend und intensiv, hat aber auch viel Spaß gemacht! Und bei der Ausschöpfung der Möglichkeiten wäre noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Ich wäre jetzt an dem Punkt das (Einarbeitungs-)Tempo zu drosseln und nicht mehr jeder neu entdeckten Facette hinterher zu laufen. Und ich denke ihr wäret es auch, wenn ihr euch durch die vielen Informationen meiner "Reise" durchgearbeitet habt. Ready 2 Rumble !!!

Es hat mir aber auch gezeigt, dass man selbst als Digital-Noob recht zügig aus dem "Ist mir zu viel Frust" raus kommen kann. Und dies in Verbindung mit den mir gefallenden Sounds (besonders Time based Effekte sind geil) ist definitiv Motivation genug, am Thema Digital für leises Üben, always Ready, schnelles Recording dran zu bleiben. Auch in Locations wo für Verstärker kein Platz ist, aber die PA was drauf hat, kann ich mir sehr gut vorstellen ausschließlich mit dem Tonemaster Pro zu spielen. Leichtes Gepäck, in 5 Minuten aufgebaut und ein glücklicher FOH (Line Signal, keine Mikros vor dem Amp ...) machen die Variante attraktiv.

Aus dem Rabbit Hole - an dem ich mehrfach vorbei gekommen bin - konnte ich mich erfolgreich befreien. Wahrscheinlich auch, weil ich primär funktionierende Sounds gesucht habe und nicht in der 4ten Nachkomma-Stelle auch noch nach Verbesserungen gesucht habe. Dies kann man durchaus tun, man sollte nur am Anfang lieber mehr spielen. Das Finetuning kommt über die Zeit von ganz alleine ... und wird mit der zunehmenden Eingewöhnung auch immer leichter. Man muss nicht vor dem ersten Ton schon die Perfektion erreicht haben!

Rückblickend hier ein paar Schlüsselelemente, die den Trip erleichtern können ...

  • Lernt die Stellen kennen, die mit Lautstärke zu tun haben. Es ist ja doch immer wieder einiges - gefühlt - doppelt. Ich meine damit nicht VOL und Gain am simulierten Verstärker, oder die Interaktion zwischen Boost, OD Pedalen, die ihr aus dem Real Life ja eh schon kennt. Ich meine die Ausgabe nach der Berechnung. AMP Lautstärke im Pfad, Preset Lautstärke (besonders für Recording), Mikrofon Gain, Mixer und Master ...
  • Nehmt ihr Sounds auf, so erwartet nicht sofort die 1:1 Lautstärke! Der Master am Tonemaster Pro hat schließlich eine andere Stellung als der Master an eurem Computer Interface. Nimmt die Spur in der DAW nicht genug Raum ein, so ist die Presetlautstärke euer Anlaufpunkt (P.S. Master am Fender dann natürlich etwas runter :) )
  • Schaut euch ein paar von Fender vorgegebene Ketten an, um die Optionen den Weg durch die Kette zu gestallten auch zu verstehen. Brauche ich einen Split? Lege ich mir Mikro und Git parallel an?
  • Natürlich ist es schön, wenn euch ein Preset gefällt. Falls dies aber nicht der Fall ist, baut euch eure eigene Kette! Auf diesen Weg findet ihr auch raus, ab welcher Stelle die von Fender vorgenommenen Einstellungen nicht mehr eurem Geschmack entsprechen. Tut dies Und Step by Step! Nehmt einen Verstärker und bringt den Sound in Form, Dann erst kommen die Pedale dazu.
  • Probiert Presets auch mal mit unterschiedlichen Gitarren, Vol der Gitarre, evt. der Absenkung auf dem Eingang. Wir wissen nämlich nicht, was der Autor beim Erstellen des Preset am Start hatte. Ein Punkt der in der Dokumentation nirgendwo auftaucht.
  • Klingt ein Verstärker nicht so wie ihr ihn Live kennt, dann schaut euch als erstes an, wie die Mikrofone platziert sind. An dieser Stelle liegt sehr viel Ton-Formung und ihr solltet nicht vergessen .. es klingt nicht wie im Proberaum, sondern wie der im Proberaum aufgenommene Verstärker, den ihr über die PA, die Monitorboxen abspielt.
  • Setzt euch einen Kalendereintrag 4-6 Wochen nach Beginn der Reise. An diesem Termin macht ihr gedanklich einen "Reset" und stellt euch die Fragen: "Was sind meine Way to Go?" und "Wie will ich meine Sounds - übersichtlich - organisieren?" Bis dahin gönnt euch den Spieltrieb und es ist völlig egal was wo liegt und welche Kette nie fertig geworden ist, danach betrachtet ihr den Tonemaster Pro als Werkzeugkoffer - und da kommt auch nur rein, was ich auf der "Baustelle" wirklich brauche.
  • Vergleicht ihr einen euch bekannten Verstärker mit der Simulation, dann hört auch mal hin, ob ihr euch an den Reglern in den Visuals - oder an der Anzeige an den Drehreglern besser orientieren könnt.
  • Es basiert auf Software und diese kann man anpassen. Bei einem Produkt mit dem man nicht zum Mond fliegen will, sollte man dem Programmierer mehr als eine Chance zugestehen.
  • Denkt daran veränderte Profile auch zu speichern!

Was hat mr besonders gut gefallen?

  • Die Simulation mir bekannter Verstärker empfinde ich als authentisch. Sowohl was den Sound, als auch das Verhalten der Regler angeht. Ich bin da sowieso in der Fender Welt zuhause und im Gegensatz zu meinem Einstieg beim Helix, habe ich recht schnell das "Fender" in der Simulation erkannt.
  • Ihr Ansatz ist sehr visuell. Natürlich muss man einige Menüstrukturen kennen lernen und einige Verzweigungen finden, aber im Grundsatz "spricht" die Kiste mit mir und zeigt mir wo es lang geht. Und das praktisch komplett ohne Handbuch.
  • Die Fußschalter auch drehbar zu machen - wodurch man Verstärker und Pedal Settings sehr leicht erreicht.
  • Der Formfaktor ist ausreichend handlich, benötigt aber trotzdem keine 100 kleine Schalter. Das Human Machine Interface begnügt sich mit 12 "Dreh-Taster" und einem Touch Display, welches man vielleicht mal kurz am Anfang eines Gigs benötigt, nicht aber während.
  • Ich bin in kürzester Zeit mit meinen Sounds im Computer. Am Mac hatte ich genau 0 Verbindungsprobleme und konnte den als Sound Quelle/Ausgabe zur Verfügung stehenden Tonemaster Pro aus dem Stand ins System integrieren.
  • Time basierende Effekte, Reverb und Tremolo finde ich sehr gelungen. Man profitiert am Kopfhörer/Monitor in diesem Fall natürlich vom Stereo Setup der Ausgabe. (Sicher auch ein Grund, warum mir einige Effekte der Presets zu heftig waren),

Was passiert rechts und links des Tonemaster Pro?

Alternativen gibt es einige am Markt. Alle haben ihre Stärken und Schwächen und sind oft nur bedingt vergleichbar, da ihr Release deutlich auseinander liegt. Grade in der Computerwelt dreht sich das Rad sehr schnell. Rechenleistung auf kleinstem Raum ist explodiert und auch den Herstellern stehen in externen Rechenzentren jedes Jahr mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Trotzdem muss man aber auch festhalten, das bereits der vor 10+ Jahren auf den Markt gekommene Helix und Kemper ihre Sounds liefern. Preislich kann man mit dem HELIX derzeit durchaus Geld sparen, denn er liegt ca. 500 EUR unter dem Fender, hat aber bereits das Expression Pedal mit an Board. Er erledigt seinen Job zuverlässig und bei der großen Menge an frei verfügbaren (oder Aftermarket) Profilen, wird im Sinne Sound wirklich jeder bedient. Der grade frisch auf den Markt gekommene Stadium hat in der Variante ohne Expression Pedal ein mit dem Fender vergleichbares Preisschild. Ich denke der größte Faktor für eine Entscheidung mit welchem Gerät man beginnt, ist definitiv die Frage, wie man (sehr individuell) damit zurecht kommt. Vergleichen kann ich nur mit dem Helix, welches ich seit 14 Monaten besitze. Die Lernkurve mit dem Fender hat mein Können mit dem Helix in knapp 6 Wochen mindestens ein-, eher sogar überholt.

Was hätte ich noch gerne?

Es ist kein Alleinstellungsmerkmal des Fender, sondern gilt für alle Floorboards, die sich zum Ausleben des Spieltriebes auf dem Schreibtisch und nicht dem Boden (also ihrem angestammten Platz, basierend auf ihrer Optik) einfinden. Während ich oben tüftele und vom guten Zugriff neben mir profitiere, würde ich beim tatsächlichen Song üben, ihn lieber vor den Füßen haben. Na klar kann ich ihn runter stellen, dann wird es aber - ohne Umbau des Schreibtischs - mit der für die Aufnahme benötigten USB Verbindung zum Rechner doof. Zumal ich ein USB C Kabel für nicht geeignet halte sich an einer Kiste zu bewähren, auf der ich "rumtrete" :) ... Klasse wäre eine Variante, die als Fernbedienung taugt (also ohne Drehregler Funktionalität noch mal die 10 Schalter (inkl. Mini-Display) des Fender auf dem Boden liegen haben - als Plug&Play, ohne in MIDI eintauchen zu müssen. Grade im Mix aus Spielen (Live, Probe, Üben) und Recording (auf dem Schreibtisch Sounds basteln) sicher sehr interessant. Natürlich könnten man den Teil per Software am Computer erledigen, da sind mir die Regler - die ich auch im Gig Stress bedienen müsste, um ein Preset "zu retten" - am Gerät lieber.

Noch etwas weiter in die Zukunft gedacht, wäre ein Messmikrofon eine spannende Erweiterung, um die Ausgabe via PA, Monitor und die ja doch - trotz dem "Gleichmacher FRFR" . vorhandenen Abweichungen automatisch korrigieren zu lassen. Also "Sound" im Raum Korrektur.

Kaufen ja/nein?

Ein vorhandenes Gerät durch den Fender ersetzen würde ich nur, wenn man sich genau in seinen Sound oder einer seiner Funktionen verliebt hat. Am wahrscheinlichsten ist dies für User die im Real Life gerne Fender spielen. Die sind vom Feel her gefühlt näher dran (oder leichter zu erreichen) als bei anderen Plattformen. Ansonsten würde ich Abstand davon nehmen, immer dem neusten Gimmick hinterher zu laufen. Ich selbst denke aber darüber nach ihn gegen mein Helix zu tauschen.

Ist kein vergleichbares Gerät vorhanden und ihr denkt darüber nach in die digitale Welt einzusteigen, ohne zum "Setting Nerd" werden zu wollen, so wäre er die aktuelle Empfehlung für mich. Es ist vergleichsweise unkompliziert rein zu kommen, er klingt gut und man kann (muss aber nicht) den Rabbit Holes ausweichen und einfach nur Gitarre spielen. Er kling laut an der PA gut, er klingt leise an meinen FOCAL Monitorboxen und dem Kopfhörer gut. Die Plattform ist ausserdem aktuell genug, um noch Jahre Spaß zu bieten. Steht ihr auf Reverb, Tremolo und Delays, dann wird er euer Liebling. Steht ihr auf die harte Gangart, dann solltet ihr vorher zumindest mal im Aftermarket schauen, was da an zusätzlichen Verstärkern noch möglich ist. Von den modernen Amps ist jetzt nicht sooo viel dabei. ToneX hat von praktisch allen Genre-Vertretern reichlich.

Und so geht meiner jetzt an Fender zurück ...

Im Rahmen eines Fender Events in Hamburg bekamen wir auch die Chance, uns was für eine temporäre Review Beziehung zu wünschen

... und wandert auf den Zettel für Produkte, die ich gerne hätte.

Vielen Dank für euer Interesse! Wenn ihr Fragen habt, nur zu. Ich hätte da einen "Telefonjoker" bei Fender UK am Start.

Gruß
Martin


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