Auftritte in Altenheimen - wie machen wir das richtig?

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Babsi04
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Meine Freundin und ich würden gerne wie oben schon beschrieben. Musik in Altenheimen machen. Ich selber habe das auch schon so nebenbei gemacht, da meine Mutter ebenfalls im Altenheim lebt und sich ich mehrmals zu Weihnachten dort aufgetreten bin. Das brachte mich dann auf die Idee, weiter zu machen und irgendwie das Konzept auszuweiten. Bei alten Leuten kommt gerade die Musik gut an, hab auch gemerkt, wie die die Texte noch beherrscht haben.

Da mit meiner Freundin mal so eine kleine "Mini"-Tour durch unsere Altenheime der Stadt starten möchte, weiß ich allerdings nicht, wie wir das richtig anpacken sollen. Wir können beide Gitarre und Keyboard spielen. Sie kann nur besser singen wie ich. Bei mir klingt das eher nach gar nix. :D

Vor allen Dingen wie tritt man da am besten an die Altenheime heran? Ich weiß ja das sowas gefragt ist, habe mich auch diesbezüglich mal umgehört. Und was mir noch wichtig wäre, wie macht man das mit den Texten von den Liedern die wir spielen? Ich habe damals wo ich dort gespielt habe, die Texte kopiert und dann ausgedruckt und dort verteilt, das alle so ein schönes Heftchen in der Hand hatten. Sah richtig gut aus. Manche brauchten tatsächlich gar keins, weil sie die Texte trotz Demenz noch beherrscht haben.

Jetzt bin ich über Eure Vorschläge und Tipps gerne gespannt, damit das Vorhaben auch was wird. Sollte ich die Altenheime durchtelefonieren oder eine Mail hinschreiben oder besser noch persönlich die Altenheime aufsuchen? Wie wäre es vorab mit einer Demo-CD? Oder ist das dort nicht zwingend erforderlich?

Und wie sollten unsere Vorbereitungen bezüglich auch auf die Liederauswahl und zum Üben aussehen? Üben können wir bei mir zuhause, ich halte mich schon an die vorgeschriebenen Ruhezeiten (Mietwohnung).

Gruß Babsi
 
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Habe selber nicht die größte Altenheimerfahrung (nur damals Zivildienst), aber ich würde es wohl so machen, dass ich die Leitung anrufen würde (alternativ persönlich hin) und fragen, ob allgemein sowas möglich wäre und ob man sowas mit dem sozialen Dienst (denke mal, dass die meisten so etwas besitzen) dann planen könnte.

Wollt ihr das denn dann nur aus Spaß an der Freude machen? Denn ich denke, dass in gerade diesem Bereich nicht viel bis gar kein Geld für so etwas zur Verfügung steht - so schade es dann auch ist.
 
Wir wollen das natürlich ehrenamtlich machen, da wir den älteren Menschen gerne natürlich so eine Freude bereiten wollen. Das ist klar, das deren Budget knapp bemessen ist für alles und warum sollte man die nicht mal irgendwie dann etwas unterhalten? Ich weiß mittlerweile, das einige Altenheime schon solche Sachen immer anbieten. Nur muss natürlich ein vernünftiges Konzept her.

Gruß Babsi
 
Bei Planung und Durchführung von Veranstaltungen ist auch der Heimbeirat zuständig. Es ist ja heute durchaus so, dass die Einwohner/-innen eines Heimes bzw. andere Mitglieder des Beirats ( das können afaik z.B. auch Angehörige sein) selbst mitbestimmen, was in ihrem Bereich geschieht.

Ansonsten: Die Idee finde ich klasse! :great:
 
Gute Sache die wir auch machen.
Problem bei uns ist die Gema. Auch wenn wir kostenfrei bzw. für Kaffee und Kuchen auftreten muss das Altersheim Gema für die Vorgetragenen Stücke abführen.
Wir singen gerne zu Tag der offenen Tür oder Weihnachten. Auch Krankenhäuser freuen sich über solche Vorträge.
Ansprechpartner:
Wenn kein Bekannter dort Arbeitet einfach mal Zentrale Anrufen, Anliegen schildern und fragen wer zuständig ist. Bei uns hat noch keiner Nein gesagt.

Viel Erfolg!

Gruß
Fish
 
Ja ich finde es schade, das in der Richtung noch zu wenig gemacht wird. Ich mache das zwar jetzt momentan alleine und habe einmal die Woche eine kleine Musikgruppe wo ich mit der Seniorenbetreuung mit meiner Gitarre begleite, aber ich finde eine halbe Stunde sehr wenig für den agnzen Aufwand, aber für die alten Leute ist es halt eine Abwechslung.

