Akustikgitarre - "unübliche Mikrofonierung" ????

  • Ersteller Vinterland
  • Erstellt am
Vinterland
Vinterland
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.04.22
Registriert
06.04.12
Beiträge
4.874
Kekse
17.939
Ort
Köln
Hallo liebe User

Da ich mich seit etwas längerer Zeit im Recordingbereich auf die Akustikgitarre fixiert habe, habe ich mich nun
auch in den letzten Wochen intensiv mit der Mikrofonierung der Akustikgitarre auseinandergesetzt.

Das heisst, das ich auch viele unterschiedliche Positionen in der Praxis ausprobiert habe.
Dabei habe ich zufällig eine Mikrofonposition ausprobiert, von der ich zu meinem großen Erstaunen kaum
oder besser gesagt gar nicht´s im Netz gefunden habe.
Vorab muss ich kurz erwähnen, das ich mit zwei Mikros meine Akustikgitarre mikrofoniere.

Die Positionen, die ich jetzt anspreche, sehen folgendermaßen aus........

Erstes Mikro......Zwischen 12. und 15.Bund in einem Abstand von ca 10 - 15cm.

Hier die Position, die kaum irgendwo zu sehen ist...
Zweites Mikro....Oberhalb der Gitarre direkt in der "ründlichen Kuhle" knapp hinter dem Schallloch.
Also im Prinzip ungefähr die Position wo auch der Gitarrist seine Gitarre "hört".

Von fast allen Positionen, gefällt mir diese vom unbearbeiteten Sound her am besten.
Daraufhin, habe ich mich mal im Netz umgesehen, in wie weit diese Art der Mikrofonierung verbreitet ist.
Zu meinem Erstaunen, habe ich so gut wie nichts dazu gefunden.

Nun würde mich mal interessieren, was ihr davon haltet ?.
Ist diese Art der Mikrofonierung nicht zu Empfehlen aus Gründen, die mir zur Zeit noch unbekannt sind (Ich arbeite mich ja gerade in diese Materie rein) ?.

Würde sehr gerne eure Meinung dazu mal erfahren.

Ich danke euch schon mal im voraus
 
Eigenschaft
 
Hier die Position, die kaum irgendwo zu sehen ist...
Zweites Mikro....Oberhalb der Gitarre direkt in der "ründlichen Kuhle" knapp hinter dem Schallloch.
Mich würden da mal Fotos interessieren ;) :)
 
Ich habe die Mikrofonierung so ähnlich schon gesehen. Das Mikro wurde dann auf Ohrhöhe über der Schulter nach unten auf den Korpus zeigend positioniert. Die Theorie dahinter klingt eigentlich ziemlich logisch: "Wenn es sich am Ohr des Musikers gut anhört, dann macht es Sinn den Sound dort einzufangen". Allerdings wurde das Mikro iin meinem Fall in einer 3er Konstellation verwendet:

1. Ein Mikro aufs Schallloch
2. Ein Mikro Richtung Hals
3. Ein Mikro neben dem Ohr des Musikers, positioniert wie oben beschrieben.

Beim Mischen wurde dann zuerst das richtige Verhältnis aus 1+2 gebildet, durch zumischen von 3 konnte man das ganze dann wunderbar abrunden. Unter http://www.humbuckermusic.com/acguitrectec.html ("Spaced Pair, Version B") ist eine Skizze wie es mit zwei Mikros gemacht wird.
 
da kann ich noch eins draufsetzen: nicht nur die Position, auch noch der Mikrofontyp
(das Soundbeispiel ist leider inhaltlich etwas gewöhnungsbedürftig)

cheers, Tom
 
Mich würden da mal Fotos interessieren ;) :)
Fotos hab ich jetzt leider nicht...Bin auf der Arbeit :).
Die Position des zweiten Mikros sieht aber ähnlich aus, wie in dem Link von "tensionhead".
Und zwar das Bild "Spaced Pair, Version B". Nur das dass Mikro nicht wie im Bild mit dem Pfeil auf die Decke positioniert ist,
sondern direkt senkrecht in der mitte der oberen Zarge über dem Schallloch (Ich hoffe, ich konnte es vernünftig erklären).


Ich habe die Mikrofonierung so ähnlich schon gesehen. Das Mikro wurde dann auf Ohrhöhe über der Schulter nach unten auf den Korpus zeigend positioniert.
Ja, genau...so ähnlich.
Wobei ich das Mikro nicht über der Schulter positioniert habe, sondern direkt
ca. 8cm mittig über der Zarge.


Die Theorie dahinter klingt eigentlich ziemlich logisch: "Wenn es sich am Ohr des Musikers gut anhört, dann macht es Sinn den Sound dort einzufangen".
Genau das habe ich mir im nachhinein auch gedacht und deshalb fand ichs umso seltsamer, das eine solche positionierung nirgendswo erwähnt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier mal ein Beispiel von einer Aufnahme, die ich von einem Kumpel gemacht habe:



Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht: 12. Bund, Schulterhöhe, Stück vom Steg weg Richtung Zarge

Seit dem nehme ich zumindest mit dieser Gitarre kaum noch andere Mikrofonierungen für einen ausgeglichenen Solo-Sound (allerdings ohne das dritte Mic).

Hier sieht man ganz untenauf der Seite, dass diese Position auf jeden Fall auch professionell eingesetzt wird:
http://www.cambridge-mt.com/rs-lmp_AcGtr01.htm
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
finde ich für einen Solo-Sound gelungen - kein frequenzabhängiges 'Eiern' im Panorama, gut aufgestellt :great:

cheers, Tom
 
Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht: 12. Bund, Schulterhöhe, Stück vom Steg weg Richtung Zarge
Wow...Sehr schöne Aufnahme. :great:
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du also mit 3 Mikrofonen aufgenommen ?.
Oder wie habe ich das zu verstehen mit dem Satz "Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht:" ?.
Würdest du mir die positionierung näher erläutern oder ist es dein Geheimnis ?. ;-)
Ich bin ja mit dem experimentieren auch noch lange nicht durch.
 
Ich find, dass das schon dem Klangeindruck nahekommt, den man selbst als Spieler hat.
Im Gegensatz zu Telefunky konnte ich aber durchaus wahrnehmen, dass die Frequenzen teilweise merkbar im Panorama verschieben (könnten auch Phasenauslöschungen sein), was halt immer ein "Problem" von Stereoaufnahmen ist, und ich mittlerweile auch häufig als störend empfinde. Ne Gitarre ist halt auf etwas Entfernung doch ne Punktschallquelle / mono. Wenn dann da nah stereo mikrofoniert wird, wirkt der Raumeindruck doch immer etwas unnatürlich. Aber ist halt ne Aufnahme. Und Experimentieren ist immer gut ;-)
 
ich habe nicht geschrieben, dass sie starr sind, sondern dass sie nicht 'eiern' ;)
Bewegung ist da schon rein physikalisch unvermeidlich - und macht ja auch einen wesentlichen Teil des Effekts aus... aber es hält sich im Rahmen

cheers, Tom
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du also mit 3 Mikrofonen aufgenommen ?.
Oder wie habe ich das zu verstehen mit dem Satz "Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht:" ?.
Würdest du mir die positionierung näher erläutern oder ist es dein Geheimnis ?. ;-)

Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht: 12. Bund, Schulterhöhe, Stück vom Steg weg Richtung Zarge
;)

Soll heißen: in der Aufnahme sind drei Mikrofone zu hören:
- Rode NT5 auf Höhe des 12. Bundes
- Rode NT5 auf Schulterhöhe nach unten Richtung Korpus geneigt
- Rode NT1-A etwas weiter weg vom Instrument noch hinter dem Steg und in Richtung Schallloch gedreht
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Soll heißen: in der Aufnahme sind drei Mikrofone zu hören:
Ahh....Ich dachte erst, der Satz "Dort sind eben jene 3 Positionen untergebracht: 12. Bund, Schulterhöhe, Stück vom Steg weg Richtung Zarge"
hätte sich auf den von dir geposteten Link bezogen. Nun ja, mit drei Kondensatormikrofonen iss bei mir leider nicht drin.
Ich kann an meinem Interface nur zwei zeitgleich anschließen. Aber ich denke mir mal, das zwei Mikros auch völlig ausreichend sind,
weil ja eigentlich auch noch andere Komponenten hinzukommen sollen.
Trotzdem werde ich mal weitere Positionen testen.

Danke !.
 
Ja, genau. Wie gesagt, das dritte Mikrofon hatte ich dort nur testweise eingesetzt. Mehr als 2 Mikros nehme ich jetzt auch nicht mehr für Akustik-Gitarre.

Aber dann eben die beiden NT5 am Steg und als Overhead.

Allerdings kommt das auch immer auf die Spielweise und vor allem die Gitarre an. In diesem Fall war es ja eher Fingerpicking mit einer Taylor Big Baby.
 
Der Thread ist zwar ein paar Wochen alt, aber dennoch zwei Punkte:
Wie schon richtig bemerkt die Schulterhöhe in der Nähe des Kopfes des Gitarristen liefert im Grunde mehr oder weniger den Klang wie der Gitarrist das hört.
Dies wird aber doch nicht oft benutzt aus zwei Gründen:
1. Spielt man mit der akust. Gitarre zu einem Mix ein, was ja oft der Fall ist, dann hat man unweigerlich die Klickgeräusche oder ähnl. auch vom geschlossenen Kopfhörer mit drauf (ein Grund warum ich das nicht mehr
verwende)
2. Die Standardpositionen (Übergang 12.Bund und/oder Stegposition) geben oft genau das Signal dass man braucht um bspw. akust. Gitarren im Mix zu positionieren.

Zusätzlich dazu, muss die Gitarre UND die Spielweise auch zu den Positionen passen. Ich spiele Rhythmusgitarre recht laut, und habe eine Gitarre mit massiver Adirondecke, die
laut und massiv klingt (mit entsprechenden Resonanzen).

Die Phasenprobleme bekommt man mittlerweile mit dafür extrem gut geeigneten Phasenanpasser alà Soundradix AutoAlign vollkommen easy und problemlos in den Griff!

Bei den Songs bei denen ich einspiele, dass sind meistens Arrangements mit Bass, Drums und mehr. Hier nehme ich nur noch mit einem Mikro auf, und wähle das Mikro aus, was meiner Vorstellung von Sound am nächsten kommt.
Selbst schlanke Arrangements mit Picking, nur noch ein Mikro, und das dafür richtig gut aufgenommen.

Was anderes sind Solowerke Gesang mit akust. Gitarre, da möchte man gleich Offenheit, Raum und Breite aufnehmen, da ergeben mehrere Mikros für mich Sinn.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben