[Kleiner Ampvergleich] Twinsound/Cream JTA-45 vs. Twinsound/Cream JTA-15

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Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus.... Hachja liebe Leute, es stehen weiße Weihnachten vor der Tür. Leider hat genau dieser Umstand dafür gesorgt, dass es mich letzte Woche fulminant auf den Allerwertesten gelegt hat. Was also tun an einem verschneiten Sonntag, mit einer verstauchten Hand und einem blauen Fleck mit den (gefühlten) Ausmaßen des Bodensees? Raus in die weiße Hölle? Sicher nicht! :mad: Da ich gerade einen JTA-15 von Twinsound/Cream zum Testen da hatte und diesen mit meinem JTA-45 aus dem selben Hause vergleichen wollte, dachte ich mir: Warum nicht das Board daran teilhaben lassen?

Gesagt getan. Als erstes habe ich mir meinen Kumpel Dennis zur Hilfe geholt, da ich dank obiger Begebenheit leider nur begrenzt spielfähig war. Zum Einsatz kamen, außer einer Menge heißer Tee:
  • die beiden Amps
  • eine tubetown-Box aus der British/American Series, bestückt mit zwei 12“ Twinsound/Cream Alnico Speakern
  • meine alte Strat
  • Dennis' Eigenbau-7-Saiter mit Dimarzio-Pickups
  • ein Shure SM 57
  • ein Tascam USB-Interface
  • Reaper als Aufnahmesoftware
  • zusätzlich noch ein Fuchs The Plush Drive, ein Big Muff sowie ein Boss CE-1

Alle Aufnahmen, die ihr hört, sind komplett unbearbeitet. Da das ganze eine mehr oder weniger spontane Aktion war, reißt uns bitte nicht gleich den Kopf ab, falls kleine Verspieler drin sind oder mal was übersteuert.


Vorab-Infos
Seit 2005 bietet Twinsound neben seinen HiFi-Röhren-Verstärkern unter der Marke Cream auch Gitarrenamps an. Der JTA-45 war von Anfang an im Programm, später kam der JTA-15 als kleiner, leiserer Bruder hinzu.

jta45bearbeitetklein.jpg

Der JTA-45 verfügt über zwei Kanäle mit je zwei Eingängen und eigenen Loudness-Reglern, außerdem eine Klangregelung mit Presence, Bass, Middle und Trebble. Meiner hat außerdem noch ein nachgerüstetes Master-Volume (statt der rechten, unteren Input-Buchse). Er bringt es auf eine Ausgangsleistung von ca. 45 Watt.


jta15bearbeitetklein.jpg

Der JTA-15 hat lediglich einen Kanal mit zwei Eingängen sowie eine Klangregelung mit Bass, Middle und Trebble. Er hat von Haus aus ein Master-Volume, sowie einen Line-Out an der Rückseite. Er liefert eine Ausgangsleistung von ca. 18 Watt.


Kommen wir zum wichtigen Teil – dem Sound! Die Klangregelung beider Amps war relativ neutral eingestellt und wurde während des Tests nicht verändert. Leider klingen die Aufnahmen teilweise etwas undifferenziert, hoffentlich aber nicht allzu sehr. Ich lasse die Soundsamples erst mal mehr oder weniger unkommentiert, sodass ihr euch euren eigenen Eindruck machen könnt. Später kann ich gern etwas mehr dazu sagen.

Clean
Los geht’s mit dem JTA-15, einmal Picking, einmal Strumming:
Volume: 3 // Master-V: 3



Volume: 3 // Master-V: 3




Das gleiche Spiel beim JTA-45:
Loudness1: 2 // Loudness2: - // Master-V: 2



Loudness1: 2 // Loudness2: - // Master-V: 2





Crunch
Das es sich bei dem JTA-15 um ein auf Cleansounds abgestimmtes Modell handelte, war es gar nicht so leicht ihn zum Zerren zu bewegen. Es gibt weiter unten aber noch weitere Beispiele mit dem Plush Drive.
Volume: 10 // Master-V: 2




Dafür gibts an dieser Stelle ein paar mehr Samples vom JTA-45, die letzten beiden sind mit gepatchten Kanälen:
Loudness1: 7 // Loudness2: - // Master-V: 2




Loudness1: 2 // Loudness2: 2 // Master-V: 3




Loudness1: 5 // Loudness2: 5 // Master-V: 2





Effekte
Zum Abschluss noch ein paar Samples der Amps mit verschiedenen Effekten. Die Amps waren hierfür komplett clean eingestellt.

Zuerst das Plush Drive:
JTA-15 // Gain: 3/4 // Touch: 6/7 // Tone: 5/6 // Level: 5/6




JTA-15 // Gain: 10 // Touch: 7 // Tone: 7 // Level: 7




JTA-45 // Gain: 3/4 // Touch: 5 // Tone: 5 // Level: 4/5




JTA-45 // Gain: 6 // Touch: 6 // Tone: 6 // Level: 6




Dann mit Big Muff:
JTA-15 // Volume: 3/4 // Tone: 3/4 // Sustain: 7




JTA-45 // Volume: 3/4 // Tone: 3/4 // Sustain: 7




Und zum Abschluss noch mit dem Boss CE-1 Chorus Ensemble:
Das Chorus-Poti war hier bei beiden Amps auf 8 von 11 eingestellt (Ja, die Regler des CE-1 gehen bis 11! Spinal Tap lässt grüßen....:D).
JTA-15




