Garmon lernen

E
eazy-e
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.04.10
Registriert
09.10.07
Beiträge
11
Kekse
0
Hallo,

Da mein opa früher ein Bekannter Akkordeon spieler in Russland war wollte ich gucken ob mir das Instrument auch im Blut liegt. :D

ich hab mich bei wikipedia erkundigt und es gibt ein russisches akkordeon namens Garmon. Nur weiß ich leider nichts über dieses Instrument. Ich möchte spezifisch russische melodien spielen mit einem Akkordeon und wollte somit fragen was sich am besten lohnt ? was für ein unterschied ist es zwischen einem typisch normalen Akkordeon oder einem Akkordeon das einen unternamen Garmon trägt ??

wäre aufjedenfall sehr dankbar wenn jemand mir paar fragen beatnworten könnte.

und ist es schwer das Instrument zu lernen? Ich mein, es ist wird mein erstes Instrument das ich richtig spielen kann. Keyboard kann ich teilweise.
 
Eigenschaft
 
Das Garmon ist eine Art Mini-Akkordeon. Laut Wikipedia mit 25 Diskantknöpfen, die gleichtönig erklingen, ausgestattet. Im Bass ist das Instrument 3reihig ausgestattet. aufgrund des relativ geringen Tonumfanges ist das Instrument nur eingeschränkt verwendbar, wenn Du Dir die Diskantbelegung unter Wikipedia anschaust, wirst Du feststellen, dass das Akkordeon nur über einige wenige Halbtöne verfügt, somit also nicht für alle Tonarten zu gebrauchen ist.

Ich würde Dir so ein Instrument nicht empfehlen, wenn Du wirklich Akkordeon erlernen möchtest, da es wirklich nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bietet. Da würde ich eher zu einem "normalen" Knopfgriffakkordeon greifen, damit stehen einem dann alle Möglichkeiten offen.

Gruss, Senseo
 
Das problem aber ist, ich möchte keine anderen melodien außer russische folks lieder spielen können. ich denke da reicht eine Garmon oder ?

hab mich bei youtube umgeschaut und da spielen viele russische folks lieder mit einer Garmon. Daher dachte ich das es reicht.
 
senseo hat recht: Garmon ist ein sehr eingeschränktes Instrument - reicht gerade mal für die Tschastuschki (wenn Du west was das ist). Lass lieber die Finger davon.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo zusammen,

mir geht es genauso wie eazy-e. Für mich kommt nur ein Garmon in Frage.
Allerdings brauche ich Tipps bzw. Hilfe beim Verständniss. Ich suche seit langem vergebens nach Noten für die Garmon. Finde aber nur für normale Akkordeon welche. Mir ist bewusst das es die Töne bei der Garmon nicht gibt. Es muss doch extra Noten für die Garmon geben oder wie spielt man dieses Instrument?

Liebe Grüße
 
Doch, es gibt Noten. Ich habe eine Garmon und bekam gleich ein Notenheft mit Tabellen der Töne und Knöpfe dazu.
Frage mal beim Musikhaus Hoppe in Warstein. Hier werden auch Garmons verkauft.
 
Hallo GarmonLenz,

ich spiele zwar nicht Garmon und mit Garmon-spezifischen Noten kann ich auch nicht dienen, aber halte das auch nicht für unbedingt nötig.
Ein Garmon hat schlicht nur eine Tonart zur Verfügung (und ihre Moll-Parallele) und dazu die passenden Begleitakkorde und sogar noch ein paar mehr.
Du kannst also uneingeschränkt alles spielen, was in dieser Tonart (oder der Moll-Parallele) bleibt.
Es geht sogar noch mehr, aber da musst du dann improvisieren.
Notenhefte für Akkordeon sind problematisch, weil früher oder später auf andere Tonarten gewechselt wird, für die dir Töne fehlen.
Aber Noten für Harmonikas in deiner Tonart (Steirisch, Club, Wiener Modell, keine Griffschrift nehmen!), Blockflöte, Bluesharp oder generell Instrumenten mit ähnlich eingeschränktem Tonvorrat kannst du spielen.
Was auch gut geht sind Lead-Sheets, oder Gesangbücher mit Akkorden (meist für Gitarrenbegleitung), die es für verschiedene Musikrichtungen gibt (Volksmusik, Wirtshaus- oder Hüttenmusik), meist aber nur in C-Dur.
Aber C-Dur=A-Moll ist bei Garmons nicht so selten.
Wenn du eine Garmon in einer anderen Tonart hast, dann ist es sicher nicht verkehrt, sich mit einem Notensatzprogramm vertraut zu machen, so dass du Noten damit setzen und dann vom Programm in deine Tonart transponieren kannst.
Auf dieser Seite gibt es kostenlose Noty (in C-Dur/A-Moll), wobei das nicht heißen muss, dass es nach deutschem Urheberrecht nicht doch einen Rechteinhaber gibt:
http://russian-garmon.ru/noty
Ob es für Garmons eine Griffschrift gibt, weiß ich nicht.
 
