60er-/ Beatles-Sound -|- Was macht ihn aus?

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Basti2003
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Hallo,

Ich hab lang überlegt, in welches Forum das am besten passt... habe mich für das hier entschieden. sollte dem nicht so sein, bitte verschieben ;-)


Mich würde mal interessieren, was für euch den "typischen" Sound der 60er Jahre ausmacht!

Gesucht sind sowie "musikalische Merkmale" (z.B. Melodieführung, Komposiion, Arrangement) wie auch Soundtechnische Aspekte (spezieller Gitarren-Sound, Stereo-Panorama*,....)

(* z.B. bei Beatles-Titeln manchmal sehr extrem "einseitige" Schlagzeug (komplett auf L bzw. R)

Fände es äußerst interessant, darüber mehr zu erfahren. Auch mit dem Hintergrund, eigene Stücke zu schreiben, die nach "60er Jahren" klingen sollen....

Viele Grüße,
Basti

PS: "inspired by The Beatles" :)
...das ist so mein Schwerpunkt aus der 60er Jahre Musik. Wäre froh, wenn das auch der bei euren Antworten ist :)
 
Eigenschaft
 
Was die Kompositionen angeht:
In der Regel hat man sehr KURZE Ideen, die mehrmals wiederholt werden.
Oftmals z.B. 4 Takte Intro, 8 Takte "Strophe" und 8 Takte "Refrain", dann die besagten 16 Takte wiederholen, 8 Takte "Bridge", und wieder die 16 Takte.
Zum Schluss noch ein paar Takte die Refrainidee variieren, und ausklingen lassen.
Ab und zu kommt zwischendrin dann noch ein Instrumentalsolo, was aber nicht zwingend ist.
Das Ganze endet damit, dass die Songs so zwischen 2 und 2,5 Minuten lang sind.


Bei den Beatles z.B. bei Please please me, Eight days a week, From me to you -
naja, IMO ist der Sound der Beatles vorwiegend in den ersten beiden Alben zu finden, danach haben sie viel experimentiert, und dabei auch viel Murks gemacht.

Man achte darauf, dass Songs wie Yesterday, Yellow Submarine, Michelle, In my life, Paperback Writer etc. alle auf den ersten beiden Alben der frühen 60er sind. ;)

Melodisch und harmonisch wird viel variiert, es gibt Songs, die mit 3 Dur-Akkorden auskommen, und andere, in denen pro Takt 2-4 Akkordwechsel statt finden
(Michelle, Yesterday).
Was immer wichtig ist: Dadurch, dass die Songs sehr gesanglastig sind, müssen die Gesangsmelodien besonders ausgefeilt sein.
Eine ansprechende, kurze, prägnante Hookline mit netter Akkordunterlegung ist das, was IMO den Sound der frühen Beatles ausmachte.
Neben idiotischen Klischeetexten. :D
 
Birkenschubser schrieb:
Man achte darauf, dass Songs wie Yesterday, Yellow Submarine, Michelle, In my life, Paperback Writer etc. alle auf den ersten beiden Alben der frühen 60er sind. ;)

ich bin zwar kein beatles experte, aber ich weiss dass keines dieser lieder von einem der ersten beiden alben stammt ;)
 
!nsane schrieb:
ich bin zwar kein beatles experte, aber ich weiss dass keines dieser lieder von einem der ersten beiden alben stammt ;)

Wart n Tick schneller, damit wollt ich auch gerade kommen :D

@Birkenschubser
Dennoch vielen Dank für deine Antwort. Waren schon viele gute Ideen dabei!

Mich würde auch speziell der Gitarren-Sound (der Beatles *g*) interessieren... Was macht ihn so "typisch"?
 
Echt nicht?
Hab so ein Doppelalbum von denen, wo alle diese Songs drauf sind, und sie noch verdammt jung aussehen. :screwy: :D
Naja, egal - Please please me hatte ich aber auch genannt, ist auf dem 1. Album drauf. :D
 
Du meinst nicht zufällig dieses "inoffizielle" Album "One"?
 
Also laut wiki heißt das erste Album Please please me, ansonsten kenne ich auch eher ihre Musik an sich. ^^
The Beatles - Wikipedia

Zum Gitarrensound:
Ich hab das Beatles Complete hier rumliegen -
Auffallend ist, dass in sehr vielen Songs alternative Akkordvoicings benutzt werden, die in der Regel nur die höchsten vier Saiten beinhalten.
Oftmals wird dort auf einen evtl. Basston verzichtet, den dann Paul mit seinem Bass lieferte.
Das ganze gibt dem Gesamt-Gitarrensound wohl diesen "hellen" Klang, vermute ich.
 
