Alles auf Anfang. Neuanfang mit "Meine erste Klavierschule"

  • Ersteller flautino musikus
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Es gibt so viele schöne Übungen und auch Methoden, um weiter zu kommen. Zur Zeit bin ich von der Methode von Brad Harrison...
Zum Nachlesen findet man solche Hinweise in den ABRSM Lehr- und Prüfungsplänen der letzten Jahre.
Verschiedentlich habe ich mich schon früher darauf bezogen, weil so ein Lehrplan manche Frage klärt und die Einordnung der Anforderungen oder auch der eigenen Leistung ermöglicht.
Der höchste ABRSM Grad 8 für die "Grundausbildung" entspricht der Mittelstufe, was überwiegend Henle 5 entspricht. Danach ginge es im System mit Graden (bzw. Prüfungen) zu Hochschulqualifikation und berufsbildenden Abschlüssen weiter.

ABRSM Scales Tempi.jpg

Quelle: ABRSM Syllabus 2023-2024

Den Lehrplan für Klavier der deutschen öffentlichen Musikschulen habe ich auch, aber der nutzt autodidaktisch nicht so sehr.

Gruß Claus
 
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Den Lehrplan für Klavier der deutschen öffentlichen Musikschulen habe ich auch
Interessant, könntest Du den vielleicht mal verlinken oder posten? Ich wusste gar nicht, dass es so was (noch) gibt ...
Danke!

Bach WK1 B-Dur finde ich auch zu schwer. Das habe ich glaube ich nach ca 8 Jahren Klavierunterricht gespielt.

Wie oben geschrieben, sollte man bei Bach mit den Notenbüchlein starten (dort ist nicht alles von Bach, aber einfach auswählen, was gefällt), und dann die leichten Inventionen.
Vom WK ist eigentlich nur das Präl. Nr. 1 für Anfänger spielbar, wird ja auch allenthalben gespielt. Die anderen gehen manchmal leicht los, aber dann wirds meistens gegen Ende schwerer.

Ich halte nicht soo viel von Hanon, Czerny und Co. Als Aufwärmübung 2-4 min oder so ok, aber das ist reine Technik. Stattdessen würde ich lieber Stücke üben und dort die schweren Stellen isoliert. Da kann man mit etwas Nachdenken super Technikübungen draus basteln, die dann genau für das jeweilige Problem helfen.

Tonleitern und Akkorde, Arpeggien usw. halte ich aber für wichtig fürs Harmonieverständnis. Auch Kadenzen.

(Habe selbst Czerny Schule der Geläufigkeit bis zum Erbr.... spielen dürfen ;) ... man lernt schon was, ist aber musikalisch echt langweilig.)
 
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Interessant, könntest Du den vielleicht mal verlinken oder posten? Ich wusste gar nicht, dass es so was (noch) gibt ...
Ich kann es nur verlinken, weil kostenpflichtig, hier die PDF-Ausgabe der aktuellen Fassung:
https://www.bosse-verlag.de/shop/produkt/details/DBE111-07

Wie schon erwähnt finde ich den Lehrplan von ABRSM nützlicher.
https://gb.abrsm.org/media/66595/piano-2023-2024-practical-grades-syllabus-may-2022.pdf
Darin werden nicht nur die Erfolgskriterien genauer beschrieben, sondern vor allem auch die für jeden Grad erforderlichen Spielstücke und Übungen an Ort und Stelle konkret benannt. Einspielungen der ABRSM Grade gibt es auf YT, z. B. von Julian Lambert oder Chen Piano sowie einigen Anderen, teilweise allerdings weniger gut eingespielt.

Der ABRSM Grad 1 usw. ist jeweils eine Prüfung nach einigem Unterricht, Klavieranfänger beginnen mit dem Stoff von "Initial" oder "Elementary".
https://www.youtube.com/c/JulianLambert/playlists
https://www.youtube.com/c/ChenPiano/playlists

Zum Einspielen habe ich gerade meine Hefte von Dorothy Bradley, Tuneful Graded Studies (dt. Ausgabe: Von Stufe zu Stufe, 4 Hefte) wiederentdeckt.
In Etüden und vorbereitet durch knappe, aber präzise Erläuterungen werden die Grundlagen der Klavierspieltechnik der gesamten Unterstufe bearbeitet. Neben einer handvoll Übungen der Autorin sind die bekannten Namen des 19. Jahrhunderts reichlich vertreten (Czerny, Burgmüller, Köhler, Löschhorn, Le Couppey, später auch Heller usw.).

Gruß Claus
 
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danke!! (y)
 
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Hallo zusammen,
hier mal ein kleines Update. Ich bin jetzt bis zur Hälfte in "Meine erste Klavierschule " gekommen. Es geht langsam voran, da ich es diesmal nicht wieder nach dem alten Muster machen will: Schnell durch und hoffen, dass ich am Ende der Schule Klavier spielen kann.
Ich wiederhole immer wieder Abschnittsweise, um zu schauen, was hängen geblieben ist. So habe ich jetzt auch nach der Hälfte alles noch mal von vorne durchgearbeitet.
Ich bin gespannt, wann ich erste Erfolge beim Lernen "richtiger" Stücke feststelle. Ich lerne nämlich immer noch nebenher z.B. vierstimmige Kirchenlieder.
Gruß Norbert
 
Und Du meinst diese Kate Boyd kann das akurat erklären? Die Teacher*innen die ich bisher immer gefunden habe, hatten wenigstens 100.000 Follower,
Mir sagt die Anzahl der Follower nicht viel bis gar nichts, der Kanalinhalt aber schon.
Christian Fuchs hat nach vielen Jahren unverdrossener Aktivität im Auftrag des Blues endlich 50.000 Abonnenten. Als ich darauf stieß hatte der Kanal noch unter 30.000 und ich hoffe für ihn, dass es jetzt schneller nach oben geht mit den Zahlen.
https://www.youtube.com/@ChristianFuchsBlues/playlists

Den Kanal von itchy2learn finde ich super, man kann dort(für meine Begriffe) gutes Klavierspiel sehen und hören.
Erfreulicherweise werden viele sehr leichte und leichte Stücke gespielt, die nicht wie andernorts verhunzt sind und dank des Zoom-Recorders wird der Flügel sogar mit einfachen Mitteln hörenswert aufgenommen.

Der Kanal hat bis jetzt aber leider noch nicht einmal 700 Abonnenten und m.E. viel zu wenig Likes, das bedeutet unterm Strich schlechte Karten bei der YT-Algorithmus-Ziehungslotterie.
Es gibt meistens u.a. auch Angaben zu den Veröffentlichungen. Auf die originelle Komponistin Elissa Milne - diverse "Peppers"-Hefte und 2 Bände "Pepperbox" - und einige Andere stieß ich erst über diesen Kanal.
@flautino musikus Wenn Du Anregungen für dankbare Stücke zwecks Erfolgerlebnissen suchst könntest Du dich hier anregen lassen
https://www.youtube.com/@itchy2learn/videos

Was Kate Boyd betrifft, sie hat auch fortgeschrittenere Lektionen wie die zu Fingerübungen von Dohnányi und Brahms.
In unserem Zusammenhang finde ich aber ihre Anmerkungen und Demonstrationen zur Grundlagentechnik bei der Ausführung einfacher Tonleiterübungen interessant. Sie bietet dabei glasklare Erläuterungen und geht auch auf häufige Fehler ein, die sie ebenfalls demonstriert. Damit bleibt alles leicht nachvollziehbar, Kameraposition und Ton passen ganz überwiegend auch.
https://www.youtube.com/@ThePianoProfKateBoyd/videos

Improve Your Scale Technique 1 Introduction
Improve Your Scale Technique 2 Musical Execution
Improve Your Scale Technique 3 Common Flaws
Improve Your Scale Technique 4 Scale Patterns
Improve Your Scale Technique 5 The Thumb

Gruß Claus
 
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Claus, was Du hier alles an Links und interessanten Quellen postest, ist große Klasse.
Ich hoffe, die Newbies hier schauen sich das auch alles mal an.
 
