Akkorde von einem Lied berechnen?

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Vietasiation
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Wie werden die Akkorde zu einem Lied berechnet?
Beispielsweise hat ein Komponist ein einfaches Lied mit einer einfachen Melodie komponiert, wie berechnet er jetzt die passenden Akkorde zu diesem Lied?

Im Moment gehe ich immer so vor:
- Lied genau anhören
- Tonart heraus finden (mit Hilfe des Keyboards)
- Quintenzirkel angucken
- Bei jedem Wechsel des Akkords mit spielen, bis ich den passenden Akkord gefunden hab..

Gibt es eine professionelle Methode, Akkorde zu berechnen?

MfG :)
 
Eigenschaft
 
Sorry, das bringt dich nicht wirklich weiter aber: Berechnen, das tut mir in meiner Musikerseele weh jemanden sagen zu hören dass er die Akkorde "berechnet" es gibt ja schließlich nicht nur immer einen einzigen Akkord der passt sondern viele. Also Musik hat nur sehr entfernt was mit rechnen zu tun, und geschmäcker sind verschieden deswegen kann es niemals eine eindeutige Lösung für ein musikalisches Problem geben. Lass dein Gehör entscheiden, nimm die Theorie nur als Orientierung
 
James-R. schrieb:
das tut mir in meiner Musikerseele weh jemanden sagen zu hören dass er die Akkorde "berechnet" es gibt ja schließlich nicht nur immer einen einzigen Akkord der passt sondern viele.
tut mir wirklich Leid, wenn ich dich verletzt habe.:rolleyes:
Bin kein Musikprofi und konnte mich daher nicht besser ausdrücken.
habe vor 5 Jahren 1 Jahr lang Keyboard unterricht genommen. Leider schaffte es mein damaliger Lehrer nicht ganz mir die ganze Theorie zu erklären...

Mich interessiert einfach nur wie diese Harmonien zustande kommen...
Mir ist auch klar, dass manchmal mehrere Akkorde mögloch sind und frei einsetzbar sind...Es geht mir nur um das Prinzip, wie Akkorde für ein Stück entstehen.
 
Du kannst z.B. Leitereigene Akkorde bilden in dem z.B. bei Dur-tonleitern auf jedem Ton der Tonleiter Terzschichtungen bildest. Die entstehenden Akkorde(Drei oder Vierklänge, wie du es möchtest) enthalten so nur Töne der jeweiligen Tonleiter und passen ganz gut zusammen. Daraus kannst du dir dann schon mal ein paar akkordfolgen, auf basis einer Tonleiter "basteln".

Bsp C-Dur: Töne c-d-e-f-g-a-b --> Terzschichtung auf C aufgebaut: c-e-g--> c-dur akkord
und das kannst du auf jedem Ton machen und erhälst so 3 dur und 3 moll akkorde und einen verminderten akkord.

Hoffe ich konnte dir helfen! :great:
Gruß
Tofu
 
Komisch, das gleiche Thema wird gerade in rec.music.theory behandelt. Einer besteht die ganze Zeit darauf, dass es sowas geben muss, und der Rest versucht ihm das Gegenteil klarzumachen. :D
 
Es gibt natürlich Akkordfolgen die häufiger vorkommen als andere aber trotzdem gibt es keine Regel die vorschreibt welche man zu nehmen hat. Wäre auch schlimm wenn es so wäre. Wo bleibt der Spass bei Musik wenn man sich an irgendwelche doofen Regeln halten muss?
 
:D Stimmt, Regeln missachte ich grundsätzlich, in einem Stück habe ich auch mal die kleine Terz (bb) der Tonart im Bass gehabt, obwohl die Oberstimme gleichzeitig die große Terz (b) gespielt hat, hat aber wunderbar gepasst!
Hier der Ausschnitt (besagte Stelle ist im 2. Takt):
Anhang anzeigen Dagon.mid

Das heißt natürlich nicht, dass Regeln grundsätzlich doof sind.
Erstens kann man sie als Orientierungshilfen benutzen, zweitens sollte man eine Regel kennen, wenn man sie ignorieren will. ;)
 
Na, dann los mal.

