Akkordeon lernen online ohne Lehrer, geht das? Wer hat Erfahrung?

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Der strenge Riker hat mir meinen Beitrag einfach ausgestrichen. Ich suche aber keine Musiker oder Lehrer. Hat jemand Erfahrung, wie man sich online also z.B. über Skype also mit einfacher kleiner Kamera und email oder Chat beim Akkordeonspielen unterstützt, also Tipps gibt beim Spielen von Stücken wie Musettestücken, die häufig ganz schön schwierig sind, jedenfalls für mich. Ich hatte beim Peter Haas auf seiner Seite mal meine Adresse hinterlassen. Da haben sich zwei liebe Akkordeonspielerinnen gemeldet, hatten aber keine große Erfahrung mit dem Computer. Es kam immerhin zum Austausch von paar Noten. Aber das hilft leider nicht. Mit Lehrern habe ich es auch schon versucht. Die sind aber streng und verdammt teuer, wenn du nicht genug übst und wenn Du arbeitest, hast Du nicht immer Zeit wie ein Schüler . Vielleicht hat der ein oder andere schon Erfahrung damit. Wer kann mir helfen?
Gruß Michael
 
Eigenschaft
 
Naja, was heißt, die Lehrer sind streng? Üben ist halt wirklich der zentrale Punkt, wenn man ein Instrument lernen will. Regelmäßiger Unterricht bringt da sonst kaum was und man tritt auf der Stelle, was sowohl für den Schüler als auch den Lehrer frustrierend ist.
Für dich wäre wahrscheinlich Unterricht in größeren Zeitabständen das Richtige, wenn du sagst, du hast nicht so viel Zeit zum Üben. Das könnte man ja mit einem Lehrer so vereinbaren (14-tägig oder vielleicht auch nur einmal im Monat). Ob das nun in natura oder online stattfindet ist dann ja egal. Ich glaube allerdings, Klangbutter gibt auch Online-Unterricht.
 
Du hast natürlich recht. Durch Üben wirst du Meister. Habe auch nichts dagegen einzuwenden. Ich bin jetzt aber auf mein Thema gekommen, seit ich gestern hier dieses Thema eröffnet habe.Ich liebe diesen Troubadour aus Holland http://www.youtube.com/user/thijs7. Er spielt auf holländisch genauso wie ich auf deutsch dies machen möchte. Singen und spielen. Meine kläglichen Anfänge auf www.knobloch-von.de Da will ich weiterkommen. Reines virtuoses spielen liegt mir leider nicht.
Gruß Michael
 
Für dich wäre wahrscheinlich Unterricht in größeren Zeitabständen das Richtige, wenn du sagst, du hast nicht so viel Zeit zum Üben. Das könnte man ja mit einem Lehrer so vereinbaren (14-tägig oder vielleicht auch nur einmal im Monat). Ob das nun in natura oder online stattfindet ist dann ja egal. Ich glaube allerdings, Klangbutter gibt auch Online-Unterricht.

können Sie mir empfehlen einen online-Unterricht?

Can you recommend an online accordion teacher? I have seen someone called Nina [h=1]Tritenichenko doing skype lessons from USA, is she any good?
[/h]

I am trying to learn c-griff accordion with freebass and am having problems with
finger positions...

Danke
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
On-line lessons are a quite new phenomenon. A friend of mine was pleased about a drum lesson over skype. But she knew already the teacher and needed just some input.

For beginners I have some doubts, if an intensive training can be done without physical presence. But it would be interesting to hear of your experience, if you try a lesson. How much does she charges? What's her teaching profile?
 
