
Martin Hofmann
HCA Bass & Band
Das Logo in Ahaus nahe der holländischen Grenze ist ein LiveClub, der auch einen sozialen Auftrag hat. Dafür erhält der Laden jährlich einen Zuschuss aus dem öffentlichen Säckel, was ihn von einigen anderen Clubs unterscheidet.

Die Tatsache, dass das Budget öffentliche Unterstützung erhält führt aber keineswegs zu Schlendrian. Das Team ist definitiv bemüht, seine Veranstaltungen so durchzuführen, dass alles passt: die Musiker sich wohlfühlen und durch Ticketverkäufe möglichst viel Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Das mit dem Musiker sich wohlfühlen wollen wir uns mal etwas genauer anschauen.Zunächst mal ist das Logo einer der wenigen Läden in der etwas konjunkturschwachen Region zwischen Bremen und Oberhausen. Wer also in dieser Region spielen will sollte sich mit dem Team gut stellen. Und das ist fällt hier wirklich leicht! Das Team hilft beim Aus- und Einladen, das Essen schmeckt, und für reichlich Getränke wird auch gesorgt.Der Backstagebereich ist etwas eng für Bands mit mehr als 5 Personen, aber alles ist sauber und es gibt sogar eine Dusche, die funktioniert.

Technik
Eine Equipmentliste habe ich leider nicht bekommen können, aber es stehen Mikrofone, Kabel und Stative in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Die PA ist von RCF und reicht locker für den Club aus. Die Monitorboxen von dB-Technologies sind guter Standard. Die Bühne ist ca. 8m breit und 4m tief. Der Zuschauerraum war mal eine Wartehalle des örtlichen Bahnhofs! Die Raumhöhe (ca. 7m) finde ich persönlich gut, man kommt nicht so leicht ins Schwitzen, da die Hitze nach oben weg kann. Das Fassungsvermögen beträgt samt Empore ca. 400 Personen, die alle recht nahe dran sind und gut sehen können. Auch die Theke ist lang, was für die Zuschauer angenehm ist, da man so keine Nachschubprobleme bei Getränken befürchten muss.Riser stehen ausreichend zur Verfügung, sodass Schlagzeug und Keyboards auf Podesten stehen können
.



