Hallo Krokant,
es ist immer bewundernswert, wenn sich Menschen in Deinem Alter ernsthaft mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Gratulation!
Nachdem ich der Zunft derer angehöre, die das machen, was Dich so fasziniert, schreibe ich hier mal die wesentlichen Punkte zusammen:
1. grundsätzliche Überlegung:
Will ich unterrichten oder nicht (bei Dir ja schon ungefähr beantwortet).
Wenn nicht: bitte gar nicht erst studieren. Jeder Akkordeonist unterrichtet, auch der weltweit gefragteste.
Wenn ja: Will ich in der Schule arbeiten (Lehramtstudium, 1 Hauptfach-Instrument, 1 oder zwei Nebenfach-Instrumente)
oder will ich Akkordeonlehrer werden (ein Nebenfach-Instrument, an manchen Häusern frei zu wählen, an anderen vorgeschrieben). Hier beginnt schon die Akkordeon-spezifischere Überlegung: will ich mein Instrument und dessen Möglichkeiten vermitteln oder mehr Musik im allgemeinen, also Lehramt?
2. grundsätzliche Überlegung: Welche Bereiche der Akkordeonmusik sprechen mich besonders an? Danach richtet sich ziemlich genau die Wahl des Studienortes, es gibt ja (Gott sei Dank!) verschiedenste Strömungen in der professionellen Akkordeonwelt. Sollte Dir klar geworden sein, wo es hingehen soll, nimm, wie bereits mehrfach vorgeschlagen, zur entsprechenden Dozentin Kontakt auf, frag, was Du tun sollst!
3. MIII/MII: Solltest Du die Arbeit an einer Musikschule anstreben: es gibt, ähnlich wie an allgemeinbildenden Schulen, bundesweite Lehrpläne für Instrumentalunterricht. Und die schreiben eindeutig MIII vor. Folglich orientiert sich die Hochschulausbildung auch weitestgehend an diesem Ziel. Der Unterschied dieser Lehrpläne zu denen an allgemeinbildenden Schulen besteht u.a. darin, dass die für Musikschulen eher Empfehlungscharakter haben. Aber grundsätzlich sollte an diesen Empfehlungen wenig gerüttelt werden, da haben sich sehr erfahrene und verantwortungsbewußte Menschen lange die Köpfe zerbrochen.
4. Nebenfächer: Wie bereits erwähnt: die Anforderungen für ein Musikstudium bestehen keineswegs nur im Beherrschen des Hauptfach-Instruments. Aufnahmeprüfungen teilen sich i.d.R. in diese Einzelprüfungen auf:
Hauptfach
Nebenfach (bei Lehramt ggf. mehr als eines!)
Gehörbildung
Musiktheorie (Tonsatz, Allgemeine Musiklehre, ggf. Musikgeschichte-Basiswissen)
Vernünftige Musikschulen bereiten Jugendliche gezielt und fundiert auf diesen Beruf vor. Das ist auch ihre Aufgabe. Mach Dich doch mal schlau, welche Häuser in Deiner Umgebung diese Ausbildung anbieten, und wie es so um die Erfolgsquote bestellt ist! Man kann mit dieser Vorbereitung eigentlich nie früh genug anfangen. An sehr guten, mir bekannten Häusern beginnt die studienvorbereitende Klasse rund um das 12. Lebensjahr.
Du siehst: Du informierst Dich zwar relativ früh, es gibt allerdings wohl so manche und manchen, die/der das schon etwas früher getan hat. U.U. mußt Du also noch etwas aufholen. Solltest Du noch weitere Fragen haben, bitte gerne PM an mich!
Alles Gute! M