Rhodes Einstellungen, Wartung, Reperaturen, eure Tips und Erfahrungen

  • Ersteller groovejazz
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Aloha .-)

Danke für die Blumen !

Ich meine den YT-Link gleich im ersten Post...

Ich habe keinen Laden in dem Sinne, es gibt eine Werkstatt .-)

Ich würde NICHT pauschal alle Grommets tauschen, denn die VV-Grommets z.B. sind für einige Lagen für meinen Geschmack zu weich, daher leidet das Sustain meist etwas. Zunächst würde ich nur an den Tönen Grommets tauschen, die wirlich Probleme machen....

Edit: Seitliches Spiel der Tonesbars: Ist bei Mk2 normal (war aber bestimmt nicht so gedacht), da die Schrauben zu dünn sind. Kurzes Sustain muß aber nicht zwingend an den Grommets liegen: Einpressung des Tines hat sich gelockert, Tine wurde schon mal getauscht und zu lose angezogen, Haarriss im Tine etc..)

Wenn Du selber etwas 'schrauben' willst würde ich auch zunächst mal zölliges Werkzeug besorgen (1/4" für die Pickups (ausser Du hast ein Mk2, wo zusätzlich zum Sechskant auch Kreuzschlitz in den Schrauben ist) und 5/16" für die Tine-Schrauben).


Jenzz
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem MK III waren zur Justierung der Strikeline schon weitere Löcher dort, wo die Harp auf dem Harp Support festgeschraubt wird. (Rot eingekreist). Ich brauchte nur die Harp entsprechend verschieben, die Schraube am grünen Pfeil neu in den Harp Support reinschrauben, die Harp-Befestigungsschrauben passten ind die neuen Löcher, fertig. :) Komischerweise hatte der Vorbesitzer das nicht gemacht. Haben die bei den späteren Modellen (meins ist Feb 81) die zusätzlichen Löcher schon ab Werk gehabt?

Rhodes Strikeline.JPG


Klingen tut das ganze so: https://www.musiker-board.de/threads/crystal-silence-chick-corea.597995/

Viele Grüße,
McCoy
 
Moin .-)

Späte Mk1 und dann Mk2 haben alle diese Löcher. Die Langlöcher gab es früher nicht. Die Lochmuster links und rechts sind ja auch beide gleich, ist das selbe Bauteil für beiden Seiten, nur umgedreht.

Jenzz
 
Rhodes Mark II 73, Bj 41/80 [...] Was mich am meisten stört: schlechtes Dynamikverhalten. Vor allem im Diskant ist die Spanne zwischen pp un ff minimal.
Was mir da so spontan einfällt: ein Freund von mir hat auch ein 1980er MK II, und das unterscheidet sich von meinem 78er MK I in seinem typischen Anschlag. Beim MK I: nach unten hin tendenziell etwas matschig, beim MK II: durchgängig Tischplatte.

@Jenzz könnte das besser erklären als ich - nach meinem Eindruck überträgt sich die Kraft von der Taste anders auf den Hammer, und zwar durch das kleine zusätzliche Filzplättchen, das man hier (das scheint mir ein Schnitt durch die MK-II-Mechanik zu sein) links auf dem "Key pedestal felt" (27) sehen kann, wo der Hammer aufliegt:
fig2-1.gif

Dieses kleine Filzhöckerchen fehlt bei meinem MK I.

Mir kommt das MK II (jedenfalls das, das ich kenne) in Sachen Reaktion auf Anschlagsdynamik deutlich zäher vor als das MK I: egal was ich auf dem MK II mache - viel passiert nicht. (Es klingt auch bei weitem nicht so funkig - egal, wie man die Tines zu den PUs einstellt -, eher nett-glockig-unflexibel.) Die besagte Tischplatte kostet zwar weniger Kraft, aber man bekommt dafür auch nicht so viel zurück. Ehrliche Arbeit zahlt sich also auch hier aus :D.

