18 Monate Gitarre - (tw. frustriertes) Resümee

  • Ersteller Alien68
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Das mit den Übungsplänen ist doch wie mit Diäten. Man nimmt es sich vor, es klappt ein paar Tage/Wochen/Monate und danach ist es vorbei. Oft sieht man Erfolg, aber jeder kennt den JOJO-Effekt.

Man wird beim Gitarre spielen durch - wer hätte es gedacht? - spielen besser.

Auch wenn wir versuchen unsere Zeit beim Üben zu optimieren ist vorallem viel Verkaufsgeschwätz dabei. Man muss ja versuchen sein/e Buch/DVD/Online Lesson als besonders darzustellen. Damit der Konsument, dass Gefühl bekommt die Übungen, die er unbedingt braucht zu bekommen. Tom Hess ist für mich da ein sehr gutes Beispiel.

Ich habe größtenteils mit der Petrucci Übung geübt, vorallem um sauber schneller zu werden. Das funktioniert bei Single Note Riffs ja super vorallem wenn sie chromatisch sind, aber Akkorde werden davon nicht besser.

Klar hilft es die Finger zu stärken und zu stretchen, aber ob ich eine spezielle Übung mach oder ein Lick mit viel Hammer on und Pull off spiel ist glaub ich wiederum egal. Genauso kann ich Skalen fest nach Vorgabe lernen oder durch ein Solo.

Sinnvoll ist denke ich sich vorzunehmen am Tag/ in der Woche eine ungefähre Anzahl an Stunden in Gitarre spielen und bestenfalls Üben zu stecken. Wiederholen ist dabei auch nicht verkehrt. Denn am Anfang kann man die meisten Lieder nicht 100%ig auch wenn man davon ausgeht.
 
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Der Traum von mir ist, in ein paar Jahren mit anderen Leuten Musik zu machen. Nicht zwangläufig vor Publikum, einfach zusammen spielen.

Gute Nachricht für dich: Das kann schon ab nächste Woche Realität sein. Ich will dir da ganz bewusst eine unbegründete, abstrakte Angst nehmen.
Zusammen musizieren ist keine "Königsdisziplin", die nur den fehlerfreien Musikern vorenthalten ist. Wäre dem so, gäbe es nicht einmal ein Zehntel der Bands, die man heute kennt. Im Gegenteil: Ich würde dir raten, über Kleinanzeigen, schwarze Bretter, Musikläden nach Gleichgesinnten zu suchen, die am besten auch noch ein bisschen besser sind als du. Warum? Weil der Lerneffekt nirgendwo so groß ist, wie im Kontext mit anderen Musikern. Es würde mich nicht wundern, wenn du nach 90 Minuten "Bandprobe" sagen würdest, dass du da mehr gelernt hast als in den letzten 18 Monaten. Musik muss zusammen gemacht werden - Akkordwechsel werden dabei von alleine sauber, weil man durch das gemeinsame Spielen Dinge irgendwann intuitiv (sprich: ohne noch groß drüber nachzudenken) macht.

Mach' dir nicht so viele Gedanken über deine Fehlerquote. Am Ende des Tages spielst du aus SPAß am Instrument. Wenn du jeden deiner Fehler statistisch aufnimmst, vergeht dir der Spaß sicherlich schnell. Deswegen nochmals mein Appell: Suche dir ein paar Mitstreiter zum gemeinsamen Klimpern, das hat neben angenehmen zwischenmenschlichen Komponenten auch noch den Vorteil, dass es wahnsinnig Spaß macht. Und mit mehr Spaß bekommst du mehr Lockerheit. Mit mehr Lockerheit wiederum werden deine Fehler weniger. Eine so verkrampfte Einstellung zu etwas, das dein Hobby sein soll, ist meiner Meinung nach nicht förderlich. Nimm's leicht, lach' über den Akkordwechsel, der dir seit 3 Monaten nicht gelingen will. Was anderes bleibt dir neben dem weiteren Üben ohnehin nicht übrig.

Ich bin noch keine 45, sondern 25, aber ich habe fast 20 Jahre Erfahrung. Und wenn ich eines gelernt habe, dann sicherlich: Ohne Spaß macht's keinen Sinn.
 
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Man wird beim Gitarre spielen durch - wer hätte es gedacht? - spielen besser.
Auch wenn wir versuchen unsere Zeit beim Üben zu optimieren ist vorallem viel Verkaufsgeschwätz dabei.
der meinung bin ich nicht.
beim spielen wendet man das an, was man schon kann, beim üben isoliert man einzele techniken, die man nicht kann, um genau die technik zu verbessern.
mit verkaufen hat das erst mal nichts zu tun.
man kann sich natürlich auch durch viel spielen verbessern - s. emptypockets - für mich sind das aber zwei paar Schuhe.
 
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der meinung bin ich nicht.
beim spielen wendet man das an, was man schon kann, beim üben isoliert man einzele techniken, die man nicht kann, um genau die technik zu verbessern.
mit verkaufen hat das erst mal nichts zu tun.
man kann sich natürlich auch durch viel spielen verbessern - s. emptypockets - für mich sind das aber zwei paar Schuhe.

Sehe ich zum Beispiel ganz anders. Gerade "spielen" (wenn wir es so definieren, wie du es gerade gemacht hast) ist ein niemals endender Lernprozess. Ich glaube ich habe in 19 Jahren Gitarre spielen nur sehr selten "geübt", und fast immer gespielt. Beim spielen ergeben sich neue Sichtweisen, Wege, Lösungen. Das Ideenreichtum wird angeregt. "Übungen" im luftleeren Raum halte ich gerade im Anfangsstadium für absolut unproduktiv und auch taktisch unklug, weil der Frustrationsfaktor bei Beginnern sowieso viel Höher ist als bei einem fortgeschrittenen Spieler - er kann ja noch kaum was, und dann auch noch so bumslahme Übungen?

Darüber hinaus: Übungen, klinisch herausgelöst aus musikalischem Kontext, werden dich niemals zu einem besseren Musiker machen. Du wirst ein besseres technisches Verständnis von Bewegungsabläufen und der Herangehensweise haben, aber niemals ein besserer Gitarrist im musikalischen Sinne (und nur das zählt - wir machen Musik!). Deshalb unterstreiche ich hiermit nochmal das, was ich schon im vorangegangenen Post gesagt habe: Spaß an der Sache und wirkliches musizieren (mit anderen) müssen hohe Priorität haben, sonst macht es keinen Sinn.

Ich habe in meinem Leben noch nicht einmal einen Gedanken gehabt wie "Mist, nur 65% meiner Vibratos sind wirklich gut". Das ist meiner Meinung nach eine enorm analytische und systematische Denkweise für etwas so dynamisches und unstetes wie Töne und Musik. Ich käme niemals auf die Idee, so an's Musik machen ranzugehen. Da spielt auch etwas die Frage nach dem halbvollen bzw. halbleeren Glas mit rein. Ich kann sagen "Hey, es gab heute ein paar einzelne Ungenauigkeiten in meinen Soli" oder "ich habe heute nur 83 von 100 Tönen sauber angeschlagen." Klingt für mich nach jemandem, der sich ein wenig zu sehr geiselt.
 
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für mich ist das kein entweder - oder.
ich sehe das üben als eine ergänzung.
 
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Meiner Meinung nach gibt es unzählige Beispiele aus der Praxis, um gewisse Techniken zu üben und dabei noch Spass zu haben. Kollege Saschaa hat mich ja gebeten, ich solle ein paar dieser ominösen Techniken aus der Praxis auflisten.

Nichts lieber als das.

Ich habe einen Schüler, der sehr gut E-Gitarre spielt, jedoch ein wenig mit Phrasierungen und den Bendings (Zielton erreichen) Mühe hat. Mit ihm zusammen spiele ich nun zurzeit das Gitarrensolo aus November Rain von den Guns'n'Roses durch. Da wimmelt es von Ganzton- und Halbtonbendings.

Für Hammer-on und Pull-off krame ich immer wieder Thunderstruck von AC/DC hervor, was ja ursprünglich sogar auf einer reinen Fingerübung basiert.

Für links/rechts Koordination und Tapping halte ich das Intro von Green tinted sixties mind von Mr. Big für sehr zielführend.

Pinch Harmonics und Natural harmonics sind beide im Intro von Panama von Van Halen zu finden.

Advanced Palm muting im Wechselspiel mit offenen Single Notes gefällig? Da haben wir das Intro zu Blackened von Metallica.

