70'er Jahre Rickenbacker Kopie - Magnete austauschen?

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CentaX
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Morgen,
ich hab ja hier schonmal was über meinen Bass geschrieben, nun hab ich wieder ein paar Fragen...
Ich habe einen Ibanez 2388, eine Kopie des Rickenbacker 4001 (Bj. '70-'73), wurde von '73 bis '76 gebaut.

Ich hab bis vor kurzem gedacht, der Bridge-Tonabnehmer wär kaputt - doch als ich den Bass neulich im Proberaum "stummschalten" wollte, hab ich gehört, dass da noch gaaanz leise Sound rauskommt. Etwas, was man auf meinem Billigamp gar nicht hören kann.
Da man zumindest bei Humbuckern den Magneten austauschen kann, stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob das auch bei dem (professionell durchgeführt) zu machen wäre, was in etwa gemacht werden müsste und ob man dann auch gleich den/die Magnete aus dem Neck Pickup austauschen lassen sollt (damit die Lautstärke in etwa gleich ist; der 1. Neck-Tonabnehmer wird wohl auch etwas an Lautstärke verloren haben), außerdem, was so etwas in etwa kosten könnte.

Wär natürlich schön, wenn es gehen würde - ein guter Tonabnehmer kostet schon locker 100€.
Ein Bild von den Tonabnehmern (bzw. sieht man nur einen richtig) hab ich mal hochgeladen, ist im Anhang.
 
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Hallo CentaX,

ich wette mal einen Kasten Bier (meiner Wahl), dass der Pickup nicht kaputt ist.
Da muss gar nix ersetzt werden ...

Wenn ich deinen Bass so sehe, wäre mein erster Ansatzpunkt der Toggle-Switch (Dreiwegschalter).
Wenn da der Kontakt im Laufe der Jahrzehnte korrodiert ist, kommt auch nur noch (über einen großen Widerstand) ein minimales Signal. Abhilfe könnte dann die Reinigung es Schalters mit WD40 oder besser Kontaktspray bringen.
Zweite Möglichkeit wäre das Volume Poti des Pickups. Da würde ich aber erst ansetzen, wenn der Schalter 100% ausgeschlossen werden kann.

Die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls meiner Meinung nach:
75% Dreiwegschalter
20% Poti
4% diverse Verkabelungsfehler
1% Pickup ...

Mit einem Multimeter sollte sich der Fehler schnell finden lassen; angefangen beim Schalter, der so oder so Kontaktspray vertragen kann.

Übrigens ein gaaaaanz toller Bass! :great:

Gruß
Andreas
 
Das wäre natürlich sehr schön. Dann fährt man wohl Dienstags einfach mal zum Gitarrenladen (wenn der Techniker da ist) und lässt den machen =)
Hab heut nochmal weitergeforscht, ist wohl ein '75er.
Die Regler sind auch alle etwas komisch ... Die beiden Volume Regler funktionieren, wobei der eine (unten) die Lautstärke gleichmäßig senkt, beim Unteren ist es nur "Ton oder kein Ton"... Und der obere Tone Regler funktioniert nicht, der untere schon. Weiß nicht, vielleicht hat der obere ja auch was mitm 2. Tonabnehmer zu tun und deswegen hör ich da keinen Unterschied...

Dann kann man ihn vielleicht auch endlich mal schätzen lassen und den einen Kratzer sowie ein "Loch" im Lack auf der Rückseite versiegeln lassen, damit ich da nicht irgendwann noch mehr löst.. Ich hab schon was von $600 bis 850 Pfund gelesen, allerdings in schlechterem Zustand. Und wenn da erstmal alles wieder einwandfrei funktioniert, kann man ja drüber nachdenken, sich ne Kopfplatte von nem originalen Rickenbacker zu besorgen, dann fällt der schonmal nicht mehr auf den ersten Blick als Kopie auf. Aber das hat noch ne Weile Zeit...

Bin schon gespannt, wie der wohl von innen aussieht, und vorallem - was sich so alles drin befindet, ich mein, in 35 Jahren ist bestimmt einiges durch die Klinkenbuchse gekommen xD

Vielen Dank schonmal, werd euch hier auf dem Laufenden halten.