Hallo zusammen,
eine Griffschrift gibt es nicht.
In meinem Buch stehen über den Noten Zahlen, die man über eine Tabelle zuordnet.
Das fand ich sehr hilfreich, um die Anordnung der Knöpfe überhaupt verstehen zu können.
Mit der Zeit spielt man dann ohne Zahlen.
Ich selbst habe leider lange nicht mehr auf der Garmoschka gespielt.
Werde es aber wieder in Angriff nehmen.
Manchmal gibt es auch Nachbarn, die jemanden kennen, der dieses Instrument spielt und behilflich sein kann.
So wie bei uns :)
Gruß Jutta
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter dem Begriff Garmon findet sich bei Wikipedia in deutsch nur eine Art des Garmons.
Das ist auch ein Garmon aber es gibt weitere.
Gibt man das in russisch ein гармонь finden sich mehrere Akkordeontypen mit Knöpfen und auch Tasten.
Teils mit weissen und schwarzen Tasten aber auch mit nur weissen Tasten.
Vielleicht läßt sich das weiter eingrenzen wenn man zu Garmon ein Gebiet eingibt wie etwa
Garmon Tula, Garmon Dagestan oder Garmon Kazan über den man dann zum Orientalbayan kommt
der zur leichteren Unterscheidung auch Qarmon genannt wird.
Wieviele Instrumente in Russland als Garmon bezeichnet werden dürfte schwer zu erfassen sein.
zB dieser Garmon könnte einen Wechselbass haben wie die Wiener Schrammelharmonika.
Unbenannt-1.jpg
Zu dem bei Wikipedia unter dem Begriff Garmon zu findende Instrument scheint zur genaueren Eingrenzung am besten der garmon russkaja zu passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die vielen Antworten :)

Die Seite http://russian-garmon.ru/noty scheint echt gut zu sein, allerdings befindet sich nicht bei allen noten die Zahlen drüber. Jetzt müsste ich nur herrausfinden wie die Zahlenzuordnung an meinem Garmon ist als auch welche Zahl welche Note bekommt.

Wenige Noten sind mit Zahlen gekennzeichnet, viele nicht.

meine Garmon ist so eine :
1633019264408.png
 
Vielleicht hilft dir das etwas weiter. Leider etwas undeutlich, weil ich soviel drüber geschrieben habe.
 

Anhänge

  • Zahlen Noten.jpg
    Zahlen Noten.jpg
    97,7 KB · Aufrufe: 171
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jetzt kommt es darauf an, ob deine Garmoschka in C-Dur/A-Moll, damit Juttas Schaubild passt. (Ein äquivalentes gibt es auch bei der Garmon-Wikipedia-Seite.)
Wenn nein musst du dir dein eigenes erstellen. Es gibt Stimmgeräte oder auch Smartphone-Apps zum Ton feststellen.
Wenn ja, oder wenn du deine eigene Zuordnung hast, kannst du diese Zahlen komplett vergessen.
Es ist doch vom Aufwand her egal, ob du dir Knopf 5 oder Knopf G merkst.
Nur zu Knopf G findest du Ton G im üblichen Notensystem.
Dieses Zahlensystem macht Sinn, wenn du viele solche Spielanweisungen mit Zahlenangaben hast und diese auf deinen verschiedenen Garmons in verschiedenen Tonarten spielen willst, so wie das bei Mundharmonikas oder bei Handharmonikas mit ihrer Griffschrift üblich ist.
Du hast aber, so wie das klingt, weder solche Zahlen-Noten noch verschiedene Instrumente.
Warum solltest du dann dieses für dich komplett unnütze Zahlensystem lernen?
 
