Akkorde greifen macht Probleme - Bünde zu niedrig?

U D O B E S T
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Ich habe mehr und mehr Probleme damit, Akkorde zu greifen. Es erfordert Kraft und ich verkrampfe. Spiele seit bald 30 Jahren und habe eine hochwertige Clapton Strat. Die Hand bzw. Finger zeigen schon ziemliche Verschleißerscheinungen.
Meine Strat hat eine sehr flache Saitenlage und auch die Bünde sind sehr niedrig. Ich glaube, dass das das Hauptproblem ist
Ich vermute, höhere Bünde könnten das Problem vielleicht abmildern. Wie seht ihr das? Dann würde ich mal neu bundieren lassen.

https://goo.gl/photos/xgAoj5PKb9bDDTEZ8
 
Eigenschaft
 
Ich tippe mal ehr auf Körper als auf Gitarre....
 
Bundieren lasst man den Hals eigentlich wenn die Bünde abgenutzt sind. Also Riefen haben. Wenn das nicht der Fall ist würde ich nicht auf Verdacht neu bundieren. Das ist im schlimmsten Fall rausgeschmissenes Geld.

Ich hab mehrere Gitarren, eine davon ist eine Strat auf Vintage Basis, also mit wirklich sehr flachen Bünden. Ich merke nicht das ich da bei Akkorden mehr Kraft brauchen wurde. Bei Solos ist das schon was anderes, da muss man deutlich mehr kämpfen.

Aber das ist jetzt nix was nicht zu meistern wäre. Ich nehm eher an das du irgendwie wegen falscher Haltung verkrampfst. Kann das sein?
 
Wenn die Hand und die Finger Probleme bereiten, würd ich auch zunächst mal physiologische Ursachen annehmen. Ob du mit anderen Bünden besser bedient bist kannst du am besten herausfinden, wenn du es in einem Musikgeschäft ausprobierst. Nimm dort mal verschiedene Strats in die Hand, ob dir die eine oder andere besser liegt. Ob du dann neu bundierst oder dir doch eine andere Strat holst, sei dir überlassen.
 
Ich hab immer das Gefühl, die Saiten versinken in einer Falte des Fingers, so dass man die Finger schon sehr stark aufs Holz pressen muss, damit Kontakt zum Bunddraht entsteht und ein sauberer Ton erklingt. Und manchmal reicht selbst das nicht, es fehlt mir Raum um weiter runter zu drücken. Ein Finger ist ja auch sehr unterschiedlich beschaffen, an einigen Stellen, unter den Gelenken hart und dick, dazwischen wieder weich und fluffig. Vielleicht hab ich ja schon arthitische Rentnerfinger. So kann das doch schon rein theoretisch nichts werden. Bei mehr Luft unter den Bünden stelle ich mir das sehr viel einfacher und angenehmer vor.

https://goo.gl/photos/ZAZkEmK8aQc73HqSA
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hilft nur ausprobieren. Würde ich auf jeden Fall tun bevor ich das Geld für neue Bünde auageb. Fahr in ein Laden und Spiel auf einer Gitarre mit Jumbos.

Aber nur Mal so nebenbei, diese Flächen Bünde waren viele Jahre Normal und da konnten die Leute auch spielen. Vor allem bei Akkorden. Die Jumbo Bünde kamen in Mode als shredding und schnelle Solos ihren Weg in die Musik gefunden haben.

Das nur dazu das das ja rein theoretisch nix werden kann.
 
Jazz Akorde gehen einigermaßen, aber je mehr Saiten ins Spiel kommen, umso schlimmer. Einfache Barree Begleitung halte ich kaum aus, danach ist die Hand erstmal steif.
 
Ich hab immer das Gefühl, die Saiten versinken in einer Falte des Fingers, so dass man die Finger schon sehr stark aufs Holz pressen muss, damit Kontakt zum Bunddraht entsteht und ein sauberer Ton erklingt. Und manchmal reicht selbst das nicht, es fehlt mir Raum um weiter runter zu drücken. Ein Finger ist ja auch sehr unterschiedlich beschaffen, an einigen Stellen, unter den Gelenken hart und dick, dazwischen wieder weich und fluffig. Vielleicht hab ich ja schon arthitische Rentnerfinger. So kann das doch schon rein theoretisch nichts werden. Bei mehr Luft unter den Bünden stelle ich mir das sehr viel einfacher und angenehmer vor.

https://goo.gl/photos/ZAZkEmK8aQc73HqSA

Ich rate dir zur dringenden Kontaktaufnahme mit einem Orthopäden oder einem anderen geeigneten Facharzt, z.B. einem Rheumatologen. Siehe Foto: Dieses Luftloch zwischen Finger und Brett sieht nicht gesund aus. "Unter den Gelenken hart und dick, dazwischen wieder weich und fluffig" ist keine Beschreibung eines normales Fingers. Vergleiche doch mal mit den Fingern deiner Mitmenschen.