Catering
Sehr bemerkenswert ist das gute Essen und die perfekte Rundumversorgung von Beginn an. Immerhin hatten wir 400km Autobahn in den Knochen, da macht alles mehr Spaß, wenn es gleich bei Ankunft guten Kaffee und Schnittchen gibt!
Fragen
Der Chef des Logo heißt Frank Schwämmle. Ihm wollten wir ein paar Fragen stellen:
Musiker-Board: Seit wann gibt es das Logo in Ahaus und seit wann bist Du der Chef des Hauses?
Frank Schwämmle: Seit 1994. Seit dem 01.04.2005
MB: Bist Du selbst musikalisch vorbelastet?
FS: Ja. Aber eher theoretischer Art. Will heißen, ich habe bis auf ein paar Klavier- und Gitarrenstunde nie wirklich selber Musik gemacht.
Aber ich war 20 Jahre als DJ in ganz Deutschland unterwegs. Also ziemlich nah dran am Thema Musik.
MB: Logo erhält fainanzielle Unterstützung. Das ist ja nicht bei allen Musik-Clubs der Fall. Darf man fragen, wie viel das pro Jahr ist, und welche Prioritäten ihr Euch setzt - auch unter dem Aspekt der Finanzlage?
FS: Bis vor einem Jahr waren wir eine städtischen Jugend- & Kultureinrichtung mit einem Zuschuss fünfstelligem Bereich. Seit dem 01.04.2013 sind wir eigenständig und man hat uns die Zuschüsse um zwei drittel gekürzt. Da bleibt natürlich nicht viel Spielraum. Wir haben ein Abwechslungsreiches Kulturprogramm mit DIA-Vorträgen, Workshops, Lesungen, Poetry Slam und vielen anderen interessanten Veranstaltungen. Allerdings machen unsere vielen Konzerte den größten Anteil am gesamten Programm aus.
MB: Welche Bands spielen hier und was funktioniert besonders gut?
FS: Eine spezielle Musikrichtung haben wir dabei nicht. Bei uns gibt es Rock,Pop,Folk,Metal,Reggae,Funk - einfach alles. Neben zahlreichen Tribute Bands haben wir ebenso zahlreiche Newcomer oder "Originale" wie zum Beispiel Revolverheld, Luxuslärm, Die Happy, Jennifer Rostock, Nik Kershaw, Purzle Schulz, Stoppok oder Dog Eat Dog. Also durchaus auch internationale Stars. Natürlich haben es die Tribute-Bands etwas leichter. Weiß der Zuhörer doch worauf er sich einlässt. Aber ich denke mal, es geht uns ähnlich wie den meisten Clubs in unserer Größe. Es kommt auf die richtige Band zur richtigen Zeit an.
MB: Gibt es lustiges über Bands zu berichten, die schon hier gespielt haben?
FS: Das würde den Rahmen sprengen. Wir haben viele tolle und lustige Momente auf und hinter der Bühne erlebt. Da gab es Blues Musiker deren Sänger den Flieger und somit auch die Show verpasst oder ein Fernsehmoderator der vor einer Show ein Interview mit Jimmy Kelly führt und denkt es sei Joe Kelly. Jimmy hat ihm mehrmals erklärt er würde keine Marathon laufen und auch an keinen TV-Shows teilnehmen, dass wäre sein Bruder. Der Moderator hat es nicht ganz verstanden.
MB: Welche Band hatte die bisher verrückteste Catering - Anweisung, und könnten wir eine Kopie davon bekommen?
FS: Das war mit Abstand die Cateringanweisung von EXTRABREIT. Leider habe ich keine Kopie mehr. Aber da waren ne Menge abstruser Sachen drauf! Wir konnten alles besorgen und das hat die Jungs ziemlich Baff gemacht!
MB: Hast Du mal gezählt, wie viele Konzerte es hier bisher gegeben hat?
FS: Gezählt nicht, bis vor drei oder vier Jahren dürften es so 20-25 im Jahr gewesen sein. Heute sind es noch 12-15. Ich schätze mal 400 Konzerte in 20 Jahren.
MB: Darf man fragen, wie teuer die Technik ist - was investiert das Logo im Durchschnitt pro Jahr in Equipment?
FS: Ganz aktuell haben wir gerade wieder 10.000€ in neue LED-Lichttechnik investiert. Als nächstes steht eine neue Monitoranlage an. Ich schätze mal im Schnitt investieren wir pro Jahr zwischen 10.000,00 und 15.000,00 €.
MB: Der Betrieb eines LiveClubs ist etwas ganz besonderes, das sicherlich nicht nur Spaß macht - würdest Du das nochmal machen?
FS: ABSOLUT JA! Ich bin gelernter Dreher, habe Soziologie und Geschichte auf Lehramt studiert und bin eher zufällig in diesen Job gerutscht. Zuerst war ich "nur" der DJ hier im Club. So nach und nach habe ich zusätzliche Aufgaben übernommen und seit 2002 bin ich hauptberuflich im Logo und ich bereue keinen einzigen Tag! Ich habe mein Hobby, die Musik, zum Beruf gemacht. Durch die zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen habe ich einen tollen Kontakt zu jungen wie auch älteren Menschen unterschiedlichster Art. Ich kann soziale Projekte wie unsere DISCO DISCO (Eine Disco für Menschen mit einer Behinderung) oder auch unsere Projektwoche zum Thema Inklusion verwirklichen. Bislang haben wir zahlreiche soziale Projekte vor der Tür und auf der ganzen Welt nicht nur finanziell unterstützt. Weit mehr als 30.000,00 € an Spendengeldern haben wir dafür gesammelt. Wir haben AIDS-Waisen in Afrika genau so wie die Kinderkrebshilfe oder die vom Schicksal schwer gebeutelte Großfamilie aus dem Ort unterstützt.Das Glänzen in den Augen, egal ob bei unseren Gästen auf den Konzerten und Veranstaltungen oder bei den Menschen die wir unterstützen, gibt einem das Gefühl, das Richtige zu tun. Und die Leidenschaft zur Musik ist bei diesem Job natürlich nicht hinderlich!
MB: Was würdest Du aus heutiger Sicht anders machen?
FS: Im Großen und Ganzen bin ich mit der Entwicklung des Ladens und auch mit der eigenen sehr gut zufrieden. Allerdings würde ich nach all den Erfahrungen die ich sammeln durfte, sagen, ich hätte manchmal weniger Veranstaltungen machen sollen. Manchmal ist weniger eben doch mehr.
MB: Gab es schön mal eine Band, die ohne Equipment angereist ist?
FS: Ohne gesamtes Equipment gab es noch keine Band. Wohl mal ein Verstärker oder andere, kleinere Teile. Aber auch die können für jede Menge schweißtreibende Momente sorgen!

Die Tatsache, dass das Budget öffentliche Unterstützung erhält führt aber keineswegs zu Schlendrian. Das Team ist definitiv bemüht, seine Veranstaltungen so durchzuführen, dass alles passt: die Musiker sich wohlfühlen und durch Ticketverkäufe möglichst viel Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Das mit dem Musiker sich wohlfühlen wollen wir uns mal etwas genauer anschauen.Zunächst mal ist das Logo einer der wenigen Läden in der etwas konjunkturschwachen Region zwischen Bremen und Oberhausen. Wer also in dieser Region spielen will sollte sich mit dem Team gut stellen. Und das ist fällt hier wirklich leicht! Das Team hilft beim Aus- und Einladen, das Essen schmeckt, und für reichlich Getränke wird auch gesorgt.Der Backstagebereich ist etwas eng für Bands mit mehr als 5 Personen, aber alles ist sauber und es gibt sogar eine Dusche, die funktioniert.

Technik
Eine Equipmentliste habe ich leider nicht bekommen können, aber es stehen Mikrofone, Kabel und Stative in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Die PA ist von RCF und reicht locker für den Club aus. Die Monitorboxen von dB-Technologies sind guter Standard. Die Bühne ist ca. 8m breit und 4m tief. Der Zuschauerraum war mal eine Wartehalle des örtlichen Bahnhofs! Die Raumhöhe (ca. 7m) finde ich persönlich gut, man kommt nicht so leicht ins Schwitzen, da die Hitze nach oben weg kann. Das Fassungsvermögen beträgt samt Empore ca. 400 Personen, die alle recht nahe dran sind und gut sehen können. Auch die Theke ist lang, was für die Zuschauer angenehm ist, da man so keine Nachschubprobleme bei Getränken befürchten muss.Riser stehen ausreichend zur Verfügung, sodass Schlagzeug und Keyboards auf Podesten stehen können
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Catering
Sehr bemerkenswert ist das gute Essen und die perfekte Rundumversorgung von Beginn an. Immerhin hatten wir 400km Autobahn in den Knochen, da macht alles mehr Spaß, wenn es gleich bei Ankunft guten Kaffee und Schnittchen gibt!
Fragen
Der Chef des Logo heißt Frank Schwämmle. Ihm wollten wir ein paar Fragen stellen:
Musiker-Board: Seit wann gibt es das Logo in Ahaus und seit wann bist Du der Chef des Hauses?
Frank Schwämmle: Seit 1994. Seit dem 01.04.2005
MB: Bist Du selbst musikalisch vorbelastet?
FS: Ja. Aber eher theoretischer Art. Will heißen, ich habe bis auf ein paar Klavier- und Gitarrenstunde nie wirklich selber Musik gemacht.

MB: Logo erhält fainanzielle Unterstützung. Das ist ja nicht bei allen Musik-Clubs der Fall. Darf man fragen, wie viel das pro Jahr ist, und welche Prioritäten ihr Euch setzt - auch unter dem Aspekt der Finanzlage?
FS: Bis vor einem Jahr waren wir eine städtischen Jugend- & Kultureinrichtung mit einem Zuschuss fünfstelligem Bereich. Seit dem 01.04.2013 sind wir eigenständig und man hat uns die Zuschüsse um zwei drittel gekürzt. Da bleibt natürlich nicht viel Spielraum. Wir haben ein Abwechslungsreiches Kulturprogramm mit DIA-Vorträgen, Workshops, Lesungen, Poetry Slam und vielen anderen interessanten Veranstaltungen. Allerdings machen unsere vielen Konzerte den größten Anteil am gesamten Programm aus.
MB: Welche Bands spielen hier und was funktioniert besonders gut?
FS: Eine spezielle Musikrichtung haben wir dabei nicht. Bei uns gibt es Rock,Pop,Folk,Metal,Reggae,Funk - einfach alles. Neben zahlreichen Tribute Bands haben wir ebenso zahlreiche Newcomer oder "Originale" wie zum Beispiel Revolverheld, Luxuslärm, Die Happy, Jennifer Rostock, Nik Kershaw, Purzle Schulz, Stoppok oder Dog Eat Dog. Also durchaus auch internationale Stars. Natürlich haben es die Tribute-Bands etwas leichter. Weiß der Zuhörer doch worauf er sich einlässt. Aber ich denke mal, es geht uns ähnlich wie den meisten Clubs in unserer Größe. Es kommt auf die richtige Band zur richtigen Zeit an.
MB: Gibt es lustiges über Bands zu berichten, die schon hier gespielt haben?
FS: Das würde den Rahmen sprengen. Wir haben viele tolle und lustige Momente auf und hinter der Bühne erlebt. Da gab es Blues Musiker deren Sänger den Flieger und somit auch die Show verpasst oder ein Fernsehmoderator der vor einer Show ein Interview mit Jimmy Kelly führt und denkt es sei Joe Kelly. Jimmy hat ihm mehrmals erklärt er würde keine Marathon laufen und auch an keinen TV-Shows teilnehmen, dass wäre sein Bruder. Der Moderator hat es nicht ganz verstanden.

MB: Welche Band hatte die bisher verrückteste Catering - Anweisung, und könnten wir eine Kopie davon bekommen?
FS: Das war mit Abstand die Cateringanweisung von EXTRABREIT. Leider habe ich keine Kopie mehr. Aber da waren ne Menge abstruser Sachen drauf! Wir konnten alles besorgen und das hat die Jungs ziemlich Baff gemacht!

MB: Hast Du mal gezählt, wie viele Konzerte es hier bisher gegeben hat?
FS: Gezählt nicht, bis vor drei oder vier Jahren dürften es so 20-25 im Jahr gewesen sein. Heute sind es noch 12-15. Ich schätze mal 400 Konzerte in 20 Jahren.
MB: Darf man fragen, wie teuer die Technik ist - was investiert das Logo im Durchschnitt pro Jahr in Equipment?
FS: Ganz aktuell haben wir gerade wieder 10.000€ in neue LED-Lichttechnik investiert. Als nächstes steht eine neue Monitoranlage an. Ich schätze mal im Schnitt investieren wir pro Jahr zwischen 10.000,00 und 15.000,00 €.
MB: Der Betrieb eines LiveClubs ist etwas ganz besonderes, das sicherlich nicht nur Spaß macht - würdest Du das nochmal machen?
FS: ABSOLUT JA! Ich bin gelernter Dreher, habe Soziologie und Geschichte auf Lehramt studiert und bin eher zufällig in diesen Job gerutscht. Zuerst war ich "nur" der DJ hier im Club. So nach und nach habe ich zusätzliche Aufgaben übernommen und seit 2002 bin ich hauptberuflich im Logo und ich bereue keinen einzigen Tag! Ich habe mein Hobby, die Musik, zum Beruf gemacht. Durch die zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen habe ich einen tollen Kontakt zu jungen wie auch älteren Menschen unterschiedlichster Art. Ich kann soziale Projekte wie unsere DISCO DISCO (Eine Disco für Menschen mit einer Behinderung) oder auch unsere Projektwoche zum Thema Inklusion verwirklichen. Bislang haben wir zahlreiche soziale Projekte vor der Tür und auf der ganzen Welt nicht nur finanziell unterstützt. Weit mehr als 30.000,00 € an Spendengeldern haben wir dafür gesammelt. Wir haben AIDS-Waisen in Afrika genau so wie die Kinderkrebshilfe oder die vom Schicksal schwer gebeutelte Großfamilie aus dem Ort unterstützt.Das Glänzen in den Augen, egal ob bei unseren Gästen auf den Konzerten und Veranstaltungen oder bei den Menschen die wir unterstützen, gibt einem das Gefühl, das Richtige zu tun. Und die Leidenschaft zur Musik ist bei diesem Job natürlich nicht hinderlich!

MB: Was würdest Du aus heutiger Sicht anders machen?
FS: Im Großen und Ganzen bin ich mit der Entwicklung des Ladens und auch mit der eigenen sehr gut zufrieden. Allerdings würde ich nach all den Erfahrungen die ich sammeln durfte, sagen, ich hätte manchmal weniger Veranstaltungen machen sollen. Manchmal ist weniger eben doch mehr.
MB: Gab es schön mal eine Band, die ohne Equipment angereist ist?
FS: Ohne gesamtes Equipment gab es noch keine Band. Wohl mal ein Verstärker oder andere, kleinere Teile. Aber auch die können für jede Menge schweißtreibende Momente sorgen!

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