Across the Sun / Pestilence & Rapture / 2009 / CD

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Interpret: Across The Sun
Album: Pestilence & Rapture EP
Release: 29. September 2009
Myspace: myspace.com/acrossthesun
Genre: Melodischer Metalcore
Label: Authentik Ink
Gesamtlaufzeit: 27:01

Tracklist
1. May Silence Keep You
2. The Ardent Optimist
3. Angelic Deception
4. Farewell the Favored
5. The Illusionist
6. Pestilence & Rapture

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Across the Sun ist ein 5-köpfige Metal-Band aus Irgendwo - der Herkunftsort lässt sich leider nirgends erfahren. Sie besteht aus Brandon Davis (Vocals), Alan Ashcraft (Drums), Shane "The Brain" Murray (Keys), Colin St. Claire (Bass) und Sam Hafer (Gitarren). Auf ihrer MySpace-Seite betiteln sie sich selbst als " (...) hardes working Band of the Northwest". Sie standen schon auf der Bühne mit Bekanntheiten wie As I Lay Dying, August Burns Red, Haste The Day, The Acacia Strain, Winds Of Plague, Parkway Drive, Darkest Hour, Born Of Osiris, After The Burial, Misery Signals, I See Stars, For The Fallen Dreams und noch einigen anderen. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen, als ich ein wenig auf MySpace Metal rumsurfte - Ich habe einen Song gehört und gleich zugeschlagen!

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DAS HÖREN
"May Silence Keep You" ist ein solider Intro-Song. Harte Parts mit netten Riffs und einem relativ guten Drumming wechseln sich mit durchschnittlichen Breakdowns und einigen ruhigeren Passagen ab, in denen Brandon Davis cleane Stimme sehr gut zur Geltung kommt - Er klingt wie Howard Jones (KSE), nur wesentlich dynamischer. Seine Shouts sind gut, zwar nicht überragend, aber im oberen Durchschnitt angesiedelt.
Im letzten Drittel des Tracks überrascht ein kleines Solo, das hätte ich bei diesem Musikstil nicht erwartet. Prima!
Immer anwesend: Shane Murrays Keys. Sie unterstützen das Arrangement der Band in Form von Streichern, Synthies oder einfach einem Piano. Genau damit endet der Track auch, ein Übergang zum nächsten Lied fehlt.

"The Ardent Optimist" kommt schon von Anfang an wilder daher: Schnelle Drums, die Gitarren ebenso, viel Double-Bass und ein Synthie. Im Refrain trägt der Vocalist dick auf, er treibt seine Stimme gerade zu Ende des Lieds hin bis an seine Grenzen, clean wohlgemerkt - Die Musik tut ihr übriges, auch wenn sie sich in eine Mischung aus Pop und Streicher-Spielerei verirrt. Shouts spielen hier nur in den Strophen eine größere Rolle, ansonsten wenig. Das ganze Steigert sich noch, indem Streicher das ganze Unterlagern. Kurz nach der Hälfte dann ein Solo, danach ist der Song auch schon fast vorbei - ATS versuchen nur noch, episch rüberzukommen, das ganze klingt in etwa wie die Black-Parade-Zeiten von My Chemical Romance.

"Angelic Deception" kommt wesentlich böser rüber: Aggressive Shouts, tiefe und leicht dissonante Gitarren sowie ein gut eingesetztes Klavier lassen eine gute Atmosphäre aufkommen. Hier hört man in einigen Fill-Ins auch erstmals den Bass von Colin St. Claire richtig. Zwischendurch verwirrt den Hörer ein Synthie, der glatt einer Akte-X-Folge entsprungen sein könnte. Auch hier findet wieder eine Steigerung statt: Der Einsatz von Piano und Streichern wird immer stärker, der Akte-X-Synthie tut sein übriges. Das Outro des Songs ist sehr atmosphärisch, ein Klavier begleitet von Synthie-Geräusch-Spielereien und einem (Film?)-Zitat. Halbzeit!

