Mastering?

  • Ersteller kramerljak
  • Erstellt am
kramerljak
kramerljak
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.12.23
Registriert
20.11.10
Beiträge
421
Kekse
260
Ort
Lenggries
Hallo,

finde leider keine passende Kategorie für Mastering-Fragen. Wäre mal einen Unterordner im Forum Wert!

Meine Frage:

Müssen Titel,die dann als mp3-Dateien auf Download-Portalen als Download zur Verfügung stehen,anders gemastert werden,als jene die auf CD kommen?

Viele Titel online sind nämlich in den Hörproben verzerrt.

Vielen Dank,

Gruß,Jak
 
Eigenschaft
 
Ich nehme an, du beziehst dich auf das Pre-Mastern. Also auf den "künstlerischen" Teil des Masterprozesses.
Um deine Frage zu beantworten: Nein.
Ein sauberes Pre-Master ist für alles gut.
Es ist quasi der Abschluss der musikalischen bzw. künstlerischen Produktionskette.
Ein Pre-Master mittels EQ, Multiband-Kompressor und, und, und wird nicht in Hinblick auf eine mögliche verlustbehaftete Datenkompression (MP3) gemacht.

Danach kommt das eigentliche Mastern. Dies dient ausschließlich der technischen Seite einer Produktion. (Liederreihenfolge auf dem Album, Endschnitt, Pausen setzen, ISRC-Code, LC-Code und EAN-Code Implementieren, Produktion im Red Book-Format bzw. DDP-Format für Presswerk erstellen etc.)
 
Hm, nachdem was ich gehört habe ist es nicht verkehrt, wenn man ein wenig mehr Headroom für die Kompression lässt. Aber vom Mastering habe ich auch nur relativ wenig Ahnung. Kann da jemand was zu sagen?

Grüße
Nerezza
 
Mastering heißt ja, das Material der Ziel-Übertragungstechnik bzw. dem Medium anzupassen - für eine CD sieht das etwas anders aus als für Vinyl, Radio, Film usw. - was den Dynamikumfang und den Frequenzbereich angeht. Für MP3 muß man zB schon wissen, welche Bitrate da verwendet wird, entsprechend muß/sollte man da auch den Master bearbeiten, es nutz nix, wenn man da 'Glanz' im Hochtonbereich rein bringt und dieser dann bei dem Zielmedium gar nicht mehr vorhanden ist, da muß man versuchen das mit anderen Mitteln hin zu bekommen. Für TV/Radio ist zB eine höhere kompression angesagt und ein eingeschränkter Frequenzbereich.

Noch schlimmer wird es dann bei den Portalen wie Youtube, my___ & Co - da wird dort ja nochmal dran rum gepfuscht, da hilft fast nur experimentieren bis es einigermaßen klingt.
 
Ok,danke.
Kann es aber sein,daß in Downloadportalen die Hörproben furchtbar schlecht sind?
Die Hörproben sollten schon Qualität haben,sonst kauft ja keiner :)

Vielen Dank an euch:great:

Gruß,Jak
 
ich denke, dass die MP3s für die 'Vorschau' mit recht geringen Bandbreiten, sprich wenigen KBits encodiert werden um auch Usern mit schlechter iNet-Verbindung keine allzu langen Downloadzeiten zuzumuten.
 
Außerdem reicht es mMn, um dem Hörer einen Eindruck zu verschaffen. Zur Not gibt es Alternative wie z.B. Mixpod. Der Player kannste dann auch deiner Myspace etc. einbinden und musst dich nicht über miese Qualität beklagen.

MfG
 
Hallo,

wie funktioniert das mit Mixpod und myspace? Hab noch nie davon gehört.

Danke,

Gruß,Jak
 
Meldest dich bei Mixpod an und lädst da auf deinen eigenen Player Musik hoch und bindest dann den Player-Code bei Myspace ein.

MfG

Edit: Ich wollte dir grad n Beispiellink zeigen...... aber irgendwie haben die alle ihre Mixpod-Player rausgenommen. Kann sein, dass die nicht mehr funktionieren bei myspace...
 
Ok,danke für den Tip!

Gruß,Jak
 
Ich muss hier nochmal einhacken:

Das Standardmedium auf das gemastert wird ist die CD. Von dieser kann man dann verschiedene Formate, wie z.B. MP3 ziehen.