Habe schon mehrere Heime bei uns in der Stadt (haben zum Glück genug davon) abgefragt und die sind alle sehr begeistert, nur auch schade, wenn man da nix bei verdient. Aber mir geht es ja auch darum, das Musik erstmal weiterhin mein Hobby ist und bleiben wird, bevor ich dann gerne mal später mehr draus machen möchte. Hab heute auch noch was neues an Land ziehen können, wo ich mich noch weiter musikalisch fortbewegen kann, wenn einem die eigenen Eltern das schon leider verbaut haben.

Gruß Babsi
 
Ich finde die Idee auch gut. Für auch toll, selbst wenn ihr das Ehrenamtlich macht, weil die Bewohner eines Altenheims ein dankbares Publikum ist. Ich hab das auch schon mal erlebt, dass die Leute bei so einer Aktion plötzlich aus ihrem sonst üblichen drögen Tagschlaf aufwachen, mit Begeisterung mitsingen, sogar trotz Demenz die Texte drauf haben. Das mit den Textheften finde ich trotzdem gut, wobei man sowas auch dem Heim aufdrücken kann, wenn ihr die Musik schon kostenlos anbietet.
GEMA könnte tatsächlich ein Thema sein, was aber nicht Euer Problem ist, wenn Ihr nicht als Veranstalter auftretet, sondern das Heim. aber das wäre ja auch das wenigste, was man erwarten könnte, zumal solche Einrichtungen m.W. gewisse Pauschalen abdrücken, die solche Veranstaltungen mit abdecken. BTW: Wenn es um Weihnachtslieder geht, die sollten doch überwiegend GEMA frei sein, wenn es nicht gerade neuere und modernere wie "In der Weihachtsbäckerei" sind, die aber die Alten eh nicht kennen.
Ich kenne das auch, dass gelegentlich Alleinunterhalter in's Heim kommen, die dort Platten auflegen, und sogar Geld kassieren. Insofern soltlet Ihr offene Türen einrennen, wenn Ihr das kostenlos anbietet.
 
Um ein Geschäftsmodell draus zu machen, müsstet Ihr speziell auf die Zielgruppe zugeschnittenes Merch verkaufen, zum Beispiel Heizdecken mit Bandlogo. :D
 
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Wenn vielleicht ein bisschen Geld bei rumkommen soll, könnte man sich das hier vielleicht mal überlegen:

mit der Leitung des Heimes wird abgesprochen, dass mal eine Art größerer Nachmittag gemacht wird, wozu dann auch Angehörige etc. eingeladen werden. Und da wird dann auf Hut gespielt ... für euch wohl der gleiche Aufwand, aber eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass euch etwas gegeben wird. Vielleicht ist die Motivation der Angehörigen, euch da etwas zu geben, höher, wenn sie auch mitbekommen, was ihr sonst für ihre Liebsten tut.
 
In Altenheimen und Kurkliniken habe ich früher auch häufig gespielt. Es gab auch immer etwas Geld. Aber was es vor allem immer wieder gab, waren Tränen. Wir haben mit Klarinette und Klavier viele bekannte Melodien von "damals" gespielt, Schicksalsmelodie, alte Schlager, bekannte Klassik, auch Volkslieder etc. Manche haben mitgesungen, manche sind eingeschlafen und manche haben geweint. Das war schon sehr ergreifend, wenn die Musik die alten Menschen in der Erinnerung so sehr berührt.

Warte nur, balde ... ;)

Viele Grüße,
McCoy
 
Gerhard Eichberger


Also, dieses Thema finde ich interessant!

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß man in Altersheimen bzw. Seniorenheimen spielen kann. Sowas habe ich ja noch nie gehört. Aber man lernt nie aus.

Ich kann ja mal fragen, wie es bei den Altersheimen bei uns in Österreich ausschaut.

Der Leiter der Tullner Schreibstube (das ist eine Gruppe von Literaten, wo ich eine Zeitlang hingegangen bin) sagte mir, daß er ein paarmal ins Altersheim gegangen ist, weil er sich gedacht hatte, daß man vielleicht mit diesen alten Menschen eine Gesprächsrunde machen könnte. Er berichtete, daß die Menschen dort keinen Lebenswillen mehr haben, nur mehr herumhängen und auf den Tod warten. Und ein Onkel kam mit seiner Frau kürzlich ins Altersheim und verlor dort recht schnell (nach Bericht meines Vaters) seine Agilität und saß dann nur mehr herum, um dann bald zu sterben.

Von daher betrachtet meine ich, daß es schon recht wichtig ist, die Leute in den Altersheimen aufzubauen. Insofern sehe ich so etwas als gutes Werk an.