einige nebeneinanderliegende Tasten E56, F57, F#58, G59 klingen stumpf mit wenig Sustain obwohl sie gleich justiert sind wie andere Töne. [...] Das liegt vermutlich an einem sterbenden Pickup oder der Tine.
Letzteres würde ich auch vermuten. Als ich meins 1997 (für 700 Mark, also ca. 350 Ocken :hi5: ) gekauft habe, steckten da auch einige tote Tines drin. Bei einem toten PU ist der Ton deutlich leiser - nach meiner Erinnerung kann man es testen, wenn man das blanke Metallstück auf dem PU mit einem Schraubenzieher berührt: Knackt es laut im Lautsprecher, genauso wie bei intakten Tönen? Wenn ja, ist der PU in Ordnung, und es dürfte an der Tine liegen.

@Jenzz hat mich - bevor er mein Rhodes dann vor ein paar jahren mal rundumverarztet hat (der besagte MK-II-Spieler ist übrigens jedesmal, wenn er auf meinem spielt, immer noch beeindruckt, wie gut das geworden ist :great: ) - mal aufgeklärt, daß es beim Spulendraht der PUs eine Art Korrosions-Sollbruchstelle gab. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe - ist über 10 Jahre her. Die hab ich damals bei einem PU dann mal hemdsärmelig mit einem Stück Draht geflickt.
Aber ich würde, wie gesagt, vermuten, daß es eine tote Tine ist.

Tolex ist an einigen Stellen eingerissen oder fehlt ganz. [...] Ich würde das vermutlich erst mal an punktuell Flicken und nicht komplett neu beziehen.
Die Design-Alternative: es hat auch mal Rhodes-Pianos gegeben, die von ihren Vorbesitzern mit grell-großgeblümtem 70er-Jahre-Stoff bezogen wurden. :rofl:
Schöne Grüße übrigens in meine alte Wahl-Zweit-Heimat Karlsruhe :m_piano1:
Michael
 
... mal aufgeklärt, daß es beim Spulendraht der PUs eine Art Korrosions-Sollbruchstelle gab. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe - ist über 10 Jahre her. Die hab ich damals bei einem PU dann mal hemdsärmelig mit einem Stück Draht geflickt.

Genau. Die Spulenenden liegen teilweise offen. Das führt zu Korrosion und irgendwann zum Bruch des Drahts. Wenn der Pickup noch intakt ist, aber eben diese Bruchstelle aufweist (oft erkennt man bläuliche Ablagerungen an den Lötstiften), hilft Plastik 70 zur Versiegelung. Hatte der Jenzz schonmal in einem anderen Thread erwähnt. :)
 
Moin .-)

Der Vergleich Mk1 vs. Mk2 Tastatur hinkt sowie so völlig... Denn beim Mk1 selber gibt es schon 6 verschieden Varianten. Es kommt also immer drauf an, mit was man da genau vergleicht.

Die Stärke des Pedestal-Filz (Bauteile 27) variiert sehr, haben hat verbaut, was gerade da war... Kann 0,9mm, aber auch mal 1,6mm sein... Daher dann 'Tischplatte' oder 'Teig'.. .-)


Jenzz
 
Super! jetzt wirds interessant, tolle Beiträge!!!
 
Ich meinte "The Dolphin" :)

Aber vermutlich ist es ja auf dem ganzen Album das gleiche Rhodes.
 
@McCoy : sehr schöne gespielte Aufnahme von Crystal Silence. Rhodes klingt super! Kompliment für beides. Am Rhodes hast du ganz schön viel dran geschraubt oder?
@FantomXR : The Dolphin ist ne Hammer schöne Nummer. Nicht ganz einfach zu spielen. Sollte ich mal wieder bei einer der nächsten Sessions vorschlagen :)
 
Kompliment für beides.
:)