Ein einfacher Einstieg in das Riffing mit Powerchords? Bitte schön: Owner of a lonely Heart - Yes und viele mehr, die mir jetzt spontan grad nicht einfallen.

Single-Note Riff? Midnite Maniac von Krokus

Typisches Blues-Riff? Walking by myself von Gary Moore

Blues-Licks, Turnarounds? Sweet Home Chicago von den Blues Brothers

Und-viele-viele-viele-mehr. Ich denke, es gibt genügend solcher Beispiele, als dass ich mir künstliche chromatische Uebungen ohne praxisnahen Bezug in meinen Unterricht einbauen muss.
 
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Hallo an alle,

hier ist mal wieder der TE...

Zunächst wieder einmal vielen Dank für die vielen Antworten, Ideen und Vorschläge! (Daumen hoch)

Obwohl es widersprüchliche Meinungen gibt (hier z.B. das Thema Fingerübungen etc.) ziehe ich aus jedem Beitrag die Lehre, dass es DEN Königsweg nicht gibt. Für den einen sind sie sinnvoll, für andere ist es Zeitverschwendung.
Ich denke, dass Fingerübungen zumindest keinen Nachteil bringen. Werden diese immer mal eingestreut, sollte sich dadurch mein Spielen zumindest nicht verschlechtern. Ich erwarte dadurch keinen Vorteil, lediglich könnte ich dies Zeit für andere Übungen nutzen.

Auch die Diskussion mit den 7 Wiederholungen fand ich interessant. Ich denke einfach, dass das langsame und fehlerfreie Wiederholen von Passagen der Schlüssel zum Erfolg sind, ob dies nun 7, 9 oder 11 fehlerfreie Wiederholungen sind.
Mir ist klar, dass das Hirn diese fehlerfreien Passagen speichert und so "keine Fehler gespeichert" werden.

Ich war letzte Woche durch Krankheit etwas außer Gefecht gesetzt und habe bewußt die Gitarre auch nicht angefasst. Danach hatte ich das Gefühl, dass sich z.B. im Bereich der Akkordwechsel hinsichtlich Barré etwas getan hat. Plötzlich klappen viele einwandfrei, ich war auch irgendwie lockerer. Vielleicht sind es diese Pausen, die ich brauche. Zuvor habe ich eigentlich fast täglich geübt.

Mir ist nachwievor bewußt, dass meine ursprüngliche Erwartungshaltung einfach zu hoch war. Ich sehe mittlerweile auch, dass alleine das saubere greifen von Akkorden noch keinen tollen Output garantiert. Wenn ich immer mit der gleichen Dynamik im gleichen Rhythmus anschlage, klingt das genauso wie eine monoton vorgetragene Rede. Alleine kleine Variationen machen das Lied schon viel interessanter. Aber als relativer Anfänger kommen diese Variationen erst zu einem Zeitpunkt, wo der saubere Akkordwechsel "automatisch" erfolgt, ohne groß nachzudenken. Eine Sache, die sich auf einmal automatisch einstellt.

Ich denke, dass gerade die Anfangszeit eine große Hürde darstellt. Ich habe jetzt schon häufiger gehört, dass viele Anfänger an dieser Hürde scheitern und das Instrument in die Ecke stellen. Ich habe auch schon gehört, dass einige, hätten sie mit einer Westerngitarre angefangen, nie über die ersten 4 Wochen gekommen wären. Das macht mir Mut, denn obwohl aller genannten Hürden und Zweifel habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören und ich hoffe, dass alles, was jetzt kommt, mich immer weiter motiviert. Ob es einfacher wird, wage ich zu bezweifeln, aber ein gewisses Grundkönnen ist jetzt auf alle Fälle da.

Ich muss gestehen, ich bin immer noch nicht dazu gekommen, zur Musikschule zu gehen. Vor den Sommerferien macht dies vielleicht auch keinen Sinn, mal sehen. Ich nehme mir in letzter Zeit öfters ein Lied (z.B. Youtube), und versuche dieses zu begleiten.
Dennoch mache ich nebenher immer meine Übungen (Akkordwechsel, die schwer fallen etc.), da ich der Meinung bin, wie beim Sport müssen bestimmte Abläufe automatisiert werden. Je öfter ich diese mache, umso geschmeidiger laufen diese. Ich registriere ja auch Fortschritte, jedoch sind diese sehr sehr klein. Ich denke (und akzeptiere), dass dies völlig normal ist.

