Akai Max25

Laguna
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Hallo an die Freunde der digitalen Klangerzeugung, erstmal wünsche ich allen ein gesundes und Erfolgreiches Jahr 2015! :)

Überblick


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Vorbemerkungen

Bevor ich mit dem Review beginne, hier noch kurz einige Worte zu meiner Vorgeschichte. Ursprünglich als Drummer bin ich nach und nach in die Recording-Ecke gewandert. Ich bin sicherlich kein Tastenmensch, habe durch Tontechnik eine gewisse Affinität zu Synthesizern und virtuellen Klangerzeugern gefunden.

Anforderungen

Mein Weihnachtsgeld wollte gut investiert sein, und der Wunsch nach einem "richtigen" Masterkeyboard war schon lange in mir gewachsen.

Meine Anforderungen vorab an das Keyboard sind:
  • Preis: Max 250€
  • 25 Tasten (aus Platzgründen)
  • anständige Verarbeitung (Tasten, Fader, Pads, etc...)
  • gute Integration in meine DAW (Cubase 5.5)
  • Fader
  • Vielseitig
  • (optional) Rotation Knobs
Als Vergleichskeyboards habe ich ein Akai MPK mini 25 (von einem Freund geliehen), sowie eine MAudio Keystation 88 ES (noch das alte Modell in grau).

Ausgepackt

Das Akai Max25 ist also im Grunde ein Masterkeyboard mit 25 Tasten, 8 Pads und 4 Fadern. Es gibt Mod- und Pitchwheel, Transportcontrols, sowie einige administrative Tasten, um zwischen den verschiedenen Modi zu wechseln. An Anschlüssen bietet sich der obligatorische USB-Port an, nebenan gibt es noch Midi In und Out, sowie Anschlüsse für bis zu 3 Pedale. Einen Stromanschluss gibt es ebenfalls, allerdings ist das entsprechende Kabel NICHT im Lieferumfang enthalten.

Für Nutzer analoger Synthesizer können die CV- und Gate-Anschlüsse interessant sein. Da ich solche Geräte nicht besitze (voller Schreibtisch), kann ich zu diesem Punkt leider nichts weiter sagen.

Beim Unboxing fällt direkt der großzügige Karton auf, der das Keyboard gut geschützt in die heimischen Räume oder zu verschiedenen Veranstaltungen bringt. Darin enthalten sind natürlich das Gerät selber, ein USB-Kabel, Treiber und Ableton-CDs, sowie ein kurzes Handbuch und die üblichen Sicherheitshinweise.

Das Max25 kommt, für Masterkeyboards eher ungewöhnlich, in optisch auffallendem Rot daher. Das Bild auf Thomann trifft es nicht ganz perfekt, die Farbe würde ich eher als "red metallic sparkle" beschreiben. Sieht insgesamt sehr schick aus und meiner Meinung nach besser als auf den Produktbildern.

Bereits bei der Auswahl ist mir das hohe Gewicht (laut Thomann stattliche 3,35kg) und die Größe aufgefallen. Es handelt sich hierbei durchaus um ein Flagschiff, das sogar größer als meine PC-Tastatur zum tippen ist.
Das passt zum massiven Gesamteindruck. Denn das Keyboard an sich ist wirklich massiv gebaut. Da wackelt oder rutscht nichts. Sämtliche Bedienelemente fühlen sich sehr wertig an. Ein klarer Pluspunkt, der mir persönlich sehr wichtig ist. Ein Keyboard/Controller ist für mich ein Gerät, dass ich mir kaufe, um es anzufassen. Wenn die Haptik da nicht passt, macht es absolut keinen Spass.

Inbetriebnahme

Das Keyboard wird bei mir mittels dem USB-Kabel mit dem Rechner verbunden. Das funktioniert instantan (solange man die DAW erst nach der Treiberinstallation startet -- Anfängerfehler), Windows 7 sucht sich die Treiber automatisch aus dem Internet.

Das ist Plug&Play, genau so, wie es funktionieren sollte.

Cubase erkennt die zusätzlichen Midi-Ports dann auch sofort. Midi-Ports? Richtig! :great: Ein großartiges Feature des Max25 ist, dass man die Tastatur, die Wheels, die Pads und die Fader (die Pads und Wheels sogar einzelne) am Keyboard auf bestimmte Midi-Kanäle schalten kann. Das funktioniert anstandslos und ermöglicht, mit der Tastatur einen Synth zu steuern, während die Pads gleichzeitig die Drums steuern. Eine tolle Funktion, mit der man sich viel Arbeit sparen kann.

