Amps mit Mastervolume - Eure Erfahrungen / Rezepte / Anregungen?

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Hallo zusammen,

angeregt durch den Bericht #58 aus den Reviews lagere ich mal einen Schwerpunkt hierher aus.

Und zwar haben viele von uns einkanalige Röhrenboliden mit zwei Volumeregler pro Signalpfad, die wir i.allg. als Gain und Master kennen. Dazwischen agiert meistens die Klangregelstufe.

Oftmals ist es ja so, wie längst jeder weiß, der solche Amps fährt, dass sie schon clean bei ein und derselben Lauststärke je nach Verhältnis Gain - Master nicht nur unterschiedlich klingen, sondern auch die Klangregelstufe agiert unterschiedlich. Wenig Gain - viel Master bringt oftmals klanglich einen ganz anderen Sound als zum Beispiel das Verhältnis viel Gain - wenig Master.

Hinzu kommt, dass bei vielen Amps bei voll aufgedrehtem Master das Rauschen je nach Location störend hörbar werden kann...

Wie handhabt Ihr das? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Habt Ihr bevorzugte Einstellungen für Gain und Master bei welchen Amps?

OK, bei meinem JTM45 bin ich fein raus ( :D ), aber alleine schon Blues Deluxe (im Drive-Kanal) oder Blues Junior haben beide Regler an Bord. Bei Clean kann man hier somit mit dem Verhältnis Gain - Master experimentieren. Ich fahre gern mit relativ wenig Master, schon um das Rauschen weitestgehend gering zu halten, sofern möglich.

Bei Crunch bzw. (An-) gezerrt ist das einfacher, da ich beim Blues Junior zum Beispiel hierfür sowieso Gain bzw. Volume bemühen muss und bei Mehrkanalern ist es bezüglich eh nicht soo das Thema, oder?
 
Eigenschaft
 
Ich spiele seit zwei Monaten einen Marshall Origin 20 Head in Verbindung mit einer Palmer 1x12. Da ich momentan fast ausschließlich meine Strat mit Low Output PU‘s spiele muss ich sowohl Gain als auch den Master relativ aufreißen um ins zerren zu kommen. Dazu kommt das der Origin in Verbindung mit der Strat mit niedrigem Master relativ dünn klingt.
Aber ohne zusätzliche Pedale reicht mir die interne zerre nicht, da er sonst im Proberaum (Bass, Gitarre, Drums) zu laut aufgedreht werden muss.
 
Ich verstehe jetzt nicht das Problem. Ich spiele zwar nur min. 2-Kanaler, aber da auch mit Gain-/Masterregler. Aber sei es wie sei, der Gain Regler, wird so eingestellt, dass das vom Gain passt und mit Volume wird die Gesamtlautstärke eingestellt. Das gilt für meine Clean/Rhythmus Einstellung, wie auch für den Drive-Kanal. Würde ich einen reinen Einkanaler spielen, der auch Drive kann, würde ich einen Lead Töne einstellen und mehr über mein Volumenpoti an der Gitarre machen.
Mastervolume Amps, die eigentlich von sich aus nur Clean zu fahren sind, sind ja nicht so verbreitet und die reagieren je nach Tone Stack Anordnung, auch wieder unterschiedlich. Meist ist da in der Tat, Rauschen der bestimmende Faktor, oder die Tatsache, dass bei einem voll aufgerissenem Regler, der zweite schwer einstellbar, bzw. man da ungern mit Extremeinstellungen arbeitet.
 
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der Gain Regler, wird so eingestellt, dass das vom Gain passt und mit Volume wird die Gesamtlautstärke eingestellt. Das gilt für meine Clean/Rhythmus Einstellung, wie auch für den Drive-Kanal.
Beim MesaBoogie Mk.4 (derzeit leihweise bei mir) funktionuert das genau so, Habe es andersrum ausprobiert (Volume weit auf und Gain zur Lautstärkeregelung) - klingt schrecklich und ist kaum zu beherrschen.
Gleiches Ergebnis beim Marshall 6100 ...
Beim Fender Super Champ (Bj. wohl um 1980, ein Kanal, nur Drive / Gain ist umschaltbar) funktioniert es etwas besser, ist aber ungewohnt für mich, weil minimale Änderungen am Gain sprunghafte Lautstärkeunterschiede hervorrufen, und es klingt auch nicht sonderlich toll...
 
