Software-Mixer bei Audio-Interfaces

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Hallo Zusammen,
als angehender Homestudio-Besitzer bin ich, wie solls auch anders sein :) auf der Suche nach dem geeigneten Audio-Interface :). Da ich beabsichtige das Interface auch für Live-Aufnahmen u.a. meiner Bigband zu benutzen, sollten hier schon mal 24 Kanäle gleichzeitig aufgenommen werden können.
Bei meinen Recherchen hab ich mich schon mal auf 3 Interfaces eingeschossen:
  • Focusrite Liquid Saffire 56
  • MOTU 896 mk III oder MOTU 828 mk III
  • Presonus Firestudio
Bei allen hab ich die Möglichkeit via ADAT zusätzlich 16 Kanäle einzubinden, so dass ich locker auf die gewünschte Anzahl Kanäle komme. Ebenso bieten auch alle Aspiranten die Funktion eines DSP-Mixers, was mich auf den Gedanken brachte: warum denn überhaupt noch ein externes Mischpult auch für den Live-Einsatz zu verwenden?

Leider finde ich im Internet nicht zu allen Modellen ein aussagekräftiges Manual. Und was man sonst so findet ist auch nicht gerade sehr aussagekräftig. :mad:

Nachdem ich nun festgestellt habe, dass der Eine oder Andere unter Euch eines der Interfaces nutzt hier nun meine Fragen zu Euren Erfahrungen:

  1. wie viele Kanäle (Inputs) können gleichzeitig gemischt werden?
  2. wie können Effekte (Reverb/Delay), EQ und Kompressor optimal pro Kanal eingebunden werden (Beim CueMix von Moto weiss ich, dass DSP-Effekte im Audio-Interface verwendet werden können, aber wie sieht das bei den anderen aus)
  3. Wie siehts, bezogen auf die Kompatibilität der Treiber für das Interface, beim Einsatz unter Windows 7 64 bit und Cubase 5.1.1 aus?
  4. Ist eine Live-Aufnahme unter alleiniger Verwendung des Software-Mischers ohne Verwendung eines Hardware-Mischers überhaupt möglich oder zu empfehlen?
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr mir Eure Meinungen mitteilen könntet!

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Andreas
 
Eigenschaft
 
Zum Presonus Firestudio kann ich dir nur so viel sagen, dass ich es für einen direkten Live Mix nicht für geeignet halte. Der Mixer ist zwar leicht zu bedienen, hat aber keinerlei Effekte und Bearbeitungsmöglichkeiten. Also mehr als Lautstärken und Panorama ist nicht möglich. Auf Kanäle 1-2 kannst du noch Hardware Effekte einschleifen, die werden dann aber auch mit aufgenommen, aber das war es dann auch schon. Ansonsten kannst du beim Firestudio alle 24 Kanäle gleichzeitig mischen und bis zu 8 oder 9 unterschiedliche Mixes fahren, diese auf seperate Ausgänge routen und damit dann Monitor Mixes fahren. Klingt eigentlich gut, aber wenn nicht mal EQs drinnen sind macht es so gut wie keinen Sinn.

Treiber musst du direkt beim Hersteller schauen, viele Hersteller sind noch in der Beta Phase für Win 7 Treiber.

Einen generellen Einsatz davon halte ich für theoretisch machbar, anfreunden könnte ich mich damit aber nicht. Du müsstest dich auch schlau machen was denn theoretisch passiert, wenn die Verbindung zum Rechner abreißt, so ein Firewire Kabel ist schnell mal abgezogen wenn man es schief anschaut. Das Presonus Firestudio soll angeblich auch dann weiter funktionieren, ob das bei den anderen Interfaces auch so ist weiß ich icht. Ich finde es ingesamt kritisch. Wenn du es ernsthaft in Erwägung ziehst, mach unbedingt einen ausgiebigen Testlauf.
 
Wenn es nur um die Aufnahme von 24 Kanälen geht, dann könntest du auch drei Phonic Firefly 808 kaskadieren.


