Abgebrochene Holzschrauben bei Stimmmechanik

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Hallo da,

ich bringe gerade einen etwas schrottigen Bass in amateurhafter DIY-Manier wieder auf Vordermann und stieß heute auf ein größeres Problem (für mich jedenfalls ;)).
Und zwar sind die 4 Stimmmechaniken durch jeweils drei Schrauben auf der Rückseite des Kopfes fixiert. Ein paar dieser Holzschrauben fehlten, aber selbst durch nur 2 der 3 Schrauben scheinen die einzelnen Mechaniken relativ fest zu sein... was sich bei aufgezogenen Saiten natürlich nochmal ändern kann (daher werde ich noch die fehlenden Schrauben dazukaufen).

Gerade bei der Mechanik der E-Saite allerdings sind in 2 der 3 Löcher Reste von abgebrochenen Holzschrauben!? Letztendlich kann ich hier also nur eine Schraube festziehen, was - vor allem wenn mal die E-Saite drauf ist - gar nicht stabil sein kann.
Daher stellt sich mir nun die Frage: was würdet Ihr hier tun? Mir kamen spontan zwei Dinge in den Kopf:

(1) Mit einem dünnen Bohrer die Reste der kaputten Holzschrauben "wegbohren". Problem: greifen neue Holzschrauben in diesem aufgebohrten Loch dann überhaupt noch?? (Gewindeschneider für Holz gibt's ja wahrscheinlich nicht)

(2) Die ganze Mechanik um einen kleinen Winkel drehen und 3 neue Löcher in den Kopf machen. Problem: sieht doof aus und ich kann nicht beurteilen, was ein paar neue Löcher bzw. deren Nähe zu den alten für die Gesamtstabilität des Kopfes bedeuten. :(

Nun denn, was würdet Ihr tun, habt Ihr bessere Vorschläge?
Dankeschön schon mal im Voraus. :)
 
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Die Reste gucken warscheinlich nicht mehr oben raus, oder? Dann könnte man versuchen mit ner guten Zange daran zu drehen.

Ansonsten erscheinnt mir das "ausbohren" auch die einzige Möglichkeit, wenn das Loch was größer wird könnte man da ja ev. Zahnstocher/anderes Holz reinstecken und gut mit Sekundenkleber verkleben.

Oder alle Mechaniken drehen, nicht nur eine ;)

Und Gewindeschneider für Holz gibt es nicht, das machen die Schrauben schon selber, ist ja nicht so hart das Holz ;)

Ansonsten denke ich, dass das nicht soo das Problem ist, da die Mechaniken ja nicht nur durch diese drei Schrauben gehalten werden, die dienen warscheinlich nur dazu, das sich die Mechanik nicht verdreht. Der Saitenzug wird dadurch aufgefangen, dass die Mechaniken ja in der Kopfplatte sitzen bzw. durch sie durch gehen.
 
"Ausbohren" geht nicht, man würde nur das Holz um das Metall kaputtfräsen, weil der Bohrer sich immer am Schraubenrest verhakt. Für einen sog. Linksausdreher sind die Schraubenreste garantiert zu klein. Großflächig Holz wegnehmen kommt natürlich auch nicht in Frage.
Ich würd die alten Löcher so gut es verschließen und um 30° verdreht neu bohren. bzw Mechaniken mit anderer Befestigung verwenden. Bleibt die Frage, ob sich das lohnt.
 
Doch, das mit dem Ausbohren hat bei mir jedenfalls funktioniert, war sogar an derselben Stelle. Diese Schrauben sind normalerweise aus einem recht weichen Material, was das bohren erleichtert.
Um die Erfolgschancen zu steigern, empfieht es sich die Aktion mit einer Ständerbohrmaschine durchzuführen und nur gaaanz langsam und vorsichtig Druck auszuüben.
Der Bohrerdurchmesser sollte etwas größer als die Schraube sein. Das entstandene Loch wird nachher mit einem Holzdübel verschlossen, in welchen die neue Schraube eingeschraubt werden kann.

Wenn wir schon bei den neuen Schrauben sind, bitte darauf achten welche aus vernünftigem Material zu nehmen. Bei den letzten die ich hatte, sind die Köpfe beim Eindrehen von Hand abgerissen...absolut ärgerlich...
 
Und auch diese kleinen Schräubchen vorbohren. Seh ich immer wieder das die einfach nur reingewürgt werden und dabei abreissen, verlaufen etc.
 
Danke für die Tipps, hab's nun wie folgt erledigt...

Statt die alten Schraubenreste auszubohren, habe ich einfach in die Metall-Mechanik und den Kopf neue Löcher gebohrt. Somit konnte ich's vermeiden, die Mechanik um einen bestimmten Winkel drehen zu müssen (was in der Folge etwas doof aussähe).
Die Abstände zu den alten Löchern waren dabei knapp 2 mm, die kleinen Schräubchen hab ich dann auch vorgebohrt (wie von Knuster erwähnt). Von vorne sieht man letztendlich keinen Unterschied, aber bei genauerer Betrachtung fällt natürlich auf, dass die Stimmmechaniken unterschiedlich verschraubt sind. Whatever... ;)

Zum Glück steht mir hier 'ne tolle Werkstatt samt fähigem Techniker zur Verfügung. :)
 
Jetzt ist es zwar zu spät, aber es gibt da schon Möglichkeiten. Daher nur noch der Form halber...

Für den Modellbau gibt es winzige Topfbohrer oder Lochsägen. Davon wählt man eine, die gerade so groß ist, daß sie über den Schaft der Schraube paßt. Ich glaube, im Zubehör für Dremel Minidrill auch schonmal sowas gesehen zu haben. Der Zentrierbohrer muß für die Aktion allerdings entnommen werden und aus der Hand ist das auch kaum möglich.
Wenn man Beziehungen zu einem Krankenhaus hat, kann man alternativ auch gelegentlich für deren Zwecke verbrauchte Hohlfräsen bekommen, die für die Knochenchirurgie verwendet werden. Die haben auch etwa den passenden Durchmesser. Ich hab mal eine ganze Schachtel unterschiedlicher Fräsen aus dem Bereich bekommen.

Mit so einem Werkzeug läßt sich ein wenige mm tiefer Rand rings um den abgebrochenen Schaft fräsen, so daß man ein Ausdrehwerkzeug ansetzen kann (im einfachsten Fall eine Spitzzange). Nach dem Ausdrehen muß der alte Schraubenkanal natürlich zu einem zylindrischen Sacklock ausgebohrt und mit Hartholz verdübelt werden.
 

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