Es ist egal, in welcher Tonart die Instrumente gestimmt sind, die Noten (Zahlen) bleiben gleich. Wie eben die Griffschrift bei Diatonischen Harmonikas.
Daher haben mir die Zahlen tatsächlich sehr geholfen. Meine Garmoschka ist B/gm gestimmt.
Ich habe sehr lange nicht mehr gespielt, daher muss ich mich wieder reinfuchsen. Das wird mir anfangs mithilfe des Zahlensystems gelingen, das ich irgendwann nicht mehr brauche.
In dem Notenlink (super) gibt es auch einige Stücke mit Zahlen. Nicht viele, aber auch eins habe ich gefunden, das recht einfach aussieht. Auch dort findet man die Tabellen mit Zahlen. Unter dem 4. oberen Link.
Daran könnte man erstmal probieren. Ich habe nun dieses Notenbuch, sozusagen eine "Schule", die langsam vorangeht.
Die Zahlen helfen gerade für den Anfang, wenn man das Instrument kennenlernt, ungemein.
Alles ist eine Kopfsache und dann spielt man nach Gehör. Ich habe auch nicht vor, auf Dauer nach Noten zu spielen.
Normalerweise spiele ich Akkordeon, daher ist die Garmoschka nur nebenbei. Just for fun.
Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Lage der Töne und kann ganz anders agieren.
Ich kann hier nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war die russian-garmon-Seite, die mich an den Zahlen zweifeln lassen hat.
Das ist wirklich Kraut und Rüben mit russischer Note, also etwas von hier und etwas von ganz wo anders her und nicht aus einer einheitlichen Quelle.
Da sollte man doch meinen, dass sie als verbindendes Merkmal die Anpassung an die Garmoschka und deren übliche Spielweise haben, d.h. alle die Zahlen angegeben haben.
Das verbindende Element sind aber gar nicht die Zahlen. Die meisten der Noten haben keine Zahlenangaben.
Das verbindende Element ist die gemeinsame Tonart C-Dur/A-Moll.
Mein Verdacht ist, dass die eigentliche Griffschrift die Tonart C/Am ist.

Wenn du, liebe Möwe, die Noten der Internetseite mit deinem B/gm-Instrument spielen willst, musst du ja folgendermaßen transponieren:
Ton C in den Noten = Knopf 3 = Ton B des Instruments
Ton D in den Noten = Knopf 15 = Ton C des Instruments u.s.w.
GarmonLenz muss halt mit einer Tuning-App den Ton bestimmen, den Knopf 3 produziert, dann sieht es bei ihm so aus:
Ton C in den Noten = Knopf 3 = Ton, den sein Instrument da produziert
Ton D in den Noten = Knopf 15 = Ein Ganzton höher als der Ton auf Knopf 3

Jetzt müsste man einen erfahrenen Garmonspieler kennen und wissen, wie Noten für Garmons normalerweise aussehen.
Wenn das jedoch einfach Noten in C oder Am sind, ist der Umweg über die Zahlen komplett umsonst.
Dann ist es doch sinnvoller, nicht von Knopf 3 oder Knopf 15 zu sprechen, sondern von Knopf C und Knopf D, denn dann kann man direkt von den C/Am-Noten spielen und sich das Zahlennachtragen sparen.
 
Jetzt kommt es darauf an, ob deine Garmoschka in C-Dur/A-Moll, damit Juttas Schaubild passt.
Genau. Das entspricht ja im Grunde der Frage

Jetzt müsste ich nur herrausfinden wie die Zahlenzuordnung an meinem Garmon ist als auch welche Zahl welche Note bekommt.

Der 3. Knopf der äußeren Reihe (1. Reihe) sollte ein C sein - dann passt Deine Garmoschka zu Juttas Schaubild.

Ob das ein C ist oder, falls nicht, welcher Ton, kannst Du durch Vergleich mit einem beliebigen anderen Instrument leicht feststellen.
Falls Du kein anderes Instrument oder ein Stimmgerät bzw. eine Stimm-App zur Hand hast, kannst Du notfalls den Ton (oder eine ganze Tonleiter) aufnehmen und hier einstellen.