Wenn du alles was du schreibst mit einem Gerät erschlagen willst:

Tascam DM-4800 Firewire Bundle


mfg
 
Wow, vielen Dank erst mal für die raschen Antworten an Navar und rumbaclave.
@Navar:
Klingt eigentlich gut, aber wenn nicht mal EQs drinnen sind macht es so gut wie keinen Sinn.
Da hast Du mehr als Recht. Daher auch meine Fragen!

Ich finde es ingesamt kritisch. Wenn du es ernsthaft in Erwägung ziehst, mach unbedingt einen ausgiebigen Testlauf.
Ich bin mir schon bewusst, dass das "a bit risky" ist. Aber ich denke ein externes Mischpult (analog oder digital) hat auch seine Nachteile. Und schütte mal ein Bier drüber :rolleyes:

@rumbaclave:
Das Teil kenn ich. Leider auch mein Geldbeutel. Da käme ich eben mit 3 Interfaces alleine und Software-Mischer eben wesentlich günstiger weg und hab auch noch (denke ich jedenfalls) bessere Preamps und Wandler an Bord.
 
Ich bin mir schon bewusst, dass das "a bit risky" ist.

Das ist hier sicherlich der Knackpunkt - wie stabil läuft das Interface, der Rechner und die Firewireverbindung?

Da gibt es durchaus bestimmte Meinungen, welche Rechnertypen und Betriebssysteme sich für einen Liveeinsatz mehr eignen und welche weniger.

mfg
 
Und schütte mal ein Bier drüber :rolleyes:.

Hihi, naja das sollte man bei Interfaces auch vermeiden *g* Im Rack eingebaut sind die zwar grundsätzlich erstmal besser geschützt, aber auch nicht frei von Gefahrenquellen.

An weiteren Mixern mit Recording im Brot&Butter Segment gibt es noch die Phonic Helix Reihe, sowie neu das Presonus StudioLive 16:4 und demnächst das StudioLive 24:4 und das Mackie Onyx mit Firewire Erweiterung. Damit hättest du dann Mischer und Recording Lösung in Einem. Eine Überlegung die man durchaus mal machen sollte.

Mal ne Rechnung: 1 x Firestudio + 2 x Behringer ADA8000 Einheiten sind über den Daumen 900 - 1000€ für 24 Kanäle, je nachdem wie gut der Deal ist, den du bekommst.

Phonic Helix 24 = 777€ aktuell bei MS
StudioLive 16:4 = 2222€ (natürlich jetzt schon ne Ecke mehr)
Mackie Onyx 1620 Bundle = 825€ aktuell bei MS

Bei 24 Kanälen ist das Helix natürlich vom Preis her unschlagbar, über die Qualität kann ich allerdings momentan wenig sagen, da ich es noch nicht kennengelernt hab.
 
Ich bin grade selbst dabei, so was durchzuziehen. Rein über nen DSP-Mixer ist das definitiv nicht zu machen. EQs, FX, Auxe sind schwierig,... Ich weiß nicht, ob es ein Interface gibt, wo sich ein Hardware-Controler zur Steuerung einbinden lässt.

Ich halte es für unumgänglich, den Weg über die Software zu gehen. Bin grade selber noch am testen, welche für mich am besten ist. Reaper, welches ich fürs Recording verwende, ist vom Routing her (wenn's um Monitoring geht) eher ungeschickt. In Samplitude hab ich da noch nicht so genau geschaut.

Allerdings halte ich eine Computer-Mixing-Lösung kaum geeignet für Mixing-Situationen, bei denen oft in den Mix eingegriffen werden muss (mal abgesehen von Lautstärke-Ändernungen bzw. Kanal an/aus).

Schau mal in der Suchfunktion nach "Computer als Mischpult" oder ähnlich, diese Diskussion ist immer wieder mal aktuell.

MfG, livebox

BTW, dem Interface gefällt das Bier auch nicht besser... ;)
 
Mal ne Rechnung: 1 x Firestudio + 2 x Behringer ADA8000 Einheiten sind über den Daumen 900 - 1000€ für 24 Kanäle ...

Phonic Helix 24 = 777€ aktuell bei MS
StudioLive 16:4 = 2222€ (natürlich jetzt schon ne Ecke mehr)
Mackie Onyx 1620 Bundle = 825€ aktuell bei MS

Bei 24 Kanälen ist das Helix natürlich vom Preis her unschlagbar, über die Qualität kann ich allerdings momentan wenig sagen, da ich es noch nicht kennengelernt hab.

Klar hab ich mir auch über den Einsatz von den genannten Mischern Gedanken gemacht. Nur ist die Qualität der Preamps und Wandler bei Phonic Helix 24 nicht so toll (laut verschiedenen Quellen). Beim Presonus 16:4 fehlen mir die nötigen 8 Kanäle. Klar kommt jetzt dann das 24:4 raus, aber erst ab April/Mai so wie ich gehört hab (meistens wirds dann doch noch später) und der Preis liegt bei ca. 3 Riesen. Bei Mackie Onyx brauchst Du noch die FW-Karte oder man nimmt gleich das 1640i, dann bist du aber bei 1499€ (grosser T-Preis)

Was vielleicht bisher nicht so rüber kam ist, dass ich sicherlich mehr Studio-Aufnahmen machen werde und daher mehr in Richtung Qualität der Interfaces (Preamp und Wandler) orientiert bin.
Auch kann ich Schritt für Schritt mein Equipment ausbauen, d.h. zuerst die Basis anschaffen mit einem Interface, Erfahrungen sammeln und dann das Ganze weiter ausbauen. Zusätzlich hab ich mir dabei keinen Weg verbaut, denn ein Firewire-Interface brauche ich in den allermeisten Fällen sowieso ausser bei Presonus oder Mackie.
 
Also beim Motu scheint das ja schon mehr als nur eine Notlösung zu sein. Da hat man ja wohl auch EQ, Dynamic und Reverb... außerdem läuft das wirklich auch ohne Computer (hat dafür dann extra Knöppe und Display). Und es lässt sich auch ein MIDI-Controller anschließen, womit man dann auch echte Fader in der Hand hätte.
 
Kann man im CueMix auch wirklich alle verfügbaren Inputs als einzelne Kanäle mischen? Ich frage deshalb, weil das im Saffire 56 nicht möglich ist. Hier können, auch nach Rücksprache mit dem deutschen Support von focusrite, nur insgesamt 18 Kanäle im Mischer verwendet werden. Seltsam, aber ist scheinbar so.
 
Die Mixcontrol-Software des Saffire 56 erlaubt 16 verschiedene Mixe mit jeweils 16 Kanälen. Für jeden Mix können die Ein- und Ausgänge gewählt werden, so dass Du bei Bedarf 16 unterschiedliche Monitormixe fahren kannst. Um wirklich 24 Eingänge zu mischen muss man zwei der 16 verfügbaren Mixe benutzen, z. B. Mix 1 für Eingang 1-16 und Mix 2 für Eingang 17-24. Beide Mixe werden dann auf die gleichen Ausgänge, z.B. 1-2, geroutet. Klingt zuerst kompliziert, nach kurzer Einarbeitung erweist sich das System aber als sehr flexibel.

Einen Effektprozessor hat das Saffire nicht, von daher gibt es da auch keine Möglichkeiten in der Software...

Für die Livemischung von mehr als 16 Kanälen wäre mir das persönlich zu umständlich, da man dann zwischen zwei Mixer-Pages hin- und herschalten muss. Für Monitormixe beim Recording sehe ich das weniger problematisch...
 
Danke für die Infos dkreutz.

Die Mixcontrol-Software des Saffire 56 erlaubt 16 verschiedene Mixe mit jeweils 16 Kanälen. Für jeden Mix können die Ein- und Ausgänge gewählt werden, so dass Du bei Bedarf 16 unterschiedliche Monitormixe fahren kannst. Um wirklich 24 Eingänge zu mischen muss man zwei der 16 verfügbaren Mixe benutzen, z. B. Mix 1 für Eingang 1-16 und Mix 2 für Eingang 17-24. Beide Mixe werden dann auf die gleichen Ausgänge, z.B. 1-2, geroutet. Klingt zuerst kompliziert, nach kurzer Einarbeitung erweist sich das System aber als sehr flexibel.
Ein Supporter bei Focusrite hat mir das eben so nicht beschrieben. Er behauptete, dass insgesamt nur 18 Kanäle bei 16 Mixen möglich sind, wobei nur immer die gleichen Eingangskanäle verfügbar wären, die man einmal festlegen kann. Gleiches steht übrigens im englischen Manual. Strange :eek:
Hier heißt es: "Each Mix can contain up to 18 of the possible 40 inputs signals, ... Each mix shares the same source inputs, but all other mixer controls are independent in each mix."

Mich hatte das trotzdem sehr gewundert, weil wer braucht dann schon 16 Mixe?

Ich nehme an, Du hast den LS56 und sprichst aus Erfahrung :)

Vielen Dank jedenfalls für die Infos, das LS56 ist eigentlich mein kleiner Favorit gewesen.

Gruß
Andreas
 
Was ich mir vorstellen könnte ist, dass damit gemeint ist: Man kann 16 unterschiedliche Mixe fahren - und speichern - aber je nur einen benutzen?

MfG, livebox
 
"Each Mix can contain up to 18 of the possible 40 inputs signals, ... Each mix shares the same source inputs, but all other mixer controls are independent in each mix."

Mich hatte das trotzdem sehr gewundert, weil wer braucht dann schon 16 Mixe?

Ich nehme an, Du hast den LS56 und sprichst aus Erfahrung :)
Im Zweifelsfall hat der Focusrite-Support bzw. das Handbuch recht. Ich habe zwar ein LS56, bisher aber immer nur internen 8 Eingänge benutzt, von daher war mir die Einschränkung mit den "gemeinsam genutzten Inputs" nicht präsent.

Ich bin bisher auf maximal 3 Mixe bei Aufnahmesessions gekommen - 1 für mich, 1 für den Drummer, 1 für den Rest. Wenn man ein größeres Ensemble aufnimmt können, bei genügend Ausgängen/Kopfhörerverstärkern 16 getrennte Monitormixe schon mal ganz schick sein, aber täglich wird man das wohl nicht brauchen...
 
Liest sich interessant, aber was ist der entscheidende Vorteil dann zu Cubase? Das brauch ich ja, so wie ich es verstanden hab ja dann trotzdem um meine Live-Aufnahmen zu machen.
 
Liest sich interessant, aber was ist der entscheidende Vorteil dann zu Cubase?

Ich hab die Demo noch nicht am Laufen, aber ich vermute ganz stark: Die Steuerung!! Cubase lässt du quasi nur "nebenher-dümpeln". Da kommen wir halt in Regionen, wo der Rechner wirklich leistungsstark sein muss.

Aber versuch mal in Cubase ein Setup so hinzubekommen, dass du auch nur 3 Monitor-Wege damit fahren kannst. Ich hab Cubase nicht selber, aber wenn ich mich richtig erinnere musst du da jeden Kanal den du auf dem Moni haben willst doppeln, um ihn mit eigenen Einstellungen (mind. Lautstärke) auf den Aux routen zu können, oder? Klar, du kannst auch einfach den gleichen Kanal auf den Ausgang routen, aber dann hast du dort keine Einstellungsmöglichkeiten... :gruebel:

MfG, livebox
 
Klar, das mit der Monitorsteuerung wird schwierig, das hab ich so noch gar nicht bedacht. Danke für die Anregung!
Für mich war eher noch der Punkt der verwendbaren Effekte und Kompressoren wichtig. Wenn ich die VST-Plugins mit der Softwaresteuerung verwende, hab ich die gleichen Latenzen wie bei Cubase, daher wohl nicht verwendbar - das meinte ich mit "aber was ist der entscheidende Vorteil dann zu Cubase?"
Und wenn ich externe Geräte verwende, dann kann ich auch gleich einen Hardware-Mischer dazustellen. Schliesslich ist der Softwaremixer nicht gerade billig und wie Du auch schon sagtest, braucht man dann einen leistungsstarken Rechner mit ressourcenschonenden Treibern, womit wir wieder beim Thema wären: Audio-Interface ;)
Ich hab mir jetzt mal die genannten Teile nochmals genauer angekuckt und denke, dass der MOTU nicht die schlechteste Wahl wäre - mit DSP-Mischer und DSP-Effekten im Interface.
Was mich hier noch interessieren würde, ob ich dann auch ALLE Inputs im CueMix gleichzeitig verwenden kann.

VG, Andreas
 

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