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Ich häng mich hier auch mal rein da ich auch beschlossen habe an meine, leider nicht Klavier sondern Keyboard/Synth-Vergangenheit anzuknüpfen. Ich hatte damals mit 8 Jahren angefangen und auch so 7 Jahre Unterricht. Bin dann als Sänger in meiner ersten Band eingestiegen und das wars dann mit Tasteninstrument. Ausser am PC die Keys für die Band einspielen war nichts mehr und da brauchts kein großes spielerisches Geschick wenn man alles hinschieben kann. Nun will ich wieder einsteigen und eben auch eher in Richtung Klavier was natürlich auch andere Handhaltung etc. erfordert. Synth mit Hammermechanik hab ich nun schon. Was halt auch mein Problem ist das ich mitbringe das die linke Hand nicht wirklich mehr kann als Akkorde drücken ( Leidiges Keyboard/Orgel-Thema). Da ich aber Axel F mit Basslauf spielen kann ( da hatte ich so Bock drauf das ich das eben geübt habe) muss das schon möglich sein das was rauszuholen ;)
Jetzt werd ich mal die ganzen Links durchforsten. Danke dafür. Lehrer will ich halt auch erst mal keine mehr.
 
Hallo Whych, wünsche dir viel Erfolg beim Neuanfang.
Ich arbeite mich so langsam durch "meine erste Klavierschule" und habe da mal eine Frage. Wie benutze ich hier im rot unterstrichenen Bereich das Pedal?:
Wie Pedal benutzen_.jpg

Die Takte davor lass ich es immer zwischen den Takten los. Aber das macht hier ja keinen Sinn, wenn ich den ganzen Takt über das Pedal gedrückt halte, da dann die Pause nicht beachtet wird.

Gruß Norbert
 
Das kannst Du eigentlich ohne Pedal spielen
 
Pedal ist allerdings Spielanweisung.
Ich würde wie üblich taktweise treten, kurz abheben und wieder treten, mit Ausnahme der beiden bezeichneten Takte. Dort würde ich das Pedal treten, den taktübergreifenden Haltebogen mitnehmen und erst nach der ersten Viertelnote (Note a) loslassen.

Gruß Claus
 
Danke, was Claus schreibt, klingt logisch. Ich werde es mal so spielen.
Gruß Norbert
 
Hilfreich fände ich für deine Langzeitmotivation auch, dass Du eine Art Lehrplan zum Abhaken hast
Als ich das las, musste ich mich gleich mal hier im Forum anmelden. :) Ich spiele bzw. lerne noch nicht sehr lange, und bislang hatte ich keinen Übeplan. Meine Klavierlehrerin hat mir gesagt, was ich üben soll, und das habe ich geübt. Dadurch bin ich auch weitergekommen, aber mir fehlte ein bisschen der Überblick. Seit Anfang diesen Monats habe ich mir nun endlich ein Übetagebuch angelegt. Nach nunmehr nun schon 1 3/4 Jahren. Und ich habe in diesem Monat mehr (und vor allem strukturierter) geübt als in fast jedem Monat zuvor. Weil ich einen Plan hatte, in den ich alles eintragen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmacht.
 
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Interessant! Ich muss bei dieser Gelegenheit leider gestehen, dass ich dieses Jahr wider besseres Wissen das Gegenteil ausgetestet habe. :bang:
Erst in den letzten Tagen habe ich die Kurve gekriegt und übe wieder systematisch, unter anderem weniger Stoff und den gründlich.

Welche Stücke spielst Du denn aktuell?

Gruß Claus
 
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Im Moment spiele bzw. übe ich nur ein einziges, die 1. Invention von Bach. Das braucht so viel Zeit, dass ich zu nicht viel anderem komme. Daneben spiele ich alle Tonleitern durch, jede Woche eine neue, inkl. Umkehrungen und Akkorde und Arpeggios. Das habe ich vorher nämlich auch nicht so richtig gemacht. Nur mal so ein bisschen nach der ersten Tonleiter C-Dur, die ich ziemlich intensiv geübt hatte. Danach hatte mir meine Klavierlehrerin verschiedene Tonleitern gegeben, G-Dur, F-Dur, a-moll, aber das habe ich immer sehr stiefmütterlich behandelt und mich auf die Stücke konzentriert, z.B. Sarabande von Gillock, was mir sehr gut gefallen hat. Jetzt merke ich aber, dass ich das mit den Tonleitern hätte ernster nehmen sollen, denn das bringt unheimlich viel.
 
Jetzt merke ich aber, dass ich das mit den Tonleitern hätte ernster nehmen sollen, denn das bringt unheimlich viel.
Wahre Worte, Tonleitern und Akkorde mit sauberer Technik gespielt sind ein tolles Warmup und bringen spürbaren Fortschritt.