Für Gitarre und Klavier findest du genügend Online Unterricht. Für Akkordeon habe ich keinen gefunden. Daher freue ich mich , dass mir schon mehrere geantwortet haben und Noten geschickt . Auch Beispiele ihrer Interpretation auf you Tube finde ich gut. So kann es weiter gehen. Macht jedenfalls Freude.
Gruß Michael

Zu Waldgeist: Du hast vollkommen recht. Den richtigen Lehrer zu finden, der zu dir passt und dich motivieren kann ist schwierig. Ich singe gern und begleite mich. Rein instrumentale Stücke möchte ich natürlich auch können. Aber einen Lehrer wie Peter Haas findest du momentan nur in Berlin. Da kommt Neid auf. Jedenfalls ist dein Kommentar okay, er bringt mich aber nicht weiter. Du könntest mir zeigen, wie ich Rapp mit dem Akkordeon begleiten könnte. Gruß Michael


---
I am here: http://tapatalk.com/map.php?ynlkv0
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unterrichtet der Haas Rapp (Rap) - Begleitungen auf dem Akkordeon?
Das würde mich aber auch interessieren! Wie muß ich mir das vorstellen?

Mit der linken Hand spielt man einen coolen Bassrhythmus - möglichst nicht mehr als einen Ton!
Die rechte Hand und beide Füsse braucht man nämlich für die Schlagzeugimitation.
Dazu flugs einen anklagenden Text rhythmisch hingeschmettert.
Eine refrainartige Harmonie wäre die Krönung ...

Das wird lustig und das Akk ist dann so sinnvoll eingesezt - ist ja heute nicht unüblich - siehe Motion Trio.

Wenn ich nicht gerade in 2 Tagen die gesamte Zauberflöte lernen müßte, würde ich das glatt in Angriff nehmen.
 
Hi
Ich habe mir das diatonische Akkordionspielen selber beigebracht. Ich spielte die Geige schon und konnte Noten lesen. Ich bin so vorgegangen: Ich habe mal das D auf dem Akkordeon gesucht. Von da aus die D-dur Tonleiter, dann die G-dur und die A-dur und die C-Dur. Dann habe ich "Alle meine Entchen" in allen Tonarten gespielt, ja und von da an dann nach Gehör weitergemacht, Ein Metronom ist sicher kein Fehler, -- hier mein neuestes Arrangement: http://www.youtube.com/watch?v=6gsvgGHs2IU
 
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Also meine Erfahrungen mit Musiklehrern sind eher bescheiden. Schon als Kind haben sie mir den Spaß verdorben und jetzt mit 40 bin ich auch wieder einem davon gelaufen, der es erneut probiert hätte.
Als Psychologe und Lehrer (nur eben keine Musik) mit einer sehr musikalischen Lebensgefährtin habe ich recht hohe Ansprüche an Musikunterricht, der normale Lehrer beherrscht oft nur die Standardunterweisung, die mich oft nicht wirklich weiter bringt.
Begeistert bin ich von diversen Online-Tutorials (Youtube), ab und zu eine Online-Stunde (beim richtigen Lehrer) wäre wohl auch recht nützlich, habe ich aber noch nicht ausprobiert.
lg,
Christian
 
Mir geht das auch so. Dass der Musiklehrer rumnörgelt , dich dauernd verbesert, nur weil du den Ton nicht genauso wie er es wollte, gespielt hat. Einmal wollte ich Keyboard und Gesang, welches ja eigentlich mein Ziel ist und war, lernen. Der Lehrer meinte aber, ich sollte Klavier spielen. Nun da ich als Schüler sowieso unsicher war, ist das dann gleich auseinander gegangen. Meistens war es aber auch die unterschiedliche Vorstellung von Musik. Nun ist die Frage, wie komme ich ohne Lehrer weiter. Ein Problem ist für mich, ein Stück auswendig zu lernen, damit ich keine Noten brauche. Manche Stücke gehen ja, bei anderen denke ich, mein Kopf ist irgendwie leer.
Welche Richtung von Musik zielst du denn an?
 
Gaga.Signor schrieb:
Als Psychologe und Lehrer (nur eben keine Musik) mit einer sehr musikalischen Lebensgefährtin habe ich recht hohe Ansprüche an Musikunterricht, der normale Lehrer beherrscht oft nur die Standardunterweisung, die mich oft nicht wirklich weiter bringt.