Das ist nicht so pauschalisierbar, weil verschiedene MV Amps verschieden auf den MV reagieren.
Beim JVM funktioniert es super, den Sound einzustellen, und dann mit dem MV nur in der Lautstärke zu regeln. Trotzdem gibt es gewisse Sounds, die Extremstellungen benörigen. Wenn man z.B. den Cleankanal nimmt, Volume ganz aufdreht und den Amp über den Gain regelt, spricht er völlig anders an, als sonst.
Grundsätzlich mag ich die Zerrkanäle aber lieber mit mehr Kanalvolume spielen, dann klingen sie etwas "fetter", weicher.

Bei meinem AOR ist das bischn klarer. Kanalvolume wirkt sich (warum auch immer) etwas auf die Verzerrung aus. Dreht man den also runter, wird der Sound klarer, dreht man den auf, wird er verzerrter, verliert aber etwas Tightness.
Ich spiele den aber komplett clean, da wirkt er sich nur auf die Lautstärke aus...

Ich hab aber ganz andere Amps mit ganz anderer Regelung gespielt, wo das obige nicht zutraf.
 
Hinzu kommt, dass bei vielen Amps bei voll aufgedrehtem Master das Rauschen je nach Location störend hörbar werden kann...

Wenn ich es richtig verstehe, ist das ein Gain Staging-Problem. Gitarrenverstärker sind nach meinem bescheidenen(!) Wissen so aufgebaut, dass die Verstärkung der einzelnen Stufen konstant ist. Die verschiedenen Gain- und Volume-Regler ändern nicht die Verstärkung, sondern sie verringern mehr oder weniger das Signal, das bei der nächsten Stufe ankommt.

Das bedeutet auch, dass das Rauschen, das eine Verstärkerstufe selbst produziert, unabhängig von der Einstellung dieser Regler ist. Bei den beiden Extremeinstellungen folgt daraus

Preamp Gain voll aufgedreht --> lautes Nutzsignal + konstantes Preamp-Rauschen --> Mastervolume niedrig --> Nutzsignal und Preamp-Rauschen werden gleichermaßen gedämpft

Preamp Gain niedrig --> leises Nutzsignal + konstantes Preamp-Rauschen --> Mastervolume hoch --> weder Nutzsignal noch Preamp-Rauschen werden gedämpft

Vielleicht ist das ohnehin jedem offensichtlich, ich wollte es nur gesagt haben (auch mir selbst).
 
Meinen 2203 spiele ich momentan auf Master ~4 (kommt natürlich auch darauf an, wo gespielt wird) und Preamp ~ 7. Das ergibt einen sehr dynamischen Crunchsound, der je nach Anschlag von fast Clean bis Angus Young reicht. Alles weitere wird mit einem MXR GT-OD (Gain ca 09:00 Uhr, Volume ca 14:00) geboostet, das ergibt dann schon ein gutes metaltaugliches Brett.
Mit dieser Kombi rauscht es wirklich nur minimal. Ich habe zwar aus früheren Zeiten noch ein Noisegate auf dem Board, das ist aber eigentlich nie angeschaltet.

Der Vorteil dieser Einstellung ist, dass der Amp recht "tight" bleibt, außerdem funktioniert dann auch das Delay besser vorm Amp (Carbon Copy hinterm GT-OD).
Der 2203er verändert seinen Sound dramatisch auf den letzten Millimetern des Preampregelwegs. Bei vollaufgerissenem Preamp-Regler wird der Sound wesentlich fetter und komprimiert mehr (ist aber auch nicht mehr so schnell/hart in der Reaktion auf den Anschlag). Das klingt auch sehr gut , je nach Gitarre stelle ich den Amp auch gerne mal so ein, ist mir häufig aber aber schon ein Stückchen zu "fett". Für mich (momentan) praxistauglicher ist aber die oben genannte Einstellung. Aber eigentlich klingt der Amp in allen Einstellungen gut :) Man muss sich nur für eine entscheiden, was schon eher ein Problem ist :)
 
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Es kommt wirklich an welcher Verstärker ich spiele.

Einige gehen schneller in die Zerre, einige andere ehere langsahmer. Einige haben auch einfach mehr Dynamik.

Generell benutze ich den Rockitt Retro 50 mit MV, und die zerre kommt regelmässig und in gute qualität mit hoher dynamik.

Bei all meine Verstärker ist einfach wichtig das ich den rest der Gruppe nicht beerdige. Der gain den ich einstelle ist dem das meine Musik passt, und dann wird die lautstärke an den anderen angepasst.

Bei der Marshall 1959 SLP mit zusätzlichen MV ist es ein bisschen problematischer, da die Zerre leicht brachial anwächst, aber den Sweetspot findet man trotzdem.

Bei der Marshall Major 200 muss man einfach hörschutz + Ohrprofen tragen und man kann 5 am Gainregler einstellen. :m_git1:
 
Hey,

ist bei meinem Engl ganz einfach: Sound einstellen wie gewünscht,

...bis Master 7Uhr: leise:)
...8-10Uhr: laut:D
...10-12Uhr: LAUT!:cool:
...12Uhr und darüber: Boah Ey...:evil::ugly:

WTF is the Problem?
 
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Hat sich erledigt, kann geschlossen werden. Herzlichen Dank für alle Antworten!
 
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Halt! Nicht so ungeduldig, ich finde das Thema total interessant :great:
Bei Crunch bzw. (An-) gezerrt ist das einfacher, da ich beim Blues Junior zum Beispiel hierfür sowieso Gain bzw. Volume bemühen muss und bei Mehrkanalern ist es bezüglich eh nicht soo das Thema, oder?
Doch, doch, ich versuche auch mit meinen Mehrkanalern die Einkanaler Tricks ;)
Habt Ihr bevorzugte Einstellungen für Gain und Master bei welchen Amps?
Der einzige meiner Amps mit Master hinter der Klangregelung ist der Vox NT15H G2 (Nighttrain). Hier klingt Master auf und Vol. runter viel besser als andersrum. Das Rauschen ist kein Problem - wenn ich spiele, höre ich´s nicht. Am besten klingt´s mit dieser Methode im "Thick" Mode, da ist die Klangregelung aus dem Spiel, allerdings ist Umschalten in den Drive Kanal dann entweder irre laut oder klingt ganz schön dünn. Macht nix, der "Master auf!" Sound ist so gut, dass ich ihn lieber als Einkanaler benutze und ein Pedal für Lead nehme :)
Beim DSL (der alte "Neue") habe ich zwar keinen Master, aber auf zwei Kanälen Gain und Volume. Wie in deinem verlinkten Review - zu leben beginnt er wenn Volume weit auf ist und Gain nur soviel wie nötig. Mit Crunch und Lead 1 bei halbem Gain und Volume so weit wie man es halt aushält verhält er sich wie ein Marshall. Wobei mir clean am besten der Classic Clean mit viel Gain und viel Volume gefällt - da muss aber der Lead Kanal "leiser" sein (und kriegt dafür mehr Gain), damit die Lautstärken zusammenpassen.
Beim Laney VC15 kriege ich diese Art Clean, wo man meint die Endstufe zu hören, im Drive Kanal (natürlich auch im Cleankanal auf Anschlag, aber das ist laut!). Mit wenig Gain und viel Volume natürlich ;), und das geht auch schon gut auf gehobener Wohnungslautstärke. Leider fällt dann der schöne Overdrive weg - aber dafür gibt es ja Pedale!
 
...der Vox NT15H G2 (Nighttrain). Hier klingt Master auf und Vol. runter viel besser als andersrum. ...

Danke!

Da Du diesen Amp erwähnt hast - mir fiel das besonders auch bei einem anderen Kleinleistungsamp auf, nämlich dem Traynor Darkhorse. Hie klangen die unterschiedlichen Gain - Master - Verhältnisse bei gleicher Lautstärke (!) auch vollkommen unterschiedlich; selbst dann, wenn man den (schaltbaren) Klangregler aus dem Signalweg genommen hat.

Das Thema ist ja nicht eines, wenn man einen hohen Pegel fährt, sondern wenn man versucht, einen relativ geringen Pegel zu fahren. Gerade hier ergeben sich schier unendlich viele Einstellmöglichkeiten des Verhältnisses Gain zu Master.

Was den Overdrive betrifft, ist das genau, wie Du beschreibst.
 
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Gerade hier ergeben sich schier unendlich viele Einstellmöglichkeiten des Verhältnisses Gain zu Master.
Ja, und ich finde dass die Strat ganz besonders von solchen Sounds profitiert. Während sie bei Master zu und Preamp auf leicht mal etwas dünn klingt, kriegt sie mit Master auf und weniger Preamp mehr "Fett" und die Höhen setzen sich wie ein "Glitzern" oben drauf. Außerdem steigt die Dynamik, man kann ganz viel mit Potis, Fingern, laut /leise und verschiedenen Anschlägen machen. Bei wenig Master habe ich die Regler immer voll auf, weil das am besten klingt ;)
 
Ich bin ja Rack-Spieler, aber selbst bei reinen (Röhren-)Preamps gibts interessanterweise große Unterschiede im Handling der verschiedenen Gain- und Volumeregler.

Grundsätzlich ist es nach meiner Erfahrung oft so, dass die ein gewisses Mindestmaß an Mastervolume brauchen. Ich regle die Lautstärke von daher im wesentlichen in der Endstufe (Peavey Classic 50/50) - nicht im alleruntersten Bereich, aber so ab 9 Uhr höre ich keine wesentlichen Einbußen. Die LS müssen halt schon mit einem Mindestmaß an Bewegung arbeiten, aber das hat dann für meine Ohren nichts mit dem Amp zu tun.

Krass ist es beim Mesa Rectifier Preamp in Ch 2 . Der klingt mit zu leisem Channel-Master schon sehr dünn, egal was man hinterher noch macht. Der Hersteller hat das auch bemerkt und hat das graphisch mit einem Pfeil gekennzeichnet, der an einem Strich bei 9 Uhr ansetzt und in den Uhrzeigersinn weist, sprich: "Ab hier gehts eigentlich erst richtig los".

Mein Groove Tubes Trio Preamp hat seinen besten Cleansound mit voll aufgedrehtem Gain(!) im Ch.1. Zurückdrehen klingt für Clean eigentlich nur besser, wenn man wirklich sehr heiße HB hat. Dazu kommt noch, dass man den Kanal mit dem "1+3"-Schalter vor den Scream Channel schalten kann - was aber wirklich nur dann gut klingt, wenn man Gain im Clean Ch sehr weit auf hat. Was mMn der Hauptgrund ist, aus dem viele den Sound mit 1+3-Schalter als unbrauchbar abtun.

Von daher kann ich nur empfehlen, 1. die Bedienungsanletung zu lesen und 2. falls dort nichts zu Einstellung steht, auch mal Einstellungen auszuprobieren, die man intuitiv nicht wählen würde. Röhrenamps sind manchmal eigenwillige Begleiter...

Gruß, bagotrix
 
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Ja, und ich finde dass die Strat ganz besonders von solchen Sounds profitiert...

Japp, finde ich auch. So eine Stratocaster reagiert da klanglich deutlich drauf. "Fett" bekommt sie erst bei viel Master und wenig Gain; zusätzlich reagiert sie auf Anschlagsdynamik um so sensibler. Das ist wohl auch das, was man dann gern als das "Atmen" des Amps beschreibt: Die Gitarre "hängt" dann ers richtig am Amp. Viel Gain und wenig Master lassen eine Strat oft dünn und steril klingen. Viele User stellen ihre Amps ungewollt so ein und denken, es läge primär an der Gitarre...

Wo darf ich unterschreiben? ;-)

Beim JTM45 merkt man das so nicht, weil da ein Master fehlt: Man braucht sich diese Gedanken darüber gar nicht zu machen bzw. es fällt daher auch nicht auf, denn man dreht nur an einem Regler auf "Laut" (Interaktion der beiden Kanäle jetzt mal außen vor - das wiederum wurde ja zum Beispiel im 2266VM vortrefflich umgesetzt).
 

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