Solange die medizinische Seite nicht geklärt ist, lohnt eine gitarrenseitige Investition nicht.
 
Ich tippe auch eher auf physiologische Ursachen - falsche Handhaltung bzw. falsche Körperhaltung oder beides. In dreißig Jahren können sich Fehler verfestigen oder neu kommen... Bevor ich die Ursache an der Gitarre suchen würde, würde ich erst einmal bei mir selbst schauen. Vielleicht helfen Dir ein, zwei Stunden bei einem guten Gitarrenlehrer der sich dein Spiel genau anschaut und dann sieht was zu ändern ist. Gerade deine Schwierigkeiten mit Barrées deuten darauf hin.
 
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Die Greifhand macht auch massiv Probleme, Blues Bendings spiele ich schon lange nicht mehr. Jahrelang mit falscher Technik gespielt, zu dicke Saiten drauf gehabt etc. Neige dazu, alles exzessiv zu machen, im Frühling jeden Abend 4 Std. draußen gespielt bei Wind und kühler Luft, dann seit Juni Pause wegen massiver Beschwerden. Hand wurde nachts richtig dick und steif und ließ sich kaum schließen. Jetzt geht es wieder einigermaßen.
 
Jazz Akorde gehen einigermaßen, aber je mehr Saiten ins Spiel kommen, umso schlimmer. Einfache Barree Begleitung halte ich kaum aus, danach ist die Hand erstmal steif.

Das hört sich übel an...egal was du tust, mach so nicht weiter. Ich steck nicht in dir drin und und Ferndiagnose ist sowieso doof aber so wie du das schilderst würde ein weiter machen schlecht für die Gesundheit sein.

Der Hohlraum sieht schon Mal nicht normal aus. So ist das bei mir zumindest nicht. Hast du Mal die Finger gebrochen?

Bevor du jetzt ans schlimmste denkst, Spiel wirklich Mal eine Gitarre mit Jumbo Bünden an und Schau ob das besser passt. Auf jeden Fall nicht mit Gewalt weiter machen
 
Okay, zwei Stunden reichen nicht ....
Geh zu einem Gitarrenguru in deiner Nähe, der sich DICH und deine Spielweise GENAU anschaut. Gegebenenfalls, wenn du keinen kennst, rumfragen bis sich einer auftut. Wenn ich deine Posts so lese, machst Du gerne alles extrem - das könnte ein Ansatzpunkt sein. Kraft ersetzt nicht Technik (weiß ich selber) und vielleicht musst Du deine Technik auf dich selbst (mit Hilfe evtl.) anpassen. Zu dick sehen deine Finger nicht aus.
Was passiert wenn du die typischen Lagerfeuerakkorde greifst?
 
Bei den beiden mittleren Fingern haben die Gelenke an der Stelle mit der Lücke Probleme gemacht. Wahrscheinlich sind die Gelenke wirklich arthritisch. Sehnen wohl auch ausgefranst, Arzt sagte schon mal was von Schnappfinger. Ich hab stundenlang am Stück Jazz Skalen und Akkorde gespielt, und gemerkt dass das bei kaltem, windigem Wetter zu Beschwerden fühlt. Die Hände waren richtig ausgekühlt. Hab auch Probleme beim Tippen, Fahrradbremsen und Handy halten. Inzwischen wie gesagt nach paar Monaten Pause besser. Hatte auch jahrelang Mehrfachbelastung mit Tippen, Bodybuilding, Radfahren und gefühlten 897 Egoshootern.
https://goo.gl/photos/dpPyas1ZuqENyZZQ7
 
Du bist ja einer :)

Ich hoffe du findest einen Weg das Hobby Gitarre weiterhin Teil deines Lebens sein zu lassen.

Ich glaube das medizinische Probleme kann und sollte hier unter Laien nicht besprochen werden, da wäre ein Lehrer in Verbindung mit Arzt das bessere.
 
Wie es aktuell ist, kann ich nicht sagen, wegen Pause. Hab heute mal wieder vorsichtig bisschen gespielt. Was besonders heikel ist ist Fingervibrato, das macht schnell Beschwerden. Bendings sowieso, dann bekomme ich eine Schwellung zwischen Zeige- und Mittelfinger in der Hand. Schlecht oft auch Jazz Melodien, die schnelle, ungewohnte Bewegungsabläufe erfordern. Ungut ist es, wenn ich Akkorde lange halten muss, dann werden die Finger krampfig steif.
Am besten gehen Jazz Akkorde auf 4 Saiten und möglichst kraftlos gespielte Jazzskalenläufe ohne jedes Bending.
Meine persönliche Theorie ist ja, das Qualität oft aus dem Exzess entsteht.
Hier ist mal ein Beispiel für besonders krampfiges Spiel (vor einem Jahr). Ich finde das hat nen zarten Anflug von Hendrix' Spirit, eingehüllt in eine dicke Kruste kaputter Schroffität ;)
 
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Ich bezweifele langsam das dir eine Strat mit höheren Bünden hilft ;-)

Mag sein das es dir etwas entgegen kommt aber es ist jetzt nicht so das der Unterschied so sooo riesig ist.

