Alte kaputte Ostertag Gitarre, Saitenhalter und Folk-Saiten drauf = Slide Guitar?

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Hallo Leute,

ich habe eine alte Ostertag-Nylonsaiten-Gitarre geschenkt bekommen. Scheint eine Wandergitarre zu sein. Sie sieht super aus nur hat man fälschlicherweise Stahlsaiten draufgezogen, weshalb sich der Steg/Saitenhalter von der Decke löst und sogar ein Stückchen der oberen Schicht der Gitarrendecke gelöst hat. Dementsprechend hat sich der Hals natürlich auch ein wenig gebogen.

Der Musikfachmann meines Vertrauens meinte, dass sich die Reparatur nicht lohnen würde.

Deshalb hatte ich den Gedanken ob es Möglich sei den Saitenhalter einer Jazzgitarre zu montieren und ihn über den Steg der Gitarre zu ziehen und sie dann als eine Art Slide-Gitarre zu nutzen.
Kann natürlich auch sein, dass man einen neuen Steg einfügen muss. bzw. einen besorgen muss der nur auf der Decke liegt.

Eine Slide-Gitarre braucht natürlich Stahlsaiten und ich dachte da an Folk-Gitarrensaiten, da diese einen geringeren Saitenzug haben oder?

Meint ihr, dass das klappen könnte?

Ist es eigentlich auch möglich einen Gitarrenhals nachträglich zu "versteifen" also zB. eine Metallstange einzufügen, dass der Hals sich nicht bzw. nicht weiter verbiegt?

:)
 
Eigenschaft
 
Du kannst natürlich einen Saitenhalter montieren, sowas z.B.:
https://www.thomann.de/de/goeldo_hw78g_tailpiece.htm
oder auch was kleineres, wenn du es irgendwo bekommst. Die Saiten werden dann durch den Steg gefädelt, ob er dennoch hält ist in Ferndiagnose schwierig zu beurteilen.

Mit den Saiten liegst du richtig. Nix mit Bronze nehmen, sondern mit versilbertem Kupferdraht.

Den Hals zu versteifen ist viel Arbeit: Griffbrett runter, Hals innen ausfräsen, Spannstab montieren, Nut verschließen - das lohnt sich sicher nicht.

Ob das klangliche Ergebnis zufriedenstellend sein wird, ist ebenfalls nicht sicher, da man zum sliden ziemlich viel Zug auf den Saiten braucht. Das wird vermutlich eher ein kammermusikalisches Instrument werden. Aber zum ausprobieren und Spaß haben: warum nicht?
 
Du meinst zwecks Saiten so etwas:

Das sollte auf den meisten intakten Konzertgitarren funktionieren, ist ja dafür gemacht.
Bin keine Slide Spezialist, aber soweit mir bekannt, werden da dickere Saiten genommen.
Die Stärke solcher Saiten ist eher Picking.
 
Naja, versuchen kannst Du es ja 'mal..... . Wenn es nicht hinhaut, kannst Du sie immer noch verbrennen.
Aber wozu willst Du denn ausgerechnet einen geringeren Saitenzug? Du brauchst beim Slidespiel schon ein wenig Widerstand! Wenn Du da einen anderen Saitenhalter dranfrickelst (-schraubst), zerrt doch eh nichts mehr an der Brücke.... .

Aber selbst wenn es klappen sollte. Ich habe immer Bedenken, wenn man immer wieder hört "Die Gitarre ist zwar Müll, aber für Slide kann man sie immer noch benutzen."
Und deshalb letztmalig (/wahrscheinlich nicht): Auch für Slide braucht man eine gute Gitarre!!!
Es ist nämlich nicht so, dass das wichtigste dabei eine miese Saitenlage ist. Irgendwie geht es beim Musik - Machen doch auch um Sound, oder nicht?
 
Hmm, ja, der Hals ist wohl das Problem. :gruebel:
Die Decke würde mit Jazzbrücke und Tailpiece sicher etwas dickere Saiten aushalten, das ist schon eine gute Idee, aber der Hals muss ja auf Dauer mitmachen.

Wenn auch noch der Gitarrenbauer ran muss, wird das so günstig mit Ersatzteilen wie Brücke und Tailpiece auch gar nicht, das muss er schon selber machen.
Sonst ist der Preis zu einer Billig-Dobro von HB nicht weit.