Ach ja: Gibt es ne Möglichkeit, das Schlagbrett abzunehmen (Tonabnehmer ist ja "drauf"), ohne die Saiten zu entfernen? Will dem Hals nicht allzu viel zumuten wollen... und außerdem sind grade billige drauf, wäre schade drum.

MfG
CX
 
Hallo CX,

es KÖNNTE möglich sein, das Pickguard auch so abzunehmen.
Kommt drauf an, wie lang die Kabel innen drin sind. Da muss man vorsichtig probieren und ggf. die Saiten doch runter machen. Ansonsten: Schrauben ab, Duamenstütze runter, Pickguard vorsichtig anheben und versuchen es durch Drehung zwischen Halspickup (Hals) und Saiten hindurch zu drehen. Mit viel Feingefühl, damit man im E-Fach nichts abreißt.

Wenn Du keine Ahnung hast wirst Du dich evtl. wundern, wie wenig da drin ist. Vier Potis, Schalter, zwei Kondensatoren - das war's.

Der Techniker misst dann die Pickups durch (5 bis 15 k Ohm), misst den Schalter und schaut ihn sich an und auch die Potis und die Kondensatoren werden kurz geprüft.

Ach ja ...
Sollte etwas gewechselt werden: ALLE Originalteile mitgeben lassen und in eine Tüte (Frischhaltebeutel oder ähnliches) packen! Dein Bass hat einen hohen Sammlerwert - und da ist es wichtig bei einem späteren Verkauf alle Originalteile zu haben; selbst, wenn sie kaputt sind!

Gruß
Andreas
 
Ok, vielen Dank für deine Hilfe hier :)
Ich hab schon auf ebay gesehen, für was die Teile weggehen, Mechaniken für $150, schon der Toggle-Switch geht teuer weg. Den Unterschied zwischen Original- Rickenbacker und meinem Ibanez sieht man eh nicht :) Verkauft wird der aber trotzdem nicht.. Und ich möcht auch, dass der möglichst im Originalzustand bleibt oder ich wenigstens noch die Originalen Teile besitze.
(Ich kann auch stolz von mir behaupten, noch die Original Saiten zu haben, die beim Kauf drauf waren^^)
Hab ja inzwischen auch ne Gitarre (allerdings eine nur 3 Monate alte), die musst ich auch schonmal aufschrauben, weiß also in etwa, wie sowas dann von innen aussieht..

Ach ja, jetzt fällt mir das wieder ein ... Die aktuellen Saiten machen auch ein kleines Problem. Vorher (10€ Billigsaiten, 45-105, vom Gitarrenladen) klang der Bass wirklich voll auf meinem Verstärker (nur ein kleines Übungsding, Harley Benton HB-20B oder so), die neuen (DR Strings Lo Rider 40-100) klingen einfach nur leer und ohne Tieftonanteil - auf den Verstärkern im Proberaum klingen sie aber normal (das sind alles separate Topteile und Boxen - auf nem Laney Linebacker mit 200 Watt an ner 1x15" Box und nem Marshall Valvestate 100 [eigl Gitarrenverstärker] an ner 4x12 Gitarrenbox jedenfalls)
Mich wundert das, weil ich bei meinem Verstärker die Tiefen voll aufdrehen musste und den Rest komplett runter. Mit den alten Saiten war das halt anders - die waren aber auch komplett anders aufgebaut, die DR sind steifer (was mich nicht stört), und im Gegensatz zu der 105'er Saite des billigen Satzes hatte ich bei der 100'er schon Probleme, die durch die Bridge zu kriegen, war wirklich knapp.

Ok, ich glaub, das wars nun aber wirklich mit Fragen :) Ich schreib dann wohl hoffentlich nächsten Dienstag hier rein, wenn es schon in der Woche klappt.

MfG
CX
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist zwar eigentlich offtopic, aber wo hast du den Bass erstanden? Ich finde, die alten Japan Kopien sind echt ne feine Sache. Leider sieht man nur selten welche...
 