Wenn dir spielen so weh tut und stellen anschwellen ist da was im Argen das kein höherer Bund auf Dauer ausgleichen kann. Ich würde es dir wünschen aber bezweifelt es fast.

Im besten Fall ist es nur die falsche Haltung die Probleme verursacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mal einige Stunden beim Gitarrenlehrer nehmen.
Falsche Handhaltung ist eigentlich fast immer die Ursache für Schmerzen.
Im Sitzen ist es ganz kritisch, da der Winkel im Handgelenk sehr eng wird.
Im Stehen ist eine niedrig hängende Gitarre zwar optisch cool, spielerisch aber nicht zu empfehlen.
Die Beatleshaltung sieht zwar total krank aus, schont aber die Gelenke ungemein.

Wobei: im Video sieht die Haltung für mich ganz ok aus.
Versuch es mal im Stehen, ob es dann besser wird.
 
Bei den beiden mittleren Fingern haben die Gelenke an der Stelle mit der Lücke Probleme gemacht. Wahrscheinlich sind die Gelenke wirklich arthritisch. Sehnen wohl auch ausgefranst, Arzt sagte schon mal was von Schnappfinger.

Hier im Board gab es letzt auch ein Thread, wo jemand Probleme mit Schnappfinger hatte. Beim Schnappfinger wären die Sehnen betroffen, aber da muss ein Arzt mal drauf schauen.

https://www.musiker-board.de/thread...en-hals-doch-nicht-die-richtige.639680/page-3

Was mir auffällt:

Ich hab stundenlang am Stück Jazz Skalen und Akkorde gespielt, und gemerkt dass das bei kaltem, windigem Wetter zu Beschwerden fühlt. Die Hände waren richtig ausgekühlt. Hab auch Probleme beim Tippen, Fahrradbremsen und Handy halten. Inzwischen wie gesagt nach paar Monaten Pause besser. Hatte auch jahrelang Mehrfachbelastung mit Tippen, Bodybuilding, Radfahren und gefühlten 897 Egoshootern.

Wenn du lange eine Bewegung durchführt und diese oft wiederholst, kommt es irgendwann zu einer Entzündung von den Sehnen. Das würde zum Schnappfinger passen. Das dauert bei geübten Händen länger, deine sportlichen Tätigkeiten werden dir da auch entgegen kommen. Am besten wärmst man sich etwas auf, bevor man gleich los shreddert. Da reicht normal angenehm spielen ohne an die Grenzen zu gehen und man beugt schon Verletzungen vor. Je nach dem welche Bewegung du beim Bodybuilding machst und wieviel Gewicht du verwendest, wird deine Sehne zusätzlich belastet.

Vermutlich liegt es nicht an der Gitarre bzw. nicht nur an der Gitarre. Generell gilt beim spielen sollte man keine Schmerzen haben, sonst musst du pausieren. Bei der Saitenlage würde ich auch verschiedene Gitarren testen, möglicherweise hilft dir eine höhere Saitenlage, ein dickerer Hals oder ein scalloped fretboard. Wenn es eine Entzündung ist wird dir das, aber auch nicht helfen.

Such am besten einen Orthopäden oder Chirurgen auf und spiel solange keine Gitarre. Je nachdem wird es durch spielen schlimmer und kann durch Ruhigstellen gebessert werden.
 
Meine persönliche Theorie ist ja, das Qualität oft aus dem Exzess entsteht.
Hier ist mal ein Beispiel für besonders krampfiges Spiel (vor einem Jahr). Ich finde das hat nen zarten Anflug von Hendrix' Spirit, eingehüllt in eine dicke Kruste kaputter Schroffität ;)


Du erklärst es hier sehr schön: Exzess bzw. in meiner Übersetzung: sehr viel Üben liefert die Grundlage für intuitives Spiel. Aber damit können die von Dir geschilderten Probleme einhergehen durch Überbelastung: Sehnen- und Gelenkschmerzen. Anscheinend machst Du alles mit einem starken Willen und versuchst das auf Teufel komm raus umzusetzen. Das Ergebnis könnten daher Gelenkschmerzen sein (falsche Haltung oder Gelenke oder oder) . Ohne einen Arzt und/oder Gitarrenlehrer wirst Du hier nicht weiterkommen. Such mal nach Ärzten die Musiker behandeln, mir ist gerade keiner präsent ausser dem bekannten Prof. Altenmüller in Hannover, es gibt aber sicherlich mehrere Ärzte in Deutschland die einen ähnlichen Hintergrund haben ( weil sie etwa selber spielen).
 

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