Aufgabe: Alle meine Entchen harmonisieren.

Viel Spaß dabei... hehe

Gruß

Ps: Bin ja mal gespannt ob das wirklich jemand in angriff nimmt.
Midis wären natürlich klasse! :great:
 
Hehe... :D
 

Anhänge

  • Allemeineentchen.mid
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HëllRÆZØR schrieb:
:D Stimmt, Regeln missachte ich grundsätzlich, in einem Stück habe ich auch mal die kleine Terz (bb) der Tonart im Bass gehabt, obwohl die Oberstimme gleichzeitig die große Terz (b) gespielt hat, hat aber wunderbar gepasst!
finde ich ehrlich gesagt nicht. die kleine none ist so ziemlich das dissonantestes intervall, und sollte IMHO mit vorsicht eingesetzt werden. bei dominant-sept-akkorden kommt die super.

bei dir kommt im zweiten takt ja ein Bb im bass und dazu spielst du ein arpeggio g-a-h-d-g und wieder runter. das ganze auf Bb bezogen wäre so ne art Bbmaj7(6), und da klingt die b9, also das H einfach flasch.

das alles ist aber sicherlich geschmackssache, und du kannst ja im prinzip machen, was du willst, solange es dir gefällt :)

gruss, alex
 
Es wurde schon viel richtiges gesagt.Du kannst aber die sache auch mal so sehen:
Akkorde sind letzten endes immer nur sampleartige ,quasi senkrechte schnitte von etwas ,das eigentlich waagerecht verläuft,und das sieht man klassischerweise als
vier stimmen an,analog einem chor.Hier gibt es zb. viele regeln,die sogenannten
Stimmführungsregeln,die allerdings immer einem gewissen zeitgeschmack unterliegen,
und sich daher ändern können.Was mich a) zum thema regeln führt. Regeln sind nützliche Grammatik ,um die Musikersprache zu verstehen,letzen endes geben sich diese regeln die Musiker aber selber,und gestützt werden sie durch die Zuhörer,die dann mehrheitlich gewisse dinge als wohlklingend empfinden.Du kannst also prinzipiell
machen was du willst,Hauptsache es klingt gut für Deine Ohren.
Nun aber zum eigentlichen punkt:wenn du schreibst ,dass du länger suchen musst um die ''richtigen'' kortz zu finden ,gehe ich davon aus das dein gehör noch nicht sehr weit entwickelt ist.Schlage mal 2 Fliegen mit einer Klappe,und nimm eine deiner melodien,singe /spiele sie,und versuche dazu mal eine Basslienie zu entwerfen.
mach das solange ,bis du es cool findest,OHNE irgendein Buch etc.
Dann fülle einfach den tonraum mit ein bis zei weiteren Noten aus ,die sich in der
lage zwischen Bass und deiner Melo befinden.
Mach auch das solange ,bis du es gut findest.
Dann notiere die Töne übereinder ,bzw ,bestimme die Akkorde ,wenns schon geht.
Ich bin sicher,sollte dir dein Werk gefallen,werden sich mit Sicherheit alle möglichen
Regeln finden lassen,mit denen man NACHTRÄGLICH super erklären kann,
was Du da so komponiert hast.
Viele entwicklungen in der Musik basieren auf zufällen und rumprobieren.
Irgendwann hat dann einer was ,was super klingt ,und noch keiner kennts ,und ab gehts.
Leider sind diese Zeiten mehr oder weniger vorbei,aber das ist ein anderes Thema.....
 
das klingt aber ziemlich umständlich, außerdem denke ich, ist es nicht ganz einfach, wirklich nur über den subjektiven Geschmack die musik-theoretisch optimale Lösung zu finden.
 