Ist zwar eigentlich offtopic, aber wo hast du den Bass erstanden? Ich finde, die alten Japan Kopien sind echt ne feine Sache. Leider sieht man nur selten welche...

Das hab ich meiner Mutter zu verdanken...
Sie hat ihn '78 in nem Gitarrenladen hier in Berlin gekauft. Bis Juni stand er im Keller, dann hab ich ihn entdeckt und hatte wirklich nur noch Stielaugen - wollte da schon selber anfangen, Gitarre zu spielen. Lustig ist, dass der auch schon neben meiner Kinderkrippe stand, ein paar Tage, nachdem ich geboren wurde (neulich VHS-Kassetten überspielt :D) und ich als Kind auch schonmal drauf "gespielt" haben soll. Wir sind die Zweitbesitzer des Basses, meine Mutter hat ihn damals wenig gebraucht für 680 DM erstanden. Die letzten 20-25 Jahre wurde er jedoch kaum noch gespielt und stand nur in Kellern (2 verschiedene warens :p) an der Wand, inzwischen ist der Hals aber wieder normal, spielte sich anfangs etwas schwierig, da er sich wohl verzogen hatte.
Das hilft dir jetzt wohl nicht sehr viel weiter, wünsch dir aber viel Glück beim Finden :)

MfG
CX

e: Zum Gitarrenladen gehts wohl doch erst am 26. ... :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, ich hab nicht immer so viel Glück.
Komm grad vom Gitarrenladen ... Dreiwegschalter okay, Potis ok, Verkabelung allgemein okay. Wird wohl der Pickup nicht mehr richtig funktionieren...
Vermutlich "fehlen dem ein paar Windungen", man kann ihn aber auch angeblich neu winden lassen, er meinte, beim Richtigen würde das dann so 70-80€ kosten. Werd ich wohl bald machen lassen, dann hab ich auch noch den Originalsound. Kann euch auch weiterhin noch auf dem Laufenden halten..
 
Tja, ich hab nicht immer so viel Glück.
Komm grad vom Gitarrenladen ... Dreiwegschalter okay, Potis ok, Verkabelung allgemein okay. Wird wohl der Pickup nicht mehr richtig funktionieren...
Vermutlich "fehlen dem ein paar Windungen", man kann ihn aber auch angeblich neu winden lassen, er meinte, beim Richtigen würde das dann so 70-80€ kosten. Werd ich wohl bald machen lassen, dann hab ich auch noch den Originalsound. Kann euch auch weiterhin noch auf dem Laufenden halten..
Ich habe eher den Eindruck, dem Werkstattmenschen fehlen ein paar Windungen...

Ich habe in meiner Elektromaschinenbauerlehre etliche Gitarrentonabnehmer für Freunde neu- oder umgewickelt, da das mit den dortigen Wickelmaschinen deutlich einfacher ging als von Hand. Einem Tonabnehmer, der mal funktioniert hat, können nicht plötzlich 'ein paar Windungen fehlen'. Wo sollen die denn hingegangen sein, das ist doch keine Schlingpflanze..:confused:

Wenn da noch ein leises Signal zu hören ist, ist irgendwo der Signalweg unterbrochen, bzw hochohmig, was einer Unterbrechung nahe kommt. Üblicherweise ist der Fehler dann in schlechten Kontakten der Schalt- und Regelperipherie zu suchen, es kann aber auch in seltenen Fällen sein, daß im Tonabnehmer selbst ein Lötanschluß schlechte Verbindung hat. Neu wickeln lassen muß man einen Tonabnehmer nur
  • wenn man zB im Zuge einer Umrüstung auf Aktivelektronik niederohmige Tonabnehmer haben will
  • wenn er nachweislich unterbrochen oder irreparabel höherohmig als angegeben ist
  • wenn er mechanisch beschädigt ist, was aber im Prinzip dem vorigen Punkt gleichkommt
Der einfachste Weg, die Funktion eines Tonabnehmers zu überprüfen ist, ihn direkt mit einem angelöteten Kabel an den Verstärker anzuschließen. Wenn er da funktioniert, liegt das Problem irgendwo in der restlichen Schaltung.
 