"Farewell The Favored" beginnt ähnlich wie der vorherige Track, die Mischung ist hier eine ähnliche, der Refrain ähnelt allerdings wieder "The Ardent Optimist". Besonderes Merkmal dieses Songs: Ihn unterbricht ein mehrteiliger (und guter) Breakdown mit einer länge von gut 1:30! Hier wird wieder mit den Synthies rumgespielt, und obwohl der Einsatz eines Synthies heute nicht mehr selten ist, sind die Sounds, die Murray erzeugt, unverbraucht und frisch. Es folgt ein Solo, dann endet der Track mit dem Refrain und einem Fade-Out.

"The Illusionist" beginnt nur mit Drums und Synths. In diesem Song stehen eindeutig die Keys im Vordergrund, sie sind extrem präsent - nur leider nicht so gut wie bspw. die generelle Gitarrenarbeit von Sam Hafer. Musikalisch wird hier bis auf genannte Dinge nicht weiter experimentiert, auch dieser Song ähnelt wieder den vorherigen.

"Pestilence & Rapture", der letzte und titelgebender Track, kommt leicht episch angehaucht daher, allerdings bleibt er dabei ernst und ist damit überzeugender als entsprechende Parts in "The Ardent Optimist" oder "Farewell The Favored". Hier kann man stelleweise schon fast von Symphonic Metal sprechen! Doch in der Mitte des Songs wird der Hörer ein letztes mal überrascht: Rhode-Keys und der folgende Part sind auf jeden Fall kein Standard - Ein bisschen Abwechslung! Der Song endet wie der erste - mit einem Piano. Ein langes Outro, das einen entspannt aus der EP herauskickt, gibt es nicht. Schade!


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DAS BURTEILEN
Musikalisch ist die Pestilence & Rapture EP solide, aber leider nicht mehr. Zwar klingt die Mischung aus Keys und Metal am Anfang noch ganz nett, aber Across the Sun übertreiben es einfach. Abwechslung gibt es wenig, auch wenn Davis Stimme auch nach dem vierten Hördurchgang noch begeistert! Pestilence & Rapture könnte eine extrem gute Platte sein, wenn die Band darauf geachtet hätte, auch mal andere Zutaten zu benutzen!

Qualitativ ist nichts auszusetzen. Alle Instrumente und Stimmen sind klar definiert und hörbar, wenn auch das Schlagzeug im Mix eindeutig an erste Stelle rückt. Das stört aber wenig bis garnicht, da Kick und Snare zwar ordentlich nachbearbeitet sind, aber nicht zu getriggert klingen, während die Becken durch wenig Höhen kaum auffallen. Der Gitarrensound ist gut, obwohl er ein wenig mehr komprimiert sein könnte.
Nicht zu nass, nicht zu trocken - gut! Die Vocals sind ebenso gut: wenig Raum, aber dafür stark und gut verständlich. Hier wurde ausnahmsweise mal nicht mit Hall oder gar Delay gearbeitet! Einzig die Synths und Streicher klingen ein wenig Flach, sie spielen sich fast nur im Hochtonbereich ab. Hier wären mehr Mitten besser gewesen, um dem Mix mehr Fülle zu geben. Das Gesamtbild stimmt, der Sound kommt klar durch die Boxen und kann doch ordentlich drücken. Trotzdem ist es nicht galttgebügelt wie manch andere (kommerzielle) Produktion, die Ecken und Kanten im Klang geben dem ganzen eine dreckige Note.


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DAS FAZIT
Alles in allem ist das dritte Werk der 5 Männer okay. Sie machen viels gut (Gesang!), aber genau so vieles Falsch (Abwechslung!). Für mich hat sich der Kauf der Platte nicht gelohnt, aber ich war nach den Songs auf der MySpace echt angefixt... Nunja, ist wie ist. Zur Präsentation kann ich leider nicht viel sagen, da ich die EP bei iTunes gekauft habe, das Cover sieht aber cool aus, wenn es auch offensichtlich geshoppt ist. Also: Wer auf Synthies und episches Gehabe steht, der kann bedenkenlos zugreifen. Wer aber eher (so wie ich) dem Hardcore/Metal/Death Metal-Bereich zugeneigt ist, der sollte lieber die Finger davon lassen. Adieu!

Punktbewertung: 6,5 von 10 Punkten

P.S.: Dies ist mein erstes Review. Tipps und Tricks zur Verbesserung wären also toll!
MfG Diamond
 
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