[Gitarre] - Scheithauer Master Custom

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Azriel
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Spezifikationen


Modell: Master Custom
Korpus: Mahagoni, rückseitiges Shaping im Bauchbereich
Decke: massiv mit Tigerwood furniert
Binding: Kunststoff weiß
Schlagbrett: schwarz 3 lagig
Hals: Riegelahorn
Griffbrett: Ebenholz mit Crown Inlays und Binding weiß
Bünde: 22 Medium Jumbo Bünde (2,6 x 1,1)
Mensur: 628 mm
Radius: 12"
Sattel: Graph Tech TUSQ
Sattelbreite: 44 mm
Halsdicke: I.21 mm / XII. 22 mm
Profil: rundes D
Brücke: Kluson Tele Bridge mit HB Ausfräsung und GraphTech Reitern
Mechaniken: Kluson Deluxe Backlock Tuner
Tonabnehmer: 2x Häussel 1959 Humbucker Nickel Cover
Elektrik: Mastervolume, Mastertone (Push/Pull)
Schalter: CRL 4 Way Switch
Besaitung: 010-052 Heavy Bottom (EB)
Oberfläche: Korpus Redburst, insgesamt dünne Satin-Lackierung
Gewicht: 4,0kg
Zubehör: Hardcase, Justierwerkzeug, Zertifikat


Die Spezifikationen sind damit klar. Bilder gibt es ausreichen in der Bau-Dokumentation. Also hier zum Wesentlichen.

Verarbeitung: Perfekt! Mehr kann man eigentlich nicht sagen. Alles sauber ausgeführt. Nirgendwo Kratzer oder Schrammen. Was gerade sein muss, ist es auch. Nichts steht ab. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und auf Hochglanz poliert.
Ein Genuss ist das offenporige Satin Finish. Der Lack ist so dünn aufgebracht, dass man die Poren des Holzes immer noch erfühlen kann. Der Hals vom Gefühl her großartig. Ronny hat mir von den typischen Poliermittelchen sogar explizit abgeraten, weil der Lack ebenso hauchdünn aufgetragen wurde. Jedenfalls ist allein die Optik schon ein Traum.
Besonderheit bei der Brücke ist, dass hier die Reiter/Böckchen aus Stahl von Kluson sind. Die geben nochmal extra Pfeffer und Attack.

Haptik: Unglaublich komfortabel. Die Gitarre schmiegt sich an den Körper und der Hals in die Hand, als wäre man miteinander verwachsen. Bisher hat mich immer irgendwas gestört. Irgendwas war im Weg, irgendwas hat die richtige Handhaltung blockiert, irgendwie stand immer ein Ellbogen komisch ab. Diesmal stört die Bewegungsabläufe gar nichts. Das hätte ich so nie im Leben erwartet und allein das rechtfertigt eigentlich schon die Anschaffung einer Custom Gitarre.
Die Form des Halses ist letztendlich ein Ergebnis aus 2 Gitarrenbaukursen auf Formentera und vielen, vielen gekauften und gespielten Gitarren (locker 50 in meinen paar Jahren Gitarre spielen). Dieser ist perfekt auf mich zugeschnitten. Nicht zu dünn, dass die halbe Hand in der Luft hängt, aber auch nicht so dick, dass die Finger anfangen zu schmerzen. Der 12er Radius ist auch sehr schön. Sowohl Bendings als auch Barrees gehen locker von der Hand.
Nur die Erreichung der hohen Lagen ist T-Style typisch ein wenig problematisch. Der Übergang vom Hals in den Korpus ist zwar sehr schön angepasst und ergonomisch, aber eine Tele bzw. LP ist halt keine SG. Aber das weiß man ja vorher.


Ton: Sensationell! Ich habe bisher noch keine Gitarre in den Fingern gehabt, die so klingt, wie die Master Custom. Auch im Ton bekommt man die perfekte Symbiose aus einer Custom LP und einer Tele. Der Ton ist nie spitz oder aufdringlich oder zu hell, oder im Gegenzug zu dunkel und bassig, sondern perfekt ausbalanciert. Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich ihn als rund und warm und klar akzentuiert beschreiben. Gleichzeitig singend und harmonisch. Die Häussel 1959 machen hier einen super Job.
Trotz Tele-Konstruktion darf man aber keinen großen Twang erwarten. Auch nicht gesplittet. Hier wirkt sich wohl sowohl das Mahagoni als auch der eingeleimte Hals aus. Aber das war ja auch nicht Sinn der Übung.

Als Königsidee stellte sich die serielle Schaltung heraus. Von Singlecoils in einer Tele kenne ich das ja schon, aber mit Humbucker habe ich das bisher noch nicht gehört. Der Ton steht fett im Raum, wird aber nicht matschig, sondern bleibt (wenn man es nicht übertreibt) immer noch klar genug, um damit auch was anfangen zu können. Gerade für Soli, wenn man vom Neck nochmal boosten will, ist das großartig. Ein wunderschöner, dicker, sahniger Ton.
Splittet man die 59er bekommt man ein schönes Glitzern und einen Ton, der doch stark an die klassischen alten Teles aus den 50er, 60er und 70er erinnert.

Damit man sich halbwegs ein Bild machen kann, hier ein paar Soundsamples.
Clean gesplittet und ungesplittet und einmal schön crunchiger Blues Rock.

Soundsamples:

Reihenfolge der Schaltung bei Clean:
Bridge/Neck/Bridge+Neck/ Bridge+Neck seriell


Clean gesplittet:
Clean Split

Clean Humbucker-Modus:
Clean Humbucker

Crunch:
Crunch

Crunch2 (ohne Hall):
Crunch2
 
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Tolle und wohlklingende Gitarre. Die Cleansounds gefallen mir besonders. While My Guitar Gently Weeps...*sing* :whistle:
 
Klingt super, bekekst- Aber 4kg für eine Tele?!?
 
Mahagoni Korpus und Ahorn Decke macht schon was aus ;)

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Alter Verwalter - na die sieht ja hammer aus :great: Feines Stück Holz hast du da !!!! Gratulation !
 
Die Clean-Sounds sind sehr überzeugend (besonders der Humbucker-Mode klingt schön offen für Doppelspuler)! Chris Isaak lässt grüßen, abgesehen von der seriellen Schaltung. Die wirkt mir zu korpulent. Den Crunch find ich persönlich nicht so aussagekräftig...zu viel Hall um wirklich Details im Ton zu hören. Wobei das Kritik auf hohem Niveau ist, der Ton ist auch in der Blues-Geschichte in erster Linie überzeugend. Hätte nur noch'n paar trockene Samples zu schätzen gewusst. Wenn ich das so höre, werd ich immer ungeduldiger, wann mein Tele/Paula-Hybrid denn nun endlich fertig wird. Viel Spaß mit deiner neuen Perle!
 
Ich nehme heute oder morgen noch mal was ohne Hall auf. ;)

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Edit: Crunch2 ist ohne Hall :)
 
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