Ich stelle mir allerdings zum Thema "Ziffern-System" die selbe Frage wie Arrigo:
Du hast aber, so wie das klingt, weder solche Zahlen-Noten noch verschiedene Instrumente.
Warum solltest du dann dieses für dich komplett unnütze Zahlensystem lernen?

Tabulatur (und dazu zählt auch Griffschrift oder ein solches Ziffernsystem) ist vor allem dann hilfreich, wenn ein und dieselbe Note (Ton) auf verschiedene Arten gegriffen werden kann.
In solchen Fällen hilft eine Tabulatur-Schreibweise, leicht zu erkennen, wie ein Ton konkret zu spielen ist.

Beispiel Gitarre
Ein Ton kann oft auf verschiedenen Saiten in verschiedenen Lagen gespielt werden.
Beispielsweise erklingt der gleiche Ton, wenn man die E-Saite im 10. Bund spielt oder die A-Seite leer spielt oder D-Saite im 5. Bund spielt.

Beispiel diatonische wechseltönige Harmonika
Bei Wiener Modell, Club-Harmonika, Steirischer usw. ist ein Ton oft mit mehreren Knöpfen spielbar (z. B. gibt es diesen Ton sowohl in der 1. als auch in der 2. Reihe (oder überhaupt nicht) und abhängig von Zug oder Druck liegt dieser Ton auf unterschiedlichen Knöpfen (oder ist überhaupt nicht verfügbar).
Da ist Griffschrift oder eine andere Tabulatur sehr hilfreich.

Garmoschka...?
Auf die Garmoschka (zumindest das hier diskutierte Modell) treffen all diese Argumente allerdings nicht zu, weil jeder Ton exakt einem Knopf entspricht und es auch bei Zug oder Druck keinen Unterschied gibt (das Instrument ist nicht wechseltönig!).
Im Grunde ist das sogar einfacher als ein Piano-Akkordeon, weil man nicht eine voll-chromatische Tastatur hat, sondern nur eine diatonische Knöpfe (mit den Tönen einer Tonleiter - die drei Hilfs-"Halbtöne" auf den unteren Knöpfen ändern dieses Prinzip nicht).

Man muss also, wie @Arrigo schon sagt, lediglich eine eindeutige Zuordnung von Note/Ton zu Knopf merken - wozu dann die Ziffern?


Zu den Notenbeispielen:

Die Seite http://russian-garmon.ru/noty scheint echt gut zu sein, allerdings befindet sich nicht bei allen noten die Zahlen drüber.

Aus Sicherheitsgründen (Urheberrecht) habe ich beispielhaft den Bereich Классика (Klassik) ausgewählt und hier den Лендлер (Ländler) von Шуберт (Schubert).
Dummerweise geben sie nicht an, um welchen der vielen Schubert-Ländler es sich handelt, aber es ist die Nr. 2 aus Opus 18 (D145).

Hier die erste Zeile des Garmoschka-Arrangements:

1633085965569.png


Zum Vergleich dieser Anfang in Schuberts originaler Klavier-Version:

1633086187226.png


Erkenntnisse aus diesem Beispiel
  • Die Garmoschka-Version wurde von der Original-Tonart Es-Dur nach C-Dur transponiert.
  • Melodie beibehalten, aber Zusatzstimmen (hier im Grunde nur Akkordbestandteile, die in die rechte Hand fallen) und Oktavdopplung (ab Takt 5) eingespart
  • Die Zusatz-Akkord-Bezeichnungen "Б" bedeuten "Dur", weil M für Moll genutzt wird (Мажор und Минор wäre ja nicht zu unterscheiden), was aber anhand der Noten ohnehin klar ist. und das größere Problem dürfte sein, die Dreiklänge in ihren Umkehrungen dem richtigen Akkord (hier C-Dur, F-Dur, G-Dur und wieder C-Dur) zuzuordnen und diese Information steht nicht dabei.
  • Das Б steht für больший, also praktisch die direkte Entsprechung für "major", bezugnehmend auf die große Terz, weil M ja schon für Moll (Минор) genutzt wird. Eigentlich könnte man bei Dur die Bezeichnung auch ganz weglassen. Naja...
    An anderen Stelle steht z. B. "7" für einen Sept-Akkord. Und mehr gibt es nicht.