Am Rhodes hast du ganz schön viel dran geschraubt oder?
Als ich das Rhodes vor ca. 10 Jahren gekauft habe, ging es erst mal nicht. Ich hatte zwar schon mal bei einem geliehenen Rhodes Stimmung und Intonation eingestellt (kuriose Geschichte: Das gehörte einem Pianisten aus Kirgisien, der irgendwann ausreisen mußte und sein Rhodes bei mir unterstellte. Nach zwei Jahren kam ein Anruf, daß ich das Rhodes bei einem bestimmten Typen auf einen LKW laden sollte, der es nach Kirgisien bringen würde. Das kam dann auch tatsächlich dort auf dem Landweg dort an :eek:). Beim Rhodes von Sebi (Reamonn) habe ich Stimmung und Intonation auch mal gemacht (meine Stimmung müßte AFAIK auf dem Album Dream No. 7 zu hören sein). Aber richtig tief war ich in der Materie nicht drin. Mein Rhodes ist ja ein MKIII ek-10, hat also neben dem normalen Rhodes-Sound noch diesen Synth/Analogorgel-Sound, den ich mit dem Rhodes-Klang mischen kann. Und deshalb sind da noch ein paar Platinen drin, die andere Rhodes nicht haben:

DSCF1068.JPG


DSCF1070.JPG


Mit Hilfe des Analogorgelforums, wo u.a. auch happyfreddy geholfen hat, der yahoo-group rhodestech und dem alten rhodesforum habe ich mich dann in die Materie einarbeiten habe, Fehler geortet und unzählige kalte Lötstellen nachgelötet. Diese oben sichtbaren Flachbandkabel mußten z.B. alle getauscht werden. Der erste Versuch war ganz und gar nicht zielführend: :ugly:

DSCF1139b.JPG


DSCF1140.JPG

dafür aber der zweite: Computerflachbandkabel mit doppelt so vielen Adern als ursprünglich.

DSCF2024.JPG


Außerdem habe ich 3 Pickups neu gewickelt (mit leerer Klopapierrolle und Heimwerker :D)

6 rewinding pickup from tioletpaperroll.JPG


5 rewinding pickup.JPG


Dämpfer gebogen:

DSCF1077.JPG


defekte ICs ersetzt (4. von unten):

DSCF2028.JPG


und im Grunde das ganze Instrument einmal komplett auseinander und wieder zusammengebaut:

DSCF1063.JPG


DSCF1064.JPG


Und natürlich: Strikeline geändert, Escapement eingestellt, immer wieder intoniert und gestimmt, die Abständer der Pickups zu den Tines eingestellt etc. Ich habe von dem Instrument wirklich jedes einzelne Teil in der Hand gehabt, ich weiß relativ genau, was warum wie funktioniert, und ich glaube, man entwickelt eine andere Beziehung zu seinem Instrument und spielt anders, wenn man das getan hat.

Als wir mit storl & friends das CD-Release Konzert hatten, hatte ich 1/2 h vor Konzertbeginn einen Totalausfall: es kam kein Ton mehr.:fear: Ich habe schnell alles geöffnet und festgestellt, daß ein Wackelkontakt schuld war. Ich konnte das dann auf die Schnelle irgendwie hinbiegen, wußte aber, daß niemand das Harp-Cover berühren durfte, damit der Wackler nicht wieder auftritt. Der Gitarrist hat dann im Konzert immer fleißig seine Ansagenzettel auf meinem Harpcover abgelegt.:igitt: Ich bin tausend Tode gestorben bei dem Auftritt, aber es hat durchgehalten. Zu Hause habe ich das dann auch noch gelötet, und seitdem ist nichts mehr. Das Ding funktioniert einfach, wie es soll, und das schon seit 8 Jahren. :great: Und das Instrument ist regelmäßig auf der Bühne!

Zum Glück habe ich damals die ganzen Fotos gemacht ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Moin .-)

Glückwunsch, Du bist sicher einer der Wenigen, die ein funktionierendes Mk III Exemplar haben... Ist aber auch kein Wunder bei der abenteuerlichen Schaltungskonzeption. Allein schon die 'magnetische' Trennung der einzelnen Pickups, um das Übersprechen in Nachbarpickups zu verhindern...

Jenzz
 

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