12-Saiten-Gitarren rechtshänder auf Links?!

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Hallo alle

Ich hab vielleicht hirtngespinste, aber rein theoretisch, (vieleischt schon mal jemand in der praxis?!)

Rechtshänder 12-saiten Gitarre kaufen, und für den Linkshänder, saiten umdrehen. Nur beim Sattel entsrpechend umstellen, dass die saiten nicht auf das Griffbrett schnattern.

--> nun bespielbar?!

Nebenfrage.... sind die Akkorde mit nun jeweils 2 saiten zu drücken schwerer hin zu bekommen?!

Danke für die Antworten, im voraus:)
 
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Hauptfrage: Eher nein. Stahlsaiten verursachen einen ziemlichen Zug, die doppelte Saitenzahl macht mehr. Wenn Die Gitarre dann nicht innen symmetrisch verstärkt ist, hält sie besonders bei den tiefen Saiten den Zug nicht aus. Bespielbar kriegt man's damit schon, aber strukturelle Probleme sind wahrscheinlich (knack, kaputt). Würde eher zur expliziten LH-Variante greifen - würde ich übrigens überhaupt und grundsätzlich tun, denn abgesehen von der etwas geringeren Verfügbarkeit hält sich der Preisunterschied mittlerweile meistens in Grenzen.

Nebenfrage: Hängt davon ab. Im Ernst: auch die Bespielbarkeit einer 12saitigen wird durch verschiedenste Faktoren bestimmt. Gute Modelle, die ich bisher in der Hand hatte, waren absolut easy bespielbar, man brauchte nicht mehr "Kraft" als sonst. Ein wenig mehr Präzision vielleicht, aber von der physischen Beanspruchung war's für mich kein großer Unterschied.

Woher ich meine Aussagen ziehe? Bin selbst Linkshänder und durchaus an einer 12-String interessiert und habe mich damit ein wenig beschäftigt... werde aber wohl doch auf ein "richtiges" Profi-Modell a la Martin sparen.
 
in Ergänzung zum Vorposter:
das kann schon wegen dem Steg nicht funktionieren, weil der nämlich auch umgedreht werden müsste. Anders wird das Teil immer falsch klingen. Und dann wäre noch die schon erwähnte Verbalkung, und der Sattel, und das Pickguard...., also, lass es!
 
Der Kraftaufwand ist unter anderem auch abhängig von der Saitenstärke.

Subjektiver Vergleich:
6-String: 12er Saitensatz - 12-String: 12er Saitensatz: mehr Kraft notwendig.
6-String: 12er Saitensatz - 12-String: 10er Saitensatz: annähernd gleich kraftaufwändig.
6-String (Open-E): 12er Saitensatz - 12-String (Normalstimmung): 12er Saitensatz: gleich kraftaufwändig.

Weitere Möglichkeit um Kraft- bzw. Ausdauerprobleme beim Greifen einer 12-String zu minimieren wäre einen Halbton tiefer stimmen.

Ansonsten teile ich die Meinung vom Zauberer.
 
Zum Thema Bespielbarkeit: es ist, gerade bei, Barre-Griffen, deutlich zu merken. Da muss man schon etwas fester drücken. Habe da auch bei billigen und teuren Modellen keinen besonderen Unterschied gemerkt. Aber Übung macht den Meister, nach ner Weile gewöhnt man sich dran.
 
groosses danke an alle!

:) ..
 
Hallo liebe linkshändige 12-Saiten-Fans,

ich muss hier mal was loswerden als gelernter Gitarrenbauer:

Richtig ist, dass eine Akustikgitarre unter Umständen auf der Innenseite asymmetrisch verstärkt ist.
Sie hält es aber gut aus, wenn die Saiten andersherum aufgezogen werden!

Das reicht allerdings bei Weitem nicht aus, um aus einer Rechtshändergitarre eine Linkshändergitarre zu machen.
Der Sattel muss ebenfalls angepasst werden und, wie bereits richtig erwähnt, die Stegeinlage. Bei letzterer empfehle ich dringend den Gang zum Profi.

Bei der aktuell von WALDEN angebotenen Gitarre gibt es leider ab Werk kein Linkshändermodell. Dafür ist der Preis (UVP nur € 261) für die nitrolackierte Rechtshänder mit massiver Fichtendecke so moderat, dass der Geldbeutel den professionellen Umbau auf Linkshand auch noch leisten kann.

Hier geht's zum Artikel: WALDEN Natura D552
 
ähem, Cheffe - wenn die Gitarren aber asymetrisch verbalkt/beleistet sind, macht man das ja auch nicht aus Jux und Dollerei, oder Langeweile, sondern weil man damit vielleicht auch noch etwas anderes im Sinn hat.
Und wenn ich nun auf die Deckenseite, deren Beleistung ursprünglich für die dünneren, aber höher gespannten und damit schneller schwingenden Diskantsaiten die Baßsaiten bringe, die ungefähr den selben Zug haben, aber durch ihre Masse und die geringere Spannung mit einer tieferen Frequenz schwingen, dann werde ich wohl irgendwo Abstriche hinnehmen müssen.
Aber - im Sinne der Diskussion, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen!

Und was den Umbau der Stegeinlage angeht: ich würde zu gerne mal sehen, wie das ohne Anbringen eines neuen Steges gehen soll. Natürlich gibt es Holzspachtel, aber dessen Einsatz, wie das Auffüllen der alten Steg-Fräsung und Neufräsung im gleichen Steg ist meines Erachtens nicht unbedingt als professioneller Umbau anzusehen. Natürlich kann man das auch ohne Einsatz von Farbe bei genauestem Arbeiten fast unsichtbar hinbringen, aber ich dürfte nicht ganz falsch liegen, das ein Gitarrenbauer bei einer 261,-€-Klampfe allein diese Arbeit ohne Rücksicht auf die Kosten angeht.
Für die Änderung der Stegfräsung ist es ja nicht unbedingt mit einer Oberfräse getan, und beim Austausch des Steges dürften auch Lackierarbeiten anfallen, wobei Nitrolack (wenn´s wirklich welcher ist) leichter auszubessern ist als Poly etc. Aber - nicht überall wo Nitro draufsteht, ist auch wirklich reiner Nitrolack drauf.

Aber, wie schon gesagt, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
 
Asymmetrie: Niemand macht das grundlos - das stimmt. Tatsache ist aber auch, dass Gitarrenhersteller hier bei ihren Überlegungen zu unterschiedlichen Schlüssen kommen. Und daher bauen manche genau spiegelverkehrt zu dem, was andere machen. Und beide Arten von Gitarren funktionieren tadellos.

Umbau Stegeinlage: Spachteln wäre hier total unprofessionell. Handoberfräse kann funktionieren, wenn vom Fachmann richtig eingesetzt.

Du schreibst: "...nicht überall wo Nitro draufsteht, ist auch wirklich reiner Nitrolack drauf". - Welche Gitarren(-Marken) meinst Du damit?
 

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