2. Fragen: Compressor gleich nach der Gitarre?

  • Ersteller singwas
  • Erstellt am
singwas
singwas
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.04.24
Registriert
07.06.10
Beiträge
249
Kekse
37
Moin! Ich bin noch auf der Suche nach meiner optimalen Konfiguration. Wie schon früher geschrieben mache ich Worship-Musik am Sonntagmorgen. Ich benötige Sounds wie Edge, Gilmour...

Zur Zeit habe ich mein Equipment wie folgt aufgebaut:

1. Behringer Vintage Tube Monster
2. Fender Mustang V3 (mit allen 6 Fußschaltern und Expression Pedal)
3. TC Nova System in der Effektschleife, dahinter ein Ditto Looper

Aus dem Mustang gehts dann direkt per XLR in die PA.

Vom Fender nutze ich eigentlich nur die verschiedenen Amp-Simulationen (Twin Reverb, Princeton oder Vox AC30), ausserdem mit dem Expression-Pedal das Wahwah. Modulationen, Delay und Hall kommen aus dem TC Nova (das Teil kostete mehr als der ganze Amp ;)). Das Tube Monster nutze ich eigentlich nur für Soli, oder Hintergrund-"Violinensounds" (mit viel Sustain und Expresionpedal) .

Auch wenn schon an 2 Stellen Compressoren verfügbar sind, frage ich ich mich, ob es sich lohnt einen Compressor gleich nach der Gitarre (also vor dem Tube Monster) zu positionieren. Den Lautstärkerregler an den Gitarre (alle nur im Tele-Style) nutze ich selten. Bekomme ich da noch mehr Ruhe und Ausgewogenheit hin?
 
Eigenschaft
 
Klar bringt das was.
War früher auch mein Setup - Compressor als erstes Glied in der Kette.
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, den Compressor erst nach den Fuzz-/Verzerrerpedalen zu verwenden. Passt (bei mir) besser finde ich, da ich den Compressor nicht nur ausgleichend einsetze, sondern auch/vor allem dessen Soundbeeinflussung schätze. Darüber hinaus bekomme so ich die Pegel beim Einsatz unterschiedlicher Zerrer besser in den Griff.
Und das durch den Comp entstehende Sustain kommt geiler :)

Habe aber keinen Modeling-Amp. Wäre zu testen, ob sich das da etwas relativiert.
 
Bekomme ich da noch mehr Ruhe und Ausgewogenheit hin?

Ich weis ja nicht was du unter Ruhe und Ausgewogenheit verstehst....

Ruhe ist für mich weniger Rauschen.
Ein Kompressor gleicht das Signal an und macht die Spitzen kleiner und die leisen Stellen daduch lauter. Das anheben des leisen Signals hat auch zur folge das das Rauschen etwas besser wargenommen wird.
Viele Kompressoren haben aber auch sehr viel eigenes Rauschen, was sie hinzufügen.

Weil das Signal gleichmäßiger wird, geht Dynamik verloren. Könnte man als "ausgewogener" bezeichnen.
Viele würden sich aber mehr davon wünschen.
 
Für mich gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten einen Kopressor zu nutzen:
Entweder, um den Gitarrenton zu formen (mehr/weniger Attack; mehr weniger Sustain; andere Gain Dynamik...). Da gibt es bei der Effektreihenfolge IMO kein Patentrezept was besser klingt.
Dann nehme ich gerne für Aufnahmen gerne ein Studio-Kompressor-Plugin aus dem Rechner, um die Aufnahme "ausgewogener" zu machen und Dynamikspitzen und zu leise Passagen etwas zu mildern (so es mir passend/notwendig erscheint). Da kommt der Kompressor ganz zum Schluss.
 
Wie InTune schon schreibt gibt es beim Kompressor kein Patentrezept.
Ein Kompressor beeinflusst die Dynamik und ist damit sicherlich eher vorne in der Signalkette anzutreffen (die meisten packen da auch Dynamik-beeinflussende Effekte wie Verzerrer/etc. hin). Wer ein Auto-Wah einsetzt, wird hier jedoch den Kompressor eher dahinter schalten, da das Auto Wah gerade die Pegelunterschiede benötigt, um vernünftig zu arbeiten.

Meist hat so ein Kompressor einen Eigenklang, der dem einen Gitarristen vor den entsprechenden Zerreffekten/Zerrstufen gefällt, bei dem anderen eher dahinter.

In einer idealen Welt dürfte es kaum einen Unterschied machen, ob ein Kompressor am Anfang oder am Ende einer Signalkette sitzt (im Fall Gitarre!) - da jedoch manches Effektpedal als "Eigenklang" gern mal die Lautstärke etwas boostet, der Phaser bei Modulieren gern mal etwas zuviel "Zisch" macht etc., kann hier ein Kompressor am Ende helfen das Gitarrensignal bei aktivierten Effekten entsprechend "platter" zu machen und im Zaum zu halten.

Zusammengefasst:

- Kompressor am Anfang der Effektkette: mehr Eigenarten der dahinterliegenden Effektpedale bleiben erhalten
- Kompressor am Ende der Effektkette: weniger Eigenarten der vorgeschalteten Effektpedale bleiben erhalten

Jetzt kommt es nur drauf an, was einem selbst gefällt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben