Abwechslung beim ZĂ€hlen vs. Abwechslung beim Spielen

G
Gast 282540
Guest
Vor einer Weile hatte ich mir eine Kurznotation fĂŒr „I Love Rock ‚n‘ Roll“ geschrieben, die ich komplett in 4/4 hatte. Habe ich dann so in den Schlagzeugunterricht mitgenommen und mein Lehrer mir seine Kurznotation fĂŒr dasselbe Lied gezeigt, die auch ein paar 3/4 und 1/2 Takte hatte. Wesentlicher Unterschied bestand darin, dass in meiner Variante je nach Passage die Bass von 1/1+ und 3/3+ auf 2/2+ und 4/4+ wanderte und wieder zurĂŒck, wĂ€hrend in seiner Variante die Bass durchgehend nur auf 1/1+ und 3/3+ war.

Sicherlich ist das auch Typ und LiedabhĂ€ngig und geht in der Form vermutlich bei komplexeren Liedern auch nicht so. Raushauen können einen natĂŒrlich sowohl Abwechslung beim ZĂ€hlen als auch beim Spielen und geĂŒbt werden muss ja sowieso beides.

Trotzdem wĂŒrde mich mal interessieren, ob es da Tendenzen gibt welche Variante mehr Leute bevorzugen. Durchgehendes ZĂ€hlen von 4/4 mit Bassvariationen oder Bass gleichbleibend, dafĂŒr Verschiebungen beim ZĂ€hlen.
 
Eigenschaft
 
Bei dem Song mĂŒsstest du schon in unterschiedlichen Metren zĂ€hlen/notieren (also entsprechend mal nen 3/4 oder 2/4 einfĂŒgen am Ende eines Durchgangs, hab's nicht mehr im Detail im Kopf).
Sonst ergeben die Sinnabschnitte und Taktbeginne auch ĂŒberhaupt keinen Sinn. Hast du ja auch festgestellt anhand der "wandernden" Bassdrum - die Snare wĂŒrde ja entsprechend auch mitwandern. Rein logisch wĂ€r das Quark.

Denke auch mal dass es fĂŒr dich leichter ist eine Form zu zĂ€hlen indem du z.B. 4+4+4+3 zĂ€hlst (fĂŒr Taktarten) und dann eben eine klare eins des neuen Durchlaufs hast.
 
Wir machen auch einen Song mit 4/4 und dazwischen 5/4 + 3/4 + 5/4 + 3/4 + 4/4

Bruno Mars mit "24K Magic".

Mann könnte die 5+3er auch als 4er zÀhlen, dann triffst Du aber mit der BD nicht mehr die 1 der anderen Instrumentalisten.

Anderes Beispiel: Peter Gabriel mit Solsbury Hill. Ist in weiten Teilen ein 7er.

Die Betonungen drehen aber von 4+3 auf 3+4 und umgekehrt.

Da muss man leider die Ar***backen zusammenkneifen und die ĂŒbergeordnete Struktur lernen. Hat man die geschnallt, spielt sich ein Song dann immer flĂŒssiger.
 
Vielen Dank fĂŒr die Antworten.

Es ging mir aber in erster Linie darum zu fragen, ob jemand sagt ich wĂŒrde lieber die Variationen beim Spielen als beim ZĂ€hlen nehmen.

Ich zum Bsp. hatte lange Zeit im Leben eine ausgeprĂ€gte Sprechhemmung, wĂ€hrend mir Bassvariationen warum auch immer leichter als alles andere am schlagzeug fallen. Daher dachte ich erst die 4/4 Variante, das ich da konstant bleiben kann wĂŒrde mir leichter fallen, wĂ€hrend ich bei den Verschiebungen der Bass nicht so das Problem sah. Solche GrĂŒnde halt, wo jemand sagt, das eine fĂ€llt mir leichter als das andere, so rein persönlich.

Ich wollte ursprĂŒnglich beide Varianten beim Spielen vergleichen, hatte mich dann aber aus ZeitgrĂŒnden nur fĂŒr die Variante meines Schlagzeuglehrers entschieden. Fand auch das, das sehr angenehm zum Spielen war so. Hatte auch seine Variante genommen, weil da nur Zahlen drauf standen, ich habe immer noch die Neigung sehr ausfĂŒhrliche Notizen zu machen. FĂŒhlte mich dabei aber weit weniger am Blatt klebend.

Er meinte auch, von der Notation her ginge beides, aber ob das dann auch mit / bei den anderen Instrumenten ein Problem geben könnte hatte ich mich auch gefragt.

Ich glaube bei Judgement Day von Whitesnake gibt es auch solche Variationen


So etwa stand das auch in der Notation meines Schlagzeuglehrers.
 
Also im Endeffekt zÀhlt unterm Strich, wie du damit zurecht kommst. FÀllt dir das 4/4-DurchzÀhlen leichter: Go for it.
Ich wollte nur beschreiben, dass das rein in der Theorie falsch wĂ€re, da Sinnabschnitte so eben verschoben werden wĂŒrden.

Letztendlich ist es ja auch eine schöne Übung mal Rauszuhören wo in der Abfolge der kĂŒrzere Takt liegt :)
 
Solange es nur um Dich geht, ist das Koordinatensystem, das Du benutzt, egal: Hauptsache, Du kommst ans Ziel.

Wie hatten in der Banf schon rhytmisch schrĂ€ge StĂŒcke, wo wir uns auf eine gemeinsame ZĂ€hlweise geeinigt haben - beispielsweise bei Pausen, um gmeinsam auf der 1 wieder einzusetzen.
Normalerweise macht das aber jede/r fĂŒr sich aus.

Mein rhytmisches Empfinden oder mrine Orientierung ist such anders, je nachdem, ob ich Gitarre oder drums spiele. Bei der Gitarre habe ich normalerweise lÀngere Bögen (mehr Takte, die eine Einheit bilden) - bei den drums orientierte ich mich eher an Fussmaschiene und snear, manchmal aber auch an Hihat oder Becken.

Wenn ich bei einem "schrĂ€gen" Rhytmus am Anfang stehe und ich ihn erst msl "packen" will, teile ich ihn in kleinere Einheiten ein. Simples Beispiel: Take 5 habe ich - wie es manchmal auch empfohlen wird - in einen 2/4 und einen 3/4 aufgeteilt. Das geht auch, ist aber bzw. empfinde ich als KrĂŒcke - es ist rin 5/4 und er fließt schöner und eingĂ€ngiger, wenn ich ihn in dieser Einheit auffasse und spiele. Genauso wie money (7/4) von Pink Floyd oder Salisbury Hill (7/4 plus ein paar andere parts) von Peter Gabriel.
Bei komplexen Sachen von z.B. Tool (die ich allerdings nicht nachspiele), wĂŒrde es mich mit Sicherheit komplett aus der Kurve tragen, wenn ich die nicht erst in kleinere Einheiten zerhacken wĂŒrde, um ĂŒberhaupt einen Einstieg zu finden ...

x-Riff
 

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