Das Display und die Knöpfe sind auch in dunkler Umgebung gut zu erkennen, somit kein Problem. Die Pads haben für die Auswahl des ARP-Modus spezielle Bedeutungen, die in rot (auf schwarz) aufgedruckt sind. Die kann man unter schlechtem Licht nur schwer lesen, was gerade Live ein Problem sein könnte.

Zwei Dinge fallen hier noch störend auf: Zum einen gibt es keinen On/Off Schalter am Keyboard und wenn die UBS-Versorgung durchläuft, leuchtet das Keyboard auch dann, wenn der PC aus ist. Ich ziehe dabei einfach den USB-Stecker, ein Button wäre aber die sauberere Lösung gewesen.

Und der nächste Kritikpunkt folgt sogleich: Das gedruckte Handbuch fällt eher knapp aus. Ein bisschen mehr Info zu den Verwendungsmöglichkeiten und Einstellungen, sowie Tipps zur konkreten Integration in die DAW hätte hier sicher nicht geschadet. Das funktioniert zwar alles intuitiv und gut, falls man aber doch mal etwas nachlesen möchte, ist das Handbuch nur begrenzt hilfreich.

Spielgefühl

Ja, wie fühlt sich das ganze denn jetzt an? Die Tastatur spielt sich sehr gut (halbgewichtete Tasten mit Aftertouch), absolut kein Vergleich zum MPK Mini. Die Tasten sind für ungeübte Drummer-Hände angenehm groß geraten (so trifft man leichter ^^), allerdings bekomme ich mit meinen Händen von kleinem Finger zu Daumen gerade so mit Mühe und Not die zwölf Töne einer Okatve gegriffen. Die Wheels entsprechen ebenfalls den Anforderungen.

Die Pads sind gut verarbeitet und haben einen definierteren Druckpunkt als beimn MPK Mini. Zusätzliches Feature ist die Beleuchtung der Pads, die nochmal visuelles Feedback gibt. Fühlt sich für mich ebenfalls sehr gut an. Sehr praktisch ist bei den Pads auch der "full level" Schalter.

Sehr skeptisch war ich vor dem Kauf bei den LED Touch Fadern. Die haben im Grunde gar keinen Druckpunkt, reagieren aber instantan und sehr zuverlässig auf Berührung. Damit ist es möglich, die Werte der Fader in der DAW ebenfalls auf dem Keyboard sichtbar zu haben.

Wie sich die Fader im Langzeittest machen und ob sie irgendwann den Geist aufgeben, muss man sehen. Bis jetzt bin ich aber äusserst positiv überrascht.

Es gibt einen ARP Mode, der einfach zu bedienen ist. Bei gedrückter ARP-Taste kann man auf den Pads auswählen, wie der Arpeggiator arbeiten soll und über die TimeDiv Tasten die Geschwindigkeit ändern. Klappt sofort und problemlos! :)
Mit dem SEQ Mode ist es außerdem möglich, ganze Sequenzen im Keyboard zu programmieren und damit auch komplette Rhythmen zu erstellen. Nette Features.

Verwendung als Controller

Unter anderem habe ich mich wegen der Fader für das Max25 entschieden. Mittels des Mackie Control Programms lassen sich diese einfach in der DAW einbinden und steuern somit Level, Pan, den Masterfader, Solo, Mute und Recordarm von je 4 Kanälen. Bei dem Max49 (der große Bruder) gibt es sogar bis zu 8 Fadern und weitere Tasten zum umschalten.

Die Einbindung funktioniert ohne Probleme und die Steuerung der DAW geht ohne Anstand vonstatten. Auch die Transportcontrols verrichten ihren Dienst, womit man sich unnötige Griffe zur Maus sparen kann. Sehr schön :)

Ein Problem gibt es allerdings doch: die Mackie (oder alternativ HUI) Controls sind den 4 Fadern und den zugehörigen Tasten vorbehalten. Die Pads und Tastatur darf nicht mit entsprechenden Funktionen belegt werden. Für mich gibt es dafür keinen Ersichtlichen Grund und ich hoffe auf eine softwareseitige Nachbesserung. Es wäre schon sehr schön, wenn man die Pads auch zur Steuerung der DAW nutzen könnte.

Fazit

Positiv
  • Massiv & stabil
  • Viele Features für den Preis, sehr vielseitig
  • Wertige Tastatur, Pads und Touchfader
  • Zuweisung auf verschiedene Midi-Channel
Negativ
  • On/Off Button
  • Handbuch knapp
  • Nur Fader (+ zugehörige Buttons) als Mackie Controls
  • Manchmal umständliche Konfiguration am Keyboard selbst -- die macht man aber auch nur einmal und nutzt dann das erstellte Preset.
Insgesamt bin ich mit dem Kauf mehr als zufrieden, für den Preis bekommt man wirklich viel geboten. Das alles fühlt sich sehr hochwertig, stabil und massiv an.

Ich hoffe, ich konnte euch mit dem Review einen Eindruck von dem Gerät vermitteln und entschuldige das fehlen von Photos.

So Far...
Laguna


Bilder vom Akai Max25 findet ihr in diesem Beitrag:
https://www.musiker-board.de/threads/akai-max25.597708/#post-7274287
 
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Ich persönlich finde 25 Tasten ja zu wenig und selbst das Max49 ginge mir über zu wenige Oktaven. Deshalb hatte ich mir mal das M-Audio Axiom 61 (2nd gen) als USB-MIDI-Controller-Keyboard für meine DAW gegönnt, aber das wäre leicht über Deinem Budget und zu groß gewesen.

Viel Spaß mit Deinem Akai Max25 wünschend und Danke für den Review
Dieter
PS: Noch ein paar Fotos wären hilfreich.
 
Hallo und danke für die flotte Antwort und das Eintragen!

Ich kann verstehen, dass Leute, die richtig gut Klavier/Keyboard spielen können, mit 25 Tasten nicht ausreichend bedient sind. Leider gehöre ich nicht zu diesen Gruppe :)(). Um eine Basslinie einzuspielen oder um mit einen Melodieverlauf zu experimentieren reichen mir die 25 Tasten noch lange aus.
Vielleicht könntest du kurz etwas zur Qualität der Fader und Pads beim Axiom 61 sagen?


Ich habe leider nur eine Handykamera, mit der ich Bilder lediglich in mittelmäßiger Qualität erstellen kann. Morgen bei besserer Beleuchtung werde ich mein Glück damit mal versuchen.

So Far...
Laguna
 
Um eine Basslinie einzuspielen oder um mit einen Melodieverlauf zu experimentieren reichen mir die 25 Tasten noch lange aus.
Stimmt ja im Prinzip. Ich bin auch kein Keyboarder. Gleichwohl möchte ich noch zumindest etwas Keyboard spielen lernen und da sind dann 61 Tasten schon hilfreich. :D

Vielleicht könntest du kurz etwas zur Qualität der Fader und Pads beim Axiom 61 sagen?
Ich habe bisher nur die Tasten genutzt und kann deshalb noch nix zu den Fadern und Pads sagen. :redface:

Ich habe leider nur eine Handykamera, mit der ich Bilder lediglich in mittelmäßiger Qualität erstellen kann. Morgen bei besserer Beleuchtung werde ich mein Glück damit mal versuchen.
Danke! :great:

Beste Grüße
Dieter
 
Ich kann meinen Beitrag oben leider nicht mehr bearbeiten. Vielleicht kann ein Mod oben einen kleinen Hinweis hinterlassen, dass es in diesem Post Bilder gibt? Danke schonmal!

Ich entschuldige mich für die schlechte Bildqualität. Mehr als eine Handykamera habe ich leider nicht zur Hand.

Unboxing
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Das Akai Max25 nimmt nicht wenig Platz weg und ist größer als meine Tastatur:
2015-01-02 13.09.31.jpg



Das Finish ist nicht so "glatt" und plastikhaft, wie auf den Bildern bei Thomann. Ich würde es, wie oben beschrieben, mit "red metallic sparkle" beschreiben:
2015-01-02 13.10.33.jpg


Die Beschriftung der ARP-Modi auf neben den Pads ist in dunkler Umgebung wohl nicht besonders gut zu lesen.
2015-01-02 13.10.11.jpg
 
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