Altes Klavier selbst stimmen

Also ich würde jetzt mal behaupten das die Saiten früher reißen als das der Stimmstock oder die Gussplatte reist.
Wie im Eingangspost zu lesen, ist bei dem Klavier der Stimmstock schon gerissen.
Stimmhaltigkeit ist da sicher nicht zu erwarten, schon gar nicht bei modernen Stimmton-Bezügen von 440-443 Hz. Im Gegenteil kann man damit rechnen, dass der Schaden noch größer wird.

Der Neugierde halbe wollte ich immer noch mal nachfragen, ob das Klavier einen Gußrahmen hat oder eventuell sogar noch einen reinen hölzernen Rahmen. Zu dieser Zeit wurden solche Klaviere noch gebaut.
 
Man kann ein Klavier nicht auf jede beliebige Tonhöhe stimmen.

Das ist grundsätzlich richtig.

Ein Klavier aus dem Jahre 1900 ( Originalzustand) auf 440 Hz stimmen zu wollen, grenzt an Leichtsinn.

Der internationale Kammerton von 440 Hz wurde erst 1939 in London festgelegt, zuvor war zwischen 432 und 435 Hz üblich.

Moderne Instrumente vertragen allerdings durchaus 445 Hz +

Auch sollte bei alten Instrumenten immer die Plattenkonstruktion berücksichtigt werden.

Bei angestemmten Gußplatten kann sich der Stimmstock von der Raste lösen, ebenso wie bei gefensterten Gußplatten, nur daß es hierbei auch noch zu einem Gußplattenschaden unterhalb des Stimmstockes kommen kann.

Am stabilsten erwiesen sich bisher Vollpanzer - hier kann man (zum Beispiel bei einem Seiler aus den 20iger Jahren mit Vollpanzer) durchaus riskieren, das Instrument auf 440 Hz zu stimmen - allerdings sollte man in Kauf nehmen, daß möglicherweise die eine oder andere Saite ersetzt werden muß.
 
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