Ich denke aber auch, dass er das mit dem unterbrochenen Signalweg meinte.
Beim nächsten Techniker lass ich den auch nochmal das volle Programm machen, evtl. hat der andere auch nur was übersehen, wär ja möglich.

Nächste Woche bin ich dann wohl bei dem anderen (hat auch nen ganz guten Ruf), mal schaun, was der dazu sagt. Der letzte hat auch nur 5€ genommen und da war auch noch das Festdrehen einer Schraube mit drin (die ich partout nicht festkriegen konnte^^). Viel Ahnung von alten Instrumenten scheint er aber nicht zu haben, er wollte erst noch ne "Abdeckung" haben, bis ich ihm erklärt hab, dass man mit den Schrauben die Filzplatte hoch- und runterdreht. Auch die Saitenhöhe konnt er nicht verstellen ... "lässt sich nicht weiter runterdrehen" .. Naja, dann hätt ich das Stück (da laufen alle Saiten rüber) vielleicht komplett abgeschraubt und die einzeln runtergedreht, muss ja irgendwie gehen. Aber gut, lass ich dann einfach beim Anderen machen. Man wohnt ja zum Glück in Berlin, wo es einige Gitarrenläden in der Umgebung gibt...
 
Update: Bass ist jetzt bei Guitarnotdienst.de, Tonabnehmer hatte noch 2kOhm oder so -> kaputt. Wenn er repariert werden kann, krieg ich den Bass morgen wieder, ansonsten wirds wohl erst in einer Woche was, wenn er neu gewickelt wurde.
Auf dem Abholschein steht Kostenvoranschlag: 80€, er hat mir jedoch gesagt, das Wickeln lassen würde "nur" ca. 50-60 Euro kosten.
Ein Kabel drin war außerdem nicht original, ist ihm sofort aufgefallen :D Das vom Toggle-Switch zum unteren Volume- Regler. Da wir nie was dran gemacht haben, muss das der Vorbesitzern Mitte der 70'er gemacht haben... Hoff nur, der hat nicht noch mehr verändert.

Meld mich dann wohl nochmal, wenn er repariert ist. :) (oder eben nicht :p)
 
*Meld*

Ging doch sehr viel schneller, als ich dachte. Tonabnehmer wurde repariert (drin war wohl irgendwas gebrochen - ich war beim Abholen nicht dabei, da Mudda nur 2km entfernt von arbeitet und ich ne Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln hätte fahren müssen, war wenigstens beim Hinbringen dabei :D)
70€ hat der Spaß gekostet, dafür ist halt wirklich noch alles (bis auf das eine Kabel und Lötzinn :) ) original.

Ich fand den Sound von dem schon auf dem Neck Tonabnehmer wirklich gut ... aber jetzt ... :eek: Ich hab geheult vor Glück, als ich den das erste mal mit beiden Tonabnehmern gespielt habe :D Der hört sich so verdammt gut an, gar kein Vergleich zu allem, was ich bisher gehört habe ... Auch vorher youtube Videos von Rickenbackern geguckt (ok, die Quali ist nicht so berauschend, aber fürn Eindruck reichts), mein Ibanez hier hat aber alles übertroffen, was ich mir dadurch erhofft habe. Wenn ich mir irgendwann einen zweiten Bass kaufe, werd ich garantiert erst einmal über den Klang enttäuscht sein :D

Ok, ich bedanke mich nochmal herzlichst für die Hilfe, jetzt bin ich hier aber wirklich fertig, sollte nichts mehr kommen. :)
 
Danke auch an Dich, für deinen Bericht! :great:

Das Wichtigste ist, dass man mit seinem Bass zufrieden ist - und das scheint bei Dir der Fall zu sein. So ein alter Ibanez ist es auch wert, wiederhergestellt zu werden. Und je weniger dabei an der alten Substanz verändert wird, desto besser.

Viel Spaß mit deinem Schätzchen!
Andreas
 
Na dann herzlichen Glückwunsch! Für den Kurs kann man nicht meckern, wenn hinterher ein funktionierender Bass und ein glücklicher Besitzer dabei rauskommen! ;)
 

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