10 Jahre Garantie - wird das funktionieren?

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Seit ein paar Tagen wirbt Roland mit 10 Jahren Garantie auf ihre Digitalpianos.

Kann das funktionieren? Oder holt sich Roland da langfristig gesehen ein blutige Nase weil eine Menge u.U. teure Reparaturen dann aufwändig vor Ort (oder wie sonst?) ausgeführt werden müssen?
 
Eigenschaft
 
Roland ist ein Konzern mit tausenden Mitarbeitern, Millionenumsätzen und Dekaden an Erfahrung. So ein Laden holt sich damit garantiert keine blutige Nase, sowas wird sehr detailliert geplant und durchgerechnet. 10 Jahre Garantie anzubieten ist einfach Marketing: so hat man gegenüber der Konkurrenz ein Alleinstellungsmerkmal und stellt die Marke Roland als langlebig und zuverlässig dar.
Schaut man Mal in die Garantiebedingungen https://www.rolandmusik.de/legal/GarantiebedingungenfürHPund LX.pdf?/10jahregarantie
... sieht man auch ganz schnell, dass nur eine handvoll Modelle abgedeckt sind und alle gängigen Abnutzungserscheinungen ausgenommen sind und man im Falle eines Defekts auch kein neues Gerät bekommt, sondern ein "gleichwertiges gebrauchtes".

Die sind nicht bescheuert ;)

PS: ist eigentlich allen bekannt, dass BOSS eine Marke von Roland ist? Ich schätze tausende Gitarristen nutzen die Pedals sind sich dessen nicht bewusst...
Da wären 10 Jahre Garantie doch auch was feines :great:
 
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Roland ist ein Konzern mit tausenden Mitarbeitern, Millionenumsätzen und Dekaden an Erfahrung. So ein Laden holt sich damit garantiert keine blutige Nase, sowas wird sehr detailliert geplant und durchgerechnet. 10 Jahre Garantie anzubieten ist einfach Marketing:
genau: man wird wissen, wie oft defekte auftreten, wie oft reklamiert wird etc.,
es sind nur 4 oder 5 modelle, auf die die garantie zutrifft,
da stellt sich dann wieder die frage, wenn was kaputtgeht - wurde das ding registriert? Wird überhaupt reklamiert? werden die garantiebestimmungen erfüllt?
und andererseits ist es natürlich ne super story.
 
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Danke für das Link auf die Garantiebedingungen, die sind ja gerade kafkaesk:

- nur bei Kauf ab Jan 2014, bei einem akkreditiertem "Vertragshändler"
- nur nach Registrierung
- nur mit Benutzernummer aus der Registrierung (also gut aufheben, und höchtwahrscheinlich nicht übertragbar!)
- Reparatur nach Rolands's Maßgabe oder Gebrauchtersatz
...

andernfalls gilt nur die 1-jährige Standardgarantie.
 
Und den Vertragshändlern werden vermutlich auch fiese Dinge auferlegt.
 
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Wo ist das Problem ;) ?
Es gibt wohl kein Produkt, das für so eine Maßnahme besser geeignet ist.
(Home-)Digitalpianos stehen ihr ganzes Leben ruhig im Wohnzimmer an der selben Stelle, werden nicht von Bühneneinsatz zu Bühneneinsatz gerumpelt und der typische Benutzer ist auch eher von der vorsichtigen Sorte, der das teuere Instrument hegt und pflegt.
Zudem sind zumindest die höherwertigen Modelle erfahrungsgemäß ziemlich robust - da wird's kaum Ausfälle geben.
Es drohen also wenig mechanische Belastungen, und wenn mal eine Taste gebrochen oder eine Kopfhörerbuchse rausgerissen ist, kann sich Roland immer noch mit unsachgemässem Gebrauch herausreden.

Wenn ich mir anschaue, wie gut meine alten 80er- und 90er-Jahre-Synthies trotz der diversen, nicht immer zimperlichen Vorbesitzer noch funktionieren... da würde ich mir bei den japanischen Traditionsmarken wenig Gedanken machen.
Für Roland dürfte der Image/Vertrauensbonus einer 10-Jährigen Garantie mehr wert sein, als die Kosten durch die Reklamationen von Leuten, die das Instrument tatsächlich wie gefordert registriert haben und dann einen unverschuldeten Defekt erleiden.
 
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Wo ist das Problem ;) ?
Wenn ich mir anschaue, wie gut meine alten 80er- und 90er-Jahre-Synthies trotz der diversen, nicht immer zimperlichen Vorbesitzer noch funktionieren...
Stimmt, mein "Billig-"Synthie CS1x kam als Nachfolger meines DX7 ins Haus, ist mittlerweile 19 Jahre alt, quietscht immer noch fröhlich mit der ersten Puffer-Batterie und funktioniert in jeder Hinsicht.
 
Wenn ich mir anschaue, wie gut meine alten 80er- und 90er-Jahre-Synthies trotz der diversen, nicht immer zimperlichen Vorbesitzer noch funktionieren... da würde ich mir bei den japanischen Traditionsmarken wenig Gedanken machen.
Bis auf die Taster der Roland JV-80 Serie, die waren anfangs grottenschlecht und gingen ziemlich schnell kaputt. Ich benutze meinen über 20 Jahre alten JV-90 immer noch gelegentlich als MIDI-Tastatur, aber einstellen kann man da gar nichts mehr... ;)
 
Bei meinem jv 30 sind ganz viele der drucktasten in das gehäuse reingefallen.
 
Ich schätze tausende Gitarristen nutzen die Pedals sind sich dessen nicht bewusst...
Da wären 10 Jahre Garantie doch auch was feines :great:


...bei gefühlten 10 Millionen verkauften Pedalen, der Langlebigkeit der - kaum je veränderten - Konstruktion (warum auch?) und dem bisschen Elektronik was da - im Vergleich zu den Synths - drinsteckt, braucht's das eigentlich gar nicht...

...frag' die Gitarristen!
https://www.musiker-board.de/threads/boss-compact-pedals-user-thread.285742/ ;)


Bei den Tasten mag das schon anders aussehen ...aber wie du schon sagtest: gut abgesichert.

Würden sie diese Garantie auf die V-Drums anbieten, wären als erstes die Trigger/Foam-Cones-, und gleich anschliessend die Displays fällig! :w00t:


HTH
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und andererseits ist es natürlich ne super story.
Image/Vertrauensbonus
Wo ist das Problem ;) ?

Genau...
Ein geschickter Schachzug der Roland-Marketing-Abteilung mal wieder, nichts weiter. ;)
 
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Für Roland ist das kein großes Risiko, denn Vorsicht Garantie ist nicht gleich Gewährleistung. Die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistungsfrist (umgangssprachlich eben auch oft "Garantie") hat die Beweislast beim Verkäufer in den ersten 6 Monaten, danach beim Käufer. Jegliche Garantie darüber hinaus ist etwas Freiwilliges vom Hersteller. Und der kann die Bedingungen dafür beliebig legen, außerdem bleibt die Beweislast (dafür, dass der Fehler schon beim Kauf vorlag) beim Käufer. Und bei einem schmierigen, abgespielten 6 Jahre alten Stagepiano, das dann plötzlich Ausfallerscheinungen hat wird es nicht gerade schwer, die Reparatur abzulehnen.
 
Dennoch ein tolles Angebot von Roland.
 
Sagen wir es mal so: es gibt nichts für lau. Die Kosten dafür sind natürlich im Produktpreis einkalkuliert und die Frage ist, was man bei der Konkurrenz stattdessen bekommt. Wenn alles sonst gleich ist und man die Garantie bei gleichem Preis noch dazu bekommt ist es natürlich nett zu haben. :) Die Frage ist dann halt ob man es je braucht, alle Schäden die ich bisher an Tasteninstrumenten hatte waren durch Abnutzung. Aber da hab ich vielleicht "Glück" gehabt.
 
Den Punkt verstehe ich immer nicht:

“beweisen, dass der Fehler schon beim Kauf vorlag“

Wenn das der Fall wäre, warum reklamiert man dann später? Ich poche doch auf Gewährleistung, weil irgendetwas nicht mehr so ist wie noch beim Kauf!?
 
“beweisen, dass der Fehler schon beim Kauf vorlag“

Das gilt kundenseitig nur für die EU-Gewährleistung vom 6. bis zum 12. Monat.

Bei der Garantie des Herstellers, die über die Gewährleistung hinaus geht, gelten nur die festgeschriebenen Garantiebestimmungen des Herstellers und eventuell auch noch Kulanz und die Furcht vor negativer "Presse".
 
Den Punkt verstehe ich immer nicht:

“beweisen, dass der Fehler schon beim Kauf vorlag“

Wenn das der Fall wäre, warum reklamiert man dann später? Ich poche doch auf Gewährleistung, weil irgendetwas nicht mehr so ist wie noch beim Kauf!?

Es geht darum ob der Fehler schon beim Kauf angelegt war. Also z.B. ob eine Platine einen Haarriss schon beim Kauf hatte, und der dann erst später größer geworden ist, bis das Gerät nicht mehr ging. Im Gegensatz dazu würde der Hersteller argumentieren, dass der Schaden durch einen der vielen Transporte zu Probe oder Gig aufgetreten ist.

Wenn man sich da mit dem Hersteller/Händler nicht einig wird hat man ein Problem, da man dann nur durch teure Gutachten belegen kann wie der Schaden entstand. In vielen Fällen lohnt sich das nicht. Wie Iophiomys schon sagte, muss man darauf hoffen dass aus Kulanz oder Angst vor mieser Presse eine Einigung erzielt werden kann. Rein vom Rechtlichen her steht man da als Endverbraucher gar nicht so gut da.
 
Kann man als Konsequenz eigentlich nur noch beim t kaufen oder einen echten Händler des Vertrauens vor Ort finden.
 
Ich denke das hängt auch vom Schaden ab. Wenn der Verdacht besteht, dass ein Schaden durch häufigen Transport kommt würde auch mein sehr kulanter lokaler Händer etwas sagen und das nicht auf seine Kappe nehmen wollen.
 
Zb Korg rh 3 Tastatur, die nach einiger Zeit hier und da zu klappern beginnt, was soll man da machen? Von Anfang an war das ja nicht so.

Ich leb jetzt damit, da Gewährleistung eh rum ist, aber innerhalb der Gewährleistung?
 
Ich würde bei sowas einfach mal mit dem Händler sprechen. Der Worst Case ist, dass er dir sagt, dass das durchs Spielen kommt und er das nicht in seiner Pflicht sieht. Wenn die Händler noch eigene Werkstätten haben und Ahnung (wie meiner z.B.) bieten sie auch öfters mal an, das selbst zu richten oder zumindest anzuschauen. Wobei die Gitarrenkollegen da erheblich bessere Möglichkeiten haben ;)
 

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