Akkordbenennung für mich immer wieder ein Buch mit sieben Siegeln ;-)

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Al_Skapone
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Hallo Musiker-Freunde,

ich bin Songwriter und schreibe meine Songs ziemlich intiutiv. Ich nehme die Gitarre in die Hand und spiele einfach drauf los. Oft komme ich so auf irgendwelche kryptischen Akkorde.
Da ich ab heute Abend meine Songs mit einem Bassisten und einem Keyboarder proben werde, muss ich meine Songs jetzt mal ordentlich notieren und die Akkorde herausfinden. Und genau hier geht das ganze los. Ich komme einfach nicht hinter die Theorie wie ich diese Akkorde aus den vorhandenen Tönen entziffern kann. Ich gucke immer was es für Einzeltöne sind und versuche dann zu gucken obs einen Akkord gibt der die gleichen Töne hat, aber ich glaube dass das nicht ganz richtig ist. Kann mir einer das vielleicht an den vier Akkorden im Bild mal erläutern?! Die Gitarre ist ganz normal gestimmt und es gibt bei dem Song kein Capo oder so!
Das wäre echt super! Wenn einer eine Beschreibung kennt, die das erläutert bitte aufzeigen :)

Akkorde.jpgVielen Lieben Dank im Voraus. Beste Grüße,
Simon
 
Eigenschaft
 
Als Akkordsymbole würde wären möglich:

1 Em7/A (oder A9sus4)
Hier gilt das gleiche wie im folgenden Akkord.

1.1 Em/A (oder A7sus2 oder A9no3 = A7/9no3)
Der Akkord kann sowohl einen A7 als auch einen Am7 ersetzen. Das 2. Symbol könnte daher irritierend sein, wenn er als Ersatz für einen Am7 Akkord verwendet wird. (Als Am7-Ersatz eher so, obwohl die Terz im Akkord eigentlich fehlt: Am7sus2 oder Am9no3 = Am7/9 no 3)

2. Am9 = Am7/9

3. G13b9 = G7/b9/13
 
okay, danke! aber verstanden hab ich mit der erklärung leider nichts ;)
 
Ich gucke immer was es für Einzeltöne sind und versuche dann zu gucken obs einen Akkord gibt der die gleichen Töne hat, aber ich glaube dass das nicht ganz richtig ist.

Nun, das ist schon richtig. Im Prinzip zumindest.

Nur ist ein Akkord oft (wenn nicht gar immer) in mehreren Weisen deutbar. Und um gleich die richtige Deutung zu bekommen, mußt Du anhand eines Mindestmaßes an Harmonielehre einmal wissen, welche Deutungen in einer bestimmen Situation überhaupt DENKBAR sind und musikalischen Sinn ergeben.
Der Kern der Sache ist dabei die Bestimmung des GRUNDTONES.

LG- Thomas
 
Sorry Leute, aber:

1. A-Dur
1.1. A6
2. C#m7
3. Hm11 (genauer: Hm7/11)

:eek: :gruebel: :D

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo Simon,

wenn man den tiefsten Ton (Baßton des Akkords) als ersten stehen läßt und die restlichen Töne zusammenfaßt und etwas sortiert, ist es leichter, die Akkordbezeichnungen zu bestimmen.
Du solltest natürlich Grundkenntnisse über den Aufbau von Dreiklängen (Dur, Moll, vermindert, übermäßig) haben und von da ausgehend evtl. weitere Töne zuordnen (Septime, sus2 oder sus4, 9, 11, 13 usw., evtl. alteriert...).
Fehlen diese Kenntnisse oder sprengen die Akkordtöne den Dir bekannten Rahmen, bleibt tatsächlich der Ausweg, tabellarische Werke nach mit Akkorden mit gleichen Tönen zu durchsuchen.

