Selbender Sing
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Hallo zusammen.
Ich mache schon lange Musik, hauptsächlich Jazz, Pop, Funk, habe aber mit der Klassik angefangen, 4 Semester Schulmusik (klassisch) studiert und danach Jazz.
Ich kenne daher beide Welten so einigermaßen.
Nun zu meinem Anliegen: seit ich mich mit Jazz beschäftige stoße ich zwangsläufig immer wieder auf Modal Interchange. Und das seit nunmehr ungefähr 30 Jahren.
Trotzdem leuchtet es mir bis heute nicht ein, warum es das gibt und was man damit eigentlich anfangen soll.
Dazu ein paar Gedanken.
Also stehe ich immer wieder vor dem Problem, warum es MI überhaupt gibt und was er eigentlich nützt.
Außerdem frage ich mich, wann der MI überhaupt erfunden wurde?(ich habe mal gelesen, das sei in den 70ern gewesen, bin mit aber nicht mehr sicher) und: wird das eigentlich in allen Ländern unterrichtet oder nur in Deutschland?
Mir hat zumindest mal ein Student aus Holland erklärt, dass er dort keinen MI kennengelernt hat.
Freue mich auf eure Antworten.
Ich mache schon lange Musik, hauptsächlich Jazz, Pop, Funk, habe aber mit der Klassik angefangen, 4 Semester Schulmusik (klassisch) studiert und danach Jazz.
Ich kenne daher beide Welten so einigermaßen.
Nun zu meinem Anliegen: seit ich mich mit Jazz beschäftige stoße ich zwangsläufig immer wieder auf Modal Interchange. Und das seit nunmehr ungefähr 30 Jahren.
Trotzdem leuchtet es mir bis heute nicht ein, warum es das gibt und was man damit eigentlich anfangen soll.
Dazu ein paar Gedanken.
- Das merkwürdigste für mich ist, dass man mit der modal interchange Technik nur ganz bestimmte Akkorde in die Analyse einbinden kann. Nämlich nur die, die aus einer Skala stammen, die einen gemeinsamen Ton haben muss mit dem Grundton der Ausgangstonleiter (also der Tonleiter, die vor dem MI benutzt wurde).
Dadurch entfallen logischerweise alle Akkorde aus Skalen, die eben nicht diesen Ton haben.
Darunter fallen auch einige Dominanten: V7alt, bIII7, VI7b9, bII7.
Und darunter fallen auch alle Akkorde aus Skalen, die im Quintenzirkel rechts herum stattfinden, (außer der ersten. Alles, was links herum geht, ist dabei.
Eine Akkordfolge wie |Cmaj7 |Dm7 G7|Cmaj7 |C#m7 F#7|Bmaj7 ||
läßt sich mit MI nicht erklären. Obwohl sie wunderschön ist, und natürlich auch einen Klangfarbenwechsel herstellt, um den es ja im MI auch geht. Es gibt genug Standards die 2 bis 4 Quinten nach rechts modulieren. (wenn ich mehr Zeit habe, suche ich mal welche raus, im Moment fällt mir nur „Moonlight in Vermont“ ein) - Nach meiner Erfahrung folgen die Skalen den Harmoniewechseln und nicht umgekehrt.
- Ich habe bisher noch keinen typischen Jazzstandard entdeckt, den man nicht mit den Mitteln der klassischen Harmonielehre hätte analysieren können (also erweiterte Diantonik, Modulation)
- Es entspricht auch gar nicht der Spielpraxis von Jazzmusikern, sich bestimmte Skalen vorschreiben zu lassen. Der Jazz hat immer davon gelebt, dass er lebendig und experimentierfreudig war.
Das heißt, ich kann mehr damit anfangen, zu wissen, welche Funktion ein bestimmter Akkord hat, denn dann weiß ich welche 2 bis 5 verschiedenen Skalen (und natürlich auch Voicings, Alterationen, etc) ich darüber anwenden kann.
Also stehe ich immer wieder vor dem Problem, warum es MI überhaupt gibt und was er eigentlich nützt.
Außerdem frage ich mich, wann der MI überhaupt erfunden wurde?(ich habe mal gelesen, das sei in den 70ern gewesen, bin mit aber nicht mehr sicher) und: wird das eigentlich in allen Ländern unterrichtet oder nur in Deutschland?
Mir hat zumindest mal ein Student aus Holland erklärt, dass er dort keinen MI kennengelernt hat.
Freue mich auf eure Antworten.
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