GMinor7 schrieb:
finde ich ehrlich gesagt nicht. die kleine none ist so ziemlich das dissonantestes intervall, und sollte IMHO mit vorsicht eingesetzt werden. bei dominant-sept-akkorden kommt die super.

bei dir kommt im zweiten takt ja ein Bb im bass und dazu spielst du ein arpeggio g-a-h-d-g und wieder runter. das ganze auf Bb bezogen wäre so ne art Bbmaj7(6), und da klingt die b9, also das H einfach flasch.

das alles ist aber sicherlich geschmackssache, und du kannst ja im prinzip machen, was du willst, solange es dir gefällt :)

gruss, alex
Hm, so ganz stimmt das auch nicht:
Wenn du genau hinhörst, fällt dir auf dass sich bei den Arpeggios die kleine und die große Terz abwechseln,
bei besagter Stelle habe ich zum Beispiel: g a h d g d b a, also aufwärts Gadd9 und abwärts gmadd9.
Das b im Bass ist also nicht völlig willkürlich, sondern kann als Vorwegnahme gedeutet werden.
Das Intervall zwischen b und h ist übrigens keine b9, sondern eine #8, was das ganze natürlich sogar noch spezieller macht.

Das Stück soll übrigens eine Assoziation mit dem Wasser hervorrufen, und mit dieser #8-Harmonie in Verbindung mit den Klängen (Harfe / Fretless Bass) assoziiere ich sowas wie Strömung.
Außerdem soll das ganze ein irrationales, bedrohliches Gefühl auslösen, das im weiteren Verlauf noch ausgebaut wird.
(wie gesagt, das war nur ein Ausschnitt)
Irrational und bedrohlich deshalb, weil es thematisch um "Dagon", eine finstere Gottheit aus den tiefen der Meere geht (s. Literatur von H. P. Lovecraft).

...du hast natürlich recht, es ist wirklich Geschmackssache.
;) Aber nicht dass ihr denkt, ich hätte mir nichts dabei gedacht.
 
HëllRÆZØR schrieb:
aufwärts Gadd9 und abwärts gmadd9.[...]Das Stück soll übrigens eine Assoziation mit dem Wasser hervorrufen

Witzig, in Nick Drake's "River Man" gibts auch Cadd9 und Cmadd9 immer wieder direkt hintereinander. Das Stück hat zwar bis auf den Titel bei näherer Betrachtung nichts mit Wasser zu tun, und die Akkorde werden auch nicht arpeggiert, aber ich dachte ich brings hier mal als kuriose Übereinstimmung an.
 
Moin. Interessante Debatte.

Für meinen Teil kann ich nur sagen dass es sehr wohl wahr ist, dass man musikalische Regeln nur dann brechen kann wenn man sie kennt, soll heissen man sollte in diesem Fall (wie von hellrazor sehr schön eingebracht) erst mal von der einfachsten Variante ausgehen, um anschließend daraus auszubrechen. Modulationen sind z.B. top, bringen aber erst was, wenn man sie in den nötigen Kontext setzen kann. Einfach ohne Konzept drauflos zu schreddern wäre genauso öde wie der offensichtlichen Regel zu folgen.

Wenn ich das mit den MIDI-Files raff lad ich mal meine hoch, derweilst wünsch ich viel Spass beim Entchen uminterpretieren ;)

P.S: Wenn man lang genug dran rumschraubt kommt man auch auf Smetanas Moldau (dazu reicht es, die Entchen einfach in Moll zu setzen)

Deshalb: immer schön rumexperimentieren!

gruss

Nesehat
 
Nesehat schrieb:
Moin. Interessante Debatte.

P.S: Wenn man lang genug dran rumschraubt kommt man auch auf Smetanas Moldau (dazu reicht es, die Entchen einfach in Moll zu setzen)

Deshalb: immer schön rumexperimentieren!

Danke für diesen Beitrag ! :);):) Jetzt ist es mir auch bewusst.

(Mann ist das toll! Ich liebe Musik!!!:))
 

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