Kann ich nicht nachvollziehen. Gerade wenn man von seinem Instrument noch wenig Ahnung hat, kann man kaum den Unterricht des Lehrers beurteilen. Der Vorteil eines Lehrers, egal wie gut seine pädagogischen Mittel auch sein mögen, ist, dass man eine Kontrolle seiner "Leistung" hat. Ein Youtube-Video kann sowas nicht ersetzen. Ich denke eher, dass viele ihre Lehrer für schlecht befinden, wenn der Fortschritt sich nicht direkt bemerkbar macht. Wie kommst du denn darauf, dass bei anderen Standard-Unterweisung funktioniert, bei dir aber nicht? Ist das nicht alles sehr Subjektiv?

Gruß
Brückentroll
 
@Brückentroll: Dass die Standardunterweisung andere weiter bringt, kann ich nur hoffen. Insgeheim befürchte ich aber, dass "Standardmusikunterricht" weit vom Optimum entfernt ist; möglicherweise geht das ganz gut für völlige Anfänger bzw. Kinder. Wenn man aber erwachsen ist und diverse Erfahrungen mitbringt (akkordeonbezogene und andere), braucht es m.E. eher einen Coach als einen Unterrichter.

Mein Musikunterricht bei einem professionellen Lehrer lief folgendermaßen ab: Wir nehmen uns ein Stück (z.T. von ihm vorgeschlagen, z.T. von mir) und beginnen mit der rechten Hand bei der ersten Note, dann langsam von Anfang bis Ende. Nach einer Weile dann Wechsel zur linken Hand, ebenfalls langsam durchspielen. Dann gemeinsam versuchen. Diese Dinge jeweils zuhause üben zwischen den Stunden, dann vorspielen und korrigiert werden bzgl. Ausdruck etc.
Dabei übrigens keine Hinweise auf die Art und Struktur des Stücks, Tonart, Wiederholungen, ähnliche Läufe etc. Ich kam mir vor wie ein Midi-Computer, der programmiert (dressiert) werden soll.
Und beim Zusammenspielen von rechts und links ging es dann meist nicht weiter. Kein Stück konnte ich fehlerfrei in halbwegs normalem Tempo durchspielen. Nach ein paar Wochen war die Luft raus auf dem einen Stück, nehmen wir eben das nächste. Dort das gleiche Phänomen. Nicht nur, dass der Lehrer kein Interesse an meinem (vielleicht) speziellen Problem hatte, auch als ich ihn darauf hingewiesen habe, meinte er nur, dass ich das eben üben müsste. Meine Vorschläge, ob man nicht vielleicht mal die Bassbegleitung vereinfachen könnte, damit es flüssiger geht, oder ob man nicht spezielle Übungen zur Koordination machen könnte, hat er abgelehnt. Wir haben in einem ganzen Jahr keinen einzigen Ton gespielt, der nicht als Note in einem Stück vorkam (und das obwohl ich ihm immer wieder gesagt habe, ich würde gerne "frei" spielen lernen), keinen Rhythmus geklopft oder irgendwas individuelles gemacht.
Ich habe ihm immer wieder erzählt, dass ich in einer Band spiele - er wollte nicht mal wissen, was ich dort tue.

Sorry für das Geraunze, aber ich habe genug von Lehrern vorerst. Nochzumal ich Grund zur Annahme habe, dass das kein Einzelfall ist. Die diversen Musikversuche meiner Kindheit liefen ziemlich ähnlich ab. Und weil ich eben selbst Lehrer bin, weiß ich, dass die "Standardunterweisung" für viele immer noch State-of-the-Art ist. Also Handlungsanweisung und dann üben, üben, üben. Wobei meist wiederholen gemeint ist und niemand sich genau weiß, was da eigentlich wie passieren soll im Kopf und in den Händen. Welche Fertigkeiten es braucht und wie man zu diesen kommt. Und welche Probleme beim Spielen auf welche Defizite hinweisen.

Wahrscheinlich bin ich mit meinen 40 Jahren auch einfach zu alt für ein Musikunterrichtsverständnis, das davon ausgeht, dass ein guter Musiker sowieso erst mal 15 Jahre braucht und am Besten mit 5 Jahren anfängt. Naja und da bleibt bei der Standardunterweisung vielleicht auch bei dem einen oder anderen was hängen. Der Rest hält sich sein Leben lang dann für musikalisch unbegabt. Und deshalb bin ich so ein Fan von Youtube-Tutorials, die - durchaus amerikanisch geprägt - einfach davon ausgehen, dass jeder alles lernen kann. Oder zumindest versuchen sollte. Ein Beispiel ist etwa der Walzer aus dem Amelie-Film, da gibt es ein Tutorial das wirklich damit anfängt, dass der Bassknopf mit der Vertiefung das C ist. Laut Standardunterweisung behaupte ich mal, dass man mindestens 2 Jahre lernen muss, bevor man dieses Lied spielen kann bzw. glaubt, spielen zu können.

Entschuldigt nochmal diesen längeren Ausbruch, aber die traditionelle Musikpädagogik bringt mein Blut in Wallung ;-)
Christian
 
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Such Dir einen wirklich guten Lehrer, die sind zwar dünn gesät, aber genau das brauchst Du. Mit dummen YouTube-Videos wirst Du nicht weit kommen. Ein Lehrer, der mit seinem Schüler nicht die Struktur eines Stückes erarbeitet, der keine brauchbaren Ideen bei technischen Problemen liefert, der sich auch ansonsten nicht die Bohne für die musikalischen Aktivitäten seines Schülers interessiert - den kann man doch nicht allen Ernstes als "professionellen" Lehrer bezeichnen.

Monte
 
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also bei mir gab es eine Probestunde und dann hatte ich noch 2 Monate Zeit, in denen ich von meinem Jahresvertrag bei der Musikschule hätte zurücktreten können.
Ich komme regelmäßig aus dem Unterricht nach Hause und habe nur einen Bruchteil der dort angesprochenen Theorie verstanden und setze mich dann zuhause hin und lese nach und überlege, was wie gemeint war. Ein häufig gehörter Satz meines Lehrers:"es gibt keine Tricks"
Mich motiviert das trotzdem und im Gegensatz zu youtube Tutorials kann ich Fragen stellen und auch Themensprünge und Querverweise sind möglich, was bei Tutorials nicht der Fall ist.
Aber die Arbeit des Begreifens und des Übens wird Dir kein Lehrer abnehmen können.
Wäre mal ein interessanter Thread: Was erwarte ich vom Unterricht und wie sieht der perfekte Lehrer aus - da wird es aber auch keine eindeutige Antwort geben, weil jeder eine ganz individuelle Auffassung seiner Ziele und der Wege dorthin hat.
Ich vermute schon, dass ein Live-Lehrer sinnvoll und motivationsfördernd ist.
Musste halt solange suchen, bis Du einen findest, der Dich glücklich macht aber die gibt es schon.
Aber es gibt keine Tricks... ;)
Gruß Ben

P.S. ich habe auch erstmal 8 Monate ohne Lehrer und nur mit Youtube und den Haas Büchern geübt und habe jetzt seit 4 Monaten Unterricht. Mein Fazit ist positiv, hat echt was gebracht und ich habe viele Dinge gelernt, auf die ich alleine nicht gekommen wäre.
 
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Als ich Bens ersten Absatz las, ging mir auch so durch den Kopf, dass da eigentlich ein eigener Thread fällig wäre über die Vorteile eines Live-Lehrers, über persönliche Erfahrungen mit Lehrern, was interessant und wichtig ist bei der Auswahl desselben, was wie vermittelt wird, welche Lehrwerke aktuell sind... ok, das nimmt den Lehrern vielleicht auf den ersten Blick ein bißchen die Butter vom Brot, aber irgendwie.... live is live, live-Musik und Live-Unterricht ist durch nix zu ersetzen letztendlich.