Natürlich muß man sich überlegen, was für ein Programm man bringt. Da die alten Leute häufig recht konservativ sind, kann man natürlich nicht x-Beliebiges spielen, sondern muß da eine geeignete Auswahl treffen. Ich könnte mir vorstellen, daß man in Wien oder Niederösterreich vielleicht ein derartiges Programm bringt:

A klan's Laternderl [Wienerlied]
HERMANN LEOPOLDI: Der stille Zecher [wurde auch von Hans Moser gesungen]
UDO JÜRGENS: Griechischer Wein
GEORG DANZER: Hupf' in' Gatsch
JAROMÍR VEJOVDA: Rosamunde [Version Dennie Christian]
PIRRON & KNAPP: Im Tröpferlbad
Der steirische Brauch [Volkslied]
FERDINAND RAIMUND: Das Hobellied
JOHANN STRAUß: Ja, das Schreiben und das Lesen
W. AMBROS: Zwickt's mi
HUB & WUNSCH: Heut kommen d' Engerln auf Urlaub nach Wien
ROBERT GILBERT: Was kann der Sigismund dafür, daß er so schön ist?
KURT SOWINETZ: I wer' blad
BLONDL: Pulverschnee und Sonnenschein
Du narrischer Kastanienbam [Wienerlied]
Jetzt trink' ma no' a Glaserl Wein [Wienerlied]
DIE 3 SPITZBUBEN: A Bleamerl
W. AMBROS: Die Blume aus dem Gemeindebau
PETER KREUDER: Sag' zum Abschied leise Servus
GERHARD BRONNER: Das Lied vom Herrn Ober (Sperrstund' is')

(Die letzte Nummer wurde übrigens immer am Schluß der Fernsehsendung "Seniorenclub" von Alfred Böhm gesungen.)

Soweit mal meine Überlegung, wie ein derartiges Programm für ein Wiener Altersheim zusammengesetzt werden könnte.


Gerhard
 
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So da bin ich endlich mal wieder. Hatte viel um die Ohren. Im Moment mache ich es bislang halt nur mal so ab und zu ehrenamtlich. Aber man merkt schon tatsächlich die Reaktion der alten Leute. Bei einem Lied welches ich mit Gitarre begleitet hatte, musste eine Frau raus und kämpfte mit sich. Das Lied weckte in ihr einiges an Erinnerungen "Die Gedanken sind frei".

Es werden dann in der Gruppe meist aus einem Volksliederbuch dann die bekanntesten Stücke gewählt.

Das bekannteste was jeder gerne hört ist wohl, was mir aufgefallen ist

"Kein schöner Land"

weiß jemand vielleicht den Grund, warum das Lied mit an der Spitze steht?

Bei meiner Mutter im Altenheim (ist ja dort selber als Bewohnerin untergebracht) die hören auch gerne mal lieber was modernes. Ein Bewohner fängt dann zwar auch gerne ein Kein schöner Land, aber sowas wie wenn im Dorf die Bratkartoffeln blühn (aktuell von Markus Becker), ist da hoch im Kurs und Muttern kennt auch Lieder von Andrea Berg.

Vielleicht sollte man irgendwie halbe halbe machen, das kommt natürlich ganz auf den Musikgeschmack der Bewohner drauf an denke ich. Ich selber höre natürllich privat auch solche Musik und mein Musikarchiv umfaßt auch solche alten Schinken wie z. B. von Hans Albers, Heinz Rühmann, Peter Alexander usw. Für mein Alter falle ich wohl eher aus dem Rahmen mit meinen außergewöhnlichen Musikgeschmack. Aber das hat natürlich auch mit vom Elternhaus geprägt. Bin gerade mal 39 Jung und höre Musik wie Peter Alexander oder Roy Black, normalen Schlager natürlich auch, und natürlich gerne mal was modernes.

Darum denke ich, kann man sich selber damit auch gut reinversetzen, was die alten Leute gerne so mögen, als wenn man privat eher was anderes hören würde. Viel getan hat sich bis jetzt noch nix in der Art, was ich allerdings nicht machen würde mit einem Hut rumgehen. Erstens sind die Bewohner eh schon knapp bei Kasse und das soll ja nicht zwingend sein, das man den Musikern da noch was in den Geldbeutel reinwirft, ich denke das wirkt dann so auffordend aus und dann kommen die beim nächsten Mal vielleichtgarnicht mehr. Denn das Geld sitzt bei den Rentnern auch knapp.

Gruß Babsi

- - - Aktualisiert - - -

Finde ich in einem Seniorenheim grenzwertig!
blade da gebe ich Dir recht, das würde ich nicht unbedingt mit reinnehmen. Da geht dann das Gefühlschaos bei den Senioren los.
 
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