AKG-Empfänger gibt manchmal Signal - manchmal nicht

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Bei einer Beschallung Ende Oktober hat mich folgendes fast um den Verstand gebracht: Wir hatten für eine Akustikgitarre folgende Übertragungskette:

AKG PT45 ISM - PW45 Taschensender, dieser sendete zum passenden Empfänger AKG SR 45 ISM. Das ist einfaches Equipment im Einsteigersektor, laut der Besitzerin spielt er aber seit drei Jahren ohne das geringste Problem. Nur deswegen habe ich mich überhaupt auf das Teil eingelassen.
Vom Empfänger ging es über ein 10m XLR-Kabel (geprüft, funktioniert) von Cordial in die Stagebox, eine Soundcraft Stagebox Mini 32i (geprüft, funktioniert).
Von da ingt es über ein digitales MuCo (RJ45) per MADI-Protokoll in die Einschubkarte des Pultes (ich meine die Karte war die Soundcraft MADI-USB Combo Card). Das Pult ist ein Soundcraft SiEx2. Geprüft, funktioniert und war korrekt konfiguriert.

Jetzt das Rätsel:
Vor dem Soundcheck habe ich die Funkstrecke geprüft. Dazu habe ich den Empfänger per 2m Patchkabel direkt ans Pult angeschlossen, an einen Kanal, der sein Signal eben von diesem Eingang bekommen hat und nicht von der Stagebox. Ging. Ich habe mit dem Finger an die Spitze der Klinkenbuchse getippt, habe einen Ausschlag am Pult gesehen und auch das passende Geräusch dazu gehört.
Dann brachte ich den Empfänger an die Bühnenkante und verkabelte ihn mit dem oben schon genannten XLR-Kabel, welches wir im weiteren Verlauf auch nochmal mit einem ganz normalen Beta 58a testeten. Wie gesagt, die Kette funktionierte, alles war richtig gepatcht und geroutet. Aber Empfänger an dieses Kabel - Stille auf dem Kanal. Beta 58a an dieses Kabel: Signal.
Daraufhin habe ich Sender und Empfänger nochmal zum Pult gebracht und dort wieder getestet - da ging es wieder.
Wieder nach vorne gebracht, angeschlossen, ging nicht.
DANN habe ich das 2m lange Patchkabel aus meinem Test zwischen Empfänger und dem 10m-Kabel gelassen - und siehe da, es ging auf einmal, wir bekamen Signal am Pult.
Ein Kollege, ebenfalls Ingenieur und seit Jahrzehnten als Musiker und Beschaller unterwegs, hat das ganze dann nochmal verifiziert, ist aber auf genau dasselbe Verhalten gekommen. Es lag also (wahrscheinlich) nicht an einem blöden Fehler von mir.

Würde mir jemand hiervon berichten, würde ich mir denken, der hat bestimmt irgendeinen Fehler gemacht. Ich weiss, wie man methodisch nach Fehlern in einem komplexen System sucht, damit verdiene ich den Großteil meiner Brötchen. Und trotzdem verstehe ich nicht, wie ein Funkempfänger und ein XLR-Kabel nicht zueinander passen können und erst funktionieren, wenn man ein weiteres Kabel dazwischenschaltet.

Kann das jemand erklären oder mir wenigstens bestätigen, dass so etwas manchmal vorkommt?
Ich habe in meinem Leben bestimmt 500 Gigs als Musiker gespielt und rund 600 bis 700 Beschallungen gemacht, aber sowas ist mir noch nicht untergekommen. Ich bin also etwas irritiert.

Danke & Gruß
Jo
 
Eigenschaft
 
Hallo Jo,

dreimal gelesen und nicht begriffen. Dass "Patchkabel" war ein Klinkenkabel und das 10m ein Xlr. Wie hast Du das genau verbunden?

Gruß Jürgen
 
Ah sorry, nein. Das Patchkabel ist ebenfalls ein XLR-auf-XLR-Kabel. Und mit dem dazwischen kommt das Signal vom Empfänger ans Pult. Ich schreibe nochmal die Kette auf:

Sender - Empfänger - Mikrofonkabel 10m - Stagebox - digitales MuCo - Pult: kein Signal von der Funkstrecke

Sender - Empfänger - 2m Patchkabel XLR-auf-XLR - Mikrofonkabel 10m - Stagebox - digitales MuCo - Pult: Signal von der Funkstrecke kommt beim Pult an


Du erinnerst mich da aber an was. Vollkommen verwirrend fand ich, dass folgender Test fehlgeschlagen ist, weil die Besitzerin der Funkstrecke sagte, sie nutzen das Ding nur mit einem Klinkenkabel am Ausgang:

Sender - Empfänger - kurzes Klinkenkabel - passive DI-Box - Mikrofonkabel 10m - Stagebox - digitales MuCo - Pult: wieder kein Signal von der Funkstrecke


Können XLR-Stecker und Einbaubuchsen mechanisch inkompatibel sein, so dass kein Signal geleitet wird? Dazu dürften ja weder Pin 2 noch 3 Durchgang haben.
 
Ich tippe auf Materialermüdung /Fertigungstoleranzen/Gebrauchserscheinungen am (eher Empfänger als Kabel) was die Kontakte der Buchse und des angeschlossenen Kabels angeht (Gesamtsystem). Irgendwo war kein Kontakt an einer oder mehreren Stellen mit dem bestimmten XLR-Kabel. Anderes Kabel mit Kontakten die einen Grad/zwei Grad in eine andere Richtung zeigen: Voilà, Kontakt vorhanden. Das würde das Phänomen erklären.
 
Ja, das könnte es erklären. Ich habe mir dummerweise nicht angesehen, wie weit die Pins bei der XLR-Buchse des Empfängers herausschauen. Und meine div. Mikrofon- und (XLR-)Patchkabel sind von verschiedenen Herstellern (meist Klotz und Cordial), mit verschiedenen Typen von Neutriksteckern drauf, und einige wenige Amphenolstecker sind auch dabei.

Beide Kabel hatten gut "Grip" in der XLR-Ausgangsbuchse des Empfängers, da wackelte nix herum.
 
Spontan würde mir irgendeine Art der Kabelverpolung einfallen, also dass die Kabel an sich nicht 1:1 durchverbunden sind. Aber das erklärt auch wieder nicht warum es funktioniert wenn nur das kurze Kabel dazwsichensteckt. Ich würde trotzdem mal die Kabel mit einem üblichen Kabeltester checken. Und am Sender auch mal prüfen ob die Pins auch wirklich alle gleich weit raus ragen in der Buchse.
Und Phantomspannung als Ursache kann man ja wohl ausschließen, oder?
 
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Spontan würde mir irgendeine Art der Kabelverpolung einfallen
Mir auch.
Auch ein Kontaktproblem kann die Ursache sein.

Wir haben im Lager noch ein paar Peavey CS800X Stufen stehen, welche nach amerikanischer Norm am XLR Eingang beschaltet sind. Steckst du die stumpf zusammen, dann kommt entweder gar nix raus oder nur murks. Ein Kollege hatte die mal auf der Baustelle dabei und dachte sich nix dabei. Er rief mich entnervt nach 20 Minuten erfolgloser Fehlersuche an. :D
 
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Spontan würde mir irgendeine Art der Kabelverpolung einfallen, also dass die Kabel an sich nicht 1:1 durchverbunden sind. Aber das erklärt auch wieder nicht warum es funktioniert wenn nur das kurze Kabel dazwsichensteckt. Ich würde trotzdem mal die Kabel mit einem üblichen Kabeltester checken. Und am Sender auch mal prüfen ob die Pins auch wirklich alle gleich weit raus ragen in der Buchse.
Und Phantomspannung als Ursache kann man ja wohl ausschließen, oder?

Grundsätzlich wäre eine Verpolung der Kabel wohl denkbar, aber welche Art von Verpolung würde einen Funkempfänger zum Verstummen bringen, nicht aber ein Beta 58a? Und wenn es eine Verpolung wäre, hätte das kurze Kabel diese ja wieder hinbiegen müssen, also müsste es auch irgendwie komisch verpolt sein. Aber alleine mit diesem kurzen Kabel hat der Empfänger ja auch funktioniert.

Zusammen mit dem oben gesagt, kann man Phantomspeisung als Ursache wohl auch ausschliessen, denn mit dem zusätzlichen Kabel dazwischen hat es dann ja funktioniert. Ohne weitere Änderungen an den Einstellungen oder am Routing.

Am ehesten glaube ich derzeit noch an Kontaktprobleme.
 

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