Birkenschubser schrieb:
Also laut wiki heißt das erste Album Please please me, ansonsten kenne ich auch eher ihre Musik an sich. ^^
The Beatles - Wikipedia

Jap, das weiß ich auch *g*
Ich meinte, dass dieses Album (EDIT: Besser "Zusammenstellung") evtl. das ist, worauf Du dich vorhin bezogen hast..., aber egal :D
Birkenschubser schrieb:
Zum Gitarrensound:
Ich hab das Beatles Complete hier rumliegen -
Auffallend ist, dass in sehr vielen Songs alternative Akkordvoicings benutzt werden, die in der Regel nur die höchsten vier Saiten beinhalten.
Oftmals wird dort auf einen evtl. Basston verzichtet, den dann Paul mit seinem Bass lieferte.
Das ganze gibt dem Gesamt-Gitarrensound wohl diesen "hellen" Klang, vermute ich.

Vielen Dank auch für diesen Tipp :great:

Neulich habe ich von irgendeinem neuen "virtuellen Amp"`? / VST Instrument? / Plugin? gelesen, welches den Gitarren-SOUND (nicht spielweise) der Beatles sehr genau nachahmt.....
 
Man achte darauf, dass Songs wie Yesterday, Yellow Submarine, Michelle, In my life, Paperback Writer etc. alle auf den ersten beiden Alben der frühen 60er sind.

Yesterday = Help! Album 1965 (5. Studioalbum)
Yellow Submarine = Revolver Album 1966 (7. Studioalbum)
Michelle = Rubber Soul Album 1965 (6. Studioalbum)
In My Life = Rubber Soul Album 1965 (6. Studioalbum)
Paperback Writer = Single 1965/66?

Bei den Beatles ist schon ab 1965 der Schritt zu einer "anspruchsvollen" Beat-Band merkbar. Lennon war fasziniert von dem songwriting Dylans. Man fing an akustische Stücke zu schreiben (You've Got To Hide Your love Away) und Lieder mit ernsteren Themen.

Die Beatles spielten sehr viele ihrer Songs mit einer halbakustischen Gibson (wie eigendlich viele damalige Beat-Rock Bands)!!



Mich würde mal interessieren, was für euch den "typischen" Sound der 60er Jahre ausmacht!

Das ist schwer zu sagen. Fakt ist die 60er klingen verdammt ehrlich! Man revolutionierte den Rock mit relativ, zu heute gesehen, beschränkten Mitteln und schaffte eine musikalische Revolution die nie wieder erreicht wurde!


Für mich sind die 60er das beste was es an Musik gibt und wohl geben wird!!
 
Für mich sind die 60er das beste was es an Musik gibt und wohl geben wird!!
<vorläufig agree>



"Den" Beatles-Gesamtsound gibt es wohl nicht. Zuviel hat sich der individuelle Klangcharakter von Anfang zu Ende, aber auch von der Mitte bis zum Ende auf jedem einzelnen Album geändert.

Wenn es dir um den Sound geht mit dem sie zu Beginn bekannt wurden:
Simpler Text, sehr stimmlastiges Arrangement (sehr sehr oft vielstimmig, typischerweise Terz obendrauf oder untendrunter), selten bescheuerte Texte.
Der Gitarrensound ist merkwürdigerweise überhaupt nicht "gut", alleine klingt die Gitarre immer ziemlich scheisse (hat sich aber später noch ziemlich gesteigert, geb ich zu), wenig prägnant, etc. Sehr steriler Hall auch, und oft zuviele Höhen (wenn man jetzt den Gitarrensound für sich betrachtet).

Dafür sehr aktives Basspiel (gerade am Anfang oft nach dem typischen RocknRoll Ablauf, gut zu hören auf "I Saw Her Standing There")

Der Gesang ist im Vergleich zu später auch noch einen kleinen Tucken rotziger aufgenommen, immerhin hielt man sich für eine RocknRollBand :)
 
Essentiell: Tambourin ;)
 
  • jazz gitarren
  • mehrstimmigkeit
 
Ebenfalls vielen Dank für die weiteren Ideen und Meinungen ;-)
 
Hallo!
Obacht bei der Mehrstimmigkeit: die Beatles verwenden nicht nur recht simple Terzen, sondern ab und an auch mal Quinten oder Quarten, was es ein wenig verkompliziert. Viele der Gesangspassagen lassen sich recht leicht nachsingen, doch ab und an stolpert man über einen Ton, der nicht mehr ins "Terzen-drüber/drunter-Schema" paßt.

Wenn mich nicht alles täuscht: haben die verrückten Pilzköpfe in weiter fortgeschrittenen Werken nicht nur Akkordwechsel, sondern sogar Tonartenwechsel drin und die sind wirklich krass, bzw. halt toll ;-)

Da hier schon "The Beatles Complete" erwähnt wurde:
Ich habe diese Noten auch, mußte aber (einer der Schocks meiner Kindheit) feststellen, daß die Stücke anders notiert sind, als ich sie auf meinen Kassetten hören konnte. Ich habe die Noten seit Jahren nicht mehr rausgeholt, aber kann mir jemand sagen, wie die anders notiert sind? Oder haben die FabFour einfach ihre Instrumente anders gestimmt?
Was mir da aber auffällt (und das ist auch im Originalsound der Beatles so), daß sie verdammt viele Septakkorde oder Dominant-Septakkorde verwenden, was wohl zum "RocknRoll" paßt.
 