Eine E-Gitarre und Equipment habe ich übrigens auch noch nicht.... (Daumen runter). Ich muss mich auch hier erstmal informieren. Ich habe mir dafür ein Budget von 2500 € genehmigt. Es gibt ja genügend Themen in der "Kaufberatung", einen Plan habe ich jedoch noch nicht... Leider gibt es in meiner Wohnung keinen richtigen Übungsraum, auch hier muss ich mir noch was einfallen lassen...

Trotzdem vielen Dank euch allen für eure wertvollen Tipps und Anregungen!

Es grüßt euch,
Alien
 
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Hallo,
wie beim Sport müssen bestimmte Abläufe automatisiert werden. Je öfter ich diese mache, umso geschmeidiger laufen diese. Ich registriere ja auch Fortschritte, jedoch sind diese sehr sehr klein. Ich denke (und akzeptiere), dass dies völlig normal ist.
:great:
Budget von 2500 €
Was um Gottes Willen willst Du denn dafür kaufen, zum Üben zuhause? :eek:
Grüße
Markus
 
Hallo an alle,
Ich habe mir dafür ein Budget von 2500 € genehmigt. Es gibt ja genügend Themen in der "Kaufberatung", einen Plan habe ich jedoch noch nicht... Leider gibt es in meiner Wohnung keinen richtigen Übungsraum, auch hier muss ich mir noch was einfallen lassen...

2500 Euro sind mal eine Hausnummer als Anfänger. Mit 600-800 Euro würdest du locker an gutes Einsteiger Equipment kommen (Gitarre+Amp).

Falls deine Qualitätsansprüche hoch liegen wirst du bei dem Budget auch sehr viel Auswahl haben. Ob sich 2500 Euro als Anfänger lohnen muss natürlich jeder für sich entscheiden. Dank gutem Werterhalt der bekannteren Modelle macht man nicht den größten Verlust, falls doch was anderes erwünscht ist.

Bei dem Budget kann man durchaus über einen Röhrenverstärker (Achtung: meist laut) + eine Gitarre mit sehr guten Pickups nachdenken.
 
Bei dem Budget würde ich mir eine eigene bauen lassen und einen kleinen Amp für zu hause holen.
 
Für dich mag das ja richtig sein, aber für einen Anfänger der gerade mal 18 Monate spielt bestimmt nicht so geeignet.
Tele, Strat, Les Paul, was ganz anderes ..... wie soll ein relativer Anfänger einschätzen können wo die Reise hingeht .....?
(Ich würde mir übrigens eher ne Gitarre für 750-1000€ holen und mir einen Amp bauen lassen :D )
 
Das sollte nach 18 Monaten kein Problem sein.
Einfach die Form/Farbe aussuchen die einem gefällt und dann zum Gitarrenbauer gehen und sich beratschlagen was einem vom Klang gefällt. Ich würde bei allround in Richtung PRS tendieren, andere mögen Tele, Paul, Strat...
Ein fähiger GB kann schon helfen das richtige zu finden.
Wenn es ne Metal-Axe ist die einen anmacht auch gut.

Man wächst mit so einer Gitarre aber ganz anders zusammen als mit Stangenware.

Sich zum Üben einen Amp bauen zu lassen ist leicht over the top. Und einfacher wird das dann auch nicht.:D
Man spielt doch eher die Gitarre;)
 
Das sollte nach 18 Monaten kein Problem sein.

Sich zum Üben einen Amp bauen zu lassen ist leicht over the top. Und einfacher wird das dann auch nicht.:D
Man spielt doch eher die Gitarre;)

Der TE spielt seit 18 Monaten Akustik Gitarre und mehr nicht. Sich dann als erstes eine E-Gitarre bauen zu
lassen, wäre jedenfalls NICHT mein Rat . Und 2500€ nur zum Üben auszugeben muss sowieso nicht sein.
(Wenn ICH aber für 2500,- für Amp + Gitarre ausgeben würde, wäre es eben mehr für den Amp)
 
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Ich muss gestehen, ich bin immer noch nicht dazu gekommen, zur Musikschule zu gehen. Vor den Sommerferien macht dies vielleicht auch keinen Sinn, mal sehen.