Generelle Erkenntnisse (aus allen Beispielen)

Da es Garmoschkas in allen möglichen Tonarten gibt, aber alle in der obigen Seite verlinkten Notenbeispiele in C-Dur bzw. a-Moll notiert sind, neige ich dazu, Garmoschkas als transponierende Instrumente zu betrachten.

Also würde ich stumpf die "C-Dur-Noten" lernen und mit meinem Instrument spielen, das dann unter Umständen in einer anderen Tonart erklingt.

Beispiel Saxophone
Wenn man einen Notentext mit dem Es-Altsaxophon spielt oder dem B-Tenorsaxohon, so spielt man die selben Griffe (vgl. die selben Knöpfe), aber es klingt eben in unterschiedlichen Tonarten.

Ein notiertes c'' klingt auf dem Es-Altsaxophon als es', auf dem B-Tenorsaxophon als b.
Aber beide "lesen" ein c''.

Der einzige Unterschied zwischen Saxophon und Garmoschka ist in dieser Hinsicht, dass die Garmoschka diatonisch ist und deshalb nur sehr wenige Tonarten spielen kann.
Sobald man aber die Verknüpfung zwischen Note und Gramoschka verinnerlicht hat, kann man wunderbar nach diesen Noten spielen.

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also würde ich stumpf die "C-Dur-Noten" lernen und mit meinem Instrument spielen, das dann unter Umständen in einer anderen Tonart erklingt.
Das ist genau auf den Punkt gebracht!
Dennoch haben mir die Zahlen anfangs geholfen, die Töne, v.a. Bässe zu finden.
Und mich mit dem Instrument vertraut zu machen.
Wenn ich mich länger intensiv mit dem Instrument beschäftige, brauche ich die Zahlen nicht mehr.
Die rechte Seite ist easy, wenn man die Reihenfolge der Töne im Kopf hat, aber die Bässe sehr gewöhnungsbedürftig.
Ein absolut versierter Garmoschkaspieler hier ist @Brevis
 
Die rechte Seite ist easy, wenn man die Reihenfolge der Töne im Kopf hat, aber die Bässe sehr gewöhnungsbedürftig

Liebe Jutta,

aufgrund Deiner Bemerkung habe ich mir die Bass-Seite mal bewusst angeschaut.
Und bin zu dem Schluss gelangt, dass der Aufbau durchaus einer Logik folgt und dass es für gewisse Unregelmäßigkeiten nachvollziehbare Gründe gibt.

Die wesentlichen Unterschiede zum Stradella-Bass eines Akkordeons ist darin begründet, dass eine Garmoschka diatonisch und somit nicht in allen Tonarten spielbar ist. Deshalb ist die Bass-Seite erstaunlich effizient auf die Diskant-Situation angepasst.

Da stets Akkord und zugehöriger Basston in der Reihe direkt nebeneinander liegen, möchte ich aus Gründen der Einfachheit und Übersichtlichkeit die Basstöne hier einfach ignorieren und nur die Akkorde angeben.

Garmoschka mit Diskantseite in C-Dur bzw. a-Moll

1. Bass-Reihe

Die äußere Bass-Reihe entspricht praktisch der Dur-Grundtonart (C-Dur) und die Akkorde sind streng in Quint-Abständen angeordnet - genau wie im Quintenzirkel und beim Stradella-Bass :

f -> c -> g -> d7

Die fett gedruckten Akkorde entsprechen den älteren Garmoschkas.
Man sieht, dass die Tonika c erst an zweiter Stelle kommt, weil davor die Subdominante f benötigt wird. So sind (wie beim Stradella-Bass!) Subdominante und Dominante die beiden Nachbarn der Tonika.

Weil man im Diskant auch noch chromatische Hilfstöne fis, dis, gis hat, lässt sich auch (eingeschränkt) ein Stück in G-Dur spielen. F-Dur weniger, weil es kein b/a# gibt. Darum hat man auch keinen B-Dur-Akkord.
Deshalb wird die Quint-Logik bei neueren Instrumenten noch mit einem d7 fortgesetzt, so dass man auch g als Tonika nehmen kann, der dann wiederum als Nachbarn die Subdominante c und den Dominantseptakkord d7 hat.