Also was definitiv den 60s Sound ausmacht sind Vox Verstärker!
Damals hatte fast jede Britische Band fast ausschlißlich Vox Amps.
Die Gitarristen hatten fast alle nen AC30/AC50 mit 2x12" oder 4x12" und die Bassisten und Keyboarder meistens die Vox Foundations mit nem AC50/AC100 mit 2x15" + 1x18".

Es wurden sehr viele Rickenbacker, Gretsch und Gibson ES Gitarren verwendet.
Bei den Bässen hatten fast alle den Mumpfsound der durch einen Höfner oder Gibson EB-2/Epiphone Rivoli und ner Vox Foundationanlage produziert wurde.
Außerdem wurde der Bass oft als tiefe Gitarrenstimme eingesetzt
Viele Keyboarder hatten die [SIZE=-1]Vox Continental Orgel die ebenfalls den typischen 60s Orgelsound erzeugt (House of the rising Sun.....).

Für mich sind die 60s ebenfalls die musiklaisch zweifelsohne beste Zeit!

Was den speziellen Sound der frühen Beatles ausmacht:
Einfache Liebes-Texte, Vox AC30, die offen und seltsam gegriffenen Akkorde und natürlich Paul und Johns einzigartige Stimmen:)
[/SIZE]
 
zu den 60ern gehört für mich als erstes McCartney und Jack Bruce und damit die beatles und cream(wenn auch erst ende des jahrzehnts).die beiden haben den sound ihrer bands meiner meinung nach damals in solche höhen getrieben,das war zuder zeit wirklich revolutionär.
McCartney's Basslinien sind so prägend für den sound der beatles gewesen,ich glaube,ohne ihn wären ihre stücke nur halb so gut.
und zu jack bruce, was er bei cream erreicht hat,ist eine lehre für alle bassisten.auch wenn cream nur knappe drei jahre zusammen waren,das hat völlig gereicht um etwas ganz großes zu schaffen.
und einen hab ich noch vergessen,den großen john entwistle.mannomann,da wird einem vom zuhören schwindelig.seine höhepunkte hatte er zwar in den 70er und 80er jahren,aber auch schon die 60er waren ganz groß für ihn.man höre sich nur mal die platte 'the who sell out' an.ein wahrer ohrenschmaus.john ist für mich der beste basser der welt.ich weiß,es gab noch sehr viele andere große anfänge in diesem jahrzehnt,aber als bassist konzentriet man sich halt auf diese.sry,wenns zu einseitig is:D ;)
 
Tag auch,

"Da hier schon "The Beatles Complete" erwähnt wurde:
Ich habe diese Noten auch, mußte aber (einer der Schocks meiner Kindheit) feststellen, daß die Stücke anders notiert sind, als ich sie auf meinen Kassetten hören konnte."

Wenn Du bisher tatsächlich nur den Vergleich zur Kassette hattest, könnte man behaupten es läge einfach an dem durchaus oft vorhandenem Problem der falschen, oder auch schwankenden(je nach bandlänge und Wiedergabefortschritt) Abspielgeschwindigkeit, welche sich ja dann auf die Tonfrequenz auswirkt.

Gruß, Bernd
 
Bei "Beatles Complete" sind einige Stücke nicht in der Originaltonart notiert. "Help" steht dort in G, im Original ist es in A (Vergleich mit CD). Ich vermute, dass die Versionen im Buch etwas vereinfacht wurden, damit sie leichter zu spielen sind.
 
Und nicht zu vergessen....der Sound und die Art des Schlagzeugspiels.....
Und bitte...keine Diskussion über Ringo Starr.....kann er Schlagzeug spielen oder nicht!!!
Sein Schlagzteugspiel wurde in den 60gern Millionenfach kopiert...
Das interessante daran ist, dass es oftmals nicht so komplex war wie es heute ist, sprich es wurde nicht jede Hand jder Fuß permanent eingesetzt! Oftmals ist evtl nur Snare und Bass-Drum oder Bassdrum und High-Head eingesetzt worden.
Auch außergewöhnliche Rythmen wie auf "tomorrow never knows" waren öfter zu hören!

Da die Beatles sich selbst als Rock 'n Roll band bezeichneten, sie auch aus diesem "Cover-Bereich" kamen, war ihre Musik zunächst Rock 'n Roll....aber....oft mit "einem" Instrument, das eben nicht den "gewöhnlichen" Rock 'n Roll, der ja aus dem Blues kam, spielte.
Oft war es der Baß der eben nicht die übliche Blues-Scale beibehielt, sondern ungewähnliche Dinge machte!

Der mehrstimmige Satzgesang Lennon/McCartney(/Harisson) trug sein übriges dazu bei!
Nicht zuletzt schafften die beiden Hauptkomponisten es immer wieder eine Melodie zu erfinden, die gänzlich aus dem bislang bekannten Blues-Schema abwich und den Stücken völlig neue Perspektiven gab!!!
 

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