Amp aufreißen=geile Zerre???

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Xfan
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Hallo!

Ic hab mal ne grundsätzliche Frage:

Ich dachte bis heute immer, dass man für nen ordentlichen Rock-Metal Sound ein entsprechendes Effektgerät haben müsste.

Jetzt lese ich aber immer, dass irgendwer seinen Amp *aufreisst*, das clean bis crunchig übern Volumenpoti an der Gitarre gehen.....

Kann mir einer Aufschluß geben?
 
Eigenschaft
 
Fast alle Röhrenverstärker entwickeln ihren Sound erst dann vollständig
wenn man sie bis zum Anschlag "aufreißt"(Volume).Bei manche neueren
Röhrenamps ist das Prob wohl nicht mehr so ausgeprägt.

Eine Highgain-Röhre kann man glaub ich nicht per V-Poti zum Cleankanal
umfunktionieren,etwas crunchiger könnte der Sound wohl werden
aber die Lautstärke läßt halt nach und damit auch das Durchsatzvermögen.

Wenn ich was falsches geschrieben hab werden Dir die Technik-Freaks
bestimmt weiterhelfen.
 
Mit Amp aufreissen versteht man den Verstärker weit aufzudrehen
Vor allem bei Röhrenamps wird das gerne gemacht, da bei voll aufgerissenem Masterregler die Bauteile an ihre grenzen kommen, und die röhren anfangen zu zerren und diesen warmen, urigen Rocksound produzieren (AC/DC lässt grüßen) ---> Enstufensättigung, Endstufenverzerrung.

Aktuelle Röhrenamps klingen aber auch leise sehr gut (nicht alle), weil der Sound größtenteil in der Vorstufe produziert wird.

Zum Thema Volumenregler :
Bei nicht totalen Highgain Monstern geht das noch problemlos (mit meinem Marshall z.B.)

soll heißen du bist im Lead (verzerrten( Kanal, und drehst den Volumenregler runter.
dann kannst du annähern clean spielen (ein bisschen leiser wirds auch)


Und für nen geilen Metal/Rock Sound braucht man kein Effektgerät, sondern 3 Sachen :

Können, gute Gitarre, guten Verstärker.

PUR. so einfach is dat :D
 
...so in etwa.


Röhren Sound ist toll da Röhren im Vergleich zu Transistoren harmonischer verzerren (ich denke auf näheres gehe ich besser nicht ein).

Die Verzerrung kommt zustande wenn die Röhren ein zu starkes Signal bekommen und dann den Ton nicht mehr original wiedergeben.


Deshalb kann man die intensität der Verzerrung über das Volumepoti regeln....natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt.

Davon abgesehen waren die damaligen Amps einfach Konzeptionsbedingt nicht fähig einen hohen grad an Zerre zu erreichen (zu nächst war das auch nicht gewollt)...da konnte mann dann durch aufreissen aller Regler den Amp zum übersteuern bringen. Und dann das ganze schön mit dem Volunepoti kontrollieren.


Heut zu tage gibt es aber Amps die unglaublich viel Zerre entwickeln können...unglaublich(vor allem brauchts ab nem gewissen Punkt keiner mehr!')
 
Morgen!

OK, so weit, so gut. :) Also ist es tatsächlcih so, dass wenn ich einen Amp habe und das Teil genau über einen Kanal verfügt (nämlich clean) und ich ihn voll aufreiße, dasTeil metalmässig verzerrt? Ich kanns irgendwie nich glauben :D

Und damit mir nicht das Trommelfell explodiert, muss ich doch das ganze mit dem Volumepoti an der Gitarre wieder ein bischen bändigen, oder wie?

Die ganze Geschichte funktioniert wahrscheinlich am besten mit Röhren? Kann ein Transistor das auch?

Gott, soviele Fragen, aber die Erkenntnis blüht nun zaghaft in meinem Hirn :D

Oh, und da fällt mir ein: Es wird oft davon gesprochen, mit einem preamp die Enstufe 'anzufeuern'... Ich vermute jetzt mal, dass dieser Begriff genau das meint, nämlich den Amp zu übersteuern, oder?
Aber wie kann man dann 50 Distortionsounds in einem Treter haben? Ist dann doch modeling mit ihm Spiel?

Sorry, sind echt viele Fragen... :confused:
 
Xfan schrieb:
Morgen!

OK, so weit, so gut. :) Also ist es tatsächlcih so, dass wenn ich einen Amp habe und das Teil genau über einen Kanal verfügt (nämlich clean) und ich ihn voll aufreiße, dasTeil metalmässig verzerrt? Ich kanns irgendwie nich glauben :D
metalmässig mit hoher warscheinlichkeit nicht. hängt ganz vom verstärker ab. wenn du nen billigen transistorverstärker voll aufdrehst wird nur starkes kratzen raus kommen. isses n alter vollröhrenamp, kriegst du warscheinlich nen schönen oldschool rocksound raus.

Und damit mir nicht das Trommelfell explodiert, muss ich doch das ganze mit dem Volumepoti an der Gitarre wieder ein bischen bändigen, oder wie?
Nein. mit volume an der gitarre runter drehen verändert sich der sound im sinne von weniger höhen(?) und weniger bums im allgemeinen (lässt sich doof beschreiben irgendwie) und es wird n bisschen leiser aber n voll aufgedrehter amp isn voll aufgedrehter am. der bleibt so laut wie du ihn aufdrehst es sei denn du drehst die gitarre ganz zu dann isser natürlich leise :D

Die ganze Geschichte funktioniert wahrscheinlich am besten mit Röhren? Kann ein Transistor das auch?
im gewissen sinne schon. wenn du nen transistoramp mit verzerrer hast, verzerrt auch dieser mit mehr lauststärke etwas mehr. allerdings is das dann keine endstufensättigung und fängt ab nem gewissen pegel fürchterlich an zu kratzen (bei den meisten zumindest)

Oh, und da fällt mir ein: Es wird oft davon gesprochen, mit einem preamp die Enstufe 'anzufeuern'... Ich vermute jetzt mal, dass dieser Begriff genau das meint, nämlich den Amp zu übersteuern, oder?
Aber wie kann man dann 50 Distortionsounds in einem Treter haben? Ist dann doch modeling mit ihm Spiel?
n preamp is der vorverstärker (pre amp eben :D). is in jedem amp drin (vorstufe und endstufe. vorstufe bastelt den sound und endstufe macht das ganze laut). das philosophieren über vor den amp gehängte preamps überlass ich jetz mal den anderen. anfeuern heisst allerdings, n bisschen mehr rein zu jagen um n bisschen mehr raus zu kriegen. wurde bei den frühen einkanal röhrenamps z.b. mitm ibanez tubescreamer gerne gemacht. das teil is an sich n overdrive treter. wenn du das teil (funktioniert mit vielen anderen genau so gut, klingt nur je nach einstellung und gerät anders) vor nen aufgerissenen (siehe oben :D) amp hängst, kommt am ende eben noch mehr zerre raus.
50 sounds in einem treter funktioniert mit analogen verzerrern (gegenteil von digital aka. modeling) dahingehend dass du dir den sound mit nem equalizer (meist eingebaut, wenn nich dann gibts nich so viele sounds) n bisschen verändern kannst. 50 direkt anwählbare und wirklich unterschiedliche sounds findest du nur in digitalen effektgeräten (digitech distortion factory fällt mir da spontan als einzeltreter ein, oder eben in multieffektgeräten wie z.b. boss gt-6 oder so zeugs).

so. genuch gelabert. wenn ich jetz mist erzählt hab dann wird mich schon jemand berichtigen denk ich mal :D
ich hau mich nu mal aufs ohr. als bäcker braucht man ja auch mal seinen schlaf ;)

edit: wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :)
 
Danke dir für die ausführliche Antwort! Und jetzt angenehme Nachtruhe! :)
 
@Threadstarter

Wenn du bspweise einen 4 Band Equalizer hast mit 16 Einstellmöglichkeiten pro Kanal, hast du afaik 16^4 Möglichkeiten, also 65'535 Sounds!. Wenn ich mich irren würde, wären es 4^16 Sounds, korrigiert mich dann. Bin mir jetzt aber ziemlich sicher, dasses 16^4 sind.

Bei einem digitalen Gerät hättest du also 4mal 16 Schalter mit jeweils 16 Zuständen, 16^4.

Bei analogem Gerät mit Schaltern (so Brückenschalter in der Platine) gilt das wie beim digitalen Gerät.

Bei analogen Geräten mit Potentiometer, mechanisch realisiert durch 16 Zustände, wäre es gleich wie beim digitalen Verstärker, von der Praktik her. Theoretisch könntest du nicht 2mal die gleichen Einstellungen hinbringen.

Bei einem analogen Gerät hättest du vlt. ein richtiges Potentiometer (à la Volumenregler bei der Stereoanlage). In diesem Fall hättest du unbegrenzt Sounds, da du nie 2mal den gleichen Wert, die gleiche Einstellung, vornehmen können würdest, theoretisch. Praktisch ist es möglich, die ungefähre Einstellung 2mal hinzubringen. Dass es etwa gleich tönt.
 
Hi!

Danke, dass du dir die Mühe machst, diesen alten Thread nochmal auszugraben. Hat mich wieder schlauer gemacht :great:
 
Xfan schrieb:
Hi!

Danke, dass du dir die Mühe machst, diesen alten Thread nochmal auszugraben. Hat mich wieder schlauer gemacht :great:

Immerhin... ich lese bei dem Typie nur "Bahnhof".... *g*
 
vor allem is das theoretisch ja ne ganz lustige sache, praktisch aber völlig sinnlos.
 

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