Analysiertes Stück auf Klavier übertragen

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Hi,

ich hätte mal eine Frage und zwar habe ich von Haydn die Sonate Hob. XVI 8 komplett analysiert, sprich Akkorde drüber mit den Stufen der Tonleiter, also Tonika, Dominante etc.

Nur weiß ich jetzt nicht, wie ich anhanddessen festlege, wie ich das Ganze dynamisch gestalte. Gerade beim 2. Satz bin ich mir da etwas unsicher.

Hab die Analyse mal in den Anhang gesteckt :)

Beste Grüße,
Tobi
 
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Die Dynamik würde ich (nicht nur bei diesem Stück) erst mal immer entlang der Spannungsverläufe der Melodie selber gestalten. Also Spannungszunahme-Entspannung, wobei die Harmonik insofern eine Rolle spielt, als sie diese Spannungsverläufe unterstützend mitgestaltet. Gerade in diesem Menuet ist schön zu sehen, wie sich am Schluss einer Kadenz auch die melodische Spannung auflöst.
Allerdings fragt dieses Stück nicht nach einer ausgeprägten, kontrastreichen Dynamik, sondern nach einer subtileren, sensibel und fein mit der Melodie mitgehenden zurückhaltenden Dynamik. Deshalb gibt es auch keine Angaben zur Dynamik in den Noten.
 
@LoboMix Okay, danke also sprich immer Richtung Dominante und Subdominante gibt es ja eine Spannung, die mit der Tonika aufgelöst wird, also sprich immer Richtung S und D ein bisschen Crescendo und dann in der Tonika wieder leiser und sanfter?
Ich dachte eher es gibt keine Dynamik, weil Haydn anfangs eher für Clavichord komponiert hat ^^
 
Dominanten sind Spannungsakkorde (=V. Stufe), nach Höhepunkten sollte man einen dyn. Unterschied hören.
Grundsätzlich halte ich mich aber an Spielanweisungen, dynamische Eintragungen wie (p, mf, f, dim., cresc.,< > usw.) und die Melodie unter Beachtung der Form (Frage/Antwort, Echo, Seufzermotiv usw.), das sind die besten Hinweise.
Bei deinem Repertoire liefern natürlich auch Aufnahmen renommierter Interpreten gute Hinweise und wie so oft: singen erleichtert das Lernen und das "gesangliche" Spielen. :)

Am Rande, derzeit nur gebraucht erhältlich gibt es eine optimale Bettlektüre für engagierte Jungpianisten:
Walter Gregorii, Das Klavierbüchlein
walter-georgii-das-klavierbuechlein-taschenbuch

Gruß Claus
 
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In solchen deutlich meldodiebetonten Stücken würde ich immer zuerst dem melodischen Verlauf selber folgen, ihm wohnt üblicherweise seine Dynamik inne. Sozusagen wie ein Sänger, Streicher oder Bläser (zunächst) an so eine Melodie heran geht. Die Harmonik folgt und unterstützt diesen immanenten Verlauf. Denke, dass du die Melodie am Klavier singst, singe am besten mit deiner Stimme einfach mal mit. Du wirst spüren, dass hier Melodik und Harmonik eine innige Einheit bilden, wobei der Melodie wohl das Primat zukommt.

Das Clavichord ist zwar von seiner Grundlautstärke her leise, ermöglicht aber eine dynamische Gestaltung innerhalb seines kleinen Dynamikumfangs. Es war deshalb als sehr ausdrucksstarkes Instrument geschätzt, wenn es auch nicht unbedingt für Aufführungen brauchbar, sondern vorwiegend im heimischen Musizierzimmer zu hause war.
Aber Haydn kannte und nutzte schon das Hammerklavier, Dynamik war also selbstverständlich schon möglich.
 
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Alles klar, vielen Dank euch beiden! :)
 

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