2. Gitarrenlehrer sinnvoll?

Sowbug
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Tag zusammen.
ich "spiele" jetzt seit mehr oder weniger nen knappen monat gitarre und hab an einer musikschule (bei meinem gesangslehrer, der auch gitarre unterrichtet) eben gitarrenunterricht. er hat mir am anfang gesagt, dass er nicht das herkömmliche "schema" unterrichtet. also zb. erst akkorde und dann skalen und dann das und was weiß ich. sondern mehr die harmonie und das "zusammenspielen von melodien und tönen" näherbringen möchte. also er meinte, dass er die technik eher vernachlässigt. also es läuft so ab, dass ich mir eben lieder suche die meinem stil entsprechen und er sie dann mit mir durchgeht und natürlich auch zeigt, wie man die akkorde spielt, was man einfacher/besser machen kann. wir verzichten auch ganz auf noten, weil er nichts davon hält, vorallem im rock/punk bereich.

jetzt meine frage. also mit taugt die art, wie er unterrichtet auf jedenfall. nur weiß ich nicht, ob ich mir wegen technik und den "allgemeinen" sachen wie skalen usw. noch jemanden dazu holen soll. er sagte mir, dass ich mir auch viel selber beibringen kann (bin 21 und da ist das verständnis und der ehrgeiz ja etwas anders als bei einem kleinkind), das stimmt ja auch. nur bin ich mir nicht sicher, ob ich damit gut vorran komme.

so ein 2. lehrer der mir ausschließlich die akkorde, spezielle techniken usw. zeigt und beibringt, wäre meiner ansicht nach vielleicht nicht schlecht.

was haltet ihr davon?

gruß,
sowbug
 
Eigenschaft
 
Naja, grundsätzlich ist es ja so, dass ein Gitarrenlehrer ebenhalt eine lehrende Funktion :rolleyes: hat, da sollte er dir schon "alles" soweit beibringen. Klar, Einiges kommt von alleine, das weiß ich durch meine eigenen Erfahrungen. Aber gerade die ganzen Packen an Tonleitern solltest du mal mit einem Gitarrenlehrer durchgegangen sein. Und damit meine ich nicht Pentatoniken oder sonst eher einfache Dinge. Du kannst unheimlich viele Tipps von einem richtigen Lehrer bekommen. Gerade auch bei feineren Dingen wie Tapping und so bringt mir zumindest mein Git.-Lehrer SEHR viel.

Also ob da ein zweiter Lehrer her soll? Hm, wie gesagt, ich sehe das so, normalerweise ein gute Lehrer mit dir alles soweit durchzugehen, "was es gibt". Ich hab im ersten Jahr beispielsweise auch sehr sehr viele Riffs gespielt, weniger Tonleitern und den Kram gespielt. Aber irgendwann kommt die Zeit, da muss man das auch mal lernen.
 
Also ich meine auch dass ein Lehrer reichen sollte. Meiner geht auch primär praktisch vor, also erst mal spielen üben und lernen, dann, wo es sinnvoll ist und passt, Theorie. Aber Theorie braucht seine Zeit, da muss man eh privat rangehen (Haunschild ;) ), wenn man sich nicht gerade gleich mehrere Unterrichtsstunden pro Woche gönnen möchte.

Ich würde also eher den jetzigen Lehrer nochmal konkreter auf deine Wünsche ansprechen, eigentlich sollte er schon das unterrichten, was du lernen möchtest. Bei mehreren Lehrern befürchtet ich, dass die sich gegenseitig etwas behindern, zumal man meiner Erfahrung nach mit einer Stunde Unterricht pro Woche mehr als genug zu tun hat, jedenfalls wenn man an den restlichen Tagen den Stoff wirklich nachbearbeitet, reflektiert und übt.

Wenn dir der Unterricht jetzt nicht zusagt würde ich mir eher einen (!) ganz anderen Lehrer suchen, und nur Not bei dem zwei Stunden pro Woche buchen.
 
das ein lehrer die technik vernachlässigt finde ich nicht so gut. technikübungen sind sehr wichtig. was nutzt es dir, wenn du was weiß ich spielen kannst, aber eine grottenschlechte anschlagtechnik hast, wo es sich anhört als würdest du auf den saiten herumscheuern oder aber wilde verrenkungen anstellst um den oder den part zu spielen. das wichtigste für den anfang ist der wechselschlag. der ist standard und gehört in jeden unterricht rein.

für einen anfänger ist die art wie er dich unterrichtet nicht schlecht. du lernst lieder zu spielen, die dir gefallen. somit bleibst du mit spass an der sache dran. gleichzeitig lernst du auch akkorde und griffe dabei.
aber der theoretische teil darf nicht vernachlässigt werden. harmonielehre ist nie verkehrt, aber für einen anfänger absolut uninteressant. das kommt mit dem spielen nach und nach heraus, welche töne zusammenpassen und welche nicht. ich denke mal, da er auch gesangslehrer ist, legt er ziemlich viel wert auf diese art von unterricht.

ich würde dir vorschlagen, den anderen lehrer zu testen. schaden kann es nicht.
 
Von einem 2. Lehrer halte ich auch nicht so viel.
Da tauchen auch beim Üben früher oder später Probleme auf, was denn nun Priorität hat.
Gerade für einen Anfänger sollte ein Lehrer erstens ausreichend sein und zweitens sollte der auch in der Lage sein, alle für einen Anfänger nötigen Dinge bei zu bringen.

Also wenn Du Zweifel am Lehrer hast, dann fühl Dich nicht gebunden und probier auch einen anderen Lehrer aus.
Du kannst auch Deine Zweifel äußern, das schadet nicht. Klar, ein Lehrer hat seine Philosopie und bleibt normal auch weitgehend dabei, darauf muss sich der Schüler auch etwas einlassen. Aber es ist nicht so, dass Du als zahlender Schüler Dich mit allem abfinden musst.
Vielleicht kann Dir Dein Lehrer auch erklären, warum er das so und so macht und dass das, was Du vermisst, einfach etwas später kommt. Kann er das nicht und Du fühlst Dich woanders besser augehoben dann hat er halt Pech gehabt.
Das ist einfach der freie Markt. ;)
 
Tag zusammen.
... er hat mir am anfang gesagt, dass er nicht das herkömmliche "schema" unterrichtet. also zb. erst akkorde und dann skalen und dann das und was weiß ich. sondern mehr die harmonie und das "zusammenspielen von melodien und tönen" näherbringen möchte. also er meinte, dass er die technik eher vernachlässigt. ... wir verzichten auch ganz auf noten, weil er nichts davon hält, vorallem im rock/punk bereich...

Mal eine provokative Frage (nicht aufregen!):
Geht es bei dem Unterricht um Dich oder Deinen Lehrer? Für mich klingt das eher danach, als wenn Dein Lehrer da seine persönliche Weltanschauung verwirklichen möchte.

Ich stimme den bisherigen Beiträgen zu. Dein Lehrer sollte das unterrichten, wo Du Deinen Bedarf siehst. Dazu gehört bei einem Anfänger definitv auch Technik. Die kann man sich nicht gut selber beibringen, da man seine eigenen "Fehler" meist nicht sieht.

Meine Idee: sprich das bei Ihm einfach an. Wenn er ein guter Lehrer ist, wird er auf Dich eingehen. Wenn er das nicht tut, würde ich den Lehrer wechseln.
 
...
er sagte mir, dass ich mir auch viel selber beibringen kann (bin 21 und da ist das verständnis und der ehrgeiz ja etwas anders als bei einem kleinkind), das stimmt ja auch. nur bin ich mir nicht sicher, ob ich damit gut vorran komme.
...

Verständnis und Ehrgeiz? Bitte, du suchst dir jetzt schon Gründe die Theorie nicht zu machen...
Du bist, wie wir festgestellt haben, kein Kleinkind :)D), wirst dich also wohl selbst motivieren können, zumindest die theoretischen Grundlagen beizubringen.

Was anderes wäre es, wenn dein Lehrer die Theorie nicht kann, denn dann kannst (so viele n...) du keinen Frage stellen und mir stellt sich die Frage, ob er überhaupt Vertrauenswürdig ist und auch spielen/unterrichten kann. (Ist er denn bei der Musikschule nur als Gesangslehrer oder auch als Giterrenlehrer gemeldet?)

Ich finde die Methode eigentlich nicht nicht schlecht, denn so kann man den Unterricht mit dem Lehren vom Spielen füllen (nur mit Lehrer+Schüler möglich) und als "Hausaufgaben" mit der Theorie arbeiten (allein gut möglich, Lehrer als Kontrolleur).
 
vielleicht sind Deine Bedenken auch etwas verfrüht.
Du sagst, Du spielst jetzt seit nem knappen Monat, was erwartest Du nach so kurzer Zeit?
Die Methode Lieder aussuchen und dann zu lehren/spielen ist verbreitet und nicht so schlecht.
Natürlich muß er irgendwann mal tiefer eintauchen, aber nach einem Monat?

Ein zweiter Lehrer ist jedenfalls Quatsch - wenn Dir Methode und/oder Lehrer nicht zusagen dann besser ganz wechseln.

gruß
gmc
 
Schwierige Frage. Wenn jemand ein nicht herkömmliches "Schema" vertritt, dann kann das wirklich fortschrittlich, durchdacht und sehr nah an der Praxis sein. Allerdings nutzen auch nicht selten Menschen diese Aussage, um von ihren eigenen Mängeln abzulenken: "Noten? Brauchste als Gitarrist eh nich.", heißt unter Umständen: "Noten? Verdammt, komm mir nich mit sonem Zeugs. Kenn ich mich doch selber nich aus mit. Mensch!" :D

Zwei Lehrer (zeitgleich), wie hier auch schon geschrieben wurde, führen wohl eher zu Verwirrung und sind kontraproduktiv.

Letztendlich mußt du abwägen, ob dir der Unterricht etwas bringt. Einsteigen kann man auf verschiedenen Wegen, das ist schon richtig. Letztendlich kommt man aber (sofern man entsprechende Ambitionen hat) um bestimmte Grundkenntnisse und theoretischen Ansätze nicht herum. Nennt sich in der Pädagogik ganz verkrampft: Methodik und Didaktik. ;)

Gruß

Andreas
 

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