Dieser "Musikfachmann meines Vertrauens" liegt wohl nicht so falsch ...
 
Was du machen könntest:
den Steg vorsichtig entfernen, die Decke soweit es geht reparieren. Eine floating Bridge, einen Trapezsaitenhalter und eine Sattelerhöhung kaufen, sowie Stahlsaiten für Konzertgitarre. Dies alles sorgfältig montieren. Und ins Schallloch einen Tonabnehmer einbauen. Nimm für alles preiswerte Teile. Selbst dann wird dich das etwa hundert Euro kosten. Was dabei an Klang rauskommt, sei erst mal nebensächlich, zumindest hättest du eine Selbstbaugitarre. Ist ja auch was.
Man munkelt, es gäbe nicht wenige Bastler, die sowas immer wieder mal in der Bucht gewinnbringend verkaufen, aber davon wollen wir mal besser nicht reden.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für die ganzen Antworten! :)

@hatschipu Genau an so einen Saitenhalter hatte ich gedacht. Oh, also mit Greffbrett runter usw. wird sich wirklich nicht lohnen, vorallem weil ich sowas auch noch nie gemacht habe o_O

Sonst gibts keine Möglichkeit irgendwie den Hals zu versteifen? Evtl. eine Linie von hinten ausfräsen und Metallstab oder Hartholzstäbe einfügen? Hab eine alte Archtop, bei der auf der Rückseite des Halses 2 Holzstäbe, wohl zur Versteifung eingefügt wurden.


@GEH Ich denke die werde ich mal ausprobieren, meinte aber sowas in der Art. Hab noch nen Satz "Folk Guitar Strings" von Yamaha hier.

@emptypockets Ich glaub schon dran, dass man für Slide auch ne gute Gitarre brauch. Soll ja nur so eine Art Rettungsprojekt werden ;) :D

@schoscho So in etwa hatte ich mir das auch gedacht :)

Also ich denke, dass ich´s einfach mal ausprobieren werde. Sonst kommt sie in den Ofen :evil:

Nochmals vielen Dank! :)
 
Evtl. eine Linie von hinten ausfräsen und Metallstab oder Hartholzstäbe einfügen? Hab eine alte Archtop, bei der auf der Rückseite des Halses 2 Holzstäbe, wohl zur Versteifung eingefügt wurden.
Hat du da ein Foto von? Ich glaube nämlich eher, dass das ein so genannter "mehrstreifiger Hals" ist. D.h., dass der Hals aus mehreren Schichten zusammengeleimt wurde, um eine größere Stabilität zu erhalten. Das machte man, bevor Halsspannstäbe in Mode kamen.

Wenn du hinten etwas ausfräst um eine Versteifung einzusetzen, musst du im Gegenzug Spannung auf den Hals bringen – wie soll das gehen?
 
@hatschipu Scheinst wohl Recht zu haben, hier sind Bilder von meiner Archtop.

Wenn du hinten etwas ausfräst um eine Versteifung einzusetzen, musst du im Gegenzug Spannung auf den Hals bringen - wie soll das gehen?

Das versteh ich jetzt nicht :/

WP_000020.jpgWP_000022.jpgWP_000023.jpg
 
Da war ich wohl ein bisschen undeutlich. :D

Also: mehrstreifiger Hals ist wie vermutet richtig. Die Kopfplatte sieht von hinten nach Hopf aus, der Hals nach was anderem – was ist das für eine? (reine Neugier)

Spannung: Das war missverständlich formuliert (und vielleicht auch missverstanden …). Wenn du nur stabilisieren willst um schlimmeres zu verhindern, brauchst du natürlich keine weitere Spannung auf dem Hals. Die bräuchtest du nur, wenn du den verbogenen Hals zurück biegen wolltest.
 
Also Ich hatte hier in dem Thread zur Erkennung von Gitarren mal nachgefragt und die sind dort auch zu dem Entschluss gekommen, dass es eine Hopf sein müsste ;) Jemand anderes meinte mal zu mir, dass es eine Framus wäre. Glaube aber eher, dass es keine Framus ist, weil die Bindings anders sind ;)

Achso, ja! Dachte eher ans stabilisieren, damit der Hals sich nicht weiter krümmt aber zurückbiegen nicht :D Wenn ein Hals verbogen ist macht man ja auch normalerweise ein neues Griffbrett drauf oder? Wollte das bei meiner Archtop nämlich evtl. machen lassen :)
 

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