JTA-45





Fazit
Der JTA-45 ist das Arbeitstier unter meinen Amps, ein Partner auf den ich mich immer verlassen konnte. Ich liebe seinen Klang und da mag ich durchaus voreingenommen sein. Von ihm als Referenz ausgehend, würde ich den JTA-15 eher als Cousin denn als kleinen Bruder bezeichnen. Er klingt definitiv sehr ähnlich und das Zerrverhalten rechne ich ihm ob der Tatsache, dass es sich um eine auf clean abgestimmte Version handelt, sicher nicht negativ an. Beide Amps schlucken Effektpedale jeder Art ohne irgendwelche Probleme. Allerdings klingt der JTA-45 für mich in jeder Situation klarer, druckvoller und einfach diesen letzten Tick besser. Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass mir hier einige Test in Gitarrenzeitschriften o.ä. widersprechen. Dort wird der JTA-15 oft wirklich als eine leisere, klanglich noch etwas bessere Version des JTA-45 gepriesen. Das mag an anders abgestimmten Versionen liegen oder an meiner persönlichen Wahrnehmung. Für mich bleibt der JTA-45 mit nachgerüstetem Master-Volume die erste Wahl.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen oder habt sogar was interessantes mitgenommen. Kommentare, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind gerne willkommen!

Weihnachtliche Grüße!
 
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Rockin'Daddy
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Hey, Wahnsinns-Test, vielen Dank :great: ! Weckt bei mir direkt süße Emotionen ... ;)
 
Super,Test, danke für,die Mühe und gute Besserung!
 
Vielen Dank für den Test! :great:

Mir gefällt der JTA-15 durchweg am Besten... Außer das letzte Beispiel mit dem CE-1 - da ists mir etwas zu mumpfig.
 
Mir gefällt in den Soundsamples auch der JTA-15 besser. Der klingt offener und ich glaube, dass er bei mittleren Lautstärken einen klareren Sound raushaut. Der 45er braucht anscheinend etwas Dampf unterm Kessel, um sich so richtig zu entfalten. Ich persönlich finde, dass er zu mumpfig rüberkommt, das kann aber natürlich der Aufnahmequalität geschuldet sein.

Danke für das Review!

Ich hatte mal eine Weile mit dem JTA-15 geliebäugelt, um den Mark Knopfler Les Paul Sound in nicht allzu hoher Lautstärke zu erreichen (der dafür hat in den 80ern einen JTM45 genutzt). Vom Grundsound her scheint das aber nicht so ganz hinzuhauen.

Wieder etwas schlauer ;-)

Gute Besserung!

Gruß
Maddin
 
Auf jeden Fall ein interessanter Vergleich! Ich denke, dass beide Amps nicht von schlechten Eltern sind, aber wenn ich wählen müsste, würde ich den JTM den Vorzug geben, weil er mir klanglich nicht nur vielseitiger, sondern schon auch "mehrdimensionaler" erscheint. Das ist aber eigentlich nur festzustellen, wenn man da selbst spielt. Bei den ersten Samples klingt der JTA auch in meinen Ohren gefälliger. Das bekommt man aber IMO mit etwas Drehen am Tonestack auch so hin. Wie ein Verstärker auf den Anschlag reagiert ist jedoch kaum beeinflussbar...
 
Hey ihr lieben,

erstmal vielen Dank fürs Feedback :)

Das mit dem Mumpf würde ich jetzt tatsächlich mal auf die Aufnahmequalität schieben, genau das war nämlich, was für mich den JTA-45 etwas hervorhob. Er war immer etwas differenzierter/druckvoller, auch bei geringenLautstärken.

Durch Nachjustieren an der Klangregelung, hätte man sicher noch aussagekräftigere Samples produzieren können, da geb ich euch recht. Ist ja aber auch mehr eine kurze Gegenüberstellung, als ein ausführlicher Test beider Amps. Falls gewünscht, kann ich da gerne nochmal bessere Samples nachreichen, den JTA-15 hab ich aber nicht mehr lange.

Was beide Amps zur genüge haben sind Lautstärkereservern. Der JTA-45 ja sowieso, aber auch beim JTA-15 traue ich mich nicht, Volume und Master-Volume voll aufzudrehen, zumindest nicht ohne Gehörschutz und schon gar nicht in der Wohnung... :D

EDIT: Was ich dazu noch sagen muss, auch wenn Dennis mir jetzt wohl den Kopf abreißt. Die Dimarzio-PUs (ich glaube ein D-Sonic und ein Liquifier) fande ich jetzt echt auch nicht so prickelnd.
 
Hi Starling,

vioelen Dank für das liebevolle Review. Ich warte schon lang auf eine Test des JTA 15 (da er ja voll ins Beuteschema passt)
und das auch noch mit Sound samples auf dem man sogar Unterschiede hören kann *chapeau*

mir geht es aber wie stratgod, auf deinen Aufnahmen gefällt mir der JTA 15 besser, aber wie gesagt, da kann der Raumklang auch noch ein Wörtchen mitreden
für mich geht der JTA45 auch zu weit weg vom JTM (gefühlt)

Und ich hätte nicht gedacht dass der JTA sooo clean bleibt...
 
Hi aloitoc,

das mit der Zerre hängt wohl auch stark von der gewählten Version sowie vom Input der Gitarre und dem verwendeten Kanal ab. Der von mir getestete Amp hatte 2 ECC83 und eine ECC82 als Vorstufenröhren. Wenn man letztere ebenfalls durch eine ECC83 ersetzt, steigt das Zerrpotential nochmal.
Udo Pipper spricht in seinem Test in Gitarre&Bass z.B. davon, den Sweet-Spot für Crunch-Sound mit Volume und Master bei jeweils 5 zu haben, den für Distortion bei Volume 8 und Master 4. Beides konnte ich so nicht reproduzieren.
 
Vielen Dank für das Review und Testen.
Der JTM 15 kommt in die engere Wahl, oder ist sogar erste Wahl, wenn ich einen Luxus Wohnzimmer Amp kaufen will :)
 

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