Amp bei Röhrentypwechsel trotz BIAS-Switch neu durchmessen???

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Slashjuenger
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Hallo,

habe mir vorgenommen, in der nächsten Zeit mal etwas mit der Konfiguration meines Amps zu experimentieren. Das sieht vorläufig zumindest noch so aus, dass zuerst einmal die jetzigen Röhren (6L6 bzw.5881) gegen EL34 getauscht werden sollen.
Zum Amp: Ich habe einen Laney VH100R, der momentan noch mit erstgenannten bestückt ist. Benutzern dieses Amps oder erfahrenen Lesern von diversen Fachzeitschriften und dieses Forums dürfte bekannt sein, dass der Amp auf der Rückseite einen kleinen Schalter besitzt, mit dem man den BIAS wahlweise auf 6L6 oder EL34 - Betrieb umstellen kann.

Mein Problem bei der Sache ist folgendes: Mein Gitarren - Mentor (ich verabscheue inzwischen das Wort "Lehrer", die gibt es nur in der Schule) meinte, dass das Umschalten nicht so ganz ohne Risiko sei; denn auch wenn die Stromkurve ohne handwerklichen Eingriff umgeschaltet werden kann, besteht trotzdem die Gefahr, dass die Steuerzeiten und Frequenzen von Röhren und Amp nicht 100%ig kongruent zueinander sind und dies langfristig zu Beschädigungen führen KÖNNTE...
Ich glaube diesem Mann jedes Wort, er hat über 20 Jahre Bühnenerfahrung und schon so ziemlich jedes technische Problem gehabt. Nur was diese Behauptung angeht, bin ich unschlüssig. Es kann doch nicht sein, dass ein Hersteller seinem Amp gleich eine 2te BIAS - Variante beipackt, bei der dann die Möglichkeit besteht, dass bei ihrem Einsatz der Schuss nach hinten losgeht.
Also, helft mir doch mit eurem großen Wissens - und Erfahrungsschatz aus; besonders die, die den Amp ebenfalls spielen, müssten doch da etwas bescheid wissen? ;)
 
Eigenschaft
 
Hab damit noch nie zu tun gehabt, denke aber, dass der Biasswitch nur einen anderen Wertebereich hergibt, du also in die richtige Gegend kommst...

Sagen wir bei gleicher Potistellung laufen die 6L6er mit 38mA Ruhestrom und die EL34er mit 42mA. Wenn der Bias-Switch auf 6L6 steht, ist alles zwischen 30 und 50 einstellbar, wenn er auf EL34 steht alles zwischen 35 und 55, oder so. So stell ich mir das vor. ;)

Ergo... Nachmessen schadet sicher nicht. ;)
 
Ich hab mal bei nem VH4 ein Biaspoti nachgerüstet. War nicht schwer und ging schnell. Hab gleich die Messanschlüsse nach hinten verlegt und dasPoti auch. Ist schon ratsam so ein ding einzubauen.
Welcher R das jetzt genau ist der durch ein Poti ersetzt werden muß müßte ich im Signalfluß rauskucken
 
Jaja, wenn doch Röhrenmessgeräte nicht so teuer wären... :mad:
Danke für die Antworten, aber ich muss das genau wissen: wer betreibt seinen Amp, insbesondere seine Laney, mit einer anderen Röhrenkonfiguration als beim Serienmodell?
 
Dafür brauchst du keinen Röhrentester. Ein einfaches Multimeter reicht da. Oder du rüstest wie Ralph@Scarcross schon gesagt den Amp mit einem externes Poti aus. Jenachdem wie gut du dich in der E-Technik auskennst.

Bei meinem 6100 hab ich sowas auch eingebaut und gleich noch 2 Messwerke dazu für Anodenspannung und Ruhestrom. Somit ist eine Ruhestromkontrolle jederzeit innerhalb von Sekunden möglich.

Der Schalter zwischen 6L6 und EL34 stellt nur den Einstellbereich des Ruhestrompotis um. Eine Abstimmung ist damit nicht vorgenommen, das ist eine reine Bereichsumschaltung.

Gruss Flo
 
Der Schalter zwischen 6L6 und EL34 stellt nur den Einstellbereich des Ruhestrompotis um. Eine Abstimmung ist damit nicht vorgenommen, das ist eine reine Bereichsumschaltung.

Heißt das denn dann, dass ich ohne Probleme wechseln kann? Oder versteh ich da was falsch?
 
du kannst ohne probleme wechseln, aber einmessen musst du trotzdem. das mutt u auch, wenn du nicht den röhrentyp wechselst. das liegt einfach an der produktstreuung.
 
D.h. dass du nachmessen musst.

Ich kenne den Laney jetzt zwar nicht genau, aber im Normalfall wechselt solch ein Umschalter nur zwischen verschiedenen Kathodenwiderständen, damit das Poti im passenden Bereich arbeiten kann, so wie es Sata schon beschrieben hat.

Machen wir das ganze nochmal etwas extremer. Die Werte im folgenden Beispiel sind frei gewählt stimmen also NICHT mit den Werten überein die du bei deinem Amp jetzt einstellen müsstest, dazu bräuchte man noch die Anodenspannung zur Berechnung.

Also nehmen wir an du hast EL34 drin und mit dem Poti kannst du den Ruhestrom von Linksanschlag 20mA bis Rechtsanschlag 40mA verstellen. Wäre der optimale Wert 30mA so würdest du den Poti solange drehen bis du bei den 30mA angelangt bist. Somit wäre der Amp eingemessen.

Jetzt setzt du 6L6 rein die aber einen Ruhestrom von 50mA brauchen. Somit würdest du mit dem Poti nie in einen geeigneten Bereich kommen. Nun besteht aber die Möglichkeit durch andere Widerstände den Einstellbereich des Potis auf 40mA bis 60mA zu verschieben. Und genau das sollte der Auswahlschalter an deinem Amp tun. Um nun die 6l6 einzumessen müsstest du also wieder am Poti drehen bis du bei 50mA bist.
Die Potistellung in der die EL34 richtig eingemessen ist dürfte mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit eine andere sein, als die Stellung in der die 6L6 richtig eingemessen ist.

Hoffe die Funktion des Schalters ist nun einigermassen klar.

Und einmessen sollte man Röhren nach dem Wechsel immer, da der von Slaughthammer beschriebene Effekt auftritt. Röhren gleichen Typs sind nicht identisch, sondern jede Röhre hat geringe Abweichungen von der Produktionsvorgabe.

Mesa Boogie z.B. macht es so, dass sie Röhren vorselektieren, diese dann mit Farben versehen und du in deinem Amp (welcher dann ein festes Bias hat, also nicht verstellt werden kann) dann einfach Röhren einer bestimmten Farbe einstecken kannst. Diese sind dann auf den speziellen Amptyp ausgesucht (Mesa weiss ja welche Anodenspannung sie einem Modell verpasst haben) und können einfach so getauscht werden.

Gruss Flo
 
Ich schätz mal daß irgendwo in dem Laney trotzdem noch ein Biaspoti drin sitzt. Der VH4 hat sowasnicht gehabt. War aber auch kein Problem das einzubauen. Wenn Du Dich entscheiden solltest sowas zu machen dann sag Bescheid und ich durchforst mal das Schaltbild und sag dir was Du genau machenmußt. ist auch von Vorteil wenn Du gleich einen 1Ohm Widerstand reinsetzt, dann mußt du nicht immer so nen Messadapter rumschleppen.
Messanschlüsse auf die Rückwand und fertig. Anodenspannung meß ich trotzdem immer noch am Sockel. Ist zwar ne gute Idee die auch nach hinten zu verlegen, hab aber irgendwie ein komisches gefühl dabei 465V an ner Bananenbuchse an meiner Rückwand zu haben. Vielleicht installier ich mal nen Lemostecker mit Schraubdeckel und Adapterkabel fürs Multimeter.
Weil ein kleiner Fehler ist das schon wenn ich die Anodenspannung ohne Röhre drin messe (wer misst, misst Mist! :D )
 
also ralph.... kann es sein, dass du von einem amp träumst, den man komplet umbauen kann, ohne an das innere von chassis zu müssen? was willst du denn noch alles nach außen legen? ;) man kann auch einfach im chassis von der anderen seite an die sockel zum messen gehen, muss man den amp nur aufmachen....

ich vertrete da eine andere meinung: je mehr ich nach außen lege, um so mehr können potenzielle deppen mal auf die schnelle verstellen oder sich brutzeln oder sonstwas tun. also bleibt alles schön innen, denn wenn jamand anfängt, meinen amp aufzuschrauben, ist die wahrscheinlichkeit, dass ich das nicht merke schon sehr gering. mag sein, dass ich da ein bisschen pranoid bin.
 
Leute, ernsthaft, ich bin richtig begeistert, was ich für kompetente Hilfe angeboten bekomme, meinen Respekt:great:

Leider bin ich kein so talentierter Elektriker, aber wenn Scarcross mir das anbietet, werde ich ihm mit Sicherheit die Pläne schicken.
Wirklich, ich hatte nicht gedacht, dass hier Leut mit soviel Peilung rumkrebsen. Das soll jetzt keine Beleidigung gegen andere sein, aber Musiker (oder zumindest mal die von meinem Schlag) sind nun mal dafür bekannt, dass alles ohne großn Aufwand funktionieren soll und man sich nicht erst Monate lang in elektronisches Detailwissen vertiefen oder gar nochmal die alten Physikbücher aus der Schule vom Speicher holen muss. Was unter anderem auch der Grund ist, weshalb ich mir wohl niemals ein Rack zusammenstellen würde: zuviele Knöpfe, zuviele Kabel, zuviele Kisten. :screwy:

Ja ich weiß, einige werden den Kopf schütteln und meinen Kleingeist zur Hölle wünschen, aber ich bin eher praktisch veranlagt. Was wohl auch schon das ein oder andere Mal dafür gesorgt hat, dass ich wesentlich mehr für etwas bezahlt habe, als eigentlich nötig war. ;)

Wie gesagt, ich danke allen, die hier ihren Senf dazugegeben haben, denn bisher war wirklich nur gutes dabei. Nochmal meinen Respekt :D
 
Slaughthammer schrieb:
also ralph.... kann es sein, dass du von einem amp träumst, den man komplet umbauen kann, ohne an das innere von chassis zu müssen? was willst du denn noch alles nach außen legen? ;) man kann auch einfach im chassis von der anderen seite an die sockel zum messen gehen, muss man den amp nur aufmachen....

ich vertrete da eine andere meinung: je mehr ich nach außen lege, um so mehr können potenzielle deppen mal auf die schnelle verstellen oder sich brutzeln oder sonstwas tun. also bleibt alles schön innen, denn wenn jamand anfängt, meinen amp aufzuschrauben, ist die wahrscheinlichkeit, dass ich das nicht merke schon sehr gering. mag sein, dass ich da ein bisschen pranoid bin.

Ich hab das so verstanden, daß Du das bei Deinem Amp gemacht hast.Ich würd mich sowas nicht trauen ne Bananenbuchse mit 465V an meiner Verstärkerrückwand zu haben. Und wenn ich sowas machen müßte dann würd ich nen slbstverschließenden Lemostecker und nen Messadapter dafür nehmen. Ich find sowas irrsinn.
Das mit dem Kathodenstrom Messanschluss ist praktisch. Die Anodenspannung von hinten zu messen find ich zu viel des Guten.
Ich glaub wir hatten da nen Kmomunikationsfehler.

To Topic
Da der scheiß Schaltplan im Netz halt echt 10€ kostet - bin ich der Meinung Du besorgst Dir einen serviceplan...
 
Ich hab mal ne Emehl an Laney geschickt - vielleicht rücken die n schematic raus.
 
ALter, nix überstürzen. Ich hab ja das Schematic als pdf auf der Platte. Werd ich dir zukommen lassen, sobald ich wieder an meinem eigenen Rechner bin. Aber sehr zuvorkommend von dir, danke.
 
Sry das ich den Amp nochmal hevorhole aber der Amp hat doch Fixed Bias?

Jedenfalls hat mein Ex Gitarrist einfach bei TT JJ 6l6 in Farbe Blau glaub ich bestellt reingetan und tada funtzt alles ohne Probleme.
 

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