Frage: Bleibt eine "unlogische" Abweichung: Warum d7 und nicht d? Beziehungsweise warum dann nicht auch g7?
Antwort: Aus bekannten Leitton-Gründen ist ein Septakkord als Dominante immer willkommen, aber bei g7 hätte man sich die Möglichkeit verbaut, auch mal auf die Tonart G-Dur ausweichen zu können.
Der "Randakkord" D liegt aber zu weit außerhalb, um als Grundakkord einer Tonart zu dienen, da kann man ruhig auch einen d7 als Dominantseptakkord einbauen.


2. Bass-Reihe

Alternativ zur Tonart C-Dur im Diskant kann man ebenso gut mit diesem Tonvorrat in der parallelen Molltonart a-Moll spielen.
Was die 1. Bass-Reihe für C-Dur, ist die 2. Bass-Reihe für a-Moll:

dm -> am -> e7 -> h7

Fett ist wieder die kleinere Variante der älteren Garmoschkas hervorgehoben.
Genau wie der Akkord c für C-Dur in der 1. Reihe ist hier nun der Akkord am für a-Moll an zweiter Stelle, weil davor die Subdominante dm kommt und danach der Dominatseptakkord e7 (!).
Weil man in Moll-Tonarten üblicherweise die Dominante verdurt (wegen des Leittonprinzips), ist eben kein em, sondern ein e7 eingebaut.
Dur verdurten Dominante in a-Moll passt auch der chromatische Hilfston gis im Diskant.
Streng der Quintlogik folgend, kommt bei den neueren Modellen dann noch "etwas mit h", nämlich ein h7, denn durch den e7 ist die Moll-Serie ohnehin unterbrochen.

Verbindung von 1. und 2. Bass-Reihe
Notgedrungen hat man den übersichtlichen Nebeneffekt, dass zu jedem zu den Dur-Akkorden f und c der jeweils parallele Moll-Akkord (dm und am) direkt benachbart in der 2. Reihe liegt.
e7 und h7 sind dann zwar keine parallelen Moll-Akkorde mehr, aber immerhin folgen sie dem Quint-Abstandsprinzip.

Wechselbass zu einem Akkord lässt sich überall spielen, indem man innerhalb der Reihe die beiden benachbarten Basstöne des Akkords abwechselnd spielt (wie auf einer Steirischen).


3. Bass-Reihe

Die dritte Bass-Reihe gibt es bei den älteren Instrumenten noch nicht.
Sie enthält überhaupt keine Akkorde, sondern nur Einzel-Basstöne.
Dafür aber eine komplette diatonische Tonleiter von A bis A plus einen chromatischen Hilfston Fis am Rand.
Somit hat man also alle Töne der Tonleiter auch als Basstöne zur Verfügung und deren Anordnung (der Reihe nach) ist auch sehr einfach.

Wenn man das so betrachtet und verinnerlicht, ist der auf den ersten Blick seltsame (und auch nach weiteren Blicken einzigartige) Aufbau durchaus ziemlich ideal an den diatonischen Diskant angepasst.

Viele Güße
Torsten


Edit: Besonders bei der einfacheren alten Bass-Auslegung wird das sehr einfache und sehr einleuchtende Grundprinzip klar: 1. Reihe C-Dur-Grundtonart, 2. Reihe parallele Moll-Tonart a-Moll.
Jeweils Tonika in der Mitte und Subdominante und Dominante als Nachbarn darunter und darüber:

1633123101108.png

Die neuere Variante ist nur noch um einen weiteren Quintschritt und durch eine komplette Bass-Tonleiter erweitert.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jetzt müsste ich nur herrausfinden wie die Zahlenzuordnung an meinem Garmon ist als auch welche Zahl welche Note bekommt

До = C
Ре = D
Ми = E
Фа = F
Соль = G
Ля = A
Си = H

Dur = Мажор = (in Noten für Garmoschka oder Bayan )- Б
Moll = Минор = (in Noten für Garmoschka oder Bayan) - М

zu Bildern der Basseite :
Unten = Низ
Oben = Верх
es ist Das Instrument, nicht die Tonhöhe gemeint


Viele Grüße, Brevis
Diskant.gif
Linke Seite Bass.gif
accords-left.gif
accords-right.gif
Noten Rechte Seite  .jpg
Noten Linke Seite.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben