Der Regler sollte an der Abhöre das Mischverhältnis zwischen Aufnahmesignal(direct) und Wiedergabesignal(USB) regeln, also, wie stark du die Eingänge beim Aufnehmen im Verhältnis zum bereits Aufgenommenen hörst.
Und das nennt man dann übrigens "Latenzfreies Direct Monitoring", von dem gelegentlich mal liest. Und wie du vermutest ist der also wirklich für das da, was du im Eröffnungsbeitrag fragst. Mich wundert etwas, dass Pfeife sagt, es würde von Routing der Treibersoftware abhängen. Weil eigentlich sind das ja die Grundfunktionen, die eigentlich jede Soundkarte, welche Ein- und Ausgänge besitzt, unterstützen sollte, dazu muss nichts mit einer Treibersoftware geroutet werden. Zumindest die erste von dir angesprochene Funktion, also aufgenommenes wiederzugeben. Das ist ja der Sinn einer Soundkarte, dass man darüber Dinge höre kann, die der Rechner abspielt. Die zweite Frage ist dann eben die nach dem Monitoring. Per Software geht das grundsätzlich völlig unabhängig von der Hardware und ist im prinzip auch am flexibelsten. Also dann ist es zwar technisch so, dass du nur das Signal hörst, was vom Rechner kommt - aber dazu gehört dann eben auch das eingehende Signal, weil dieses einmal durch die Software läuft. Du aktivierst dann das Monitoring in der Spur in der du aufnehmen willst. Cubase und andere Software auch hat da einen enstprechende Button in jeder Spur. Vorteil ist eben, dass auch schon jegliche Veränderung, die du in Cubase machst, zu hören ist. Das ist z.B. notwendig, wenn du mit Ampmodellingsoftware Gitarre aufnehmen willst. Du legst also in Cubase eine Spur an und legst auf diese Spur so ein Ampmodelling-PlugIn als Effekt. Und dann hörst du diesen Sound auch schon während du spielst, beim Aufnahmen, und nicht erst nachher.
Nachteil dieses Software-Monitoring ist eben, dass man da eine gewisse Latenz hat. In der Praxis ist es aber durchaus möglich diese so niedrig einzustellen, dass man sie nicht hört. Alternativ kannst du dann aber das "Hardware Monitoring" oder "Direct Monitoring" nutzen. Dabei wird das Signal mehr oder weniger direkt vom Eingang des INterfaces zum ausgang geleitet, ohne durch den Rehner zu gehen. Das ist dann zwar ein Feature, was die Hardware bieten muss, aber die meisten können das. Selbst mit der Onbaord-Soundkarte die in jedem PC steckt ist das möglich. Die meisten günstigen USB-Interfaces haben dazu eben diesen Monitor Mix Regler. Da passiert das ganz simpel analog. Größere Interfaces mit vielen Ein/Ausgängen haben stattdessen meist ein Digital-Mischpult integriert, das sich mit einer eigenen Software (wahrscheinlich wollte Pfeife darauf hinaus) steuern lässt, und wo man dann einstellen kann, was aus den Ausgängen zu hören sein soll, also einen beliebigen Mix aus eingehenden und vom Rechner kommenden Signalen erstellen kann.
Kunden auf ASIO4all zu verweisen ist eigentlich, gelinde gesagt, eine Frechheit, wenn man seine Geräte im recording-Bereich vermarktet. Schließlich handelt es sich hierbei um eine Ersatzlösung von einem Privatmann, gedacht für interfaces, die ursprünglich nicht für recording gedacht waren. Diese Ersatzlösung ist schon deutlich besser, als die Universal-ASIO-Treiber, die Steinberg mit Cubase installiert(ASIO Multimedia Treiber, ASIO DirectX Full Duplex Treiber), aber immer noch nicht so gut, wie ein vom Hersteller speziell für das Gerät geschriebener ASIO-Treiber.
Gerade im Fall von Alesis kann man da wohl drüber streiten. Zum Quasi-Vorgänger-Modell (oder gibt es das offiziell noch gleichzeitig?) ohne "express" im Namen gab es noch einen eigenen ASIO-Treiber. Allerdings war es wohl bei dem tatsächlich so, dass ASIO4ALL besser lief als der originale Alesis-ASIO-Treiber. Und dann hat man sich bei Alesis vielleicht gedacht: "Warum einen eigenen ASIO-Treiber entwickeln, wenn es schon einen gibt, der sehr gut läuft, während wir es nicht gebacken bekommen haben, einen eigenen zu programmieren, der genauso gut ist?" Zum beispiel im Test auf
www.amazona.de schreiben sie auch, dass man mit ASIO4ALL wohl gute Ergebnisse erzielt. Aus Support-Sicht ist das natürlich trotzdem etwas doof. Wenn jetzt mit einem neuen Betriebssystem, einer neuren ASIO4ALL-version oder so, es auf einmal Probleme gibt, kann man sich damit nicht an Alesis wenden. Bzw. können die dann nicht groß helfen. Vielleicht unterstützen die ja Michael Tippach (dem Entwickler von ASIO4ALL) etwas und sagen ihm, er soll seine Treiber auch mit dem io2 express testen und gegebenfalls anpassen
