Amp oder Bodentreter?

  • Ersteller Guitarero
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Ich weis was du meinst... ich spiele seit knapp 30 Jahren Western. Paralell Mitte/Ende 80er kurz E-Gitarre. Vor drei, vier Jahren bin ich beim Blues gelandet und habe dadurch meine Musik, die ich gerne machen würde, gefunden. War eine lange unbewusste Suche. Keine Ahnung weshalb das so lange gedauert hat. Jetzt will ich das auf Spur und Bühne bringen. Dafür benötige ich aber noch das passende Werkzeug. Western funktioniert bei einigen Songs. Für andere benötige ich eine Tele und eine LP.

Momentan bin ich noch etwas planlos, wie ich den Sound, der mir vorschwebt, in Form eines Amps etc. pp. abbilden kann. Einkanaler? Mehrkanaler? Bodentreter? Modelling? Rack?
 
@schoscho, Superbeitrag. :great:
Denn hat man seinen eignen Sound, so wird es schon wieder unwichtiger mit welcher Gitarre man vor welchen Amp steht.
 
@schoscho Na ja, nur unverstärkt zu üben/spielen hat zwar schon seinen Sinn bzw. bringt es was, aber es ist auch wichtig MIT dem Amp spielen zu können. Je nach Gain und Spielstil kommt da die Dynamik nochmal stärker zum tragen. Außerdem kann man nur am Amp lernen mit dem Volumepoti umzugehen ;-) Sonst stimme ich dir aber voll zu.

Ansonsten sind Racks und Multis ja eher für den Einsatz vieler Effekte bekannt. Die Frage ist eben, brauchst du diese Effekte für deine Musik? Wenn die Effekte überschaubar bleiben, dann würde ich bei einem "normalen" Amp bleiben. Denn ein Rack ist teuer und ein Multi, das einen guten Sound liefert ebenfalls. Der Rest ist halt von dir abhängig. Willst du einen Sound haben, den du dann mit dem Poti, der Anschlagstechnik und evtl. ein paar Effekten vor dem Amp verändern willst, dann wäre ein Einkanaler nicht unbedingt verkehrt. Willst du nicht so viel mit dem Poti rumspielen und brauchst zwei oder mehr ansprechende und voneinander verschiedene Grundsounds, dann wäre ein Mehrkanaler eher eine Überlegung wert. Allerdings lässt sich beides sowohl mit Einkanaler als auch mit Mehrkanaler realisieren. Und zu guter letzt kannst du das auch alles mit einem Multi oder einem Rack hinbekommen. Die Frage dabei bleibt eben nur, ob sich der Aufwand dafür auch lohnt.

Stünde ich vor der Entscheidung, so würde ich mir einen Einkanaler besorgen, wahrscheinlich im Niedrigwatt Bereich und zur Not noch einen Booster davor hängen. Ist aber wie schon gesagt alles Ansichtssache.

Grüße
 
@ TO:

Wenn dir der JCA20H gefällt und du gern mehr Zerre hättest, dann kauf dir doch einfach den JCA22H. Der Crunch Kanal ist der gleiche wie beim 20H, bloß hat er noch zusätzlich einen Overdrive Channel mit mehr als genug Gain. Der Preamp ist fast identisch mit dem Soldano Hot Rod Plus, der wiederum nur minimal anders ist als der des berühmten SLO.

Ansonsten klingt der Amp im Crunch Channel mit was Tubescreamer-artigen davor wirklich super und sehr nach 80s Metal/Rock.
 
Einkanaler mit Booster dürfte für meine Befürfnisse passend sein. Leicht angezerrt, Crunch und Volldampf... mehr muss es nicht sein.

Der JCA22H, obwohl Zweikanaler, steht auf Rang 1 meiner Einkaufsliste. Bin mir aber noch nicht 100% sicher. Irgendwie klingt er mir etwas zu "kratzig". Würde es gerne etwas "weicher und runder" haben wollen.
 
Der Amp ist super!

Allerdings ist der Bias ab Werk unter aller Sau. Die meisten klingen dann erstmal extrem fizzelig und harsch.
Ich empfehle dringend, bei dem Amp JJ EL84 in die Endstufe zu stecken (ein Paar kostet ca. 20 Euro) und den Bias einzustellen.
Man kann auch in der Vorstufe bessere Röhren einsetzen. Insbesondere an V1 (erste Position) lohnt es sich, eine selektierte auf Mikrofonie und Nebengeräusche getestete Röhre einzusetzen.
Damit klingt der Amp schonmal deutlich besser.

Was man auch noch machen kann und was den Sound nochmal deutlich verbessert: Austausch aller Kondensatoren (außer Elkos) durch bessere, kleine Änderungen in der Schaltung, um den Amp etwas zu entmatschen, Depth Mod (zum Boosten der Bässe bei geringen Lautstärken), Einsetzen von UF Dioden - damit klingt der Amp dann richtig, richtig gut und meiner Meinung nach und für meinen Geschmack besser als alles, was du im <1000 Euro Bereich findest. Das ist natürlich kein Muss, nur ein Tipp von mir!
 
Danke für den Tipp! Bin leider kein Löter und Schrauber. D.h. ich müsste jemanden dafür bezahlen. In dem Moment wäre mir der Amp "zu teuer".
 
Ja, da kommt dann nochmal gut was an Kosten dazu.

Allerdings muss man es in Relation sehen: Der Jet City 22H kostet regulär 575 Euro (das war damals der Preis bei allen Anbietern, der HDM hatte sogar 999 Euro gekostet). Dass er jetzt so günstig ist, liegt wohl an der Vertriebspolitik und den rauhen Mengen, die der Thomann direkt bei Jet City einkauft.
Selbst für 575 Euro war das ein super Amp.

Dass es Leute gibt, die sagen "warum soll ich denn noch ein paar hundert Euro in einen billigen China Amp stecken, der neu bloß 250 Euro kostet", erlebe ich auch immer wieder. Ist halt Ansichtssache. Diese Leute kaufen dann lieber gleich einen teueren "Markenamp", der aber oftmals wesentlich schlechter innen aufgebaut ist als der Jet City.
Ich werde da niemanden "bekehren", die Amps haben einen sehr guten Ruf (vor allem auch bei Technikern und Leuten, die sich damit etwas mehr auskennen).
Muss also letztlich jeder selbst entscheiden, ob er da noch was investiert oder nicht.

Aber wie gesagt, auch mit korrekt eingestellten Bias, besseren Endstufen und Vorstufenröhren klingt der Amp schonmal deutlich besser als ab Werk.
 
Mein Ansatz wäre ein anderer. Anstatt "kaufen und investieren" würde ich mir einen Amp löten lassen. Ein Kanal, Hall und Leistungsregelung (1, 5, 20 W). Der klingt dann genauso, wie ich mir das vorstelle. Hoffentlich. :rolleyes:
 
Das kannst du natürlich auch machen.
Wenn du ein Plexi Kit kaufst und dir das mit solchen Wünschen aufbauen lässt, bist du aber auch schnell bei 1000 Euro.
 

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