Als Akkordsymbole würde wären möglich:

Hallo MaBa,

ganz so kompliziert ist es nicht: Du hast die Bund-Nummern ("3. fr"/"5. fr") übersehen. ;)
Wenn man das berücksichtigt, ist alles viel einfacher:

Akkord 1

e' 0 e
h 5 e
g 6 c#
d 7 a
A 0 a
E -

a c# e -> A-Dur


Akkord 1.1

e' 0 e
h 7 f#
g 6 c#
d 7 a
A 0 a
E -

a c# e f# -> A6


Akkord 2

e' 0 e
h 0 h
g 9 e
d 9 h
A -
E 9 c#

c# e h -> C#m7 (die Quinte g# fehlt, macht aber nix)


Akkord 3
e' 0 e
h 0 h
g 7 d
d 7 a
A -
E 7 h

h d a e -> Hm7/11 (die Quinte f# fehlt, macht aber auch nix)

Viele Grüße
Torsten


Edith meint: "Jetzt habe ich so lange getrödelt, bis McCoy mich überholt hat..." :)
 
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okay, danke! aber verstanden hab ich mit der erklärung leider nichts ;)

Die "Griffe" auf deiner Gitarre sind immer eine bestimmte Auswahl von Tönen eines Akkords und das in einer bestimmten Anordnung, man nennt das Voicing.
http://www.alle-noten.de/Chords_For...5706_Hal_Leonard_Corporation/1j6m1qbd?lang=de
http://www.alle-noten.de/Swing_&_Bi...5147_Hal_Leonard_Corporation/ajrw4pim?lang=de
http://www.alle-noten.de///search.php?lang=de&any=john+thomas+voice+leading&x=0&y=0

Akkorde erhalten ihre Bezeichnung aber nicht nach dem Voicing, sondern nach der Anordnung der Töne in der Grundform. Diese Grundform entspricht der Schichtung von Skalentönen in Terzen (mit wenigen Ausnahmen wie sus(7), 7alt).
Einem Voicing für Gitarre fehlen oft einzelne Akkordtöne der "Akkord-Konstruktion", zu allererst eine (nicht alterierte) Quinte.

C Major: C D E F G A B C (B=Dt. H)
C-Dur Akkord C E G
C6 Akkord C E G A
Cmaj7 Akkord C E G B
C7 Akkord C E G Bb
C9 Akkord C E G Bb D

C Dorian: C D Eb F G A Bb C
Cm Akkord C Eb G
Cm7 Akkord C Eb G Bb usw.


Für ein echtes Verständnis der Akkordkonstruktion kommt Du um eine Auseinandersetzung mit Harmonielehre nicht herum.
Neben diversen Büchern bietet z.B. http://musicians-place.de/harmonielehre.html einen Einstieg.

Ein Übersicht zu häufiger anzutreffenden Akkorden und den zugrunde liegenden Skalen bietet Jamey Aebersold auf seiner Homepage:
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-nomenclature.pdf
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-scale-syllabus.pdf
 
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Ich komme einfach nicht hinter die Theorie wie ich diese Akkorde aus den vorhandenen Tönen entziffern kann.

Das macht man so: man versucht, aus dem vorhandenen Tonmaterial Terzschichtungen zu bilden. Im einfachsten Fall hast du z.B. einen Akkord wie E-C-e-g-c-e. Da sind drei verschiedene Töne enthalten, nämlich e,c und g. Durch Oktavierung kann man sie in eine Terzschichtung umformen: c-e-g. Am tiefsten Ton kannst du den Grundton ablesen, hier das c. Anhand der Terz kannst du zwischen Dur und Moll unterscheiden, e-c ist eine große Terz, also Dur. Das ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein C-Dur-Akkord. Es kann aber auch ein anderer sein - mehr dazu weiter unten.

Es kann aber schwierigere Fälle geben, und deine Beispielakkorde außer #1 zählen genau dazu:
  • z.B. könnte der Versuch einer Terzschichtung scheitern, wenn man z.B. a-d-g als Tonmaterial hat. Das ist eine Quartenschichtung. Durch Oktavversetzung innerhalb einer Oktave könnte man d-g-a draus machen und das als Dsus4 deuten, wo also die Terz f# durch die Quarte g ersetzt wurde
  • Vier- und Mehrklänge sind Terzschichtungen, bei denen auf den armen kleinen Dreiklang so lange Terzen draufgeschichtet wurden, bis er selbst kaum noch erkennbar ist bzw. eine Rolle spielt. Und alle Terzen können große oder kleine Terzen sein, sodass es bei 6 möglichen Terzen 2^6=64 theoretische Möglichkeiten gibt. In der Praxis sind es aus praktischen Gründen weniger. Und auch bei solchen Klängen kann sus4 und sus2 vorkommen
  • Ein Akkord kann unvollständig sein. Die Tonansammlung c-e-b wird wohl oft als C7 gedeutet werden können, aber ein kompletter C7 würde aus c-e-g-b bestehen. Man kann bereits mit 2 Tönen oft einen Akkord andeuten, der eigentlich 4 Töne hätte. Wenn man einen fertigen "Akkord" mit zu wenigen Tönen hat, und daraus auf das Akkordsymbol schließen will, muss man sinngemäß vervollständigen. Dazu braucht man musikalischen Spürsinn, und den kann man nicht in eine Handlungsweise bzw. Algorithmus packen

Dieser eben erwähnt "musikalische Spürsinn" ist unser harmonisches Hören. Akkorde folgen oft nicht beziehungslos aufeinander, sondern ihre Grundtöne stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Wir bewerten tiefe Töne harmonisch wichtiger als hohe, ein e als tiefsten Ton macht die Annahme "e ist Grundton" wahrscheinlicher. Für deine Frage "wie ich diese Akkorde aus den vorhandenen Tönen entziffern kann" ist es also auch wichtig, welche Funktion der jeweilige Akkord hat. Ein c-e-g ist nicht in jedem Fall ein C-Dur-Akkord, es könnte auch ein verkappter Am7 sein (wenn drumherum z.B. viel "A" vorkommt) oder ein verkappter D9sus4 (wenn die musikalische Umgebung eben diese Deutung nahelegt).

Akkordsymbole haben zwei Funktionen:
  1. sie geben dem Spieler einerseits die Töne an, die zu spielen sind
  2. sie stellen auch eine gewisse Analyse eines Stückes dar, nämlich welcher Akkord Tonika, Dominante, Subdominante etc. ist, welcher Ton welche Funktion übernimmt und über welche Skalen damit zu improvisieren ist

Oft ist es gar nicht so einfach, zwischen diesen Anforderungen zu entscheiden. Z.B. bei deinem Akkord 3 kommt Thorsten zur Lösung Hm7/11:
Be-3 schrieb:
Akkord 3
e' 0 e
h 0 h
g 7 d
d 7 a
A -
E 7 h

h d a e -> Hm7/11 (die Quinte f# fehlt, macht aber auch nix)

Das kann man absolut so sehen, das ist eine legitime Lösung. Es könnte auch ein A9sus2sus4/H ohne Septime sein. Oder ein D6sus2/H. Diese Lösungen sind halt unwahrscheinlicher, weil das h der tiefste Ton ist und damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man es sinnvollerweise als Grundton betrachten kann. Aber je nach Kontext, also wie du den Akkord innerhalb deines Stückes verwendest, könnte es sinnvoll sein, ihn anders zu bezeichnen. Ich will nicht alles relativieren, Thorstens Lösung ist sicher diejenige, die deine Frage beantwortet und dir weiterhilft - aber deine Eingangsfrage nach der Bezeichnung von gegebenen Akkorden mit Akkordsymbolen ist halt doch etwas komplexer.

Harald
 
Ich sehe das alles viel einfacher. Akkord drei ist ein E7sus4. Damit wären wir einfach in A-Dur.
 
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Hallo Musiker-Freunde,

ich bin Songwriter und schreibe meine Songs ziemlich intiutiv. Ich nehme die Gitarre in die Hand und spiele einfach drauf los. Oft komme ich so auf irgendwelche kryptischen Akkorde.
Da ich ab heute Abend meine Songs mit einem Bassisten und einem Keyboarder proben werde, muss ich meine Songs jetzt mal ordentlich notieren und die Akkorde herausfinden. Und genau hier geht das ganze los. Ich komme einfach nicht hinter die Theorie wie ich diese Akkorde aus den vorhandenen Tönen entziffern kann. Ich gucke immer was es für Einzeltöne sind und versuche dann zu gucken obs einen Akkord gibt der die gleichen Töne hat, aber ich glaube dass das nicht ganz richtig ist. Kann mir einer das vielleicht an den vier Akkorden im Bild mal erläutern?! Die Gitarre ist ganz normal gestimmt und es gibt bei dem Song kein Capo oder so!
Das wäre echt super! Wenn einer eine Beschreibung kennt, die das erläutert bitte aufzeigen :)

Anhang anzeigen 267637Vielen Lieben Dank im Voraus. Beste Grüße,
Simon

Es kann auch als Songwriter nicht schaden wenn man weiß was man tut, und woher es kommt.
Auf der anderen Seite finde ich es super wenn man intuitiv Songs schreibt..... so sollte es ja eigentlich sein.

Dennoch zum Preis von einer Gitarrenstunde gibt es dieses Heft nebst DVD....ist gerade für Songwriter empfehlenswert.

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http://www.amazon.de/Theorie-Basics...sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1363269054&sr=8-1-spell

Wenn man das drauf hat, was da vorgestellt wird, dann muss man sich auch nicht mehr in Foren mit mehreren Aussagen verwirren lassen.
Jede weitere Aussage zum Tonmaterial, was Du verwendest, wird Verwirrung stiften.
Ganz einfach aus dem Grund weil Dir die Basis fehlt um Mitdenken zu können.

Ich zitiere einen meiner ehemaligen Mentoren:
Ohne die Basics geht gar nix, deshalb bin ich auch immer wieder froh wenn ich die im Unterricht wiederholen darf.


Autschbach erklärt es wirklich von Grund auf, und das sehr gut.
Natürlich muss man sich das langsam selbst drauf packen, die Übungen machen.

Ich nutze das Heft bei meinen Schülern als Grundlage, da die Grafiken sehr schön sind.

Für 19 Euro würde ich sagen- NO BRAINER!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
HALLO.....ich würde diesen alten Thread gerne noch mal nutzen um mir sechs weitere Akkorde benennen zu lassen. Hoffe ihr könnt mir helfen :)AKKORDE.jpg
 
1: G add4
1b: fast das gleiche, aber mit 11 noch zusätzlich
2: kommt ganz auf die Funktion an, aber ich würde zu A9sus4 tendieren
2b: Wenn der auf 2 folgt würde ich Asus2sus4 sagen, könnte aber auch Bm7/A
3: Sowas wie F#sus4#5add9
3b: F#sus4#5 (da 9 jetzt weg)
 
also spätestens beim dritten Akkord denk ich, du hast die Gitarre doch umgestimmt? Meinst du das wirklich so :)?

Deine drei offenen Saiten bilden immer den Akkord G. Drunter verschiebst du die Basstöne, jeweils als Quart gegriffen, man hört das als Basson auf der A-Saite und nochmal die Quint druntergelegt auf der E-Saite.
Dein grüner Ton verdoppelt nur den A-Saiten-Ton eine Oktav höher, der ändert also nichts am Akkord oder trägt was Neues dazu bei.
Aber das Gemisch aus gleichbleibendem Akkord G und Basstönen (C/G, D/A und sogar B/F#) ergibt für mich grad beim ersten Akkord noch Sinn.

Oder kann es sein, dass du bestimmte Saiten zupfst und z.B. die tiefe E-Saite dabei gar nicht anschlägst?
 
Klingt für mich auch nach eher langsamen Arpeggienakkorden als nach simultan angeschlagenen Saiten. Stimmt das?
 
Nein ich spiele die Saiten E bis G gleichzeitig (also als Akkord) an
 

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