Es muss ja nicht jede Woche sein, falls das zeitlich, finanziell oder sonstwie nicht geht.
Und Unterricht muss nicht immer hm ja Wohlfühlprogramm sein. Manchmal geht ganz viel schief, und manchmal steht ne unangenehme Wahrheit an...

Wer allerdings so gar nicht auf seine Schüler eingeht... tja...
 
Ich kann nur anregen mal in den anderen Boards (gerade bei den E-Gitarren) mal nach "Selbststudium" und "Lehrer" zu suchen. Ist sehr aufschlussreich.
 
Hallo, Christian,

ich denke, Du hast Dir die Auswahl des Lehrers zu einfach gemacht.

Mein Musikunterricht bei einem professionellen Lehrer lief folgendermaßen ab: Wir nehmen uns ein Stück (z.T. von ihm vorgeschlagen, z.T. von mir) und beginnen mit der rechten Hand bei der ersten Note, dann langsam von Anfang bis Ende. Nach einer Weile dann Wechsel zur linken Hand, ebenfalls langsam durchspielen. Dann gemeinsam versuchen. Diese Dinge jeweils zuhause üben zwischen den Stunden, dann vorspielen und korrigiert werden bzgl. Ausdruck etc.

bei mir geht das folgendermaßen:
ich suche nach einem Musikstück, das ich spielen möchte, lege Ihm (dem Lehrer) das vor und frage, ob er das für machbar hält. Daran wie er die Stirn runzelt erkenne ich dann, ob er mir das leicht zutraut, oder ober das für problematisch hält. Aber immer ermutigt er mich, das Projekt an zu gehen, auch wenn er manchmal sagt: das ist schwerer als Sie glauben, oder als es aussieht.
Dann probiert er, wie er selbst damit zurecht kommt. Dann läßt er mich spielen und beobachtet mich dabei, korrigiert evtl. meinen Fingersatz. Dann folgt die u.U. monatelange Phase des Einübens, verbunden mit Änderungen, wenn sich Fingersätze oder Abläufe als problematisch oder für mich zu schwierig erweisen. Der Lehrer gibt mir Anregungen, wie ich etwas verbessern kann, umsetzen muß ich das selbst, und auch selbst entscheiden, ob ich den Anregungen folge.

Kein Stück konnte ich fehlerfrei in halbwegs normalem Tempo durchspielen.

Was ist fehlerfrei? Was ist ein halbwegs normales Tempo?

Fehlerfrei ist für mich, wenn ich ein Stück vorspiele, und der unbedarfte Zuhörer sagt: so war das aber schön anzuhören.
Selbst bei hoch professionellen Musikern wirst Du feststellen können, daß sie nicht immer das spielen, was im Notentext steht, aber sie finden einen Weg aus Ihren "Fehlern". Das kann man bei einer Martha Argerich (Klavier) sehen genauso wie bei Yuri Shishkin (Bajan).

Ein normales Tempo gibt es nicht. Es gibt Tempi, bei denen sich ein Musikstück wohlklingend entfaltet und Tempi bei denen der Charakter der Musik verwischt. Das ist bei gleichen Stücken von Instrument zu Instrument und von Raum zu Raum verschieden. Ich spiele barocke Cembalo-Musik auf dem Akkordeon und muß, damit es klingt, in der Regel deutlich ruhiger spielen, als vom Komponisten vorgesehen. In halligen Räumen muß man oft noch einmal ruhiger werden.

Das alles bespreche ich mit meinem Lehrer, der gibt mir Ratschläge und ich greife sie auf oder verwerfe sie.

Nicht nur, dass der Lehrer kein Interesse an meinem (vielleicht) speziellen Problem hatte, auch als ich ihn darauf hingewiesen habe, meinte er nur, dass ich das eben üben müsste.

Vielleicht hast Du Ihn, als Du angefangen hast nicht deutlich genug darauf hingewiesen, daß Du sagst, was Du lernen willst und was nicht. Als ich meinen Lehrer gesucht habe, haben drei Lehrer abgelehnt mich zu unterrichten, weil sie der Meinung waren, so wie ich mir das vorstellte könne man das Akkordeonspielen nicht lernen. Vieles kann ich auch nicht, aber das, was ich gerne spiele habe ich gelernt und mache es auch nicht ganz schlecht.

Aber, ohne Lehrer, ohne wöchentliches Korrektiv wäre ich nicht da, wo ich heute spieltechnisch bin.

Gruß
Reini2
 
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Ein Instrument lernen ist ein wirklich komplexer Prozess. Da gibt es reihenweise Literatur über verschiedene Lerntypen: optisch/akustisch/haptisch/motorisch etc. Wenn der Schüler eher nach dem Gehör lernt, aber ein Lehrer immer vom Notenbild ausgeht, dann kann schon einiges schief gehen.

Dazu kommen noch verschiedene Lernkulturen. In vielen Kulturkreisen wird Musik nach dem Motto Vorspielen-Nachspielen weitergegeben, in unseren Breitengraden wird eine theoretische Basis vermittelt, auf der dann systematisch weiter aufgebaut wird.

Alles hat seine Vor- und Nachteile. Das Internet bietet aber sehr gute Möglichkeiten, diese verschiedenen Ansätze miteinander zu verbinden: systematische Einführungen und fröhliches Nachdudeln sind nur wenige Klicks voneinander entfernt.

Jemand, der von einer intensiven Lehrer-Schüler Beziehung profitiert, kann mit dieser Beliebigkeit weniger anfangen, als jemand, der eher autodidaktisch vorgeht.

Bei diesen Internet Angeboten braucht es ein geschärftes Bewusstsein, was man eigentlich will, zuviel Müll gibt es in den Weiten den WWW, allerdings hat man auch die Möglichkeiten, in ganz andere Bereiche zu gelangen, die ein einzelner Lehrer (oder Lehrerin) gar nicht abdecken kann.
 
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@reini2: Damit, dass ich mir die Auswahl des Lehrers zu einfach gemacht habe, hast du wohl recht. Groß ist die Auswahl hier aber auch nicht.
Ok, natürlich gibt es gute und schlechte Lehrer, Schüler mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Wünschen und wenn es da mal passt mit dem Unterricht hat man großes Glück. Insbesondere, wenn man nicht in großen Städten wohnt, wo es alles mögliche an Auswahl gibt.

Bzgl. fehlerfrei und in halbwegs normalem Tempo meinte ich eigentlich nur, dass jede Note grundsätzlich richtig angespielt ist, ich nicht steckenbleibe und das Tempo so ist, dass man nicht sagen würde, es ist jetzt betont langsam gespielt.. Und das fände ich schon ein ordentliches Ziel bei der Erarbeitung eines Stücks. Dann kann man ja immer noch über den Ausdruck und mögliche Verfeinerungen reden ...

Also eigentlich bin ich ganz glücklich mit meiner derzeitigen Situation: Ich übe hauptsächlich Rhythmussachen und rechts-links-Koordination und wenn ich da mal Fortschritte gemacht habe, dann schau ich mich nach neuen Lehrern um. Auch singen zum Spielen ist spannend, quasi die dritte Hand. Und auch das Spielen in einer Band. Nur einfache Begleitmuster, dafür müssen die aber sitzen und rausfliegen darf ich auch nicht.
Vorsichtig bin ich bei (für mich) anspruchsvollen Stücken, die natürlich gut klingen (wenn andere sie spielen), bei denen ich dann aber endlos übe (wiederhole), ohne, dass das Ergebnis befriedigend wird und ich letztendlich bei sehr mechanischem Lernen lande (wenn ich irgendwo einen Fehler mache, ist alles aus, ich muss von vorn beginnen). Auch die Stücke bei oben schon geschmähtem Lehrer waren so (z.T. natürlich auch von mir in Selbstüberschätzung gewählt), ich glaube, er hat sich nicht getraut, mir wirklich einfache Sachen zuzumuten.

Naja, ich bin optimistisch, dass ich mir zu meinem 50sten schon ein ordentliches Ständchen spielen können werde ;-)

beste Grüße,
Christian
 
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