Es wird nicht für jedes erdenkliche Medium und Format ein Master gemacht.
Das wäre Unfug und nicht zu realisieren. Alleine MP3 kann man in vielen verschieden Bitraten konvertieren. Wie sollte man da für jede erdenkliche Variante vorsorgen? Woher soll ich wissen, in was für Formate alles die Musik die ich mastere, gewandelt wird? Ich müsste duzende Master von jeder Produktion machen und diese irgendwie bereitstellen.

Und abgesehen davon, von einem guten Master auf einer CD kannst du jede Umwandlung vornehmen. Die ganze MP3 Musik die da im Netzt umherschwirrt wurde zu 99,9% von normalen Audio-CD´s konvertiert.
Keine Band, Studio, Produzent macht für jedes erdenkliche Format ein eigenes Master.
Oder denkt jemand, dass wenn ein Album, sagen wir von Bon Jovi auf den Markt kommt, dazu diverse Mastervarianten produziert werden für den Fall das jemand die Musik in ein MP3 konvertieren möchte?

Wenn eine CD on air geht, so findet die viel zitierte Kompression und Pegelanpassung im Sender statt. Denn die, gleichen die jeweiligen CD`s (also die auf CD bereits gemasterte Musik) an ihrem Sendepegel im Nachhinein an. Also bei der Ausstrahlung. Das hat nichts mit dem ursprünglichen Pre-Master für die CD zu tun.
Und nur weil man nicht vorhat eine CD zu produzieren, sondern es bei minderwertigerem MP3 belassen will, wird doch niemand "schlechter" Mastern weil man beim MP3 sowieso einen gewissen Qualitätsverlust hat.


Also:
Es wird ein sauberes Pre-Master gemacht.
Ist selbiges gut und ausgewogen, so klingen auch die Konvertierungsklone halbwegs ansprechend. Schwächelt das Master in seiner Substanz und Ausgewogenheit, klingen auch die Klone schlechter.
Wenn mit der Bit-Rate allerdings in den Keller gefahren wird, kann das beste Master keine wunder wirken. Irgendwann klingt es dann nur noch unerträglich.
 
kam vielleicht etwas missverständlich rüber - sicher wird Standardmäßig wohl für CD gemastert. Es gibt aber Ausnahmen, wenn von Anfang an feststeht, wofür die Produktion verwendet wird. zB ein Werbespot oder Jingle für TV/Radio/WEB-Radio wird von vornherein vom Frequenzgang und der Dynamik etwas anders behandelt, auch für eine Vinyl Pressung wird die Dynamik je nach Vinyl (LP, Single, Directschnitt etc.) angepasst, damit die Spurauslenkung auch auf die Platte passt - war zumindest früher zu Vinyl Zeiten noch so, bin da nicht mehr so wirklich auf dem laufenden, denn Vinyl kam bei mir in den letzten Jahren nicht mehr vor, ach und es gab da auch noch die Kassetten, sprich Band. ;)

Ich könnte mir auch vorstellen, das für eine SACD etwas anders gemastert werden müsste ?!

und um Missverständnissen vorzubeugen, ich meine das Mastering als letzten Schritt vor der Produktion und nicht das Premastering.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es macht schon Sinn fuer mp3 anders zu mastern als fuer andere Medien. Ich bin da zwar auch kein Experte, aber ich hab auch mal einen interssanten Artikel darueber gelesen. Leider finde ich ihn gerade nicht.

Mp3 ist ja ein lossy Verfahren und bedient sich psychoakustischen Tricks, um Information aus den Daten zu elimieren. Leider hoert man das manchmal auch relativ deutlich. Um diesen Effekt zu vermeiden, kann da auch schon beim Mastering entgegengewirkt werden.

Z.B. Finde ich die mp3 Kompressionsartefakte immer besonders deutlich bei Hallfahnen, ausklingenden Becken oder Klavierstuecken. Wenn man das weiss und den mp3 Algorithmus etwas verstanden hat, kann man durchaus etwas nachhelfen.