In der Klavierschule von Jens Rupp kommt das C-Dur Präludium in der Heftmitte von Band 3, der vergleichsweise langsame Aufbau der Fortschritte sorgt m.E. für ein gutes Fundament, wenn man nicht "rein klassisch" spielen will - dafür gäbe es schließlich die "Russische Klavierschule", deutsche Ausgabe.

Gruß Claus
 
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Meine Klavierlehrerin macht hauptsächlich klassischen Unterricht, aber sie gibt mir auch immer wieder nette Stücke wie Moon River oder Somewhere over the rainbow, weil ich so etwas eben auch mag. Ich kann mich selbst manchmal nicht so richtig entscheiden, was ich spielen will. Außer Bach. Ich will unbedingt Bach spielen. Ich weiß nicht so richtig, warum das so ist, aber das gefällt mir einfach. Dennoch möchte ich auch mal etwas Moderneres spielen, habe aber nicht unbedingt Lieblingsstücke. Da kenne ich mich nicht so aus, was man eventuell auf dem Klavier spielen könnte. Irgendwas aus den 80ern würde mir gefallen, aber durchaus eben auch ältere Stücke wie Moon River. Kann auch was Seichtes sein. Muss nur eine schöne Melodie haben. Es gibt so viele Hefte und Zusammenstellungen, da blickt man einfach nicht durch.
 
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@Pianoteq Die "First Lessons in Bach" finde ich eine tolle Sammlung, sie wird seit über hundert Jahren im Klavierunterricht der englischsprachigen Welt geschätzt. Die Stücke reichen von den sehr leichten Menuetten aus dem Notenbüchlein AMB Anhang bis zum Anfang Mittelstufe mit (relativ einigen leichteren) Sätzen aus den Französichen und Englischen Suiten,. Das Heft ist für mich eine schöne Begleitung für mehrere Jahre.
Es gibt viele verschiedene Ausgaben, ich mag die von Christos Tsitaros und komme auch mit seinem Fingersatz zurecht, bei Untericht ist das aber eh' kein Thema. Weitere Pluspunkte der Ausgabe sind für mich die Erinnerungsstütze der über dem System ausnotierten Verzierungen und das Audiomaterial. Es enthält z.B. bei den Menuetten aus dem Anhang in der Wiederholung kleine Variationen in der Interpretation und improvisierte Einsprengsel. Außerdem mag ich den "großen" Notensatz der Druckausgabe, bei dem ich weder raten noch zur Lesebrille greifen muss. Abgerundet wird die Ausgabe durch Erläuterungen zur Ausführung auf Grundlage der Veröffentlichung von CPE Bach und weitere Informationen zu den Stücken im Einführungsteil.

"Bach pur" würde ich mit den leichtesten Stücke aus dem "Notenbüchlein AMB" beginnen, dann leichte Stücken aus "Kleine Präludien und Fughetten" einbeziehen und noch weiter zunächst ebenfalls leichtere aus den "Inventionen und Sinfonien". Ist man letztlich mit dien Werken durch, braucht man als "Fortgeschrittene/r" sicher keinen Tip für den nächsten Bach, ich würde dabei allerdings an die "Franzöischen Suiten" denken.

Gruß Claus
 
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"Bach pur" würde ich mit den leichtesten Stücke aus dem "Notenbüchlein AMB" beginnen, dann leichte Stücken aus "Kleine Präludien und Fughetten" einbeziehen und noch weiter zunächst ebenfalls leichtere aus den "Inventionen und Sinfonien". Ist man letztlich mit dien Werken durch, braucht man als "Fortgeschrittene/r" sicher keinen Tip für den nächsten Bach, ich würde dabei allerdings an die "Franzöischen Suiten" denken.
Genau in der Reihenfolge kam das bei mir damals auch aufs Pult. Sehr gute Zusammenstellung.

Dann paar einfachere aus dem WK (WKI c-Moll, B-Dur, WKII f-Moll zB). Mit dem WK hat man dann eigentlich bis nach dem Studium genug zu tun ;)
Aus den Englische Suiten kann man evtl auch was raussuchen, die finde ich generell aber noch etwas anspruchsvoller als die Französischen.

Evtl kann man noch ein paar Choräle dazwischenschieben aus dem Schemelli oder WO. Das geht dann aber schon etwas in eine andere Richtung. Vielleicht auch mal Generalbass ... ich komme schon wieder ins Schwärmen ;) was könnte man alles noch so spielen, wenn man Zeit hätte ;)
 
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