In den Ferien sind die Schulen nicht besetzt und nach den Ferien die besten Termine vergeben. Du hast ja vielleicht auch eine Wartezeit. Also würde ich mich so bald wie möglich zumindest telefonisch voranmelden.

Gute Alternative:
Ich persönlich empfehle immer einen guten privaten Lehrer, da kannst du, wenn du Glück hast , auch in den Ferien Unterricht bekommen und der Preisunterschied ist nicht erwähnenswert.
 
Das sollte nach 18 Monaten kein Problem sein.
Einfach die Form/Farbe aussuchen die einem gefällt und dann zum Gitarrenbauer gehen und sich beratschlagen was einem vom Klang gefällt. Ich würde bei allround in Richtung PRS tendieren, andere mögen Tele, Paul, Strat...
Ein fähiger GB kann schon helfen das richtige zu finden.
Wenn es ne Metal-Axe ist die einen anmacht auch gut.

Man wächst mit so einer Gitarre aber ganz anders zusammen als mit Stangenware.

Sich zum Üben einen Amp bauen zu lassen ist leicht over the top. Und einfacher wird das dann auch nicht.:D
Man spielt doch eher die Gitarre;)

Ich denke es ist nicht die regel, dass Leute nach 18 Monaten Bescheid wissen wie ihre perfekte Gitarre gebaut sein soll. In deinem Fall kann es natürlich sein, dass du wusstest wie genau du die Gitarre haben möchstest, welchen Klang du magst und du eben in der Lage warst so ein Instrument schon voll auszunutzen sowie das gewisse Kleingeld hattest. Die Regel ist dies leider nicht. Als Sammelobjekt oder als Wanddeko ist so eine geile Gitarre natürlich auch was.

Um herauszufinden was man bevorzugt bei Gitarren, Amps, etc., muss man viel ausprobieren. Dabei muss man aber auch wissen was möglich ist und eine klare Vorstellung von dem Endprodukt haben. Nach 18 Monaten werden die meisten Leute zu wenig Gitarren in der Hand gehabt haben und auch wenig Erfahrung mit dem Holz, Konstruktion sowie Pickups haben. Klar kann man sich beraten lassen, aber ich denke der Sinn einer custom shop Gitarre ist doch seinen Stil zu verwirklichen.

Das größte Problem entsteht, wenn am Ende das Produkt nicht gefällt. Verkaufen wird schon möglich sein, aber dafür muss man jemanden finden, der die Gitarre genaus so haben möchte und bereit ist das zu zahlen.

Es wird nicht die letzte Gitarre sein, die du kaufst. Ich denke es macht sinn eine solide "Anfänger Gitarre" zu kaufen, wobei wir bei 500 Euro aufwärts nicht mehr unbedingt von Anfängerequipment reden müssen. Wenn unter den getesteten eine 2000 Euro Gitarre das Rennen macht ist das denke ich auch ok, aber man sollte sich wirklich sicher sein.

Zum anderen wenn eine 2500 euro Gitarre durch einen 100 Euro amp gespielt wird, kommt von den 2500 Euro nicht mehr viel an. Das gilt auch umgekehrt. Bei custom amps wirds noch komplizierter als bei Gitarren.

Außerdem wer von euch hat schon nur 1-2 Gitarren? Wenn was vom Geld übrig bleibt kommt in vielleicht 1-2 Jahren bestimmt die nächste. Ich denke wir wissen alle wie das ist.
 
Wenn jemand ordentlich Geld für Gitarre und Amp ausgeben möchte, ist das natürlich eine Entscheidung, die jedeR für sich treffen muss und soll.
Und auch eine Frage der Relation. Vielleicht ist für den TE 2500 EUR ja eher günstig.

Ich war nur etwas erstaunt über das Budget, weil ich der Ansicht bin, das für rund 1000 EUR weniger eine Gitarre und Amp realisierbar sind, die für Üben und Erfahrungen sammeln mehr als ausreichend sind.
Vielleicht bin ich in der Sache zu pragmatisch, aber ein Instrument, ist ein Instrument und alles, was nicht dem Instrument sein dient, brauche ich dann auch nicht.

Bestimmt bekomme ich für folgende provokante Aussage "Prügel":
Eine Gitarre, die heute mehr als sagen wir 1000 EUR kostet, ist für jeden Anfänger überflüssig und lenkt die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung.
 
Das genannte Budget eröffnet eine ganze Menge Möglichkeiten. Eine Gitarre bauen lassen würde ich dir (TE / Alien) nicht empfehlen. Weil du ja selbst sagt dass dur noch gar nicht genau weißt was du willst. Da ist schnell viel Geld investiert für eine Gitarre, die dir später gar nicht gefällt.

Dann lieber 2 günstigerer Gitarren mit gegensätzlichen Konzepten kaufen und testen, zum Beispiel Strat (Single Coil, Tremolo, längere Mensur) vs LP (Humbucker, fester Steg, kürzere Mensur)

Als Amp kann ich dir nach jahrelanger suche fürs Wohnzimmer die Yamaha THR 10 Reihe empfehlen. Ich bin mit dem THR 10 X ganz glücklich. Laut Werbung besonders für Metal Sounds gedacht, bekomme ich aus der Kiste aber auch sehr schöne Clean und leicht angezerrte Sounds heraus. Die anderen beiden Modelle der Reihe haben mir da nicht so zugesagt. Zusätzlich kann das Teil an den PC angeschlossen werden, da lasse ich dann die Backing Tracks von Youtube mit drüber laufen. Aufnahmen kann man auch direkt auf den PC. Und der Sound von dem Teil ist genial, die Effekte sehr hochwertig.

Damit ist das Budget noch lange nicht aufgebraucht. Mit dem Rest würde ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Leherer machen. Kann sein, dass du etwas suchen muss, bis du einen findest der dir sympathisch ist und dich weiter bringt. Aber es lohnt sich. Mein erster Versuch / Leherer wollte mit mir stumpf irgendwelche Lieder üben. Das war nicht dass was ich wollte. Der 2. Versuch war ein Lehrer, der aus dem Jazz / Rock und hat mit mir über 2 Jahre einen schönen Streifzug durch diverse Spieltechniken gemacht. Dabei blieb es mir selbst überlassen, was ich davon vertiefen möchte.

Das hat mich deutlich weiter Gebracht

Der Ansatz aus Beitrag 186 wäre bestimmt was für Dich. Klingt nach jede Menge Spass am Spielen. Vielleicht findest dun bei dir in der Nähe einen Lehrer, der ein ähnliches Konzept anbietet:

Für Hammer-on und Pull-off krame ich immer wieder Thunderstruck von AC/DC hervor, was ja ursprünglich sogar auf einer reinen Fingerübung basiert.
Für links/rechts Koordination und Tapping halte ich das Intro von Green tinted sixties mind von Mr. Big für sehr zielführend.
Pinch Harmonics und Natural harmonics sind beide im Intro von Panama von Van Halen zu finden.
Advanced Palm muting im Wechselspiel mit offenen Single Notes gefällig? Da haben wir das Intro zu Blackened von Metallica.
Ein einfacher Einstieg in das Riffing mit Powerchords? Bitte schön: Owner of a lonely Heart - Yes und viele mehr, die mir jetzt spontan grad nicht einfallen.
Single-Note Riff? Midnite Maniac von Krokus
Typisches Blues-Riff? Walking by myself von Gary Moore
Blues-Licks, Turnarounds? Sweet Home Chicago von den Blues Brothers
Und-viele-viele-viele-mehr. Ich denke, es gibt genügend solcher Beispiele, als dass ich mir künstliche chromatische Uebungen ohne praxisnahen Bezug in meinen Unterricht einbauen muss.
 
Hallo,

die Angabe des Budgets sollte nur ein Richtwert sein (bin auch kein Millionär und die 2500 Euro habe ich mir dafür über die letzten 18 Monate zur Seite gelegt). Ich möchte keinesfalls als Großkotz verstanden werden und würde das Geld liebend gerne in einen Privatlehrer stecken, bin bisher jedoch nicht fündig geworden. Von daher wird es wahrscheinlich auf die Musikschule hinauslaufen. Ich weiß auch, dass neben Gitarre und Amp evtl. noch anderes Equipment benötigt wird. Eine Gitarre bauen lassen kommt für mich nicht in Frage, da, wie bereits einige erwähnt haben, ich bisher noch nicht weiß, wohin genau die Reise hingehen soll.

Die Gitarre sollte auch kein Kompromiss sein. Damit meine ich, wenn ich die Wahl habe zwischen einer günstigen (was ja nicht unbedingt schlecht bedeutet) und einer teureren, möchte ich mich für die entscheiden können, mit der ich das beste Gefühl habe. Gleichgültig, welcher Name oben drauf steht. Ich möchte gleich etwas kaufen, was mir Spaß macht und an dem ich ggf. auch längere Zeit Spaß habe. Deshalb habe ich für mich das Budget auch (vermutlich für einen Anfänger) relativ hoch gesetzt. Ich hoffe, ihr versteht was ich damit meine.

Viele Grüße
Alien
 
Die Einstellung finde ich gut. Ich tendiere auch dazu eher zu teuerem/besserem Equipment zu raten (auch für Anfänger). 1K finde ich für die erste E-Gitarre vollkommen in Ordnung. In jedem Fall kann man so etwas auch wieder besser verkaufen, als eine 150EUR no-name Klampfe. Wenn das Instrument einem selbst optisch seht gut gefällt und auch top verarbeitet ist, dann motiviert allein die Anwesenheit des Instruments schon zum spielen (meine persönliche Meinung). Ich bin der Ansicht, wenn ich mit einer "guten" Gitarre angefangen hätte, und nicht mit einem 200EUR Komplett-Set, dann hätte ich in der Anfangszeit viel mehr gespielt. Mit guter Ausrüstung und gutem Klang macht es viel mehr Spaß und motiviert mehr.
 
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Darf ich mich als jemand outen, der immer, wenn er liest, dass jemand einen möglichst minutengenauen Plan seiner Übungsdlektionen empfiehlt, nervös hin- und herrutscht, weil er a) noch nie einen solchen Plan gehabt hat und b) einen solchen Plan nur für effektiv hält, wenn man das Ziel hat, möglichst schnell den Spass an der Musik zu verlieren?

Darf ich mich als jemand outen, der schon immer einfach seine Gitarre schnappte und losklimperte, wenn ihm danach war?

Ein älterer Beitrag von dir hätte mich zum umdenken bewogen. Ich habe wie in vielen Fachbüchern beschrieben Fingerübungen, Skaalen usw mir eingebläut. Aber dann wirklich mal gemerkt das ich grade lydisch über das ganze Fretboard spielen kann aber eben nur die richtigen Töne nicht als Musik.

Andere machen Gänsehaut Musik mit der Pentatonik und ich hab MEHR, MEHR, VIEL MEHR Töne in meiner Improvisation aber es klingt scheisse.

Dann sehe ich mir das video von Santana Soul sacrifice bei Woodstock an und sehe Carlos mit seinen 3 -4 Pentatonik Tönen und höre wie geil die richtigen Töne zur richtigen Zeit passend zum Groove sind und Atmosphäre schaffen / unterstützen.

Lass Vai / petrucci und alle die es wollen Fingerübung machen und versuchen Solo Speedrekorde aufstellen. Ich respektiere das und gratuliere zu diesem virtuosen Können, aber ich mache das nicht mit. Da will ich nicht hin, bringt mir nichts.

Ich will lieber die 4 Töne von Santana mir als Ziel nehmen, solchen Groove, solche Atmosphäre schaffen können ( mir ist klar das diese hier von der ganzen Band kommt, percussion und Publikum usw).

Also ich lerne seit einiger Zeit keine Tonleiter mehr sondern ich lerne Töne, Musik und zwar versuche ich meine eigene zu finden und zu lernen.

Mein Übengsplan heißt seit ca 1 Jahr: nimm die Gitarre in die Hand und spiele was dein Herz dir sagt.

Hatte bisher folgende Effekte:
Mit Übengsplan war die Übezeit pro Tag: 30-45 Minuten
Jetzt ca 2- 3 Stunden weil es Spaß macht und ich mal zwischendurch kurz die Gitarre nehme und spiele.
Ich habe sogar häufiger Metronom an und mache Rythmus Übungen weil ich es lieber mache nun als vorher wo mein Übungsplan mir sagte du musst nun 15 min machen.

Mein Tip: Musik machen, kein Sport..... Außer man sieht das Gitarre spielen als sportliche Herausforderung was legitim für einen selber sein kann.
 
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