Und fuer Vinyl wird definitiv anders gemastert als fuer CD.
 
die meisten cd-master kann man gar nicht in vinyl schneiden, sie würden die rille durchbrechen.
für clubs wird teilweise auch nochmal extra die dynamik und frequenzen angepasst, um die club-anlagen nicht zu zerschießen oder die besucher zu quälen.

wir haben in unserem label nicht für mp3 mastern lassen. der vertrieb bekommt die original cd und speist sie selbstständig in seine systeme ein.
wer einen unterschied zwischen einer hochauflösenden mp3 und cd hört, hat vermutlich auch ne hundertausend euro abhöre zuhause und hört noch ganz andere sachen. ich tus nicht, die leute die dafür verantwortlich sind nicht, und der der konsument auch nicht.

ich hab sogar selbst vor einem jahr das komplette stereomaster-archiv eines großen deutschen jazzlabels von den normalen kauf-cds mit lame 320cbr archiviert, um das an den digitalen vertrieb zu übergeben. das ist gängige praxis.
 
wer einen unterschied zwischen einer hochauflösenden mp3 und cd hört, hat vermutlich auch ne hundertausend euro abhöre zuhause und hört noch ganz andere sachen. ich tus nicht, die leute die dafür verantwortlich sind nicht, und der der konsument auch nicht.
Danke das du das so erlich sagen kannst. :)

Lg Jakob
 
auch für eine Vinyl Pressung wird die Dynamik je nach Vinyl (LP, Single, Directschnitt etc.) angepasst, damit die Spurauslenkung auch auf die Platte passt - war zumindest früher zu Vinyl Zeiten noch so
Das ist definitiv so.
Ironischerweise sind gerade diese Beschränkungen der Grund warum das eigentlich LoFi-Medium Schallplatte von vielen als besser klingend empfunden wird. Beim Mastering hat man dort nicht die Freiräume die Aufnahme kaputt zu machen. :)

Tracks die bei jedem Snareschlag clippen kann man halt nicht auf die Platte bringen.

Ich könnte mir auch vorstellen, das für eine SACD etwas anders gemastert werden müsste ?!
Zumindest braucht man dort das bessere Ausgangsmaterial (wobei es niemand hören würde wenn man CD-Material hochskalieren würde...), allerdings wird meiner Erfahrung nach eher für die heimische Hifi Anlage gemischt als fürs Autoradio. Deswegen klingen die teilweise wirlich besser.

wer einen unterschied zwischen einer hochauflösenden mp3 und cd hört, hat vermutlich auch ne hundertausend euro abhöre zuhause und hört noch ganz andere sachen. ich tus nicht, die leute die dafür verantwortlich sind nicht, und der der konsument auch nicht.
Ich hab schon einige dieser hundertausend Euro Anlagen gehört - es ist ja nicht so dass die besser wären als sagen wir mal die Hochpreismodelle von Klein und Hummel oder so die ein Bruchteil kosten. Das man 2000 Euro für Kabel ausgibt heißt das ja erstmal nur dass jemand anderes viel Geld verdient hat, die eigentichen HiEnd Verstärker und Boxen sind nicht selten sogar ziemlicher Quatsch.

Auf jeden Fall bist du nicht alleine, im Blindtest versagt so gut wie jeder, mit aktuellen Codecs und höheren Bitraten sowieso. Ausnahmen bilden teilweise Leute mit kaputten Gehör die zum Beispiel nur noch bis 8 kHz hören und so bestimmte Verdeckungseffekte nicht funktionieren.

Imo ist das einzige worauf man imo achten muss bei Mastering für Lossy Codes dass man genug Headroom lässt.
 
Hallo,

besten Dank an alle:great:

Ist schon interessant was da so abläuft.

Danke!

Gruß,Jak
 
Ich hätte auch noch mal eine Frage zum mastering, da ich meien Mixes jetzt mastern will, würde sie gern als Audiodateien statistisch untersuchen, um sie aneinader anzupassen: Gleichmäßiges Klangbild.
Ich bräuchte also ein Programm, das Audiodateien, auf Durchschnittlautstärke untersucht, und auch anzeigt, welche Frequenzen wie stark vertreten sind, kennt jemand von Euch vlt ein entsprechendes Freewareprogramm?
 
multimeter und peak-/rms-/vu-meter gibts doch in sogut wie jeder audiosoftware. ich würde lieber nach gehör gehen.
 
anzeigt, welche Frequenzen wie stark vertreten sind, kennt jemand von Euch vlt ein entsprechendes Freewareprogramm?
FFT nennt man das.

In Samplitude (der grossen Version) ist auch eine Funktion drin, die das FFT Ergebnis zu einer Filterkurve macht und damit eine Art Sound-Cloning anbietet. Die Sinnhaftigkeit möchte ich jetzt nicht kommentieren.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben