1 x Moll = 6 Spielvorschläge

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Hans_3
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Heute hatte ich mal wieder Zeit zum Basteln. Herausgekommen sind 6 Vorschläge/Möglichkeiten, über einen Moll-Akkord zu improvisieren. Die einzelnen Teile sind im Hörbeispiel durch kurze Pausen getrennt.

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1. normales (äolisch moll) - ganz nett aber für mich irgendwie spannungsarm, kennt man eher aus dem deutschen Liedgut und irischer Folklore.

2. Moll dorisch: Die alten Griechen und später die Kirchenmusiker im Mittelalter wussten, was Spannung schafft: Statt der kleinen Sexte (äolisch) die große Sexte. Moderner dorisch-Epigone: Steve Lukather.

3. Moll melodisch: mögen nicht nur - aber überwiegend - Jazzer gern. Genau genommen: Wie eine Durtonleiter, aber mit kleiner Terz. Und das Ganze über Moll. Nur eine Frage der Zeit, dass das in Rock, Metal etc. hip wird. Wer zuerst kommt, malt zuerst.

4. Moll harmonisch: Ein exotisch klingender Klassiker in allen Musikstilen der westlichen Welt inklusive Pop/Rock aller Arten.

5. Was für Abgedrehte, eigentlich uralt und trotzdem was für Helden von Morgen: Moll dorisch mit #11 - also erhöhter Quarte. Ziemlich strange - basiert auf Harmonisch Moll. Man bekommt diesen Sound, wenn man Moll harmonisch eine Quinte höher spielt als den Akkord. (In diesem Fall: F#-Moll-harmonisch gespielt über h-moll)

6. Skalenmix: Oft die beste Lösung: Die gute alte Moll-Pentatonik gemischt mit #11 (Blue Note), melodisch Moll und dorisch. Alle Töne liegen in Reichweite - das persönliche Gefühl entscheidet über die Auswahl.

Benutztes Equipment: Eine in jeder Hinsicht renovierungsbedürftige/abgespielte Gibson Les Paul DeLuxe (1969), Neck PU; Rockman analog Preamp/Distortion/Sustainor; Rockman analog Stereo Chorus/Delay; Yamaha Soundkarte; Cubase VST; Steinberg Modulation Delay; Steinberg Wavelab; Endorphin Kompressor (Freeware).

PS: Denkt immer dran: "Ich sehe das Neue kommen - es ist das Alte" (Philosoph Arthur Schopenhauer)
 
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PS: Denkt immer dran: "Ich sehe das Neue kommen - es ist das Alte" (Philosoph Arthur Schopenhauer)

das is wirklich gut. der satz beschreibt das lernen von gitarre, vor allem skalen und akkorde und ihre umkehrungen, wirklich genial. Oft ist es ja das Problem, alle Dinge die man eigentlich kennt, zu sehen.

auch ansonsten sehr netter artikel.
hätt' mir persönlich vl noch mehr was ueber den historischen hintergrund der skalen, also warum und wie sie entstanden sind was erfahren. wär vl fuer andere auch noch ganz interessant..

ansonsten fein. :great:

cu
 
:confused:

ich bin neidisch auf dein wissen ,aber zur zeit zu faul ums zu kapieren :D
 
Also ein paar Beispiele waren sehr abgedreht. Ein Typ der auf LSD ist und sich das anhört packt vor lauter "Moll-Depression" die Welt nicht mehr. :D

Mir persönlich gefallen die Standardmolltonart ( Aeolisch ) und Harmonisch Moll noch am besten.
Diese Skalen kann man sehr gut in ruhigerere Passagen einbauen und es reicht dann oft eine einfache Begleitung die mit den Standardakkorden und Dreiklängen mit deren Umkehrungen gebildet wird.

Es kann sehr leicht passieren dass man zu molllastig wird und manchmal empfiehlt sich auch ein Fade Out in einen Dur Dreiklang.
Bei Moll habe ich immer angst, dass es zu eintönig werden könnte.
Von daher ist die Benutzung dieser Skalen mit Vorsicht zu genießen.
 
AndyP schrieb:
Es kann sehr leicht passieren dass man zu molllastig wird und manchmal empfiehlt sich auch ein Fade Out in einen Dur Dreiklang.
Bei Moll habe ich immer angst, dass es zu eintönig werden könnte.
Von daher ist die Benutzung dieser Skalen mit Vorsicht zu genießen.

Schon klar - niemand spielt ein komplettes Stück auf nur einem einzigen Mollakkord. Aber es soll ja keine Komposition sein, sondern nur ein Beispiel für verschiedene Möglichkeiten, etwas "Farbe" über einen Moll-Akkord reinzubringen.
 
eine frage habe ich dazu


gehen wir davon aus es ist amoll
wenn ich jetzt das 2.bsp von dir anwenden möchte also dorisch
spiele ich dann a dorisch oder d dorisch?
 
Anto schrieb:
eine frage habe ich dazu


gehen wir davon aus es ist amoll
wenn ich jetzt das 2.bsp von dir anwenden möchte also dorisch
spiele ich dann a dorisch oder d dorisch?

A-Dorisch = bestehend aus dem Tomaterial von G-Dur/E-Moll

Man kann es sich auch optisch merken (so mache ich das), das reicht dann verschiebemäßig für alle Tonarten - dann braucht man nie mehr zu rechnen. Zum Beispiel:

---5--7-8-----------
---5--7-8-----------
---5--7------------
-4-5--7-------------
3---5--7-------------
3---5--7-8-----------


Schwarz: Moll-Pentatonik
Schwarz fett: Zusätzliche Töne der normalen Moll-Leiter
Rot Fett: dorischer Ton - macht den Unterschied zum normalen (äolischen) Moll
 
respekt, klasse thread!

ich hab zwar lange klavier gelernt... aber halt nur nach noten...
und seit ich fast nur mehr gitarre spiele, sagen mir zwar die noten alle was, aber mit dem tonmaterial zu jongliern... da falln mir die noten runter :D

ich häng schon lange fest am theoriewissen... sobald es in fachbegriffe geht wie äolisch, dorisch, phyrgisch usw. kann ich noch "etwas" folgen... aber in der anwendung auf die gitarre bin ich genauso gscheit wie vorher... ich hab keine ahnung, wie ich diese "barriere durchbrechen kann"... schön langsam werden mir die normalen (also soweit ich verstanden hab äolischen) moll-tonleitern zu langweilig...

mfg guitargeorge
 
Einen "Anfang" habe ich ja geliefert mit einem Teil von dorisch. Beschäftige Dich einfach eine Weile damit und versuch, das Dorische zum Klingen zu bringen. Achte dabei auf die Tension-Note (Rot). Kannst Du zusätzlich auf dem Klavier machen, um Dir den Sound einzuprägen, was ganz wichtig ist, dass man das genauso ins Ohr bekommt, wie normales Dur oder Moll. Sonst kann man damit auch schlecht improvisieren.

Llinke Hand greift D-Moll7, rechts improvisiert mit den Tönen D E F G A H C D, Tension Note = H!.
 
dankeschön! ich kapier seit wochen immer stückchen für stückchen... und bin draufgekommen, dass ich die tension-note eigentlich öfters ganz instinktiv beim improvisieren nimm... (ich spiel ja nicht nur die penta, sondern auch die "restlichen" 2 töne...)...

es is mir schon oft so gegangen, dass ich das ganze zeugs schon länger gespielt hab, und erst um einiges später die theorie dazu kapier!!! (blue-note, tension-note,... was gibts noch... jaja, vom namen her...) :screwy: :D

vielleicht sollt ich noch etw. am einsatz arbeitn... meine solis kommen mir nämlich öfter etw. langweilig vor, ohne ausdruck... darum dachte ich mir, es muss doch noch mehr geben, als die töne, die ich da improvisier *gg*

mfg guitargeorge
 
Speziell zu dorisch hatte ich früher schon mal ein anderes Hörbeispiel gemacht. Die erste Hälfte läuft überwiegend über Pentatonik, in der der zweiten Hälfte kommen die übrigen beiden Töne dazu. So kann man auch etwas Spannungsaufbau machen und verschießt nicht gleich sein ganzes Pulver. Zum besseren "Wahrnehmen" des dorischen Tons und seines Tension-Charakters habe ich diesen dabei immer wieder penetrant angesteuert und mit längerer Tonlänge "in den Vordergrund" gespielt.

REchts speichern unter
 
du sagst es... ich glaub ich verschieß mein pulver zu früh :D

ich glaub es is besser, wenn man sich tlw. auf die penta beschränkt und dann markant auf dorisch übergeht. ich spiel die anscheinend zu oft u. zu wenig betont... dann kommt natürlich keine spannung auf, wenn ich nur kurz so drüberdudel... :D

eine frage noch (kann sein dass ich jetzt auf der leitung steh u. folgendes sinnlos ist):
die blue-note ist doch im unterschied zur tension-note tonleiterfremd (oder???)
wenn ja, gibt es auch andere tonleiterfremde töne, die stimmungen erzeugen ohne falsch zu klingen???

ps. bitte nicht gleich ins anfängerforum abschieben :D

mfg guitargeorge
 
@hans_3

ich bin auf einen fehler meinerseits draufgekommen...
ich verwende dorisch doch nicht... und jetzt verwirrts mich umso mehr :(

---5--7-8-----------
---5--7-8-----------
---5--7------------
-4-5--7-------------
3---5--7-------------
3---5--7-8-----------

das oben ist das pattern, das du gepostet hast... nur ich hab mich um ne zeile verschaut...

---5--7-8-----------
---5-6--8-----------
-4-5--7------------
---5--7-------------
3---5--7-------------
3---5--7-8-----------

so spiel ich das zeug... hab aber keine ahnung... es passt dazu, nur die tiefere tenison-note is bei mir nicht, dafür die rot eingezeichnete am 4. bund (die du nicht drin hast...) außerdem hab ich auf der 2. saite auch keine tension-note... sondern greife am 6. bund...

wenn du das, was ich da durcheinanderbring durchblickst, antworte mir bitte
danke schon im voraus

mfg guitargeorge
 
Du bringst nichts durcheinander sondern du spielst einfach nur ein reines Moll. So wie es Hans_3 im ersten Beispiel gemacht hat.
 
Dein Griffbild ist einfach normales A-Moll (äolisch) bzw. C-Dur (sind ja dieselben Töne). Allerdings solltest Du, bzw. jeder unbedingt wissen, welche Töne das auf dem Griffbrett sind, um sich erstmal mit 1 Pattern in 1 Tonart vetraut zu machen.

Ziel: Mit geschlossenen Augen die Töne einzeln und den Pattern auf dem Griffbrett sehen und benennen und am besten auch (in bestimmten Kombinationen) hören können.
 
yup... war nur verwirrt, da die in deinem tab-bsp nicht auftauchten (also penta + erweiterungen und so, aber die 2 fehlten)... da es sich aber ziemlich normal anhört, bin ich davon ausgegangen, dass es auch äolisch is... war mir aber nicht sicher... bei den "normalen" moll bzw. dur tonleitern kenn ich die patterns in u. auswendig... nur so sachen wie dorisch verwirren mich... da ich es anscheinend etw. falsch einsetzte... dann klingts halt bescheiden *gg* :D :rolleyes:

mfg guitargeorge
 

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